Bericht über die Netzausbauplanung. der E.ON Netz GmbH

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Transkript:

Bericht über die Netzausbauplanung der E.ON Netz GmbH 31. Januar 2008

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 1 Veranlassung Der vorliegende Bericht stellt die zukünftige Netzausbauentwicklung innerhalb der Regelzone der E.ON Netz GmbH sowie zu nationalen Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland und internationalen Verbundpartnern in Europa dar. Er umfasst die geplanten Netzausbaumaßnahmen der nächsten 15 Jahre im Hoch- und Höchstspannungsnetz. Der Netzausbaubedarf wird maßgeblich durch eine im Zeitverlauf veränderte Versorgungsund Übertragungsaufgabe bestimmt. So wird die Integration regenerativer Energiequellen, wie z. B. der geplanten Offshore-Windparks in der Nordsee und der weiterhin stark zunehmende Einspeisung aus EEG-Anlagen an Land, im Wesentlichen aus Windenergieanlagen, zu einem steigenden Übertragungskapazitätsbedarfs zwischen Küstenregionen im Norden und Lastzentren im Süden und Westen führen. Darüber hinaus weisen Anschlussbegehren von Kraftwerksbetreibern darauf hin, dass in Zukunft mit einem erheblichen Zubau von konventionellen Kraftwerken, hauptsächlich Steinkohlekraftwerke, in den Küstenregionen zu rechnen ist. Neben der Integration regenerativer Energiequellen zeigt diese Entwicklung, insbesondere vor dem Hintergrund einer vergleichsweise geringen Lastdichte der nördlichen Netzregionen, einen zunehmenden Betrag an Überschussleistung und damit einen Bedarf an Übertragungskapazität in Richtung der Lastzentren auf. Ferner werden internationale Leistungstransite weiteren Übertragungskapazitätsbedarf bedingen. Die allgemeine Lastentwicklung stellt hingegen bei überregionaler Betrachtung keinen wesentlichen Treiber für den Ausbau des Höchstspannungsnetzes der E.ON Netz GmbH dar. Regional kann die Lastentwicklung aber durchaus Ausbaumaßnahmen im Hochspannungsnetz erfordern. Zur allgemeinen Information stellt die E.ON Netz GmbH den Bericht über die Netzausbauplanung gemeinsam mit einem Bericht über den Netzzustand gemäß 12 Abs. 3a EnWG der Bundesnetzagentur alle zwei Jahre zur Verfügung. Ergänzt werden diese Berichte durch Quartalsberichte, die einen regelmäßigen Überblick über den Fortgang der geplanten Ausbaumaßnahmen geben. In dieser Form gewährleisten die Berichte eine transparente Darstellung der geplanten Netzausbaumaßnahmen und deren Umsetzung für die nächsten 15 Jahre in den Hoch- und Höchstspannungsnetzen der E.ON Netz GmbH. Dieser Netzausbaubericht ist auf Basis des Planungsstandes von Ende 2007 verfasst wor- Seite 1

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 den. Er ist durch Annahmen über den Anschluss von Offshore-Windparks, die dezentrale Erzeugung an Land, die voraussichtliche Lastentwicklung, die voraussichtliche Entwicklung der Einspeisungen aus konventionellen Kraftwerken sowie über grenzüberschreitende Leistungsflüsse geprägt. Der Bericht unterliegt den üblichen Planungsunsicherheiten insbesondere rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Förderung von erneuerbaren Energien, Restlaufzeiten der Kernkraftwerke, Lastprognosen, Realisierung von Kraftwerksvorhaben und Genehmigungsverfahren zum Ausbau der Netzinfrastruktur. Sämtliche Planungen beruhen auf der Annahme, dass der bedarfsgerechte und effiziente Ausbau des Hoch- und Höchstspannungsnetzes in Freileitungsbauweise erfolgt. Sollten die gesetzlichen Rahmenbedingungen hierfür geändert werden, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die in diesem Bericht dokumentierten Netzausbaumaßnahmen haben. 2 Gegenwärtige und zukünftige Situation im Netzgebiet der E.ON Netz GmbH Die E.ON Netz GmbH ist Eigentümerin und Betreiberin eines 380/220-kV-Höchstspannungsnetzes mit einer Stromkreislänge von ca. 10.600 km, das in Nord-Süd-Richtung von Dänemark bis zu den Alpen reicht. Das Netzgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 140.000 Quadratkilometern über die Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachen, Hessen, Bayern und schließt Teile Nordrhein-Westfalens ein. Dem 380/220-kV-Höchstspannungsnetz sind regionale Übertragungsnetze der Spannungsebene 110-kV mit einer Stromkreislänge von ca. 22.000 km unterlagert. Diese befinden sich größtenteils im Eigentum der E.ON Netz GmbH und werden von dieser betrieben. Das Höchstspannungsnetz dient der überregionalen Übertragung der elektrischen Leistung von den Erzeugungsstandorten zu den Verbrauchsschwerpunkten und ist integraler Bestandteil des UCTE-Verbundnetzes. Es besitzt neben den Höchstspannungskuppelleitungen zu den drei anderen deutschen Übertragungsnetzbetreibern RWE Transportnetz Strom GmbH, EnBW Transportnetz AG und Vattenfall Europe Transmission GmbH Höchstspannungskuppelleitungen zu Übertragungsnetzbetreibern in Dänemark (Energinet.dk), Niederlande (TenneT bv), Österreich (TIWAG Netz AG, Austrian Power Grid) und Tschechien (CEPS a.s.). Daneben besteht eine HGÜ-Seekabelverbindung nach Schweden (Merchant Line). Seite 2

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 Bild 1: Regelzone der E.ON Netz GmbH Seite 3

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 Das Hochspannungsnetz dient der regionalen Übertragung der elektrischen Energie, der Belieferung von regionalen, kommunalen Weiterverteilern und Industriekunden sowie der Rückspeisung von Überschussleistung aus Erneuerbaren Energien. Die gegenwärtige Situation im Netzgebiet (Stand Ende 2007) ist durch folgende Kennzahlen charakterisiert: Jahreshöchstlast installierte Leistung konventioneller Kraftwerke installierte Leistung Windenergieanlagen ca. 26.423 MW ca. 19.000 MW ca. 8.300 MW. Mit der installierten Windkraftleistung von ca. 8.300 MW ist ein wesentlicher Teil der in Deutschland insgesamt installierten Leistung von Windenergieanlagen (ca. 21.560 MW) in der Regelzone der E.ON Netz GmbH angeschlossen. Die E.ON Netz GmbH leistet damit einen entscheidenden Beitrag, die erneuerbaren Energien netztechnisch und betrieblich in das elektrische Versorgungssystem zu integrieren. Im Folgenden wird die Versorgungs- und Übertragungsaufgabe des Hoch- und Höchstspannungsnetzes der E.ON Netz GmbH dargestellt. Dabei findet eine Einteilung in die drei Netzbereiche Nord, Mitte und Süd statt. Diese Aufteilung ergibt sich, da sich die einzelnen Netzbereiche hinsichtlich der wesentlichen Einflussfaktoren, wie z. B. Einspeisung konventioneller Kraftwerke, Einspeisung aus EEG-Anlagen, internationale Transite, unterscheiden. Netzbereich Nord Der Netzbereich Nord umfasst Schleswig-Holstein sowie den nördlichen Teil von Niedersachsen. Die Anforderungen an das Hoch- und Höchstspannungsnetz wurden in diesen Regionen in der Vergangenheit maßgeblich durch den Ausbau von EEG-Anlagen an Land, im Wesentlichen Windenergieanlagen, bestimmt. Lokal überschreitet die dezentrale Einspeisung aus EEG-Anlagen den Stromverbrauch um ein Vielfaches, sodass es zu erheblichen Rückspeisungen in das Übertragungsnetz kommt. Bereits heute zeigt sich damit ein eindeutiger Bedarf an zusätzlicher Übertragungskapazität für den Abtransport der Überschussleistung aus den nördlichen Regionen zu den Lastzentren in Richtung Süden und Westen. Bild 2 zeigt den Netzbereich Nord der Regelzone der E.ON Netz GmbH. Seite 4

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 Bild 2: Netzbereich Nord Auch in Zukunft wird der Netzbereich Nord durch die Zunahme der Einspeisung aus EEG- Anlagen, vorwiegend aus Windenergieanlagen, geprägt sein. Für das Jahr 2012 ist hier eine installierte Leistung von 11.600 MW Windenergieanlagen an Land, prognostiziert. Offshore-Windenergie Ein wesentlicher Zuwachsfaktor ist die künftige Nutzung der Windkraft auf See. Zur Orientierung für eine bedarfsgerechte und effiziente Bereitstellung der notwendigen Anschlusskapazitäten haben das Bremer Energie Institut (BEI) und das Deutsche Windenergie- Institut (DEWI) den Anschlussbedarf für Windparks an das Höchstspannungsnetz im Auftrag der E.ON Netz GmbH ermittelt. Laut deren Kapazitätsbedarfsanalyse 1 könnten bis 2012 in der Nordsee Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von bis zu 3.100 MW ent- 1 Energie & Management: Abschätzung des Anschlussbedarfs für Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee, 15 Oktober 2007. Seite 5

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 stehen. Diese Parks wären über Seekabelverbindungen an das Höchstspannungsnetz der E.ON Netz GmbH anzuschließen. Dem liegen optimistische Annahmen zur Entwicklung der Offshore-Genehmigungspraxis und des Liefermarktes für die wesentlichen Offshore- Komponenten zu Grunde. Die Gutachter verweisen aber auch auf die erheblichen Unsicherheiten bei der Realisierung der Projekte. Vor allem ist in den nächsten Jahren mit beträchtlichen parkseitigen Ressourcenengpässen zu rechnen. Konventionelle Kraftwerke Von der E.ON Netz GmbH wurden Anschlusszusagen in Höhe von 6.165 MW zur Errichtung konventioneller Kraftwerke, überwiegend für Steinkohlekraftwerke, erteilt. Zusätzlich liegen Anschlussbegehren in Höhe von ca. 11.160 MW vor. Dies weist ebenfalls auf einen zunehmenden Abtransportbedarf von Überschussleistung aus den Küstenregionen hin. Die erfolgten Anschlusszusagen und die Anschlussbegehren werden im Kraftwerksanschlussregister auf der Internetseite der E.ON Netz GmbH offen gelegt und regelmäßig aktualisiert. Eine Liste der Anschlusszusagen und Anschlussbegehren befindet sich im Anhang des Berichts. Da der in den nördlichen Netzregionen in diesem Ausmaß eingespeisten Leistung aus EEG- Anlagen an Land, Offshore-Windparks und konventionellen Kraftwerken kein entsprechender Verbrauch gegenüber steht, wird der Abtransport der Überschussleistung über das Höchstspannungsnetz in Richtung Süden und Westen zu den Lastzentren notwendig. Ferner bewältigt der Netzbereich Nord eine internationale Transitaufgabe zwischen dem skandinavischen Verbundnetzsystem NORDEL und Westeuropa. Die Richtung des Leistungstransits wird dabei von den Marktpreisen der unterschiedlichen Energiemärkte bestimmt. In der Regel findet zu Starklastzeiten in Deutschland ein Leistungstransit aus Richtung Dänemark in Richtung der Niederlande statt. Außerdem wird je nach Marktlage Energie von bzw. nach Schweden importiert bzw. exportiert. Zu Starkwindzeiten begrenzt die Übertragungskapazität des Höchstspannungsnetzes den Leistungsabtransport vom Netzbereich Nord in den Netzbereich Mitte sowie zu den westlichen Nachbarn bereits heute. In Zukunft wird der zunehmende Leistungsüberschuss der nördlichen Regionen die Notwendigkeit einer Steigerung der Übertragungskapazität inner- Seite 6

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 halb der Regelzone der E.ON Netz GmbH in Nord-Süd-Richtung weiter erhöhen. Maßnahmen, die sich aus der prognostizierten Einspeisung von Windenergieanlagen an Land und den geplanten Offshore-Windparks ergeben, wurden bereits in der dena-studie 2005 2 identifiziert. Dazu zählen z. B. die neuen 380-kV-Freileitungen zwischen Ganderkesee und St. Hülfe, zwischen Dollern und Hamburg Nord sowie zwischen Diele und Niederrhein. Darüber hinaus werden durch die generelle Höherauslastung des Höchstspannungsnetzes in diesen Regionen Maßnahmen der Blindleistungskompensation, da der Blindleistungsbedarf von hoch ausgelasteten Freileitungen stark ansteigt. Anders als Wirkleistung kann Blindleistung aber nicht über weite Entfernungen transportiert werden, ohne dass es zu Verletzungen der Spannungsgrenzwerte im Netz kommt. Um ein gleichmäßiges Spannungsprofil zu gewährleisten, muss daher die Blindleistungsbereitstellung dezentral, z. B. mit Hilfe zusätzlicher Kondensatorbänke, erfolgen. Netzbereich Mitte Der Netzbereich Mitte umfasst den südlichen Teil von Niedersachen und Hessen. Der Netzbereich erfüllt gegenwärtig vorrangig Transitaufgaben, die im Weitertransport der Überschussleistung, hauptsächlich aus Windenergieanlagen an Land, und aus eingespeister Leistung aus der Regelzone Vattenfall Europe Transmission in Richtung Süden bestehen. Beim Auftreten eines hohen Leistungsüberschusses des Netzbereichs Nord gelangt die Übertragungsfähigkeit des Netzbereichs Mitte bereits heute an seine Übertragungsgrenze in Richtung Süden und Westen. Strukturbedingt bleibt die Übertragungsaufgabe des Netzbereichs Mitte auch in Zukunft unverändert. Die Höhe der benötigten Übertragungskapazität wird maßgeblich von der Entwicklung der EEG-Anlagen an Land, den Offshore-Windparks sowie den konventionellen Kraftwerken im Netzbereich Nord bestimmt. Die Zuwachsraten für Einspeisungen aus EEG- Anlagen, insbesondere aus Windenergie, werden im Netzbereich Mitte geringere Werte erreichen als im Netzbereich Nord. Um der für die Zukunft prognostizierten Übertragungsaufgabe gerecht zu werden, ist eine Kapazitätserhöhung des Höchstspannungsnetzes notwendig. In der dena-studie 2005 wur- 2 Deutsche Energieagentur dena: Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore bis zum Jahr 2020. Köln, 2005. Seite 7

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 de hierzu bereits der Neubau einer 380-kV-Freileitung von Wahle nach Mecklar identifiziert. Wie im Netzbereich Nord wird auch im Netzbereich Mitte in Zukunft eine allgemeine Höherauslastung der Betriebsmittel zu beobachten sein. Der damit einhergehende ansteigende Blindleistungsbedarf wird daher auch im Netzbereich Mitte mit Hilfe zusätzlicher Kondensatorbänke bereitgestellt werden müssen. Bild 3: Netzbereich Mitte Netzbereich Süd Der Netzbereich Süd umfasst große Teile Bayerns und ist bereits heute eine Nettoimportregion für elektrische Energie. Zum anderen erfüllt der Bereich Transitaufgaben aus Richtung Nordost in Richtung Südwest. Die Zuwachsraten für Einspeisungen aus EEG-Anlagen, insbesondere aus Windenergieanlagen, werden in diesen Netzbereich geringere Werte als im Netzbereich Nord erreichen. Bemerkenswert ist die gesamte installierte Leistung von Photovoltaikanlagen von derzeit ca. 900 MW. Die Prognosen über den weiteren Ausbau von EEG-Anlagen im Netzbereich Nord sowie die aktuellen Anschlussbegehren von Kraftwerks- Seite 8

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 betreibern deuten darauf hin, dass der Netzbereich Süd auch in Zukunft durch die Aufnahme der Überschussleistung aus dem Norden und die beschriebene Transitaufgabe charakterisiert sein wird. Bild 4: Netzbereich Süd 3 Planungsgrundsätze und Planungsgrundlagen Die Aufgaben der Netzausbauplanung sind im TransmissionCode 2007 3 dargestellt und erläutert. Ziel ist es leistungsfähige, zuverlässige und wirtschaftliche Netze vorzuhalten und zu planen, die den folgenden Anforderungen gerecht werden: Erfüllung der derzeitigen und zukünftigen Übertragungs- und Versorgungsaufgabe der Höchst- und Hochspannungsnetze gemäß EnWG. Erfüllung der Forderungen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) nach einer sicheren, preisgünstigen und umweltverträglichen Elektrizitätsversorgung mit einer angemessenen Versorgungsqualität. 3 VDN: TransmissionCode 2007 Netz- und Systemregeln deutscher Übertragungsnetzbetreiber. Berlin, 2007. Seite 9

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 Erfüllung der Anforderungen des liberalisierten Marktes, insbesondere der EU-Binnenmarktrichtlinie und der gesetzlichen Vorrangregelung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Die Methodik der Netzausbauplanung für Höchst- und Hochspannungsnetze beruht auf der konsequenten Anwendung des (n-1)-kriteriums unter Berücksichtigung folgender Mindestanforderungen: Einhaltung der maximalen Strombelastbarkeiten der Betriebsmittel. Einhaltung der zulässigen Spannungsgrenzwerte bei einem möglichst ausgeglichenen Blindleistungshaushalt. Einhaltung der Kurzschlussfestigkeit der Anlagen. Vermeidung von Folgeauslösungen mit Störungsausweitungen. Erhaltung der transienten und statischen Stabilität. Minimierung der Netzverluste. Eine ausführliche Erläuterung des (n-1)-kriteriums steht im Operational Handbook auf der Hompage der UCTE unter www.ucte.org zur Verfügung. Grundsätzlich lassen sich Netzausbaumaßnahmen, die zu einer Erhöhung der Übertragungskapazität des Hoch- und Höchstspannungsnetz führen, in die Kategorien Optimierung, Verstärkung und Ausbau einteilen. Welche Investition zur Erweiterung des Netzes getroffen wird, entscheidet sich auf der Grundlage von technischen und wirtschaftlichen Variantenvergleichen. Dabei wird diejenige Variante als geeignet identifiziert, die eine Einhaltung der oben genannten Kriterien in effizienter, d.h. kostenminimaler, Weise ermöglicht. Zusätzlich verfolgt die E.ON Netz GmbH bei der Auswahl von Maßnahmen die Strategie, dass eine Optimierung des bestehenden Netzes bei Kostenneutralität Vorrang vor einer Verstärkung hat. Eine Netzverstärkung wird wiederum einem Ausbau vorgezogen (NOVA- Strategie). Eine Optimierung des bestehenden Netzes stellt z. B. die Höherauslastung vorhandener Netzanlagen durch die Beseitigung von Engpasselementen oder die Steuerung von Lastflüssen durch den Einbau von Querreglern dar. Unter einer Verstärkung wird der Ausbau be- Seite 10

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 reits vorhandener Betriebsmittel zur Erhöhung der Übertragungskapazität verstanden, wie z. B. das Auflegen eines zweiten Stromkreises auf die Masten einer bereits bestehenden Trasse. Der Neubau einer Leitung ist ein Beispiel für einen Ausbau des Netzes. Die wesentlichen Planungsgrundlagen für die Netzausbauplanung sind die zukünftige Versorgungs- und Übertragungsaufgabe und der zum Planungszeitpunkt bestehende Ausbauzustand des Hoch- und Höchstspannungsnetzes. Die Erstellung planungsrelevanter Szenarien beruht auf der Analyse verschiedener Einflussfaktoren wie z. B. der Entwicklung geplanter Offshore-Windparks, der EEG-Anlagen an Land, der Lasten, der Einspeisungen aus konventionellen Kraftwerken sowie der internationalen Leistungstransite. Einbezogen werden daher die im Rahmen von Kundengesprächen und foren gewonnenen Erkenntnisse zu deren Kapazitätserwartungen an das Übertragungsnetz der E.ON Netz GmbH. Da die Mehrheit der Einflussfaktoren, wie z. B. die Einspeisung aus Offshore-Windparks oder aber im liberalisierten Markt auch aus konventionellen Kraftwerken, als stochastische Größe betrachtet werden muss, ergibt sich eine Reihe planungsrelevanter Szenarien und Varianten. Als gemeinsame nationale Planungsgrundlage haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber RWE Transportnetz Strom GmbH, EnBW Transportnetz AG, Vattenfall Europe Transmission GmbH und die E.ON Netz GmbH das sogenannte Regionenmodell, das auf den Internetseiten (www.eon-netz.com) der Übertragungsnetzbetreiber veröffentlicht ist, entwickelt. Es umfasst die vier folgenden Szenarien unter Berücksichtigung des geplanten Ausbauzustandes des Höchstspannungsnetzes im Jahr 2012: Szenario A: Szenario B: Szenario C: Szenario D: Starklast/Schwachwind Starklast/Starkwind Schwachlast/Starkwind Schwachlast/Schwachwind Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass diese vier Szenarien nicht zur vollständigen Abbildung der Versorgungs- und Übertragungsaufgabe der deutschen Übertragungsnetzbetreiber genügt. Für die Netzausbauplanung werden daher weitere Szenarien analysiert, die sich aus Erkenntnissen des operativen Netzbetriebs, der Störungsanalyse und der Variation ver- Seite 11

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 schiedener planungsrelevanter Einflussgrößen zusätzlich zu den Szenarien des Regionenmodells ergeben. Im Einklang mit der nationalen Netzausbauplanung findet auf europäischer Ebene eine Intensivierung der Netzausbauplanung des Verbundnetzes statt. Koordiniert wird diese gemeinsame europäische Verbundnetzplanung im Rahmen der Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity (UCTE). Wesentliche Planungsbasis für den Ausbau der Übertragungskapazitäten zu angrenzenden Höchstspannungsnetzen stellen die prognostizierten Leistungsaustausche zwischen den Übertragungsnetzen, bzw. die Höhe der Auktionserlöse an Kuppelstellen zu anderen Übertragungsnetzbetreibern, dar. Damit wird der Entstehung und Förderung des gemeinsamen Binnenmarktes für elektrische Energie seitens der europäischen Übertragungsnetzbetreiber Rechnung getragen. Tabelle 1 gibt einen Überblick über realisierte, geplante bzw. derzeit in Untersuchung befindliche Netzausbaumaßnahmen der E.ON Netz GmbH zu angrenzenden europäischen Übertragungsnetzbetreibern. Tabelle 1: Internationale Netzausbaumaßnahmen E. ON Netz GmbH (ENE) Verbundpartner (ÜNB) Kapazität 2007 in MW Kapazität nach Umsetzung in MW Beschreibung DK (Energinet.dk) DK ENE: 950 ENE DK: 1.500 DK ENE: 1.500 ENE DK: 2.000 Ertüchtigung verschiedener 220/380-kV-Leitungen in Schleswig - Holstein bis 2010. NO (Stattnet) NO ENE: 0 NO ENE: 700 1.400 Studie zur Errichtung einer HGÜ- Seekabelverbindung aus dem norddeutschen Küstenraum nach West- Norwegen. NL (TenneT bv) NL ENE: kein EP 4 ENE NL: 850 NL ENE: kein EP ENE NL: 1.400 Aufstellen von 2 querregelnden Transformatoren in Diele bis Anfang 2008. CZ (CEPS a.s.) CZ ENE: 1.150 ENE CZ: 350 Wird derzeit noch untersucht Studie zur Errichtung einer 380-kV- Leitung von Mechlenreuth nach Vitkov. AT (Verbund APG) AT ENE: kein EP ENE AT: kein EP AT ENE: kein EP ENE AT: kein EP Studie zur Errichtung einer 380-kV- Leitung von Isar nach St. Peter. 4 EP: Engpass Seite 12

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 4 Ausbaumaßnahmen Am Ende dieses Abschnittes sind die im Netzgebiet von E.ON Netz GmbH in den nächsten 15 Jahren vorgesehenen Ausbaumaßnahmen tabellarisch aufgeführt und erläutert. Dabei sind die Maßnahmen den Zeiträumen ihrer voraussichtlichen Inbetriebnahme zugeordnet. Regelmäßig werden dabei wesentliche Teile der Kosten in früheren Zeitscheiben, z. B. im Rahmen von Voruntersuchungen, Planungsarbeiten und Genehmigungsverfahren, entstehen. Eine genauere Prognose der Inbetriebnahmezeitpunkte der Maßnahmen ist aus heutiger Sicht aufgrund der durchzuführenden öffentlichen Genehmigungsverfahren nicht möglich. Bei den insbesondere im Zeitraum 2008 bis 2012 eingeordneten Maßnahmen wird davon ausgegangen, dass die erforderlichen Raumordnungsverfahren (ROV) und bzw. oder Planfeststellungsverfahren (PFV) unverzögert und zügig durchgeführt werden können. Maßnahmen, die im Rahmen der dena-studie als notwendige Netzausbaumaßnahmen identifiziert wurden, werden als solche gekennzeichnet und begründet. Zu diesen werden Erkenntnisse über die zwischenzeitliche Weiterentwicklung der zu Grunde liegenden Szenarien vermerkt. Für eine Indikation des zum Berichtszeitpunkt erlangten Status der Maßnahmen wurde folgende Klassifikation gewählt: a) : Die Maßnahme befindet sich in der internen Planungsphase (Konzepte, Netzuntersuchungen, technisch-wirtschaftlicher Variantenvergleich, Identifikation des Investitionsbedarfs (Beantragung)). b) Genehmigungsprozess / : Die erforderlichen Genehmigungsverfahren (ROV und / oder PFV) sind eingeleitet. c) Realisierungs- und Bauphase: In dieser Phase erfolgt die Baudurchführung. Zu beachten ist dabei allerdings, dass sich der technische Status einer Maßnahme in der Regel vom kaufmännischen Status unterscheidet. Technisch abgeschlossene Maßnahmen Seite 13

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 sind z. B. nicht zwangsläufig kaufmännisch geschlossen. Neben den am Ende dieses Berichtes detailliert vorgestellten Netzausbaumaßnahmen werden an dieser Stelle überregionale Ausbaumaßnahmen, die zur Wahrung der Übersichtlichkeit nicht einzeln dargestellt werden, als Funktionalpakete zusammengefasst und erläutert. Dabei handelt es sich um Maßnahmenpakete, die sich aus einer Reihe unterschiedlicher Einzelmaßnahmen zusammensetzen wie z. B. eine Leistungserhöhung des vorhandenen Höchstspannungsnetzes oder um Umstrukturierungsmaßnahmen zur Einhaltung aktueller technischer Standards. Die Umsetzung dieser Maßnahmenpakete hat teilweise bereits begonnen, ihr Abschluss ist innerhalb der Zeitscheibe von 2008-2012 vorgesehen. Überregionales Maßnahmenpaket: Erweiterungsinvestitionen zur Leistungserhöhung im vorhandenen Übertragungsnetz Die Erweiterungsinvestitionen zur Leistungserhöhung im vorhandenen Übertragungsnetz erfolgt nach der bereits erläuterten NOVA-Strategie. Im Einzelnen kommen dabei die folgenden Maßnahmen zum Einsatz: Beseitigung thermischer Engpässe durch Erhöhung der Bodenabstände der Leiterseile Ertüchtigung von Schaltanlagen Zubeseilung von Stromkreisen auf bestehenden Leitungen Überwachung der Leiterseiltemperatur mit Hilfe von Leiterseiltemperaturmonitoring Zur Erhöhung der Übertragungskapazität des Höchstspannungsnetzes in Nord-Süd- Richtung werden etliche Höchstspannungsstromkreise zwischen Schleswig-Holstein und Nordhessen auf eine Stromtragfähigkeit von 3.150 Ampere ertüchtigt. Die Leistungserhöhung des vorhandenen Höchstspannungsnetzes umfasst eine Zubeseilung von in Summe 85 Stromkreiskilometer (vgl. Maßnahmenpaket: Erhöhung Nord Süd Transitkapazitäten zwischen Raum Bechterdissen und Raum Twistetal), die Ertüchtigung von 20 Schaltanlagen sowie die Installation von Einrichtungen zur Überwachung der Leiter- Seite 14

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 seiltemperatur für ca. 1.500 km Stromkreis. Im Einzelnen umfasst das Maßnahmenpaket im Bereich der Höchstspannung die Ertüchtigung der folgenden Stationen und Höchstspannungsleitungen: Stationen: Lübeck, Hamburg Nord, Stade, Dollern, Wilster, Brunsbüttel, Conneforde, Unterweser, Grohnde, Wahle, Landesbergen, Ovenstädt, Eickum, Bechterdissen, Elsen, Twistetal, Borken, Gießen Nord, Würgassen, Bergshausen Leitungen: - 380-kV-Leitung Dollern-Landesbergen - 380-kV-Leitung Landesbergen-Grohnde - 380-kV-Leitung Landesbergen-Ovenstädt-Bechterdissen - 380-kV-Leitung Bechterdissen-Twistetal-Borken - 380-kV-Leitung Grohnde-Borken - 380-kV-Leitung Borken-Gießen Nord - 380-kV-Leitung Wahle-Grohnde Die Leistungserhöhung im Höchstspannungsnetz liefert einen wichtigen Beitrag zum Abtransport der Überschussleistung aus den küstennahen Netzbereichen in die südlichen Netzregionen der E.ON Netz GmbH. Zur Erhöhung der Übertragungskapazität des Hochspannungsnetzes werden etliche 110-kV- Stromkreise im nördlichen Netzgebiet auf eine höhere Stromtragfähigkeit ertüchtigt. Aufgrund regional unterschiedlicher Anforderungen an das Hochspannungsnetz werden die einzelnen Stromkreise auf unterschiedliche Stromtragfähigkeiten ertüchtigt. Die Leistungserhöhung der vorhandenen 110-kV-Netze umfasst die Beseitigung thermischer Engpässe durch Erhöhung der Bodenabstände der Leiterseile im Umfang von ca. 1.500 km Stromkreis, die Installation von Einrichtungen zur Überwachung der Leiterseiltemperatur für gut 1.500 km Stromkreis sowie die Ertüchtigung von 21 Schaltanlagen. Seite 15

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 Überregionales Maßnahmenpaket: Ertüchtigung der Standsicherheit von Freileitungsmasten In Zusammenhang mit extremen Witterungsverhältnissen im November 2005 kam es im Münsterland durch hohe Eis- und Schneelasten zu Mastumbrüchen im Hoch- und Mittelspannungsfreileitungsnetz. Aus diesem Anlass wurden die Übertragungsnetzbetreiber von der BNetzA und den Energieaufsichtsbehörden der Länder aufgefordert, ihre Freileitungen hinsichtlich Stahlqualität und Standsicherheit der Masten zu untersuchen. Die in Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität, Hannover, und dem Gutachter Dr. Kießling durchgeführten Untersuchungen der E.ON Netz GmbH zeigen, dass die Maste der Errichtungsnorm entsprechen. Es wurde keine verminderte Standsicherheit der Freileitungsmaste aufgrund reduzierter Stahlqualität festgestellt. Die Untersuchungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass Maste standortbedingt höheren Eislasten ausgesetzt sein können als zum Errichtungszeitpunkt zu Grunde gelegt wurde. Aus diesem Grund wurde von E.ON Netz GmbH eine Gefährdungsanalyse und Risikomatrix hinsichtlich Eislast erstellt. Diese Risikomatrix ist Basis für das Umsetzungskonzept der E.ON Netz GmbH zur Ertüchtigung der Leitungen und wurde Ende 2007 vom TÜV Süd auditiert. Das Umsetzungskonzept der E.ON Netz GmbH hat folgende Eckpunkte: Maßnahmen mit der Priorität eins und zwei werden bis Ende 2010 umgesetzt und betreffen ca. 285 Maste auf ca. 47 Leitungen. Maßnahmen mit der Priorität drei werden bis Ende 2020 umgesetzt und betreffen ca. 5.000 Maste auf ca. 380 Leitungen. Die Realisierung der Maßnahmen gemäß Umsetzungskonzept wurde den Energieaufsichtsbehörden der Länder und der BNetzA zugesagt. Seite 16

Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 Überregionales Maßnahmenpaket: Errichtung von Netzanschlüssen für EEG- Erzeugungsanlagen Die Errichtung von Netzanschlüssen für EEG-Erzeugungsanlagen umfasst eine Reihe von Einzelmaßnahmen (z. B. Erweiterung von Sammelschienen, Installation von Nachrichtentechnik) deren Umfang zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden kann. Die Einzelmaßnahmen werden daher an dieser Stelle zu einem überregionalen Maßnahmenpaket zusammengefasst. Seite 17

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH 31.01.2008 Die folgenden Maßnahmen aus dem Netzausbaubericht 2006 wurden inzwischen fertig gestellt: Neubau 110-kV-Schaltstelle UW Halbemond Auflegen zweiter Stromkreis 110-kV Leitung Alfstedt Bederkesa UW Niederlangen: Aufstellung eines 380/110-kV-Transformators Neubau UW Niedervieland 380 kv Neubau 380-kV-Leitung zum Anschluss UW Niedervieland Neubau UW Twieflingen 110 kv Neubau UW Siedenburg 110 kv Neubau UW Lüneburg/Nord Neubau 110-kV-Anschlussleitung für UW Lüneburg/Nord Neubau 110-kV-Schaltanlage in UW Höllbachstraße 380-kV-Leitung Regensburg Schwandorf: Auflegen eines 110-kV-Stromkreises 220-kV-Leitung Redwitz Kriegenbrunn : Umstellung auf 380 kv UW Kriegenbrunn : Neubau 380-kV-Schaltanlage mit einem 380/110-kV-Transformator Umstellung eines Stromkreises Irsching Raitersaich von 220 kv auf 380 kv 110-kV-Leitung Pirach Holzfeld: Auflegen zweiter Stromkreis Seite 18

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 Maßnahmenpaket: Erhöhung Kuppelkapazität zwischen Dänemark und Deutschland Die Kuppelkapazität zwischen Deutschland und Dänemark über Schleswig-Holstein ist Ertüchtigung von ca. derzeit begrenzt durch die Stromtragfähigkeit der 380-kV-Leitung Kassø - Wilster und der Ertüchtigung verschiedener 134 km 380-kV-Doppelleitungen und ca. 220-kV-Leitung Kassø/Ensted Hamburg/Nord. 380/220-kV-Leitungen in Schleswig - Holstein 130 km 220-kV-Doppel- Es kommt zu Verletzungen des (n-1)-sicherheit. Bei Ausfall eines 380-kV-Stromkreises Kassø - Audorf kommt es zu Überlastungen der 220-kV-Stromkreise Kassø/Ensted leitungen Hamburg/Nord. Gemeinsam mit Energinet.dk ist vorgesehen die vorhandenen Leitungen und Schaltanlagen zu ertüchtigen. Im Netzbereich der Energinet.dk werden zusätzlich Lastfluss steuernde Betriebsmittel errichtet. Ertüchtigung der Schaltanlagen Flensburg, Wils- Ertüchtigung verschiedener 380/220-kV-Schaltanlagen in Dieses Maßnahmenpaket erhöht die Kuppelkapazität zwischen Deutschland und Dänemark um ca. 500 MW. Inwiefern diese Kapazität marktseitig ausgeschöpft werden kann, ter, Audorf, Hamburg/Nord Schleswig - Holstein ist insbesondere abhängig von der Realisierung der übrigen Netzausbaumaßnahmen in der Regelzone der E.ON Netz GmbH und darüber hinaus. Genehmigungsprozess / Genehmigungsprozess / Seite 19

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau im Netzbereich Nordfriesland aufgrund EEG-Einspeisung Genehmigungsprozess / Die EEG-Einspeiseleistung, überwiegend aus Windenergieanlagen, im Netzbereich Nordfriesland von derzeit ca. 740 MW kann nicht (n-1)-sicher vom 110-kV-Netz aufgenommen Neubau 110-kV-Leitung ca. 27 km 110-kV-Doppelleitung Breklum Flensburg werden. Ein weiterer Anstieg der EEG-Einspeiseleistung auf ca. 1.200 MW bis 2011 ist 4 110-kV-Schaltfelder prognostiziert. Es kommt zu Verletzungen der (n-1)-sicherheit auf den 110-kV-Leitungen Niebüll Flensburg, Niebüll Husum und Husum Audorf. Bei Ausfall eines beliebigen Stromkreises im ca. 1 km 380-kV-Doppelleitung Bereich Flensburg Niebüll oder Audorf Husum kommt es zu Überlastungen der Erweiterung UW Flensburg mit verbleibenden Stromkreise im gesamten Netzbereich Nordfriesland. zwei 2 380-kV-Schaltfelder Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit werden eine neue 110-kV-Leitung Breklum 380/110-kV-Transformatoren 2 380/110-kV-Transformatoren Flensburg errichtet und in Flensburg zwei 380/110-kV-Transformatoren aufgestellt. Darüber hinaus wird ab 2008 zur Erhöhung der Übertragungskapazitäten der vorhandenen 110-kV-Leitungen die zusätzliche Anwendung des Freileitungsmonitoring vorgesehen. Genehmigungsprozess / Seite 20

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau im Netzbereich Dithmarschen aufgrund EEG-Einspeisung Die EEG-Einspeiseleistung, überwiegend aus Windenergieanlagen, im Netzbereich Dithmarschen Neubau 110-kV-Leitung Heide Pöschendorf von derzeit ca. 575 MW kann nicht (n-1)-sicher vom 110-kV-Netz aufgenommen werden. Ein weiterer Anstieg der EEG-Einspeiseleistung auf ca. 950 MW bis 2011 ist prognostiziert. ca. 33 km 110-kV-Doppelleitung 4 110-kV-Schaltfelder Es kommt zu Verletzungen der (n-1)-sicherheit auf den 110-kV-Leitungen Heide Itzehoe/West und Heide Ostermoor/West. Bei Ausfall eines beliebigen Stromkreises im Bereich Heide Itzehoe/West oder Ostermoor/West Brunsbüttel bzw. Itzehoe/West o- der Audorf Husum kommt es zu Überlastungen der verbleibenden Stromkreise im gesamten Netzbereich Dithmarschen. ca. 0,1 km 380-kV-Doppelleitung Neubau UW Pöschendorf mit Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit werden eine neue 110-kV-Leitung Heide zwei 2 380-kV-Schaltfelder Pöschendorf errichtet und in Pöschendorf zwei 380/110-kV-Transformatoren aufgestellt. 380/110-kV-Transformatoren 2 380/110-kV-Transformatoren Darüber hinaus wird ab 2008 zur Erhöhung der Übertragungskapazitäten der vorhandenen 110-kV-Leitungen die zusätzliche Anwendung des Freileitungsmonitoring vorgesehen. Genehmigungsprozess / Genehmigungsprozess / Seite 21

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzumstellung und Netzertüchtigung Eiderstedter-Ring aufgrund EEG-Einspeisung Der Eiderstedter-Ring ist ein mit 60 kv betriebenes Teilnetz, das sich derzeit im Eigentum der E.ON Hanse AG befindet. Für 2008 ist der Anschluss von ca. 80 MW zusätzlicher EEG- Einspeiseleistungen an den Eiderstedter-Ring geplant. Die Übertragungskapazität der derzeitigen 60-kV-Leitung reicht nicht aus, um die EEG- Einspeiseleistung aufnehmen zu können. Es kommt bereits ohne Ausfall eines anderen Netzumstellung und Netzertüchtigung Eiderstedter-Ring kreise ca. 93 km 110-kV-Strom- Betriebsmittels zu einer Überlastung der Leitung. Voraussetzung für einen Anschluss der zusätzlichen EEG-Einspeiseleistung war daher die 7 110-kV-Schaltfelder Erhöhung der Übertragungsfähigkeit des Eiderstedter-Ringes. Hierfür wird der Eiderstedter-Ring von 60 kv auf 110 kv umgestellt. Dies umfasst sowohl die Umstellung der Leitung, die außerdem auf den Betrieb mit Freileitungsmonitoring ertüchtigt wird, als auch der angeschlossenen Umspannwerke. Im Zuge dieser Maßnahme erfolgt die Übernahme des Eiderstedter-Ringes in das Eigentum der E.ON Netz GmbH. Maßnahmenpaket: Netzausbau im Bereich Heide Ostermoor aufgrund EEG-Einspeisung Ertüchtigung 110-kV-Leitung Heide Ostermoor/West Es ist für jeden Stromkreis der 110-kV-Leitung Heide - Ostermoor/West ein Anschluss von Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 250 MW bis 2012 prognostiziert. Bei Nichtverfügbarkeit eines Stromkreises der 110-kV-Leitung Heide Ostermoor/West wären Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 250 MW vom Netz getrennt. Ziel der Maßnahme ist, die Anzahl der pro Stromkreis angeschlossen Windenergieanlagen zu reduzieren. Damit sind bei Nichtverfügbarkeit eines Stromkreises weniger Windenergieanlagen vom Netz getrennt. Es werden verschiedene Varianten untersucht. Neben einer Ertüchtigung der 110-kV-Leitung Heide Ostermoor/West auf vier Stromkreise wird auch eine Variante mit der Errichtung einer neuen 110-kV-Leitung untersucht. ca. 10 km 110-kV- Vierfachleitung 2 110-kV-Schaltfelder Seite 22

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau im Netzbereich Ostholstein aufgrund EEG-Einspeisung Die EEG-Einspeiseleistung, überwiegend aus Windenergieanlagen, im Netzbereich Ostholstein Neubau 110-kV-Leitung Lübeck Göhl von derzeit ca. 410 MW kann zu Starkwindzeiten nicht (n-1)-sicher abtranspor- tiert werden. Ein weiterer Anstieg der EEG-Einspeiseleistung auf ca. 700 MW bis 2011 ist prognostiziert. ca. 55 km 110-kV-Doppelleitung, 4 110-kV-Schaltfelder Es kommt bereits derzeit zu (n-1)-verletzungen auf den 110-kV-Leitungen Göhl Siems Lübeck, Lübeck - Siems und Göhl Lütjenburg Trent. Bei einem Ausfall eines beliebigen 7 110-kV-Schaltfelder Neubau 110-kV-UW Göhl/West 1) Stromkreises im Netzbereich Lübeck Siems Göhl kommt es zu Überlastung der (davon 2 für die Netzanbindung von Offshore- verbleibenden Stromkreise im gesamten Netzbereich Ostholstein und im Bereich von Göhl Lütjenburg Trent. Windparks) Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit werden eine 110-kV-Leitung Lübeck Göhl und eine 110-kV-Schaltanlage Göhl/West errichtet, sowie einzelne Schaltanlagen im Netzbereich Ostholstein erweitert und ertüchtigt. Außerdem wird auf der bestehenden 110-kVca. 17 km 110-kV-Stromkreis, 110-kV-Leitung Lütjenburg Leitung Lütjenburg Trent ein zweiter Stromkreis aufgelegt. Dieser wird in einer ersten Trent Ausbaustufe mit dem bestehenden Stromkreis Höhndorf Lütjenburg zu einem Dreibein 2 110-kV-Schaltfeld Zubeseilung mit 2. Stromkreis Höhndorf Lütjenburg Trent verbunden. Darüber hinaus ist ab 2008 zur Erhöhung der ca. 2 km 110-kV- Übertragungskapazitäten der vorhandenen 110-kV-Leitungen die zusätzliche Anwendung Vierfachleitung des Freileitungsmonitoring vorgesehen. In der geplanten 110-kV-Schaltanlage Göhl/West werden zudem zwei Schaltfelder für die Netzanbindung eines 25 MW Offshore-Windparks errichtet. Genehmigungsprozess / Genehmigungsprozess / 1) Projekt in Zusammenarbeit mit E.ON Netz Offshore GmbH Seite 23

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Erhöhung Übertragungskapazitäten zwischen Audorf, Hamburg und Dollern für Nord Süd - Transite 1. Bauabschnitt: Hamburg/Nord Dollern ca. 45 km 380-kV-Doppelleitung Maßnahmenteil 1. Bauabschnitt Hamburg/Nord Dollern gemäß dena-studie [1] 2 380-kV-Schaltfelder Neubau 380-kV-Leitung Audorf Hamburg/Nord Dollern Neubau 380-kV-Schaltanlage UW Kummerfeld mit einem 380/110-kV-Transformator Erweiterung UW Audorf mit zwei 380/220-kV-Transformatoren Erweiterung UW Hamburg/Nord mit einem 380/220-kV-Transformator Es liegt ein hoher Übertragungsbedarf von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen vor. Dieser resultiert aus dem Ausbau der EEG-Anlagen an Land, überwiegend Windenergieanlagen, der Errichtung von Offshore-Windparks, dem Anschluss von neuen konventionellen Kraftwerken in Brunsbüttel, sowie erhöhte Transite aus Dänemark. Die 220-kV-Leitungen Hamburg/Nord Dollern und Audorf Hamburg/Nord genügen diesen Übertragungsanforderungen nicht. Bei Ausfall des 220-kV-Stromkreises Hamburg/Nord Stade kommt es zu Überlastungen des parallelen Stromkreises. Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit wird eine neue 380-kV-Leitung Audorf Hamburg/Nord Dollern errichtet. Das UW Kummerfeld wird im 2. Bauabschnitt um eine 380-kV-Schaltanlage erweitert und ein 380/110-kV-Transformators aufgestellt. Das UW Audorf wird um zwei 380/220-kV-Transformatoren erweitert. Im UW Hamburg/Nord wird ein zweiter 380/220-kV-Transformator aufgestellt. Die Errichtung der 380-kV-Leitung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt von Dollern nach Hamburg/Nord wird bis 2010 erstellt, der zweite Bauabschnitt von Hamburg/Nord nach Audorf ist nach derzeitigem Planungsstand bis 2015 vorgesehen. 2. Bauabschnitt: Audorf Hamburg/Nord ca. 65 km 380-kV-Doppelleitung 4 380-kV-Schaltfelder 3 380-kV-Schaltfelder 1 380/110-kV- Transfomator 1 110-kV-Schaltfeld 2 380-kV-Schaltfelder 2 380/220-kV-Transfomatoren 2 220-kV-Schaltfelder 1 380-kV-Schaltfeld, 1 380/220-kV- Transfomator, ca. 3 km 220-kV- Stromkreis, 1 220-kV-Schaltfeld, 1. Bauabschnitt: Genehmigungsprozess / 2. Bauabschnitt Genehmigungsprozess / Seite 24

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Ausbau 110-kV-Netz Region Cuxhaven aufgrund EEG-Einspeisung In der Region Cuxhaven mit den Umspannwerken Krempel, Spieka, Otterndorf und Cuxhaven wird bis 2015 ein Anstieg der EEG-Einspeiseleistung, überwiegend aus Windener- Neubau 110-kV-Leitung ca. 8 km 110-kV-Einfachleitung Hymendorf Krempel gieanlagen, von derzeit ca. 210 MW auf ca. 350 MW erwartet. Es kommt zu Verletzungen der (n-1)-sicherheit in dieser Region. ca. 25 km 110-kV Doppelleitung Neubau der 110-kV-Leitung Otterndorf - Hemmoor Otterndorf - Hemmoor zu einer Überlastung des 110-kV-Stromkreises Cuxhaven - Zum Beispiel kommt es bei Ausfall des 110-kV-Stromkreises Cuxhaven-Otterndorf oder 3 110-kV-Schaltfelder Alfstedt/Bederkesa-Krempel. Neubau der 110-kV-Leitung Cuxhaven-Otterndorf Hymendorf Krempel, Otterndorf - Hemmoor und Cuxhaven-Otterndorf errichtet. leitung Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit in der Region werden neue 110-kV-Leitungen ca. 17 km 110-kV Doppel- 3 110-kV-Schaltfelder Seite 25

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau nördlicher Netzbereich Oldenburg aufgrund EEG-Einspeiseleistung (Teil 1) 2 380-kV-Schaltfelder 2 380/110-kV-Transformatoren Neubau UW Ihrhove mit zwei 380/110-kV-Transformatoren 1 110-kV-Kuppelschaltfeld 6 110kV-Schaltfelder Neubau der 110-kV-Leitung Leer/West - Ihrhove Neubau der 110-kV-Leitung Emden/West Manslagt/Marienhafe Neubau der 110-kV-Leitung Leer/Nord Leer/West Ertüchtigung der 110-kV- Schaltanlage Conneforde, Ertüchtigung der 110-kV- Schaltanlage Leer/West Ertüchtigung der 110-kV- Schaltanlage Emden / Borßum Ertüchtigung der 110-kV- Schaltanlage Emden/West In den Landkreisen Aurich, Wittmund, Friesland, Leer und Ammerland, sowie in den kreisfreien Städten Emden und Wilhelmshaven ist ein Anstieg der EEG-Einspeiseleistung, überwiegend aus Windenergieanlagen, von derzeit 900 MW auf über 1900 MW bis 2015 prognostiziert. Die Überschussleistung, die aus diesem Gebiet vom Hoch- ins Höchstspannungsnetz abtransportiert werden muss, beträgt bis zu 1.600 MW. Es kommt zu Verletzungen der (n-1)-sicherheit, weil die vorhandene Übertragungskapazität der Höchst/Hochspannungstransformatoren in diesem Gebiet nicht ausreicht. Bei Ausfall eines 380/110-kV-Transformators kommt es zu Überlastungen der übrigen Höchst/Hochspannungstransformatoren in diesem Gebiet. Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit wird die Kapazität der Umspannleistung zwischen Höchst- und Hochspannungsnetz und die Kapazität der 110-kV-Leitungen zu den betroffenen 380/110-kV-Umspannwerken in den Zeitbereichen 2008 bis 2012 und 2013 bis 2017 erhöht. Dieses Maßnahmenpaket umfasst im Zeitbereich 2008 2012 den Neubau eines Umspannwerkes im Bereich Ihrhove (im Folgenden wird hierfür der Arbeitstitel UW Ihrhove verwendet) mit zwei 380/110-kV-Transformatoren und im Zeitbereich 2013 2017 die Aufstellung eines zusätzlichen 380/110-Transformator im bestehenden UW Conneforde. Es werden im Zeitbereich 2008 2012 neue 110-kV-Leitungen Leer/West Ihrhove, Emden/West Manslagt/Marienhafe und Leer/Nord Leer/West gebaut. Der Neubau einer 110-kV-Leitung Roffhausen Varel erfolgt im Zeitbereich 2013 bis 2017. Die Kurzschlussfestigkeit der 110-kV-Schaltanlagen Leer/West, Emden/Borßum, Conneforde, Emden/West ist im Zuge der vorgenannten Maßnahmen zu erhöhen. ca. 6 km 110-kV-Doppelleitung 2 110-kV-Schaltfelder ca. 17 km 110-kV-Doppelleitung 4 110-kV-Schaltfelder ca. 4 km 110-kV-Doppelleitung 2 110-kV-Schaltfelder 2 110-kV-Kuppelschaltfeld 18 110kV-Schaltfelder 1 110-kV-Kuppelschaltfeld 9 110kV-Schaltfelder 3 110-kV-Kuppelschaltfeld 17 110kV-Schaltfelder 1 110-kV-Kuppelschaltfeld 11 110kV-Schaltfelder Seite 26

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau im Netzbereich Weser-Ems aufgrund von Kundenanschlüssen bei Leer Ein Kunde plant den Anschluss einer Anlage mit bis zu 80 MVA an das UW Leer/Nord. Durch die starke Laststeigerung wird die 110-kV-Leitung Emden/Borßum - Leer/Nord hoch ca. 19 km 110-kV-Doppelleitung Neubau 110-kV-Leitung ausgelastet. Es kommt zu Verletzungen der (n-1)-sicherheit. Bei Ausfall eines Stromkreises dieser Leitung kommt es zur Überlastung des parallelen Systems. 4 110-kV-Schaltfelder Emden/Borßum Leer/Nord Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit in der Region wird eine neue 110-kV-Leitung Emden/Borßum Leer/Nord gebaut. Maßnahmenpaket: Netzausbau im Netzbereich Weser-Ems aufgrund von Kundenanschlüssen im Raum Roffhausen ca. 25 km 110-kV- Neubau 110-kV-Leitung Roffhausen Jever/Burhafe (ca. 25 km) Doppelleitung 4 110-kV-Schaltfelder Neubau 110-kV-Leitung Roffhausen Voslapp (ca. 16 km) Ein Kunde plant den Anschluss einer Anlage mit bis zu 150 MVA am UW Roffhausen. Durch die starke Laststeigerung werden die 110-kV-Leitungen Roffhausen Jever/Burhafe und Roffhausen Voslapp hoch ausgelastet. Es kommt zu Verletzungen der (n-1)- Sicherheit. Bei Ausfall eines Stromkreises der 110-kV-Leitungen Roffhausen Jever/Burhafe wird der verbleibende Stromkreis überlastet. Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit in der Region werden neue 110-kV-Leitungen Roffhausen Voslapp und Roffhausen Jever/Burhafe errichtet. ca-16 km 110-kV- Doppelleitung 4 110-kV-Schaltfelder Seite 27

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau im Bereich Hohenkirchen, Voslapp, Carolinensiel aufgrund EEG-Einspeisung Neubau der 110-kV-Leitung Hohenkirchen /Carolinensiel - Voslapp Es ist ein Anstieg der EEG-Einspeiseleistung, überwiegend aus Windenergieanlagen, von derzeit ca. 430 MW auf über 750 MW bis 2015 in der Region Ostfriesland prognostiziert. Diese Erhöhung führt zu Verletzungen der (n-1)-sicherheit auf der 110-kV-Leitung Hohenkirchen /Carolinensiel - Voslapp. Bei Ausfall des 110-kV Stromkreises Hohenkirchen Voslapp kommt es zu einer Überlastung des Stromkreises Carolinensiel - Voslapp. Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit wird eine neue 110-kV-Leitung Hohenkirchen /Carolinensiel Voslapp errichtet. 4 110-kV-Schaltfelder ca. 16 km 110-kV-Doppelleitung Seite 28

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau im Großraum Elbe-Weser aufgrund EEG-Einspeiseleistung (Teil 1) Erweiterung UW Sottrum mit einer 380-kV-Schaltanlage und zwei 380/110-kV-Transformatoren Ertüchtigung der 110-kV- Schaltanlage Sottrum Ertüchtigung der 110-kV- Schaltanlagen Rotenburg Im Großraum Elbe-Weser ist ein Anstieg der EEG-Einspeiseleistung, überwiegend aus Windenergieanlagen, von derzeit 1.100 MW auf über 2.000 MW bis 2015 prognostiziert. Die Überschussleistung, die aus diesem Gebiet vom Hoch- ins Höchstspannungsnetz abtransportiert werden muss, beträgt bis zu 1.600 MW. Es kommt zu Verletzungen der (n-1)-sicherheit, weil die vorhandene Übertragungskapazität in den Umspannwerken Alfstedt, Dollern, Farge und Sottrum nicht ausreicht. Bei Ausfall eines 380/110-kV-Transformators kommt es zu Überlastungen der übrigen Höchst/Hochspannungstransformatoren in diesem Gebiet. Zur Wiederherstellung der (n-1)-sicherheit werden im UW Sottrum eine neue 380-kV- Schaltanlage zum Anschluss an die 380-kV-Doppelleitung Dollern Landesbergen errichtet und zwei 380/110-Transformatoren aufgestellt. Im UW Dollern wird ein 380/110-kV- Transformator aufgestellt. Das UW Farge wird mit einer 380-kV-Schaltanlage und einem 380/110-kV-Transformator erweitert. Die hier beschriebenen Erweiterungen der Umspannwerke Dollern und Farge erfolgen im Zeitbereich 2013-2017. Die Kurzschlussfestigkeit der 110-kV-Schaltanlagen Sottrum und Rotenburg wird erhöht. 6 380-kV-Schaltfelder 1 380-kV-Kuppelschaltfeld 2 380/110-kV-Transformatoren 2 110-kV-Schaltfelder 1 110-kV-Kuppelschaltfeld 16 110kV-Schaltfelder 5 110kV-Schaltfelder Seite 29

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Netzausbau aufgrund geplanter Kraftwerke im Raum Stade Neubau einer 380-kV-Leitung zwischen Dollern und dem Raum Stade Neubau 380-kV-Schaltanlage im Raum Stade Am Standort Stade ist der Bau zweier Kraftwerke mit jeweils ca. 800 MW geplant. Die vorhandenen 220-kV-Leitungen im Raum Stade wären dann aufgrund der Überschussleistung aus dem Raum Stade bereits ohne einen Ausfall überlastet. Daher wird im Falle einer Realisierung der geplanten Kraftwerke eine neue 380-kV-Leitung Dollern - Stade errichtet. ca. 12 km 380-kV-Doppelleitung 2 380-kV-Schaltfelder 2 380-kV-Schaltfelder 1 380-kV-Kuppelschaltfeld Genehmigungsprozess / Genehmigungsprozess / Maßnahmenpaket: Netzausbau aufgrund geplanter Kraftwerke im Raum Wilhelmshaven Neubau einer 380-kV-Leitung zwischen Conneforde und dem Raum Wilhelmshaven Am Standort Wilhelmshaven ist der Bau zweier Kraftwerke mit 750 MW und 510 MW geplant. Die Übertragungskapazität der vorhandenen 220-kV-Leitung Conneforde - Maade reicht dann nicht aus. Es kommt schon im Grundfall zu Überlastungen. Daher wird im Falle einer Realisierung der geplanten Kraftwerke eine neue 380-kV- Leitung zwischen dem UW Conneforde und dem Raum Wilhelmshaven errichtet. ca. 35 km 380-kV-Doppelleitung 2 380-kV-Schaltfelder Genehmigungsprozess / Seite 30

Bericht Netzausbauplanung E.ON Netz GmbH Netzausbaumaßnahmen im Zeitraum 2008 bis 2012 31.01.2008 Maßnahmenpaket: Kraftwerksanschlüsse im Raum Emden Am Standort Emden ist der Bau zweier Kraftwerksblöcke mit jeweils 820 MW geplant. Die Übertragungskapazität der vorhandenen 220-kV-Leitung Emden/Borßum - Conneforde reicht dazu nicht aus. Es kommt schon im Grundfall zu Überlastungen. ca. 40 km 380-kV-Doppel- Neubau einer 380-kV-Leitung zwischen Diele und dem Raum Der nächste geeignete Anschlusspunkt für die Kraftwerksblöcke ist das Umspannwerk leitung Emden Diele. Damit wird zwischen Emden und Diele der Neubau einer 380-kV-Anschlussleitung erforderlich. Ob es sich bei dieser Verbindung um eine Maschienenleitung zum Kraftwerksanschluss oder um eine Netzausbaumaßnahme handelt ist derzeit noch ungeklärt. 2 380-kV-Schaltfelder Seite 31