Wirkleistungsreduzierung von EEG- und KWK- ED Netze GmbH 1 11
Inhaltsverzeichnis 1. Grundlage... 3 1.1. Geltungsbereich... 3 1.2. Technisches Konzept... 3 2. Technische Umsetzung... 5 2.1. Photovoltaikanlagen 100 kw... 5 2.2. EEG- und KWK- > 100 kw... 7 2.3. Windparks mit mehreren Windkraftanlagen... 10 2.4. Erzeugungsanlagen mit erhöhten technischen Anforderungen... 10 3. Installation, Inbetriebnahme und Abnahme... 11 4. Preise... 11 ED Netze GmbH 2 11
1. Grundlage 1.1. Geltungsbereich Nach 9 Technische Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014 sind betreiberinnen und -betreiber von Erzeugungsanlagen verpflichtet, Ihre mit einer technischen Einrichtung zu versehen, die es dem Netzbetreiber bei Netzüberlastung erlaubt, die Einspeiseleistung der Anlage ferngesteuert zu reduzieren, wenn es sich um eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) handelt oder die installierte Leistung 100 kw übersteigt. Ab einer installierten Erzeugungsleistung von mehr als 100 kw wird zudem eine Auslesung der IST-Erzeugungsleistung gefordert. Sofern sich aufgrund der größe oder aufgrund des Energieträgers (PV-Anlage) eine Verpflichtung ergibt die Anlage mit einer technischen Einrichtung zur ferngesteuerten Reduzierung der Einspeiseleistung und ggf. zur Abrufung der IST-Einspeiseleistung auszurüsten, sind die damit verbundenen Kosten von der betreiberin bzw. dem betreiber zu tragen. Wird diesen Verpflichtungen nicht nachgekommen, verringert sich die Einspeisevergütung nach 25 Abs. 2 EEG auf den Monatsmarktwert bis zur Beseitigung des Verstoßes. 1.2. Technisches Konzept Die Erzeugungsanlagen müssen bei Netzüberlastung ihre Wirkleistung stufenweise auf Anforderung des Netzbetreibers ferngesteuert reduzieren können. Dabei wird zwischen den jeweiligen Energieträgern unterschieden. Die ED Netze GmbH gibt die Sollwerte der Einspeisewirkleistung in den Stufen - 100 % Einspeiseleistung (Normalzustand) - 60 % Einspeiseleistung - 30 % Einspeiseleistung - 0 % Einspeiseleistung vor. Sollten diese Stufen nicht eingehalten werden, kann die Reduzierung der Anlage auch auf die nächst mögliche kleinere Stufe realisiert werden. Die möglichen Alternativen können der unten stehenden Tabelle entnommen werden. Vorgabe ED Netze GmbH Standard Realisierung Kundenanlage Alternative 4 - stufig 60 % nicht möglich 30 % nicht möglich 60 % und 30 % nicht möglich Einspeiseleistung 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % Einspeiseleistung 60 % 60 % 30 % 60 % 0 % Einspeiseleistung 30 % 30 % 30 % 0 % 0 % Einspeiseleistung 0 % 0 % 0 % 0 % 0 % ED Netze GmbH 3 11
Im Netzgebiet der ED Netze GmbH werden für bis 100 kw Tonfrequenzrundsteuerempfänger zur Umsetzung der Wirkleistungsreduzierung eingesetzt. Für Erzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 kw wird als Technik für die Wirkleistungsreduzierung und zur Auslesung der aktuellen IST-Einspeiseleistung ein RLM-Zähler 1 mit Smart Grid Funktionalität 2 verwendet. Falls von den betreibern zusätzliche Anforderungen, wie z.b. eine feinere Stufung der Leistungsreduzierung oder die Möglichkeit einer Blindleistungsregelung durch den Netzbetreiber gewünscht werden, wird für die Ansteuerung der Erzeugungsanlage Fernwirktechnik im Netzgebiet der ED Netze GmbH gefordert (siehe Kapitel 2.4). Folgende Tabelle zeigt die Variantenübersicht: Installierte Leistung Technik Tonfrequenzrundsteuerempfänger 30 kw oder Begrenzung am Netzverknüpfungspunkt auf 70% der installierten Leistung > 30 kw bis 100 kw Tonfrequenzrundsteuerempfänger Smart Grid Zähler (Registrierende Lastgangmessung) > 100 kw oder / zusätzlich Fernwirktechnik bei höheren technischen Anforderungen 1 RLM-Zähler: Registrierende Lastgangmessung 2 Smart Grid Funktionalität: Elektronischer Zähler mit zusätzlichen Funktionen, wie hier die Möglichkeit zur Auslesung von Momentan-Werten (ONLINE-Werten) und die Weitergabe von Steuerbefehlen. ED Netze GmbH 4 11
2. Technische Umsetzung 2.1. Photovoltaikanlagen 100 kw Die Sollwertvorgaben (60%, 30% und 0%) sind als potentialfreie Relaiskontakte (K1 K3) ausgeführt und können an der Klemmleiste des Rundsteuerempfängers gemäß dem nachfolgenden Anschlussschema vom errichter abgegriffen werden. Geben diese Relais keine Reduzierung vor, so gilt die Freigabe 100%. Potentialfreie Relais (K1 K3) je nach Rundsteuerempfängertyp: Typ LCR544: Schließerkontakt (250V, 40A), REG (Hutschienenmontage) Typ LCR600: Wechslerkontakt (250V, 25A), Dreipunktmontage Option zur Wirkleistungsreduzierung von PV- 30kW Alternativ zur oben beschriebenen Wirkleistungsreduzierung können betreiber von PV- 30kW auch die maximale Wirkleistungseinspeisung auf 70% der installierten Leistung am Netzverknüpfungspunkt begrenzen. Hierzu muss uns das Betriebsmittel, welches die Wirkeinspeisung begrenzt, benannt werden. ED Netze GmbH 5 11
Anschlussschema Tonfrequenzrundsteuerempfänger für PV- 100kW (Direkt- und Wandlermessung) ED Netze GmbH 6 11
2.2. EEG- und KWK- > 100 kw Für EEG- und KWK- mit einer installierten Leistung von mehr als 100 kw verwendet die ED Netze GmbH einen Smart Grid Zähler (Registrierende Lastgangmessung) über den die Steuerbefehle zur Leistungsreduzierung der Erzeugungsanlage von der Netzleitstelle aus gesteuert werden. Die Auslesung der momentanen IST-Einspeisung sowie die Lastgangauslesung zur Abrechnung werden ebenfalls direkt vom Zähler übertragen. Bei mit einer installierten Leistung von 1 MW behält sich die ED Netze GmbH vor, für die Reduzierung Fernwirktechnik zu verlangen 3. Die Kommunikationsverbindung erfolgt mittels einer Mobilfunk-Datenkarte des Betreiber T-Mobile oder Vodafone (andere Mobilfunkanbieter nach Absprache). Standardmäßig ist eine T-Mobile Karte zu verwenden, sofern die Signalstärke eine sichere Datenverbindung gewährleistet. Die entsprechenden SIM-Karten werden von der ED Netze GmbH gestellt. (Ist kein ausreichendes Mobilfunksignal verfügbar, ist eine technische Abklärung mit der ED Netze GmbH 3 erforderlich.) Die folgende Abbildung zeigt das Prinzip des Aufbaues zur Reduzierung und Auslesung einer Erzeugungsanlage mittels des verwendeten Smart Grid Zählers (Registrierende Lastgangmessung). Bei mehreren Erzeugungsanlagen werden die entsprechenden Zusatz-Komponenten ebenfalls mehrfach benötigt. Smart Grid Zähler Verschlüsselt ED Netze Eigentum Kunde Reduz. LWL RS485 VPN Gateway LAN RS485 LAN Einschubmodem LAN Lichtleitertrennrelais LWL Reduz. EEG Anlage Kunde Reduzierung Vom betreiber wird gefordert, dass die Steuersignale zur Leistungsreduzierung von der Erzeugungsanlage in den Zählerschrank der entsprechenden Zählung der Erzeugungsanlage an der Übergabeklemmleiste -X1- nach folgendem Schaltbild zur Verfügung gestellt werden. Die Steuersignale werden als potentialfreie MOSFET-Kontakte (Schließer; 250 V AC/DC; 0,1 A) ausgegeben. 3 Die entsprechenden Ansprechpartner zur technischen Klärung werden Ihnen bei der netztechnischen Anmeldung mitgeteilt. ED Netze GmbH 7 11
Folgende Regeln zur Verkabelung der Erzeugungsanlage mit der Reduzierungseinrichtung sollten beachtet werden: - Elektronikspannung (5V DC): Geschirmtes paarweise verdrilltes Nachrichtenkabel z.b.: JY(ST)Y 10x2x0,8 max. Länge 10m; Schirm einseitig aufgelegt - Fernwirkspannungsbereich (12 bis 72 VDC): Geschirmtes paarweise verdrilltes Nachrichtenkabel z.b.: JY(ST)Y 10x2x0,8 max. Länge 50m; Schirm einseitig aufgelegt - Netzspannung (230 VAC): Steuerkabel ggfs. mit Schirm z.b.: 6x0,75 max. Länge 50m; wenn Schirm vorhanden, dann einseitig aufgelegt Platzbedarf: - Für die Zusatzkomponenten wird ein zusätzlicher Platzdarf von einem freien Dreipunkt- Zählerfeld sowie im oberen Anschlussraum ein 300 mm Verteilerfeld mit je 12 Platzeinheiten oder gleichwertig benötigt. ED Netze GmbH 8 11
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2.3. Windparks mit mehreren Windkraftanlagen Windparks mit mehreren Windkraftanlagen werden bei der ED Netze GmbH mittels Fernwirktechnik angebunden. Dabei erfolgt die Anbindung des Fernwirkgerätes an den zentralen Windpark-Regler mittels des Fernwirk-Protokolls IEC 60870-5-104. Die Kommunikationsverbindung erfolgt mittels einer Mobilfunk-Datenkarte der Betreiber T-Mobile oder Vodafone (andere Mobilfunkanbieter nach Absprache). Standardmäßig ist eine T-Mobile Karte zu verwenden, sofern die Signalstärke eine sichere Datenverbindung gewährleistet. Die entsprechenden SIM-Karten werden von der ED Netze GmbH gestellt. (Ist kein ausreichendes Mobilfunksignal verfügbar, ist eine technische Abklärung mit der ED Netze GmbH 4 erforderlich.) Zur technischen Klärung des Datenumfangs (Befehls-, Meldetypen, Umfang Messgrößen und unterstütze Typkennungen des Protokolls IEC 60870-5-104) und zur Erstellung eines Angebotes wenden Sie sich bitte an die ED Netze GmbH 4. 2.4. Erzeugungsanlagen mit erhöhten technischen Anforderungen Erzeugungsanlagen mit erhöhten technischen Anforderung sind, bei denen die vier Steuerbefehle (100, 60, 30 und 0% Einspeiseleistung) nicht ausreichen oder die Erzeugungsanlage bei einer Reduzierungsvorgabe zusätzliche netzrelevanten Funktionen durchführt. Darunter fallen zum Beispiel: - Feinere Stufung der Wirkleistung - Zusätzliche Blindleistungsvorgabe durch den Netzbetreiber - Inselbetrieb - Erzeugungsanlagen, die durch die erhöhten technischen Anforderungen unter dieses Kapitel fallen, müssen mit Fernwirktechnik ausgerüstet werden. Für die technische Klärung und zur Erstellung eines Angebotes wenden Sie sich bitte an die ED Netze GmbH 4. 4 Die entsprechenden Ansprechpartner zur technischen Klärung werden Ihnen bei der netztechnischen Anmeldung mitgeteilt. ED Netze GmbH 10 11
3. Installation, Inbetriebnahme und Abnahme Die Installation, Inbetriebnahme und Abnahme der Messeinrichtung sowie der Technik zur Regelung der Einspeiseleistung bis zur vorhandenen Übergabeklemmleiste -X1- wird von der ED Netze GmbH durchgeführt. 4. Preise Die Kosten für Materiallieferungen, Parametrierungen, Einbau und Funktionsprüfung entnehmen Sie bitte dem separaten Preisblatt. ED Netze GmbH 11 11