Kulturpflanzen anbauen und pflegen (Bestäubung) Natur erleben und schützen (Lebensräume schaffen) mit Naturmaterial gestalten (Bienenwachs)

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Bildquelle: museumsgarten.donnerhuf.de/bienen.html Warum wird hier geimkert? Dass es ohne Bienen keinen Honig gibt, ist jedermann klar. Aber es gäbe auch kaum Äpfel, Kirschen, Tomaten oder Erdbeeren, denn ca. 80% unserer Kulturpflanzen werden durch diese und andere fleißige Insekten bestäubt. Den größten Teil der Ernteerträge verdanken wir den summenden Völkern. Wir brauchen sie also zur Sicherung unserer Nahrungsgrundlagen, um nicht auf zufällige Windbestäubung angewiesen zu sein. Doch die Biene ist seit einigen Jahren in großer Gefahr durch vermehrten oder falsch gehandhabten Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft, durch fehlende Lebensräume und Nahrungsquellen und auch durch die Varroa-Milbe hat sich die Zahl der Wildbienen, Honigbienen und Hummeln drastisch verringert. Will man also etwas für die Umwelt und zur Sicherung der Nahrungsgrundlage tun, stellt man Bienenweiden in Form von Wildblumenwiese oder Blumenbeet bereit, bietet Wildbienen und Hummeln ein geschütztes Zuhause im Insektenhotel oder man hält sich Honigbienen. Das sogenannte Stadtimkern wird heute begeistert betrieben und gilt als wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Den Umgang mit den Bienen lernen auch unsere angehenden Lehrerinnen und Lehrer für den Schulgarten-Unterricht kennen. In Thüringen ist Schulgarten ein obligatorisches Unterrichtsfach an Grundschulen. Davon profitieren die Schülerinnen und Schüler zugleich in drei Lernbereichen: Kulturpflanzen anbauen und pflegen (Bestäubung) Natur erleben und schützen (Lebensräume schaffen) mit Naturmaterial gestalten (Bienenwachs) Aber auch das Erreichen fächerübergreifender Bildungsziele, wie eine nachhaltige und gesunde Lebensweise, wird durch die Imkerei befördert. Wie wird hier geimkert? Unser Bienenvolk wurde aus dem Brutableger eines Wirtschaftsvolks gebildet. Dabei wurde eine belegstellenbegattete Königin der Rasse Carnica mit Zuchtnachweis in ein Volk ohne Königin eingesetzt. Die Eiablage findet seit dem

Bildquelle: www.bienenwilles.de/ueber-bienen.html Arbeiterin Königin Drohn Bildquelle: de.wikipedia.org/wiki/westliche_honigbiene 16. Mai 2015 statt. Die Behandlung gegen Milben erfolgt ausschließlich organisch: in der Zeit des Honigeintrags durch Ausschneiden der Drohnenbrut, nach der Honigernte mit Ameisensäure und in der brutfreien Zeit, d.h. während der Wintermonate, mit Oxalsäurelösung. Die Bienen im Campus-Schulgarten werden von einem engagierten Mitarbeiter der Universität (Dezernat 4/ Gebäudemanagement) betreut. Was passiert im Bienenstaat? Für ein Kilo Honig müssen Honigbienen Nektar von etwa 3 5 Millionen Blüten sammeln. Dafür legt ein Volk weite Strecken, die dem 10- bis 20-fachen Erdumfang entsprechen, zurück. Im Bienenstock übergeben die Sammlerinnen ihren Nektar vorverdaut an die Arbeiterinnen, die diesen durch Wasserentzug (Flügelschlagbelüftung) eindicken und mit Enzymen anreichern (Honigmagen). Dann wird er als Wintervorrat in Waben verschlossen. Honigbienen fliegen bei einem Ausflug immer nur Blüten einer Pflanzenart im Umkreis von ca. 5 Kilometern an. Sie sind also sowohl blütenstet als auch ortstreu und damit ein zuverlässiger Partner für gleichmäßige Fruchtung. Es gibt in Deutschland mehr 500 Arten von Wildbienen. Manche sind staatenbildend, viele solitär lebend. Die vom Imker betreute Honigbiene gehört zu den ganzjährig staatenbildenden Bienen. Honigbienen kommunizieren über Bewegungen. Rund- und Schwänzeltanz geben zum Beispiel die Lage von Nahrungsquellen an. Ein Bienenstock enthält im Sommer ca. 60000 Bienen. Die Arbeiterinnen leben im Sommer etwa drei Wochen und im Winter einmalig drei Monate lang. Es gibt nur eine Königin und zeitweise 100-1000 aus unbefruchteten Eiern entstehende männliche Drohnen, die ausschließlich der Begattung der Königin dienen und nach dem Hochzeitsflug sterben. Der Stachel der weiblichen Honigbiene hat eine reine Verteidigungsfunktion für den Staat. Da er mit Widerhaken ausgestattet ist, bleibt er auch wenn die Biene vom Stechopfer reflexartig weggewischt wird weiterhin in dessen Haut stecken. Am Ende des noch pulsierenden Stachels hängen dabei Eingeweide, Muskeln und der Giftsack. Dies alles wurde beim Stich der Biene mit aus ihr herausgerissen. Dies ist der Grund, warum eine Biene nach dem Stich stirbt. Um die im Nachhinein eingepumpte Giftmenge zu reduzieren, sollte man den Stachel schnellstmöglich entfernen.

Weitere Informationen und Kontakt: Katy Wenzel Erziehungswissenschaftliche Fakultät Fachgebiet Grundschulpädagogik und Kindheitsforschung Tel.: 0361/737-2152