Guten Morgen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, meine Damen und Herren,

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Transkript:

HCI Capital AG Ordentliche Hauptversammlung 15. Mai 2008, Hamburg Rede Wolfgang Essing, Vorsitzender des Vorstands Begrüßungschart Guten Morgen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, meine Damen und Herren, herzlich willkommen zur Hauptversammlung 2008 unserer Gesellschaft. Ich begrüße Sie auch im Namen meiner Vorstandskollegen, Herrn Dr. Rolando Gennari und Herrn Dr. Oliver Moosmayer hier im Congress Centrum Hamburg. Mein Gruß gilt ferner den anwesenden Geschäftspartnern, den Freunden unserer Gesellschaft und den Vertretern der Medien. HCI Capital blickt auf ein ereignisreiches, herausforderndes, aber letztlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2007 zurück. Zugleich müssen wir feststellen, dass sich das Umfeld für unsere Geschäftsaktivitäten wandelt was Risiken birgt, vor allem aber zusätzliche Chancen eröffnet. Und schließlich haben sich im Aktionärskreis unserer Gesellschaft Veränderungen ergeben, die die strategische Entwicklung unseres Konzerns berühren könnten. Sie sehen: Es gibt für unser heutiges Zusammentreffen reichlich Themen, die wir gerne mit Ihnen diskutieren werden. Chart: Operative Highlights 2007 Meine Damen und Herren, beginnen wir mit der operativen Entwicklung des Konzerns im vergangenen Geschäftsjahr. Ein paar Highlights dazu: HCI erreichte 2007 mit einem platzierten Gesamteigenkapital in Höhe von 810,6 Millionen Euro das beste Platzierungsergebnis seit der Unternehmensgründung im Jahr 1985. Das Ergebnis des Vorjahres konnte mit einem Plus von 25,9 % deutlich übertroffen werden. Dies ist umso erfreulicher, weil der Gesamtmarkt einen Zuwachs von nur rund 9 % zeigte. Wir haben uns also deutlich dynamischer entwickelt als die Branche insgesamt. Getragen wurde das Wachstum von den Segmenten Schiff und Immobilien, während die Segmente Lebensversicherungs-Zweimarktfonds und Private Equity-Dachfonds wie erwartet marktbedingt unter Vorjahresniveau lagen. 1

Wir haben 2007 die angestrebte Produktdiversifikation innerhalb unserer Kompetenzfelder deutlich ausgebaut und zahlreiche Produktinnovationen auf den Weg gebracht. Dazu zählt die erfolgreiche Einführung des Segments der strukturierten Produkte, die aus dem Stand heraus ein platziertes Eigenkapital von rund 80 Millionen Euro erreichten. Dazu zählt vor allen Dingen aber die Platzierung einer börsennotierten Schiffs-AG - der HCI HAMMONIA Shipping AG - bei institutionellen Investoren mit einem Eigenkapitalvolumen in Höhe von 150 Millionen Euro. Damit bieten wir einer neuen Kundengruppe Banken, Versicherungen oder Pensionskassen - ein attraktives Investment in die Containerschifffahrt an. Da HCI das Schiffsportfolio managt, generieren wir aus diesem Modell wiederkehrende Erträge eine Erlösquelle, die wir in den kommenden Jahren deutlich ausbauen wollen. Darüber hinaus haben wir das Jahr 2007 genutzt, um unsere Führungs- und Organisationsstruktur im Vertrieb zu optimieren. Dadurch wollen wir Hand in Hand mit unseren Vertriebspartnern die Kundenorientierung weiter stärken. Die Struktur folgt nun klar den drei wesentlichen Absatzkanälen: freie Vertriebspartner, Kreditinstitute und Finanzvertriebe. Dass die Optimierungen Früchte tragen, zeigt die Tatsache, dass wir im Jahr 2007 die Zahl unserer Vertriebspartner um 52 % auf 1.583 steigern konnten. Die Fortschritte im Vertrieb können Sie ferner an den zahlreichen Auszeichnungen erkennen, die wir im vergangenen Jahr für HCI erringen konnten. Unter anderem haben wir erstmalig den Goldenen Bullen für den Fondsinitiator des Jahres erhalten, der vom Axel-Springer Finanzen Verlag verliehen wird. Mittlerweile vertrauen mehr als 100.000 Kunden unserer langjährigen Erfahrung und Fähigkeit, attraktive Investitionsmöglichkeiten in interessanten Märkten zu identifizieren und in renditestarke, maßgeschneiderte Beteiligungsangebote zu verpacken. Chart: GuV Konzern 2007 Meine Damen und Herren, nun zur Ertragsentwicklung des vergangenen Jahres. Die HCI Capital-Gruppe erwirtschaftete im Jahr 2007 Umsatzerlöse in Höhe von 137,3 Millionen Euro und erreichte somit erwartungsgemäß nicht den Vorjahreswert von 145,6 Millionen Euro. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf den veränderten Produktmix zurückzuführen, den wir ganz bewusst zu Gunsten neuer Anlageformen und Zielgruppen verändert haben. Die Tendenz lautet dabei, den Anteil laufender und damit wiederkehrender Erlöse aus 2

dem Treuhandbereich und dem Asset Management zu stärken. Diese Verschiebung der Erlösstruktur wird ihre positive Wirkung in den kommenden Jahren zeigen. Bereits 2007 konnte der Anteil der wiederkehrenden Erlöse am Gesamtumsatz um 1,8 Prozentpunkte auf 22,4 % gesteigert werden mit dieser Quote sind wir mit Abstand führend in unserer Branche. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 13,2 Millionen Euro wie prognostiziert unter dem Vorjahreswert von 21,3 Millionen Euro. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass im Jahr 2006 durch die Vermittlung von Schiffen außergewöhnlich hohe sonstige betriebliche Erträge erzielt wurden. Wie Sie wissen, gehört der Handel mit Schiffen und Immobilien zum Geschäftsmodell unseres Konzerns; er ist jedoch von Marktopportunitäten abhängig und von daher nur schwer exakt planbar. Die sonstigen betrieblichen Erträge des Berichtsjahres waren vor allem durch Erträge aus der Vermittlung von Immobilien in den Niederlanden geprägt. Der Personalaufwand stieg 2007 um 17,2 % auf 28,0 Millionen Euro. Der wesentliche Grund war der Aufbau der Mitarbeiterzahl von 238 auf 286 im Jahresdurchschnitt. Durch die Verstärkung unserer Belegschaft tragen wir dem dynamischen operativen Wachstum des Konzerns Rechnung. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen blieben mit 21,5 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen entwickelte sich 2007 deutlich positiv und unterstreicht die zunehmende Bedeutung des Asset Managements für unsere Geschäftstätigkeit. Gegenüber dem Jahr 2006 stieg dieses Ergebnis um 12,7 Millionen Euro auf 14,7 Millionen Euro. Der wesentliche Beitrag resultiert mit 12,6 Millionen Euro aus der Beteiligung an der HAMMONIA Reederei, die neben Erträgen aus dem laufenden Bereederungsgeschäft zusätzliche Erträge aus der Vermittlung von Schiffen generieren konnte. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, kurz EBIT, erreichte 40,3 Millionen Euro und lag somit unter dem Wert des Vorjahres von 51,1 Millionen Euro. Der Konzernjahresüberschuss erreichte 30,6 Millionen Euro und lag damit unter dem hohen Vorjahreswert von 39,5 Millionen Euro. Wir hatten ursprünglich für das Jahr 2007 mit einem Konzernjahresüberschuss von 31 Millionen Euro geplant, diesen Wert im Laufe des 3

Jahres auf Grund der zu erwartenden niedrigeren Steuerquote sowie höherer sonstiger betrieblicher Erträge auf 35 Millionen Euro angehoben. Wie Sie wissen, hatten wir dieses Ergebnis im Rahmen der Berichterstattung der 9-Monatszahlen im November vergangenen Jahres noch ausdrücklich bestätigt. Chart: Ergebnisziel 2007 Sie werden nun mit Recht fragen, welche neuen Entwicklungen zwischenzeitlich eingetreten sind, die zum letztlich erreichten Ergebnis von 30,6 Millionen Euro geführt haben. Wichtig ist zunächst folgendes: Es handelt sich ausnahmslos um Effekte, die erst im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2007 erkennbar wurden und den Rechnungslegungsvorschriften entsprechend im Zahlenwerk zu berücksichtigen waren. Zum einen geht es um einmalige Steueraufwendungen in Höhe von insgesamt 3,3 Millionen Euro, die im Wesentlichen nämlich mit 2,6 Mio. EUR im Zusammenhang mit einer Betriebsprüfung stehen. Da frühere Prüfungen des Finanzamts zu diesen Sachverhalten zu keinerlei Beanstandungen geführt haben, war mit diesen Aufwendungen nicht zu rechnen. Sobald das endgültige Ergebnis der Betriebsprüfung vorliegt, werden wir dies rechtlich prüfen lassen. Ferner musste die HCI Real Estate Finance I GmbH & Co. KG wegen der Entwicklung der Immobilienmärkte in den USA und ihren Folgen in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007 einbezogen werden. Dies führte unter anderem zu zusätzlichen Zinsaufwendungen für die Refinanzierung des Erwerbs der Anteile und schlug mit einem Mehraufwand von per Saldo 1,8 Millionen Euro zu Buche. Die Vermarktung des Fonds war bis zum Ende des 3. Quartals 2007 noch in Planung, da es sich um ein Produkt ohne direkten Bezug zum Subprime-Markt handelt. Letztendlich wurden wir aber durch die zu Jahresbeginn nochmals deutlich verschlechterten Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten dazu gezwungen, die Vorbereitung der Vermarktung des Fonds zu stoppen und die Beteiligung zu konsolidieren. Klammert man die Belastungen aus den beiden genannten Effekten Betriebsprüfung und Konsolidierung des HCI Real Estate Finance aus, so haben wir unser Ergebnisziel von 35 Millionen Euro erreicht. Diese Tatsache sollte bei der Bewertung des Geschäftsjahres nicht übersehen werden. 4

Dass dies in einem anspruchsvollen Marktumfeld gelang, dokumentiert den großen Einsatz und das Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern. Ihnen möchte ich auch im Namen meiner Vorstandskollegen meine Anerkennung für das im vergangenen Jahr Geleistete aussprechen. Herzlichen Dank für Ihr Engagement! Chart: Konzernbilanz 31. Dezember 2007 Nun zu einigen wichtigen Positionen der Konzernbilanz 2007: Die Konsolidierung der HCI Real Estate Finance I GmbH & Co. KG wirkte sich natürlich auf die Vermögenslage des HCI-Konzerns aus. So ergab sich ein deutlicher Anstieg der Position Immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanzanlagen um 44,8 Millionen Euro auf 109,5 Millionen Euro. Von dem Anstieg sind 31,8 Millionen Euro auf die Konsolidierung des HCI Real Estate Finance I zurückzuführen. Insgesamt erhöhte sich die Bilanzsumme per 31. Dezember 2007 im Vergleich zum gleichen Stichtag des Vorjahres um 12,8 Millionen Euro auf 239,9 Millionen Euro. Das Konzerneigenkapital erreichte 118,0 Millionen Euro und lag damit um 5,3 Millionen Euro unter Vorjahresniveau. Maßgeblich für den Rückgang waren das geringere Jahresergebnis und die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2006. Dadurch und durch die Erhöhung der Bilanzsumme sank die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2007 auf 49,2 % gegenüber 54,3 % zum Ende des Vorjahres. Chart: Dividendenvorschlag Meine Damen und Herren, Vorstand und Aufsichtsrat schlagen Ihnen heute in Tagesordnungspunkt 2 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 70 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr 2007 vor. Die Reduzierung der Dividende je Aktie von 1,40 Euro auf 70 Cent ist uns dies möchte ich ausdrücklich betonen alles andere als leicht gefallen. Uns ist bewusst, dass die HCI-Aktie in den vergangenen Jahren vom Kapitalmarkt als ein echtes Dividendenpapier gesehen wurde. Die Entscheidung, die Dividende deutlich zurückzunehmen, ist deshalb sicher für den einen oder anderen unter Ihnen enttäuschend. Was waren die Gründe für diesen Dividendenvorschlag? 5

Wir als Vorstand müssen uns, wenn wir verantwortungsvoll handeln, der mittel- und langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes verpflichtet fühlen. Auch die Dividendenpolitik muss sich dem Ziel unterordnen, die Wachstumschancen der HCI Gruppe in den kommenden Jahren bestmöglich zu sichern. Es ist nicht zu leugnen, dass wir in einem Umfeld operieren, in dem sich die Rahmenbedingungen für HCI und für unsere Wettbewerber deutlich wandeln ich hatte diesen Aspekt zu Beginn meiner Ausführungen bereits angedeutet. Dies hat nicht zuletzt mit dem Reifegrad der Branche für geschlossene Fondsmodelle zu tun. Die Fonds sind nicht mehr wie noch zu Beginn dieser Dekade Spezialprodukte, die vor allem zur Steueroptimierung erfunden und gezeichnet werden. Unsere Produkte sind zu einer etablierten Anlageklasse geworden, bei der steuerliche Aspekte keine oder nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Diese Entwicklung ist grundsätzlich positiv, denn sie bietet uns neue Wachstumspotenziale. Zugleich erhöht sich aber der Wettbewerbs- und Innovationsdruck, da geschlossene Fonds nun in vollem Wettbewerb zu anderen Anlageklassen stehen. Auch das Geschäftsmodell der HCI befindet sich durch den voranschreitenden Ausbau des institutionellen Geschäfts und der verstärkten Kooperation mit internationalen Partnern in der Phase eines spürbaren strategischen Wandels. Eine solide Kapitalausstattung und die Erhaltung der Finanzierungsstärke der HCI Gruppe sind dabei wesentliche Voraussetzungen, um gegenüber Kooperations- und Finanzierungspartnern als verlässlich zu gelten und um die sich im Markt ergebenden Chancen optimal zu nutzen. Hinzu kommt, dass die Anforderungen der Banken an die Finanzierung von Fondsprojekten vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten für die gesamte Branche gestiegen sind. Wir sind der Meinung, dass eine gute Eigenkapitalausstattung sowie eine hohe Finanzkraft für unsere Branche immer wichtiger werdende Erfolgsfaktoren für die Strukturierung attraktiver Fondsprodukte darstellen. Eine nachhaltige Eigenkapitalquote von mindestens 50 % ist aus unserer Sicht im HCI-Konzern geboten. In den zurückliegenden Jahren wurde dieser grundlegenden Notwendigkeit nicht genügend Raum gegeben. Wir brauchen aber ein solides, nachhaltig finanziertes Unternehmen, um für Sie auf Dauer erfolgreich sein zu können. Aus diesen Gründen müssen wir der Sicherung einer soliden Eigenkapitalausstattung eine für den Geschäftserfolg von HCI entscheidende Bedeutung beimessen, was wiederum zur Entscheidung geführt hat, der Thesaurierung von Gewinnen einen stärkeren Stellenwert ein- 6

zuräumen als in der Vergangenheit. Unter Berücksichtigung der eingetretenen Marktbedingungen halten wir die Dividendenkürzung im Sinne einer vorausschauenden und verantwortungsvollen Unternehmensführung für geboten. Es wäre aus unserer Sicht fahrlässig, sich bietende Wachstumschancen nicht zu nutzen oder verstreichen zu lassen, denn Wachstum ist die Basis künftiger Erträge und Ausschüttungen. Chart: Veränderungen Aktionärsstruktur/Übernahmeangebot MPC Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre, im vergangenen Jahr kam es in der Aktionärsstruktur unserer Gesellschaft zu signifikanten Veränderungen. So beteiligten sich im Januar 2007 mit der MPC Capital AG, die Peter Döhle Schiffahrts-KG und der Corsair Capital LLC drei neue Aktionäre mit größeren Paketen an HCI. Im Oktober veräußerte die Christ Capital GmbH ihren HCI-Anteil an Corsair Capital, die dadurch ihre Beteiligung auf 20,0 % des Grundkapitals aufstockte und zum Ende des Berichtsjahres der größte Einzelaktionär unserer Gesellschaft war. Am 11. Februar dieses Jahres schloss Corsair Capital mit MPC einen Vertrag zum Verkauf ihrer Aktien, so dass MPC nach Eintritt der in diesem Vertrag genannten Bedingungen rund 35 % der Stimmrechte an der HCI Capital AG kontrollieren würde. Einen Tag später, am 12. Februar, teilte die MPC Capital AG mit, dass sie beabsichtige, den Aktionären von HCI ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb ihrer Aktien gemäß 29 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes kurz: WpÜG - zu unterbreiten. Dieses Angebot wurde am 12. März veröffentlicht. Es sah einen Preis von 14,22 Euro je HCI-Aktie in bar vor. Dies entsprach dem gesetzlichen Mindestpreis. Nach den Bestimmungen des WpÜG sind Vorstand und Aufsichtsrat der Zielgesellschaft verpflichtet, im Falle eines Übernahmeangebots eine begründete Stellungnahme auf Basis der Angebotsunterlage der Bieterin abzugeben. Dies haben Vorstand und Aufsichtsrat am 26. März getan. Ich verweise insofern auf die gemeinsame Stellungnahme, die auf der Website unserer Gesellschaft verfügbar ist und auch auf der heutigen Hauptversammlung ausliegt. Ich möchte Ihnen die wesentlichen Einschätzungen der begründeten Stellungnahme kurz skizzieren: Chart: Stellungnahme zum Übernahmeangebot 7

Vorstand und Aufsichtsrat haben keine Empfehlung abgegeben, das Angebot von 14,22 Euro je HCI-Aktie anzunehmen oder abzulehnen. Bei dieser Entscheidung, die in beiden Gremien einstimmig getroffen wurde, ist zwischen einer kurzfristigen und einer mittel- bis langfristigen Perspektive zu unterscheiden. In der Gesamtbetrachtung sind Vorstand und Aufsichtsrat der Ansicht, dass der gebotene Preis von 14,22 Euro je Aktie vor dem Hintergrund der Wachstumsperspektiven unserer Gruppe aus Sicht eines langfristig orientierten Anlegers nicht dem fairen Wert der HCI-Aktie entsprach und damit nicht angemessen war. Diese Wertung wird gestützt durch eine so genannte Fairness Opinion, die die renommierte Investmentbank Leonardo & Co. erstellt hat. Die Finanzanalyse der Bank entspricht anerkannten Bewertungsmethoden; in ihr flossen unter anderem Schätzungen von Analysten namhafter Banken und Broker ein. Gleichwohl hätte für den kurzfristig orientierten Anleger, der sich zeitnah von seinen HCI- Aktien trennen möchte, die Offerte von MPC vor dem Hintergrund der aktuellen Börsensituation, vor allem bei Finanztiteln, attraktiv sein können. Auf Grund dieser unterschiedlichen Einschätzungen je nach Anlagehorizont war es Vorstand und Aufsichtsrat nicht möglich, Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, eine konkretere Handlungsempfehlung zu geben. Meine Damen und Herren, in operativer Hinsicht ergeben sich aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat durch eine engere Zusammenarbeit von HCI und MPC sehr wohl interessante Möglichkeiten und Chancen. Ich denke insbesondere an den Austausch von Know-how bei der Konzeption, der Vermarktung und dem Vertrieb von Anlageprodukten soweit, diese Einschränkung muss ich an dieser Stelle machen, ein solcher Schulterschluss aus rechtlicher Sicht zulässig ist. Sehr interessant ist auch die Perspektive, dass die Gesellschaften gemeinsam Produkte vertreiben und auf diese Weise bei geschlossenen Fonds in neue Größenordnungen vorstoßen, die aus eigener Kraft noch nicht erreichbar wären. Nach unserer Auffassung ist für den weiteren Erfolg unseres Unternehmens aber wichtig, dass seine rechtliche und wirtschaftliche Eigenständigkeit gewahrt bleibt und im Markt, bei unseren Geschäftspartnern und Kunden, auch so wahrgenommen wird. MPC hat in der Angebotsunterlage zum Ausdruck gebracht, dass sie diese Beurteilung grundsätzlich teilt. 8

Chart: Aktionärsstruktur nach Abschluss des Übernahmeangebots Die erste Frist zur Annahme des öffentlichen Übernahmeangebots lief am 9. April ab. Bis zu diesem Zeitpunkt waren MPC insgesamt 1.155.656 Aktien im Rahmen des Angebots angedient worden, entsprechend 4,82 % des Grundkapitals von HCI. Innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Verlängerung der Annahmefrist, die am 28. April ablief, hat sich die Zahl der angedienten Aktien auf 1.360.452 Mio. Stück erhöht. Dies entspricht 5,67 % des HCI- Grundkapitals. Damit erreicht die MPC Capital AG nunmehr einen Kapital- und Stimmrechtsanteil an HCI von 40,80 %. Zugleich hat uns Herr Jochen Döhle am 24. April mitgeteilt, die Stimmrechtsschwelle von 20 % überschritten zu haben und über die Döhle Gruppe einen Anteil an den Stimmrechten unserer Gesellschaft von 20,09 % zu halten. Der verbliebene Streubesitz beläuft sich demnach auf etwa 39 % des Grundkapitals, dies entspricht einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 130 Mio. Euro. Mit dieser Konstallation ist aus Sicht des Vorstands aus heutiger Sicht gewährleistet, dass die HCI-Aktie auch in Zukunft über eine ausreichende Liquidität verfügen wird, um für private und institutionelle Anleger aus dem In- und Ausland attraktiv zu bleiben. Chart: Grundsatzvereinbarung mit MPC Meine Damen und Herren, unabhängig von dem öffentlichen Übernahmeangebot bestand aus unserer Sicht die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für die künftigen Beziehungen zwischen HCI und MPC festzulegen. Schließlich handelt es sich bei MPC um eine Gesellschaft, die nicht nur einen maßgeblichen Anteil des HCI-Grundkapitals hält, sondern auch in der gleichen Branche tätig ist, so dass sich eine Vielzahl von Überschneidungen bei Geschäftspartnern und Kunden ergeben. Aus diesem Grund haben wir am 25. März mit der MPC Capital AG eine so genannte Grundsatzvereinbarung getroffen. Sie ist aus unserer Sicht eine wichtige vertragliche Grundlage für die Beziehung der Unternehmen zueinander. 9

In der Grundsatzvereinbarung bekräftigt MPC die Absicht, dass HCI und MPC im Sinne einer Zwei-Marken-Strategie als zwei miteinander kooperierende, im operativen Geschäftsbetrieb aber selbstständig agierende Emissionshäuser im Markt auftreten. Beide Unternehmen werden danach streben, ihre Marktpositionen weiter auszubauen. Die Grundsatzvereinbarung enthält insbesondere Regelungen zur Beibehaltung der beiden Standorte der HCI in Bremen und Hamburg einschließlich sämtlicher Zentralfunktionen der HCI für einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren. Das Übernahmeangebot von MPC wird somit keine unmittelbaren Auswirkungen auf die derzeitigen Mitarbeiter von HCI und ihre Arbeitsverhältnisse haben. Alles in allem ist es durch die Grundsatzvereinbarung gelungen, vor dem Hintergrund des Übernahmeangebotes die Interessen des Unternehmens HCI und die Interessen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits frühzeitig und bestmöglich zu sichern. Chart: Eckpunkte Q1 2008 Meine Damen und Herren, ich komme zu unseren Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr. Die Wirtschaftsinstitute gehen für das Jahr 2008 von einer Abschwächung der weltwirtschaftlichen Wachstumsdynamik aus. Vor allem in den USA haben die rezessiven Tendenzen seit Jahresbeginn zugenommen. Die Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten haben sich seit Januar 2008 nochmals verstärkt und werden auch in den kommenden Monaten ein bestimmendes Thema sein. Trotz dieser Widrigkeiten halten es die einschlägigen Branchenexperten für möglich, dass der Markt für geschlossene Fonds erneut ein gutes Jahr, vielleicht sogar ein Rekordjahr verzeichnen wird. Dabei wird eine heterogene Entwicklung in den einzelnen Produktsegmenten erwartet. Vor zwei Tagen haben wir die Ergebnisse des HCI-Konzerns für das erste Quartal 2008 veröffentlicht. Der Geschäftsverlauf entsprach im Großen und Ganzen unseren Erwartungen. Zusammenfassend lässt sich feststellen: Wir haben erneut ein gutes Platzierungsergebnis erreicht, mussten aber auf der Ertragsseite auf Grund der veränderten Struktur der Erlöse infolge unserer Diversifikationsstrategie Einbußen hinnehmen. In Zahlen bedeutet das: Die HCI-Gruppe hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres das platzierte Eigenkapital gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 10,6 % auf 153,7 10

Mio. Euro gesteigert. Dieses Ergebnis kann sich im gegenwärtigen Marktumfeld und auch mit Blick auf die Performance namhafter Wettbewerber sehen lassen. Das gute Platzierungsergebnis ist insbesondere auf Erfolge in den Produktbereichen Strukturierte Produkte und Immobilien zurückzuführen. Die Umsatzerlöse lagen jedoch mit 26,5 Mio. Euro um 16,7 % unter dem Wert des entsprechenden Vorjahresquartals. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass wir im Berichtsquartal vor allem durch Produkte mit niedrigeren Upfront-Provisionen wie zum Beispiel unser Zertifikat im Schiffsbereich und Immobiliendachfonds gewachsen sind. Diese Produkte zeichnen sich zwar durch niedrigere Provisionen und Margen aus. Sie sind jedoch teilweise mit performanceorientierten Provisionsregelungen ausgestattet und damit Teil unserer Strategie, den Anteil wiederkehrender Erträge zu stärken. Hinzu kommt, dass im ersten Quartal noch keine Erträge aus der Vermittlung von Schiffen und Immobilien generiert wurden. Dies hatten wir in unserer Planung auch so berücksichtigt. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich aufgrund dieser Einflussfaktoren und auch wegen eines schwächeren Finanzergebnisses auf 1,2 Mio. Euro und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 9,9 Mio. Euro. Chart: Ziele HCI Gruppe 2008 (I) Ungeachtet der rückläufigen Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis halten wir an unseren Zielen für das Geschäftsjahr 2008 fest: Für das Gesamtjahr hat sich die HCI Gruppe das Ziel gesetzt, Eigenkapital in einem Volumen von etwa 880 Millionen Euro zu platzieren. Dies entspricht einem Wachstum von ca. 10 % gegenüber dem Vorjahr. Die Vorzüge unserer Strategie der Diversifikation der Produkte werden dabei immer deutlicher. Denn unsere Planung sieht vor, dass in diesem Jahr bereits rund 120 Mio. Euro Eigenkapital auf neue Assetklassen entfallen. So werden wir 2008 erstmals einen geschlossenen Flugzeugfonds anbieten. Dabei handelt es sich um zwei Flugzeuge vom Typ Boeing 777, die an Air Canada verleast sind. Und mit dem HCI Deepsea Oil Explorer werden wir eine echte Innovation auf dem Beteiligungsmarkt platzieren. Für unsere Kunden ergibt sich dadurch eine interessante Anlagemöglichkeit, die von dem zunehmenden Bedarf an neuen Rohölquellen profitiert. Das Eigenkapital für diese Erdölerkundungs-Plattform soll im Übrigen je zur Hälfte von HCI und MPC eingeworben werden, woran sie erkennen können, dass der bereits 11

erwähnte Vorteil, durch die Syndizierung von Eigenkapitalplatzierungen gemeinsam neue Größenordnungen im Fondsgeschäft zu erreichen, keine graue Theorie ist. Chart: Ziele HCI Gruppe 2008 (II) Auf Basis unseres Platzierungsziels von ca. 880 Millionen Euro Eigenkapital und unter Berücksichtigung der aktuellen Marktgegebenheiten streben wir für das Gesamtjahr 2008 einen Konzernjahresüberschuss in Höhe von rund 33 Millionen Euro an, was einem Ergebnis je Aktie von etwa 1,38 Euro entspricht. Dies wäre ein Gewinnzuwachs gegenüber dem Vorjahr von rund 8 %. Sie werden nun vielleicht fragen, wie wir dieses Ergebnis angesichts des Ergebnisrückgangs im ersten Quartal erreichen wollen. Dazu muss man wissen, dass ein erheblicher Teil der provisions- und margenstarken Produkte wie zum Beispiel Schiffsfonds, Flugzeugfonds und insbesondere der HCI Deepsea Oil Explorer erst ab dem dritten Quartal in den Vertrieb gehen werden. Dies bedeutet, dass wir in der zweiten Jahreshälfte eine deutlich bessere Ertragsentwicklung sehen werden als in den ersten sechs Monaten. Es wäre also falsch, das Ergebnis der ersten drei Monate in irgendeiner Form auf das Gesamtjahr zu extrapolieren. Die HCI Gruppe wird im Geschäftsjahr 2008 erneut geschlossene Beteiligungsangebote in den Bereichen Schiff, Immobilie, Lebensversicherungs-Zweitmarkt und Private Equity anbieten. Vermögensaufbaupläne und strukturierte Produkte in Form von Zertifikaten und Garantieprodukten werden auch in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus wird das Asset Management für HCI weiter an Bedeutung gewinnen sowohl im Umfang der Aktivitäten als auch im Hinblick auf die Ertragsbeiträge. Die im Januar dieses Jahres vereinbarte Beteiligung der GE-Tochter General Electric Transportation Finance an der HAMMONIA Reederei einem Joint-venture von HCI und der Peter Döhle Schiffahrts-KG ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Schritt und ein Signal, dass die Assetklasse Schiff für institutionelle Investoren immer wichtiger wird. Durch den Ausbau des Asset Managements wollen wir unsere Erträge über die Jahre verstetigen und damit den Geschäftserfolg der HCI Gruppe planbarer machen. Ein weiteres Ziel von HCI ist die Intensivierung des Geschäfts mit institutionellen und auch internationalen Investoren. Insbesondere im Schiffssegment sehen wir nach der erfolgrei- 12

chen Platzierung der HCI HAMMONIA Shipping AG weiteres Potenzial für kapitalmarktorientierte Investments in Schiffe. Schließlich werden wir unsere Vertriebsstrukturen weiterentwickeln und um zusätzliche Kanäle erweitern, um den Vertrieb auf eine noch breitere Basis zu stellen und das vorhandene Marktpotenzial optimal auszuschöpfen. Dabei haben wir insbesondere den genossenschaftlichen Bankensektor und die Großbanken im Visier Zielgruppen, bei denen HCI bisher noch unterrepräsentiert ist und bei denen folglich erhebliche Potenziale bestehen. Bei den Vertriebsaktivitäten werden wir in den kommenden Jahren auch andere europäische Märkte sukzessive und mit Augenmaß erschließen. Ein erster Schritt ist der attraktive österreichische Markt, in dem wir in diesem Jahr bereits 50 Mio. Euro Eigenkapital platzieren wollen. Chart: Resümee Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, gestatten Sie mir zum Ende meiner Ausführungen ein kurzes persönliches Wort. Wie Sie wissen - und Herr Bandow hat auf den Umstand ja bereits hingewiesen - werde ich zum 30. Juni 2008 die HCI Capital AG verlassen. Die rund eineinhalb Jahre, in denen ich jetzt für diese Gesellschaft tätig bin, sind durch zahlreiche Veränderungen und Umbrüche geprägt marktseitig, in der Strategie unseres Konzerns und zuletzt mit Blick auf den Aktionärskreis. Ich glaube, es ist gelungen, HCI in dieser bewegten Zeit weiterzuentwickeln, strategisch neu auszurichten und fit für den intensiveren Wettbewerb zu machen, dem sich der Konzern stellen muss. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei allen zu bedanken, die diesen Veränderungsprozess begleitet und mitgestaltet haben: bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Gruppe, bei meinen Vorstandskollegen, den Mitgliedern des Aufsichtsrats und bei Ihnen unseren Aktionärinnen und Aktionären. Herzlichen Dank! Wir als Vorstand sind überzeugt, dass HCI Capital für die Zukunft gut aufgestellt ist. Die konsequente Diversifikation unserer Produkte, verbunden mit permanentem Innovationsstreben, der Ausbau des Asset Managements, die Intensivierung des Geschäfts mit institutionellen Investoren, die Verbreiterung unserer Vertriebsaktivitäten und die maßvolle Expansion im Ausland sind die Eckpfeiler unserer strategischen Ausrichtung. 13

HCI hat sich auf die veränderten Marktgegebenheiten frühzeitig eingestellt und ist deshalb gut gerüstet, seinen Wachstumskurs fortzusetzen und den Markt mit innovativen Produkten weiterhin zu bereichern. Ich bin sicher: Damit bieten sich für Sie als Aktionärinnen und Aktionäre unserer Gesellschaft spannende Perspektiven. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. 14