Univ.-Lektor OSR Dr. Otto Widetschek, Graz. owid

Ähnliche Dokumente
Zellbiologie

VOGELGRIPPE. Bedrohung durch eine pandemische Supergrippe? Aus dem Französischen von Peter Schmidt. a d u c e e

Grippe eine harmlose Erkrankung. Manfred H. Wolff Institut für Mikrobiologie und Virologie Universität Witten / Herdecke

Sicherer Transport und Verpackung von infektiösen Abfällen

für eine keimfreie Umgebung...

E X P E R T E N V O R L A G E

Der Virus die Viren. Viren. Die Viren sind nur ca nm groß 1 nm (Nanometer) = 1/ Meter = 1 Millionstel Meter

Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung entsprechend 4 bis 7 sowie 14 der Bio- Stoffverordnung

E X P E R T E N V O R L A G E

Saisonale Grippe. BAG Bundesamt für Gesundheit

Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen - Gesetze, Definitionen und mehr...

Krank machende Mikroorganismen Info für Lehrpersonen

Truppmannausbildung Teil 2

Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung entsprechend 4 bis 7 sowie 14 der Biostoffverordnung

Infektionsgefahren und Prophylaxe bei Kontakt mit Asylbewerbern/Flüchtlingen. Osterode, Feuerwehrhaus

Viren. Rickettsien. Würmer. Parasiten

Entstehung von Epidemien und Pandemien am Beispiel der Influenza

Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung entsprechend 4 bis 7 sowie 14 der Biostoffverordnung

Treffen Hygiene Netzwerk Bern 07. Mai Agenda. Hygienisch relevante Erreger. 07. Mai 2014 von 13:30 16:30 Uhr.

B a k t e r i e n & V i r e n M a t e r i a l 1

Prof. Dr. Stephan Ludwig. Institut für Molekulare Virologie (IMV)

2014 Qualifikationsverfahren Dentalassistentin EFZ / Dentalassistent EFZ Berufskenntnisse schriftlich Pos. 3 Hygienemassnahmen

Erkrankungen durch Zoonosen

Traditionelle und innovative Impfstoffentwicklung

für eine keimfreie Umgebung...

Risikobetrachtung bei Schwimmbädern mit biologischer Aufbereitung

Öffentliche Anhörung Biosicherheit des Deutschen Ethikrates Berlin,

Aufbau: - Zellwand (enthält Murein, die Zellwand kann wenige oder viele Murein-Schichten enthalten)

Regelungen zum Versand ansteckungsgefährlicher und genetisch veränderter Stoffe. GGBefG. Gefahrgut-Beförderungsgesetz. GGVSee. Gefahrgutverordnung See

Empfehlung spezieller Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten vor. Infektionen durch hochpathogene aviäre Influenzaviren (Klassische Geflügelpest,

Gefährdungsbeurteilung entsprechend 4 bis 7 der Biostoffverordnung

Einführung in die Mikrobiologie DR. KAREN-ANJA MODER

Salmonella Bedeutung als Zoonose- Erreger in der Lebensmittel-Kette

Impressum. Zarenga GmbH, Bonn Zarenga GmbH, Pfaffenweg 15, Bonn. Alle Rechte sind vorbehalten.

Impressum. Zarenga GmbH, Bonn Zarenga GmbH, Pfaffenweg 15, Bonn. Alle Rechte sind vorbehalten.

Antibiotika, mit Sinn und Verstand einsetzen!

Erkrankung Material Infektionsweg Persönlicher Schutz Maßnahmen

Impfschutz in der Grippesaison und im Pandemiefall..

Pandemie Was ist das?

Pathogene Mikroorganismen im Trinkwasser

E X P E R T E N V O R L A G E

für eine keimfreie Umgebung...

Diese Impfungen bezahlt die AOK Bremen/Bremerhaven

Erkrankung Material Infektionsweg Persönlicher Schutz Maßnahmen

1 Novovirus Ratgeber

Immunsystem III. Geißel Plasmid Bakterienchromosom Reservestoffe Schleimhülle Zellplasma Zellmembran Zellwand

für eine keimfreie Umgebung...

Grundlagen der Hygiene

Univ.Prof. Mag.Dr. Franz F. Reinthaler Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin Universitätsplatz 4, 8010 Graz ++43 (316)

Die Impfung Quelle: wikipedia.de

Der Transport ansteckungsgefährlicher Stoffe

Zahlreiche deutsche Touristen infizieren sich im Spanienurlaub mit dem Schweinegrippevirus A (H1N1)

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lehrerhandreichungen zu: HIV und Aids Ansteckung, Verlauf, Therapie

HÄMOLYTISCH-URÄMISCHES SYNDROM (HUS)

VIRUSEPIDEMIOLOGISCHE INFORMATION NR. 22/17

"Transgenes Labor" Gen-ethischer Informationsdienst. von Katja Moch

für eine keimfreie Umgebung...

Bürger fragen, wir antworten

Unser Immunsystem. Antikörper und Impfung

Blut. Sperma. Scheidenflüssigkeit. Muttermilch. 2.1 Ansteckung: Sexuell übertragbare Krankheiten und Körperflüssigkeiten

Hochpathogene-Influenza-Impfstoff (inaktiviert) für Hühner Vaccinum influenzae infectivae inactivatum ad pullum

Arbeiten mit natürlichen und gentechnisch veränderten Mikroorganismen im Labor Überblick über die TRBA 100

Influenza eine unterschätzte Krankheit

Wie werden Erreger übertragen? Grundlage für die Prävention von Infektionen

Regionale Verbreitung der AIDS-Epidemie

Berufskrankheiten im Gesundheitswesen verhüten

Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung entsprechend 4 bis 7 sowie 14 der Biostoffverordnung

Nützt(e) die Grippe-Impfung überhaupt? Die Grippe-Saison 2017/2018. Dr. Thomas Sigrist, Chefarzt Pneumologie & Co-Leiter Departement Innere Medizin

Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung entsprechend 4 bis 7 sowie 14 der Biostoffverordnung

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lehrerhandreichungen zu: "Impfen" Das komplette Material finden Sie hier:

Grundlagen der Physiologie

TETANUS RATGEBER. Alles zum Thema Tetanus Impfung

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lehrerhandreichungen zu Sexuell übertragbare Infektionen

Umgang mit Zoonose-Erregern

Seminar Biogefährdung für die Feuerwehr:Influenza. Influenzavirus. Dr. L. Wickert 2011

Mögliches Vorkommen von Infektionserregern bei Tätigkeiten ohne Schutzstufenzuordnung (nicht abschließend)

Infektionserkrankungen

2015 Qualifikationsverfahren Dentalassistentin EFZ / Dentalassistent EFZ Berufskenntnisse schriftlich Pos. 3 Hygienemassnahmen

Infektiologie HFK- ZAK

SCHUTZIMPFUNG WIESO, WESHALB, WARUM?

Einschleppung von Infektionskrankheiten

Schutz vor Infektionen mit entero-hämorrhagischen E.coli (EHEC)

Zum ÖAW-Symposium. Zoonotische Influenzaviren Erreger zwischen Banalität und globaler Bedrohung. Wien, 29. bis 30.März 2012 Beginn 10.

INFORMATION zur VERORDNUNG BIOLOGISCHE ARBEITSSTOFFE (VbA) TEIL I Begriffsbestimmungen

Betriebsärztlicher Dienst. Betriebsärztlicher Dienst. Betriebsärztlicher Dienst. Betriebsärztlicher Dienst. Gesetzliche Grundlagen

Patienteninformation. Was Sie bei der Einnahme von Antibiotika beachten sollten. Die mit dem Regenbogen

Die folgenden Änderungen ergeben sich aus der Aufnahme dieser Schlüsselnummer.

HT-Druckfassung :30 Uhr Seite 18 REPORT GEFAHRGUT DER GROSSE GEFAH REPORT

** 6. VIRUSGENETIK **

Arbeitsmaterialien _Basis B

E X P E R T E N V O R L A G E

Impfschutz im ersten Lebenshalbjahr

Didaktische FWU-DVD. mit Interaktionen. Seuchen. Klasse 7 10 Klasse Trailer ansehen

Transkript:

Brandschutzforum Austria Univ.-Lektor OSR Dr. Otto Widetschek, Graz

Ein Zitat Die einzige wirkliche Bedrohung für die weitere Vorherrschaft des Menschen auf diesem Planeten sind die Viren. Universitätsprofessor Dr. Joshua Lederberg, US-Nobelpreisträger (1925-2008).

Apokalyptische Reiter Offenbarung des Johannes HUNGER KRIEG ERO- BERUNG SEUCHEN & TOD Quelle: wikipedia.org

Die 8 größten Seuchen Europas Pocken Pest Syphilis Typhus TBC Spanische Grippe

Was sind biologische Agenzien? Bakterien Viren Pilze Parasiten GVO

Biologische Agenzien Pilzkultur Viren Tollwut Borrelia Pilze Bakterien Parasiten

Rudolf Virchow 1858 Berlin, Charité: Zellularpathologie Virchow: Alle Krankheiten sind auf Störungen der Körperzellen (Miniaturfabriksanlagen) zurückzuführen! Zytoplasma Zellwand Größe der Zelle: 1 bis 30.10-6 m (µm) Zellkern

Von Löwen und Bakterien Unterschätze niemals Feinde, weil sie so klein und zahnlos sind. Nicht Löwen und Krokodile töten die meisten Menschen, sondern Bakterien und Viren! Neue Wochensprüche von Peter Hohl und Joaquin Busch.

Bakterium (Aufbau) Quelle: www.abiwissen.info

Aktuell: EHEC-Bazillus Mutiertes pathogenes (krankheitsauslösendes) Bakterium Escheria coli (E. coli) Darmbakterium Folgen: ca. 40 Tote 3.000 Infizierte Bazillus auf Darmwand Blutiger Durchfall Nierenversagen Tod

Bakterienvermehrung (1) G e n e r a t i o n n=0 n=1 n=2 n=3 Prinzip der Zellteilung Z = 2 n Bakte- rium Z... Zahl der Bakterien n... Zahl der VZ (Generationen) Z=1 Z=2 Z=4 Z=8 Verdoppelungs- zeit (VZ)

Bakterienvermehrung (2) n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20 Z 2 4 8 16 32 64 128 256 510 1.024 1,024.000 Zahl der Bakte erien (Z) 1.000 100 10 1 Z = 2 n n 1 5 10

Toxine... sind Giftstoffe, die von Erregern ausgeschieden werden. Beispiele (Letale Dosis): Tetanus-Toxin Botulinus-Toxin 1/250.000 Gramm 1/100.000 Gramm

Formen von Bakterien Stäbchen Kugeln Fäden

Größe von Bakterien 10.000mal kleiner!!! µ 5 µ 5 cm = 50.000 µ Mikroorganismus Streichholz

Coli-Bakterium Coli-Bakterium (Escheria coli) = Haustier der Biologen

Milzbranderreger Verkapselte Sporen (Anthrax) überleben viele Jahre

Anthrax-Experimente Briten: 1942 auf der schott. Insel Gruinard

Entseuchung erst 1990!

Viren (Beispiele) Hepatitis AIDS Ebola

Bekannte Seuchen Maul- und Klauenseuche (MKS) Vogelgrippe od. Geflügelpest (H5N1-Virus) Schweinegrippe (H1N1-Virus) Viruskrankheiten

Wasservögel Vogelgrippe- Virus z. B. H5N1 Hausgeflügel Hausschweine Empfänglich für Vogelund menschliche Influenza-Viren, häufige Ansteckung durch engen Kontakt Mensch Ansteckung Vogel zu Mensch ist möglich, aber selten Doppelinfektion mit Vogelgrippe und menschlicher Influenza mögliche Neukombination des Viren-Erbguts Menschlicher Virus H5N1 Hoch ansteckender neuer Viren-Stamm Pandemie z. B. Spanische Grippe

Viren (schematisch) Typ Typ Pyrit- kristall Proteinhülle Mond- fähre Nukleinsäure (DNS)

Virenvermehrung Virus Zelle 1 ANDOCKEN: Virus verbindet sich mit der Zelle (Wirt) DNS 2 PENETRATION: Eindringen der Fremd- DNS in die Zelle 3 PRODUKTION: 4 Virenerzeugung in der Wirtszelle Neue Viren FREISETZUNG: Zelle platzt und setzt neue Viren frei!

Was ist HIV und AIDS? HIV = Humanes Immun- schwäche-virus AIDS = Ausgebrochene Krankheit (Immunschwäche) HIV A cquires I mmune D eficiency S yndrome Erworbenes Immundefektsyndrom

HIV (AIDS) HIV-Blutprobe: Auswertung

HIV & Desinfektion Verseuchung mit HIVHIV-Blut Desinfektion

Ebola-Virus

Beerdigung eines Babys

Pilze & Protozoen Pilze Protozoen (Einzeller)

Pilzerkrankungen Nagelpilz beim Menschen Schimmelpilz (Aspergillus fumigatus)

Parasiten Überträger von Infektions- krankheiten

Risikogruppen Gemäß World Health Organisation (WHO): Feuerwehr- risikogruppe Einsatzkräfte Gefährdung für Beschäftigte Anrainer Bev./Umwelt BIO 1 Gering Ohne Ohne Ohne BIO 2 Mäßig/hoch Mäßig Mäßig Gering BIO 3 BIO 4 Hoch Sehr hoch Mäßig/hoch Sehr hoch Mäßig/hoch Sehr hoch Mäßig Hoch

Bio-Kennzeichnung ADR/RID INFECTIOUS SUBSTANCE 6 Bio-Zwack

Transportbehälter Primärbehälter Saugfähiges Material Sekundärbehälter Versandbehälter Biologische Substanz (Kultur) Genaue Bezeich- nung der Substanz Name. Adresse, Tel.-Nr. (Versender) Gefahrensymbol Name. Adresse, Tel.-Nr. (Versender)

Bio-Versandstücke

Behälter für die Klasse 6.2

Transportkennzeichnung 606 2814 606 3291 606 3373 Gefahr für Menschen Gefahr nur für Tiere Klinischer Abfall n.a.g. Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) Biologische Stoffe ADR/RID 606 2900 90 3245

Infektionswege Haut Wunden Schmierinfektion (Augen, Schleimhäute) MDT (Ingestion), Atemwege (Inhalation)

Inkubationszeit Inkubations- zeit Anthrax: bis zu 14 Tage Infektion Symptome

Hochsicherheitslabor Einfache Arbeitskleidung Latexhandschuhe Partikelfilter

Einweganzug Typ 4 Leichter Atemschutz Handschuhe (doppelt) Sicherheits- gummistiefel

Biologische Agenzien Lieber eine erregte Bekannte...... als einen unbekannten Erreger!