Ratgeber Obstbau 2015

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Transkript:

Ratgeber Obstbau 2015 Gesunde Kulturen. Gesundes Obst.

Vorwort Sehr geehrte Obstbäuerinnen und Obstbauern! Die moderne Landwirtschaft wird mit stetig steigenden Herausforderungen konfrontiert. Die Verbraucher fordern gesunde und bezahlbare Lebensmittel, die nach hohen österreichischen Qualitätsstandards regional produziert werden, während die Industrie sowie die gesamte Branche von den Medien sehr kritisch beurteilt wird. Syngenta ist seit vielen Jahren im österreichischen Agrarmarkt aktiv. Pflanzen sind unsere Leidenschaft. Unser Leitspruch Kompetenz vom Saatgut bis zur Ernte beschreibt die Aufgabe, der wir uns täglich stellen. Es ist uns ein zentrales Anliegen, die Entwicklung neuer Sorten und Pflanzenschutzmittel voran zu treiben. Darüber hinaus entwickeln wir Lösungen für die Landwirtschaft, die zur Optimierung der Produktion beitragen, indem wir wichtige Produktionsfaktoren in ein Gesamtkonzept integrieren. Dr. Christian Stockmar Der fachliche Austausch mit unseren Kunden ist uns sehr wichtig. Dies ermöglicht uns, speziell auf Ihre Bedürfnisse fokussierte Entwicklungen neuer Produkte und Empfehlungsstrategien anbieten zu können. Nur so sind wir ein verlässlicher Partner. Für die Saison 2015 bieten wir Ihnen noch mehr Möglichkeiten und Lösungen im Bereich des Pflanzenschutzes an, um Sie bei einer erfolgreichen und gewinnbringenden Anbausaison zu unterstützen. Überzeugen Sie sich selbst in der vorliegenden Obstbaubroschüre 2015. Ich wünsche Ihnen für die kommende Anbausaison viel Erfolg! Dr. Christian Stockmar (Leiter Syngenta Österreich) 2

WICHTIGE HINWEISE/INHALT Inhalt Kernobst............................................................................................... 04 Geoxe, Switch Kernobst Krankheiten..................................................................................... 06 Chorus, Score, Thiovit Jet, Topas, Switch Kernobst Schädlinge...................................................................................... 08 Pirimor-Granulat Steinobst Krankheiten..................................................................................... 10 Switch, Score, Topas Steinobst Schädlinge..................................................................................... 12 Pirimor-Granulat Erdbeeren Krankheiten.................................................................................... 14 Switch, Ortiva, Score Erdbeeren Schädlinge..................................................................................... 16 Karate Zeon, Plenum 50 WG, Pirimor-Granulat Brombeeren/Himbeeren Krankheiten/Schädlinge............................................................... 18 Switch, Score, Pirimor-Granulat Johannisbeerartiges Beerenobst Krankheiten/Schädlinge....................................................... 20 Switch, Pirimor-Granulat, Plenum 50 WG Empfehlungen........................................................................................... 22 zur Erzeugung von Kernobst und Steinobst Empfehlungen........................................................................................... 24 zur Erzeugung von Erdbeeren Herbizid und Spezialdünger............................................................................... 25 Fusilade Max, Sequestrene 138 Fe Spritzwetter............................................................................................. 26 Zulassungsnummern Wichtige Hinweise Produktname Pfl.Reg.Nr. CHORUS 50 WG 2615 FUSILADE MAX 2790 GEOXE 3528 KARATE ZEON 3061 ORTIVA 2711 Pirimor Granulat 3238 PLENUM 50 WG 3075 SCORE 3255 SWITCH 2619 THIOVIT JET 2632 TOPAS 3275 Informationen zum Einsatz und zur Anwendung unserer Produkte erhalten Sie auch: n Beim BeratungsCenter, Tel.: 0800/20 71 81 (gebührenfrei) n Im Internet: www.ages.at, www.syngenta.at n Bei den zuständigen Landwirtschaftskammern Diese Broschüre richtet sich ausschließlich an professionelle, ausgebildete Obstbauern. Zum Pflanzenschutz in Haus und Garten sowie im Hobbybereich fragen Sie Ihren Fachhandelsberater. * Für Indikationen, die als "Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51" gekennzeichnet sind, gilt: Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen. 3

KERNOBST macht Kernobst Lager-fit! HIER WACHt GEOXE! Geoxe macht Kernobst Lager-fit! Mit Geoxe steht Kernobst-Erzeugern, die Lagerkrankheiten gezielt vorbeugen möchten, ein innovatives Solo-Fungizid zur Verfügung. Geoxe erfasst sicher Gloeosporium und leistet auch bei der Bekämpfung weiterer Fäule-Erreger hervorragende Dienste. Kontaktwirkung mit ausgezeichneter Anlagerung Die Besonderheit von Geoxe besteht in seinem Wirkstoff Fludioxonil. Dieser Wirkstoff wirkt vor allem über die Kontaktphase, was die hohe protektive Wirkung erklärt. Durch die besondere Formulierung bietet jedoch Geoxe zusätzlich eine gute Oberflächenanhaftung, bzw. Regenfestigkeit. Ferner kommt der Wirkstoff von Geoxe nur zum Abschluss zum Einsatz und nicht im Schorf- und Mehltausegment, so dass ein gutes Anti- Resistenz-Management eingehalten wird. Ihr Nutzen: Geoxe kombiniert eine hohe protektive Wirkung mit einem breiten Wirkungsspektrum gegen eine Vielzahl ökonomischer wichtiger Fäulniserreger. Damit Gesundes gesund bleibt. Fazit: Geoxe bietet Ihnen gerade zu den letzten Anwendungen: Starke, biologische Aktivität: hoch wirksam, gegen Vielzahl an Fäule-Erreger Solo- passt hervorragend in ein Rückstandsmanagement Wartezeit: mit nur 3 Tagen extrem kurz Produktprofil Geoxe 500 g/kg Fludioxonil Formulierung: WG Indikation: Kernobstfäulen (Gloeosporium, Monilia, Alternaria, Penicillium etc.) Wirkstoffklasse: Phenylpyrrole Wirkungsmechanismus: Hemmung der Sporenkeimung und Haustorienbildung Kulturen: Apfel, Birne Aufwandmenge: 0,15 kg/ha/m Kronenhöhe, max 0,45 kg/ha Anwendung: max. 2 Anwendungen im Abstand von 7 Tagen Anwendungszeitpunkt: BBCH 74 89 (ab Fruchtdurchmesser 40 mm bis Genussreife ) Wartezeit: 3 Tage Abstandsauflagen: 20/15/10/3/3 Gebindegröße: 1 kg 4

KERNOBST Ihre Vorteile mit Geoxe: Breites Wirkspektrum gegen Kernobst-Lagerfäulen Moderner Baustein in der Rückstandsstrategie Flexible Anwendung bis drei Tage vor Pflücktermin Wirksamkeit von Geoxe Gloeosporium spp. + + + Monilia fructigena + + (+) Nectria galligena + + + Penicillium expansum + + + Pezicula alba + + + Rhizopus spp. + + + Wartezeit 3 Wirkung aufgrund eigener Versuchserfahrungen: keine, + + + hervorragend Geoxe gegen Fruchtfäulen im Apfel Geoxe übertrifft deutlich den bisherigen Standard Wirkungsgrad (%) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Quelle: Syngenta 2012 Geoxe Strobilurinhaltiger Standard Empfehlung gegen Fruchtfäulen in Kernobst Vorbehandlung: bis 21 Tage vor der Ernte Captanhaltige Produkte Geoxe-Empfehlung: ca. zwei Wochen bis 3 Tage vor der Ernte Bitterfäule (Gloeosporium) am Lagerapfel ist der Lagerfäulenspezialist mit nur einem Wirkstoff für ein gutes Rückstandsprofil! 5

KERNOBST Kernobst Krankheiten Schorf (Venturia inaequalis, Fruchtbefall) Fruchtbefall ist erkennbar an kleinen, olivgrünen bis grauen Befallsstellen, deren Zentren eingetrocknet und ggf. vernarbt sind. Spätschorf äußert sich durch schwärzliche Befallsstellen, die später zu Lagerschorf führen. Früchte mit Schorfbefall sind nicht vermarktungsfähig. Der Infektionsdruck wird maßgeblich durch Ascosporendichte, Niederschläge, Blattnässe und Temperatur beeinflusst. Prognosesysteme haben sich bei der Wahl der Bekämpfungstermine gut bewährt. Schorf (Venturia inaequalis, Blattbefall) Der Schorfpilz ist die wichtigste Krankheit im Kernobst und kann zu starken Ertrags- und Qualitätsbeeinflussungen führen. Der Pilz überdauert in ab gefallenen Blättern. Erstinfektionen durch Ascosporen finden vom Austrieb bis in den Juni statt. Danach führen Konidien zu sekundärem Blatt- und Fruchtbefall. Befallene Blätter weisen olivgrüne Flecke auf, die sich schnell vergrößern und die Blätter schließlich zum Absterben bringen. Echter Mehltau (Podosphaera leucotricha, Fruchtbefall) Befall der Früchte führt zu einer netzartigen Be ros tung. Heiße Tage und Nachtabkühlung bieten ideale Voraussetzungen für Mehltaubefall. Wichtigste Bekämpfungsmaßnahme, um das Primärinokulum zu reduzieren, ist nach wie vor ein sorgfältiger Schnitt im Frühjahr, gefolgt von Behandlungen mit speziellen Mehltaupräparaten wie z.b. Thiovit Jet und Topas. Fungizid-Lösungen Der Kurativpartner in der Vorblüte. 500 g/kg Cyprodinil Zulassung: Schorf im Kernobst ab dem Mausohrstadium bis zum Blühende: 0,045% (max. 0,45 kg/ha) plus Kontaktmittel Applikationen: max. 3x/Saison, Empfehlung max. 3x/Saison in Mischung mit Kontaktpartner Wartezeit: keine (F) Optimiertes Antiresistenzmanagement durch Zusatz eines Kontaktpartners Hervorragende Wirkung unter feuchtkühlen Witterungsbedingungen Nützlingsschonend Zusatzeffekte gegen diverse Kelchfäulen (Monilia, Gloeosporium) während der Blüte Nebeneffekte gegen Echten Mehltau Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 50/40/30/20 Sicher. Verträglich. Wirtschaftlich. Der Kurativpartner in der Nachblüte! 250 g/l Difenoconazol Zulassung: Schorf im Kernobst 0,075 l/ha/m Kronenhöhe (max. 0,225 l/ha) Applikationen: max. 4x/Saison, Empfehlung max. 2x ab Blüte in Mischung mit Kontaktpartner Wartezeit: 28 Tage Der Kurativpartner in der Nachblüte Die Mischung mit einem Kontaktpartner garantiert optimalen protektiven und kurativen Schutz der Blätter und Früchte Anwenderfreundlich flüssig formuliert Hohe kurative Wirkung auch bei höheren Temperaturen Gute Zusatzeffekte gegen Echten Mehltau Berostungsneutral und verträglich auch in Mischungen Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 40/30/20/15/10 Der bewährte Mehltauspezialist in flüssiger Formulierung. 100 g/l Penconazol Zulassung: Echter Mehltau im Kernobst 0,125 l/ha und je Meter Kronenhöhe Applikationen: max. 3x/Saison Wartezeit: 14 Tage Sehr gute Verträglichkeit und Mischbarkeit Unterstützende Schorfwirkung Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Berostungsneutral, auch in empfohlenen Mischungen Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 3/3/3/3 6

KERNOBST Echter Mehltau (Podosphaera leucotricha, Blattbefall) Der Echte Mehltaupilz überdauert in den Knospen und äußert sich schon früh in der Saison durch infizierte Triebspitzen. Die jüngsten Blätter werden bevorzugt befallen und weisen einen weißen Mycel-Belag auf. Die aufwärts gestellten Blätter rollen sich ein und vertrocknen vom Rand her. Schließlich verfärben sich die Blätter und fallen später ab, Triebspitzen verkahlen. Lagerfäulen (Gloeosporium, Monilia, Botrytis, Alternaria, Penicillium, Fusarium) Lagerfäulen sind Krankheiten, die bei der Ernte meist noch nicht sichtbar sind und erst während der Lagerung oder nach dem Auslagern auftreten. Infektionen an Früchten erfolgen meist über Lentizellen oder Wunden. Infektionsgefahr besteht besonders bei regenreichen Sommermonaten oder im Herbst während der Ernte, wenn nebliges feuchtes Wetter herrscht. Relevante Lagerfäulen im Kernobst sind zum Beispiel die Bitterfäule Gloeosporium, eine Krankheit, die durch den Anbau neuer anfälliger Sorten mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, oder Monilia-Arten. Um Befall zu vermeiden, sollten Fungizide gegen Lagerfäulen möglichst kurz vor der Ernte appliziert werden. Geoxe bietet durch seine Breitenwirkung zuverlässigen Schutz vor Infektionen gegen wichtige Lagerfäulen bei einer kurzen Wartezeit von drei Tagen, die eine Applikation kurz vor der Ernte oder zwischen zwei Ernteperioden erlaubt. Jetzt auch im Biolandbau erlaubt! Natürlich wirksam gegen Mehltau und Schorf mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben 800 g/kg Netzschwefel Zulassung: Echter Mehltau und Schorf im Kernobst: max. 8 kg/ha (2,7 kg/ha/m Kronenhöhe) Anwendungszeitpunkt: Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Stadium 09 bis 85 Applikationen: max. 14x/Saison Wartezeit: 7 Tage Weitere Zulassung*: Birne: Birnenpockenmilbe (Eriophyes piri) max. 4,5 kg/ha (1,5 kg/ha/m/kronenhöhe), vor der Blüte, max. 2 Anwendungen Anwenderfreundliche Formulierung (1 kg = 1 l) Herausragende Stabilität im Spritztank Packungsgröße: 25 kg Sack Gewässerabstand: 1/1/1/1 Die doppelte Kraft gegen Lagerfäule. 250 g/kg Fludioxinil, 375 g/kg Cyprodinil Zulassung: Lagerkrankheiten (ausgen. Lagerschorf) Aufwandmenge: max. 0,75 kg/ha (0,25 kg/ha/m Kronenhöhe) Applikationen: 1x Wartezeit: 3 Tage Gesunde Äpfel Weniger Lagerverluste Mehr vermarktungsfähige Ware Überragende Wirkung gegen Gloeosporium Packungsgröße: 1 kg, 5 kg Gewässerabstand: 15 m (Abdriftminderungsklasse 90 %) 10 m (Abdriftminderungsklasse 95 %) * Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 macht Kernobst Lager-fit! 500 g/kg Fludioxonil Zulassung: Kernobstfäulen (Gloeosporium, Monilia, Alternaria, Penicillium etc.) Kulturen: Apfel, Birne Aufwandmenge: 0,15 kg/ha/m Kronenhöhe, max. 0,45 kg/ha Applikationen: max. 2 Anwendungen im Abstand von 7 Tagen; Anwendungszeitpunkt: BBCH 74 89 Wartezeit: 3 Tage Breites Wirkspektrum gegen Kernobst-Lagerfäulen Moderner Baustein in der Rückstandsstrategie Flexible Anwendung bis drei Tage vor Pflücktermin Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 20/15/10/3/3 7

KERNOBST Kernobst Schädlinge Blutlaus (Eriosoma lanigerum) Blutläuse sind Wollläuse, die mit watteartigen Wachsausscheidungen bedeckt sind, unter denen die Kolonienbildung stattfindet. Bei Befall durch die Blutlaus entstehen Wucherungen (Blutlauskrebs) und Risse im alten Holz, Sekundärschäd linge können das Holz befallen, ältere Befallsstellen sterben ab. Beim Einsatz von Pirimor-Granulat gegen Blattläuse wird dieser Schädling miterfasst. Mehlige Apfelblattlaus (Dysaphis plantaginea) In Ertragsanlagen können Mehlige Apfelblattläuse erhebliche Ertrags- und Qualitätsbeeinträchti gungen bewirken, denn die Läuse befallen neben Blättern und Trieben auch die Früchte. Befallene Früchte bleiben klein, verkrüppeln und fallen vorzeitig ab. Bei starkem Winterei-Besatz ist eine Austriebsspritzung anzuraten, gefolgt von weiteren Applikationen mit z.b. Pirimor-Granulat. Grüne Apfelblattlaus (Aphis pomi) Die Grüne Apfelblattlaus ist weit verbreitet, verbleibt das ganze Jahr am Apfelbaum und bildet im Sommer dichte Kolonien an jungen Trieben. Die Folgen sind starke Blattkräuselungen und Verkrüppeln der Triebe. Insektizid-Lösungen Die nützlingsschonende Blattlausbekämpfung. 500 g/kg Pirimicarb Zulassung: Blattläuse im Kernobst: Max. 0,75 kg/ha, 0,25 kg/ha/m Kronenhöhe Applikationen: max. 3x Insektizid-Management Insektizideinsatz im Obstbau und Temperatur Unzureichende Wirkungen von Insektiziden sind oftmals die Folge von ungünstigen Witterungsbedingungen bei der Applikation. Generell sind Temperaturen über 25 C kritisch zu beurteilen. Gründe n Die Wirkstoffe werden in den Insekten schneller metabolisiert n n n n Die Insekten leben versteckt und sind dadurch schwerer zu erfassen Die stärkere Verdunstung führt zu reduzierter Wirkstoff an lagerung Gefahr von Blattschäden und Fruchtberostungen ist höher Systemische Mittel werden schlechter aufgenommen Grundsätzlich sollte bei hohen Temperaturen Folgendes beachtet werden: n Rechtzeitiger Einsatz bei Befallsbeginn Wartezeit: 21 Tage n Einfache Dosierung durch Granulatformulierung n Breites Wirkungsspektrum n Bei der Blattlausbekämpfung durch Pirimor-Granulat wird die Blutlaus miterfasst Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 30/20/15/10/5 n n n n Behandlungen sollten in den Morgen- oder Abend stunden durchgeführt werden Auf eine ausreichende Wassermenge ist zu achten Das Feintropfenspektrum sollte reduziert werden (Antidriftdüsen, Injektordüsen) Temperaturbereiche der Insektizide beachten Praxis Tipp Der Zusatz eines geeigneten Netzmittels steigert die Wirkung! 8

KERNOBST Apfelwickler (Laspeyresia [Cydia] pomonella) Der Apfelwickler verursacht schwere Ertragsver luste im Kernobst. Befallene Früchte sind an den Einbohrlöchern, die mit Kot verstopft sind, erkennbar. Im Innern befinden sich mit Kot gefüllte Bohr gänge. Die Raupe fällt durch ihre blassrosa Farbe auf. Ovizide Präparate sind zum Flughöhepunkt der Falter einzusetzen, Larvizide müssen spätestens 8 Tage nach Flughöhepunkt appliziert werden, um die ersten Larven vor dem Einbohren in die Frucht zu erfassen. Fruchtschalenwickler (Adoxophyes orana [reticulana]) Schalenwickler überdauern in der Regel als ältere Raupe. Diese tritt im März/April des Folgejahres auf mit Schabenfraß an Knospen, später an Blüten und Blättern. Die Raupen verpuppen sich im Mai/Juni mit Schlupf der 1. Generation ab Juni. Diese verursacht im Sommer Muldenfraß an unreifen Früchten. Eine 2. Generation befällt im September die reifenden Früchte, die durch den Befall nicht mehr vermarktungsfähig sind. Wichtiger Hinweis zu Vertimec! Vertimec mit der Zulassungsnummer 3203 darf noch bis zum 31.12.2015 angewendet werden. Anwendungsbestimmungen und Zulassungsumfang siehe unter: http://pmg.ages.at/ Gegen Spinnmilben und Birnenblattsauger darf Vertimec 2015 noch eingesetzt werden. 9

STEINOBST Steinobst Krankheiten Monilia-Zweigdürre und Blütenfäule (Monilia laxa) Monilia laxa überwintert in Form von Fruchtmumien in dürren Zweigen. Blüteninfektionen verursachen ein Absterben der Blütenorgane, die Blüten verbräunen. Nach 3 4 Wochen sterben die Triebe mit den Blättern und Früchten von der Spitze her ab. Als Bekämpfungsmaßnahme kommt neben dem obligatorischen Ausschnitt der befallenen Triebe und dem Entfernen der Fruchtmumien eine protektive Bekämpfung während der Blüte z.b. mit Switch oder Score infrage. Monilia Fruchtfäule (Monilia fructigena) Erkrankte Früchte weisen zunächst kleine Fäulnisherde auf, die sich sehr rasch über die ganze Frucht ausbreiten. Die Anfälligkeit der Früchte nimmt mit der Reifung zu. Protektive Bekämpfungsmaßnahmen mit z.b. Switch oder Score sollten während der Reifungsphase unter Berücksichtigung der Wartezeit durchgeführt werden. Das Entfernen von Fruchtmumien ist auch hier obligatorisch. Fungizid-Lösungen Die Doppelstrategie gegen Fäulen. Wirkstoffe: 250 g/kg Fludioxonil, 375 g/kg Cyprodinil Zulassung*: Gegen Monilinia (Monilinia spp.) in Marille, Nektarinen, Pfirsich, Zwetschke und Kirsche mit 0,3 kg/ha und je Meter Kronenhöhe, max. 0,9 kg/ha Anwendungszeitpunkt: Stadium 61 (Kirsche 57) - 69 und Stadium 81-89 n Gute Dauerleistung n Auch bei niederen Temperaturen wirksam Packungsgröße: 1 kg, 5 kg Gewässerabstand: 15 m (Abdriftminderungsklasse 90 %) *Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 (gilt bei Pfirsich, Nektarine, Marille) Applikationen: max. 2 Anwendungen (ausgen. Kirschen 3x) Wartezeit: Zwetsche, Kirschen 14 Tage, Marille, Nektarine, Pfirsich 7 Tage n Hochwirksam durch 2 Wirkstoffkom - ponenten n Sichere Bekämpfung durch Angriff der Pilzstrukturen an mehreren Wirkorten n Beim Einsatz gegen Monilia in Süß kirschen wird auch die Bitterfäule (Colletotrichum gloeosporioides) miterfasst 10

STEINOBST Gnomonia Blattbräune (Gnomonia erythrostoma) Im Winter überdauert die Blattbräune in dürren Blättern, die im Baum hängen bleiben. Ab Mitte Mai zeigt sich der Befall zunächst durch gelblich verwaschene Flecken an den Blättern, die bald dürr werden und sich einrollen. Infizierte Früchte verkrüppeln, trocknen ein oder faulen. Bekämpfungsmaßnahmen sollten ab dem Austrieb bis kurz vor der Ernte durchgeführt werden, kurative Behandlungen mit z.b. Score sind bis 48 Stunden nach Infektion noch erfolgreich. Sprühflecken (Blumeriella jaapii) Der Pilz kann sich besonders bei feuchter Witterung sehr rasch verbreiten. Bei weitergehendem Befall verfärben sich die befallenen Blätter gelblich und fallen schließlich ab. Das betrifft im Wesentlichen den inneren und äußeren Kronenbereich. Bei wiederkehrendem Befall werden Zuwachs und Fruchtansatz des Baumes geschwächt. Des Weiteren wirkt sich der verfrühte Blattfall auch hemmend auf die Ausreifung der Früchte aus. Sicher. Verträglich. Wirtschaftlich. 250 g/l Difenoconazol Zulassung*: Gegen Pflaumenrost, Monilia laxa und Schrotschuss an Pflaumen und gegen Kirschenschorf, Gnomonia Blattbräune und Monilia laxa an Süß- und Sauerkirschen: 0,075 l/ha und je Meter Kronenhöhe Applikationen: max. 3 x/saison, ab BBCH 60/ erste Blüten offen Wartezeit: 14 Tage n Kurative Wirkung gegen Blattkrankheiten, selbst bei höheren Temperaturen n Gute Protektivleistung bei geringeren Temperaturen n Gute Zusatzeffekte gegen Sprühflecken und Schrotschusskrankheit n Hervorragendes Antiresistenzmanagement in der Spritzfolge mit Switch gegen Monilia-Arten n Berostungsneutral und verträglich, auch in Mischungen Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 40/30/20/15/10 *Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 Preisgünstiger Mehltauschutz 100 g/l Penconazol Zulassung: Gegen Echten Mehltau an Pfirsich, Marille 0,125 l/ha und je Meter Kronenhöhe Applikationen: max. 3x/Saison Wartezeit: 14 Tage n Sehr gute Verträglichkeit und Mischbarkeit n Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 3/3/3/3 Praxis Tipp Optimaler Schutz und Resistenzmanagement durch Spritzfolge von Switch und Score 11

STEINOBST Steinobst Schädlinge Kleine Pflaumenlaus (Brachycaudus helichrysi) Dichte Kolonien der Kleinen Pflaumenlaus an den jungen Trieben verursachen Blattkräuselungen und Kümmerfrüchte. Nach milden Wintern ist mit einem starken Befall schon während der Blüte zu rechnen. Dieser kann mit einer Pirimor-Granulat-Behandlung kurz vor der Blüte verhindert werden. Bild: Geflügelte und ungeflügelte Stadien. Schwarze Kirschenlaus (Mycus cerasi) Diese Blattlausart ist weit verbreitet an Süßund Sauerkirschen. Sie verursacht enorme Honigtaubildung und infolgedessen Rußtaubefall, was besonders an den Früchten während der Ernte Probleme bereitet. Frühzeitige Bekämpfungsmaßnahmen mit einem nützlingsschonenden Präparat, z.b. Pirimor-Granulat, sind durchzuführen. Pflaumenwickler (Laspeyresia funebrana) Der Pflaumenwickler tritt in zwei Generationen auf, wobei die 1. Generation nur bei Frühzwetschgen und bei schwachem Behang bekämpfungswürdig ist. Befall an der Frucht ist erkennbar an Einbohrlöchern mit farblosen gummiartigen Tropfen. Im Innern befinden sich ein mit Kot gefüllter Fraßgang und eine rosafarbene Raupe. Bekämpfungsmaßnahmen mit oviziden Produkten sind vor der Eiablage kurz nach dem Flughöhepunkt der Falter durchzuführen. Bildquelle: U. Harzer, DLR Neustadt Insektizid-Lösungen Die nützlingsschonende Blattlausbekämpfung. 500 g/kg Pirimicarb Zulassung: Blattläuse in Marille, Pfirsich, Pflaume, Kirschen: 250 g/ha und Meter Kronenhöhe Applikationen: max. 2x Wartezeit: Marille und Pfirsich 7 Tage Zwetschke und Kirsche 14 Tage n Einfache Dosierung durch Granulatformulierung n Breites Wirkungsspektrum n Verhindert Blattdeformationen durch Läuse bei rechtzeitigem Einsatz n Nützlingsschonend n Nicht bienengefährlich Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 30/20/15/10/5 Insektizid-Management Pirimor-Granulat Pirimor-Granulat wirkt spezifisch gegen Blattläuse. Neben der Kontaktwirkung werden auch versteckt sitzende Läuse, wie z.b. an der Blattunterseite oder im unteren Pflanzenbereich angesiedelte, erfasst. Durch die rasche Abtötung eignet sich das Produkt gleichfalls gut zur Bekämpfung von Virusvektoren. Wirkungsspektrum von Pirimor-Granulat Bleiche Getreideblattlaus, Blutlaus, Faltenlaus, Fichten röhrenlaus oder Sitkalaus, Große Getreideblattlaus, Grüne Apfelblattlaus, Grüne Erbsenblattlaus, Grüne Pfirsichblattlaus, Grüngefleckte Kartoffellaus, Grüngestreifte Kartoffellaus, Hafer- oder Traubenkirschenlaus, Kleine Pflaumenlaus, Lupinenblattlaus, Maisblattlaus, Mehlige Apfelblattlaus, Mehlige Kohlblattlaus, Mehlige Pflaumenlaus, Rosenblattlaus, Schwarze Bohnen- oder Rübenlaus, Schwarze Kirschenlaus, Weißtannentrieblaus. Nur einige wenige Arten können nicht ausreichend be kämpft werden. Dazu gehören Aphis frangulae (Faulbaumlaus), Aphis nasturtii (Kreuzdornlaus) und Aphis spiraecola (Zitronenlaus). Praxis Tipp Die nützlingsschonende Blattlausbekämpfung mit Pirimor-Granulat jetzt noch flexibler einsetzbar! 12

STEINOBST Mehlige Pflaumenlaus (Hyalopterus pruni) Die Mehlige Pflaumenlaus ist erkennbar an ihren Wachsausscheidungen. Die grünen, mit Wachs bepuderten Tierchen bilden dichte Kolonien an jungen Trieben, ohne jedoch Blattkräuselungen zu verursachen. Bei starker Besiedlung der Blätter kommt es zu Gelbfärbung und Blattverlusten. Hopfenblattlaus (Phorodon humuli) Die Hopfenblattlaus ist eine wirtswechselnde Blattlausart, die im Eistadium auf Schlehe oder Pflaume überwintert. Ihr Auftreten kann in manchen Jahren zum Problem werden. Die Blattlauskolonien schädigen durch starke Honigtaubildung, gefolgt von Rußtaubefall. Obwohl sie kaum direkte Schäden verursacht, gilt sie dennoch als Überträger der Scharkakrankheit und muss somit immer beobachtet werden. 13

ERDBEEREN Erdbeeren Krankheiten Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) Botrytis überwintert an Pflanzenresten und infiziert die Erdbeeren ab der Blüte. Infektionen gehen oft von der Kelchregion aus, reifende Früchte werden mit einem grauen Pilzmycel überzogen. Bekämpfungsmaßnahmen sind während der Blüte durchzuführen. Der Pilz baut sehr schnell Resistenzen auf, daher sollten unterschiedliche Wirkstoffgruppen eingesetzt werden wie z.b. Anilinopyrimidine (Cyprodinil) + Phenylpyrrole (Fludioxonil) in Switch. Antraknose (Colletotrichum acutatum) Infektionen durch Colletotrichum gehen von Dauersporen im Boden aus. Es werden Blätter, Stiele und Früchte befallen, was sich in schwarzen eingesunkenen Flecken zeigt. Optimale Infektions bedingungen sind bei Temperaturen um 20 C gegeben. Bekämpfungsmaßnahmen sollten ab Sichtbarwerden der Blütenanlagen beginnen und über die Blüte hinweg durchgeführt werden. Beim Einsatz des breit wirksamen Strobilurins Ortiva können Zusatzeffekte gegen Botrytis genutzt werden. Weißfleckenkrankheit (Mycosphaerella fragariae) Probleme mit Rot- und Weißflecken treten meist in mehrjährigen Anlagen auf. Die Pilze überdauern an den Pflanzen und infizieren bei hohen Niederschlägen und Luftfeuchten die Blätter. Weißflecken sind an rotvioletten runden Blattflecken mit weißem Zentrum erkennbar. Bei größerer Anzahl der Flecken gehen diese ineinander über und es sterben dann einzelne Blattteile ab. Zum Einsatz kommen Blattfleckenspezialisten wie z.b. das Azol Score. Fungizid-Lösungen Die Doppelwirkstoffstrategie in der Botrytis-Bekämpfung. Wirkstoffe: 250 g/kg Fludioxonil 375 g/kg Cyprodinil Zulassung: Grauschimmel (Botrytis cinerea), Colletotrichum (Colletotrichum spp.) in Erdbeeren im Freiland: 1 kg/ha Anwendungszeitpunkt: Stadium 55 (Erste Blütenanlagen werden am Rosettengrund sichtbar) bis Stadium 89 Applikationen: max. 3x/Saison Wartezeit: 3 Tage n Gut mischbar mit Insektiziden und anderen Fungiziden n Max. Bekämpfungssicherheit durch Kombination zweier Wirkstoffklassen n Bekämpft den Pilz an 4 unterschiedlichen Wirkorten Packungsgröße: 1 kg, 5 kg Gewässerabstand: 5/1/1/1 Breit wirksam. 250 g/l Azoxystrobin Zulassung*: Colletotrichum in Erdbeeren im Freiland und unter Glas: 1 l/ha Applikationen: max. 2x/Saison ab Stadium 56 (Achse des Blütenstandes beginnt sich zu strecken) bis Stadium 67 (Abgehende Blüte: Mehrzahl der Blütenblätter abgefallen) Anwendungsart im Freiland: Spritzen als Reihenbehandlung mit Dreidüsengabel Wartezeit: 3 Tage n Ortiva + Botrytizid ist die ideale Ergänzung in der Spritzfolge nach Switch n Gute Zusatzwirkung gegen Botrytis- Fruchtfäule n Ab Vorblüte bis Blühende einsetzbar n Behandlungen zwischen 2 Pflücken möglich aufgrund der kurzen Wartezeit Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 10/10/10/10 Praxis Tipp Zur sicheren Bekämpfung von Echtem Mehltau und Rot- und Weißflecken empfehlen wir nach der Ernte 0,4 l/ha Score *Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 14

ERDBEEREN Rotfleckenkrankheit Diplocarpon earliana) In der Vegetationszeit erfolgt die Infektion über Konidien, die durch Wasser verbreitet werden. Daher werden starke Infektionen durch feuchte Frühjahrsmonate begünstigt. Auf den Blättern entstehen bei Befall zunächst purpurrote unregel mäßige Flecken, die sich im späteren Stadium im Inneren braun verfärben (kein weißliches Zentrum). Auch Blatt- und Fruchtstiele sowie Kelchblätter können infiziert werden. Auch hier kann z. B. Score als Blattfleckenspezialist eingesetzt werden. Echter Mehltau (Sphaerotheca macularis) Der Mehltau überwintert am Blatt und infiziert die Pflanzen ganzjährig. Befallene Blätter weisen blattunterseits einen mehligen Pilzbelag auf, später kommt es zu rötlichen Verfärbungen und Einrollen der Blätter. Bei starkem Befall wird der Fruchtansatz beeinträchtigt und die Früchte befallen. Optimale Infektionsbedingungen herrschen bei 18 25 C und hoher Luftfeuchte. Durch den Einsatz von Azolen (z.b. Score) kann der Mehltau eingedämmt werden. Doppelwirkstoffstrategie gegen die Fruchtfäulen Botrytis und Colletotrichum Breit wirksam gegen Weißund Rotfleckenkrankheit. 250 g/l Difenoconazol Zulassung*: Gnomonia fructicola bei Befallsbeginn, Stadium 56 (Achse des Blütenstandes beginnt sich zu strecken): 0,4 l/ha Weißflecken-, Rotfleckenkrankheit; nach der Ernte, im Pflanzjahr und zur Pflanzguterzeugung: 0,4 l/ha Applikationen: max. 2x/Saison Anwendungsart: Spritzen als Reihenbehandlung, Spritzen mit Dreidüsengabel Wartezeit: keine (F) n Systemisch gegen Blattflecken wirksam n Score wirkt protektiv und abstoppend n Zusatzwirkung gegen Echten Mehltau (Sphaerotheca-Arten) Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 10/5/5/1 *Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 Erdbeerfäulen Um einer Resistenzbildung vorzubeugen, sollten gegen Fruchtfäulen (z.b. Botrytis und Colletotrichum) generell unterschiedliche Produkte mit untereinander nicht kreuzresistenten Wirkstoffen eingesetzt werden. Bei der Bekämpfung von Botrytis cinerea stellt die Bildung resistenter Stämme ein besonders hohes Risiko dar. Switch mit den beiden Wirkstoffen Fludioxonil und Cyprodinil bietet maximale Sicherheit vor Resistenzen, da diese Wirkstoffe untereinander nicht kreuzresistent sind und an 4 verschiedenen Stellen des Pilzzyklus angreifen. Durch die Breitenwirkung des Kombinationsproduktes Switch wird bei der Botrytis-Behandlung auch Colletotrichum miterfasst. Gegen Colletotrichum hat sich zudem das Strobilurin Ortiva bewährt. Es wird in Verbindung mit einem Botrytizid ein gesetzt und ist für eine alternierende Spritzfolge mit Switch im Rahmen der Doppelwirkstoff strategie bestens geeignet. 1. Switch 2. Ortiva + Botrytizid* 3. Switch 4. Ortiva + Botrytizid* * Kein Produkt aus der Gruppe der Anilinopyrimidine 15

ERDBEEREN Erdbeeren Schädlinge Spinnmilbe (Tetranychus urticae) Die Gemeine Spinnmilbe überwintert als er wach senes Tier und wandert im Frühsommer auf Obstkulturen ab. Sie lebt in Gruppen auf der Blattunterseite. Durch ihre Saugtätigkeit wird eine Sprenkelung der Blätter verursacht, was bei starkem Befall zu Einbußen der Fruchtqualität und des Wachstums führen kann. Erdbeermilbe (Tarsonemus pallidus) Die Weibchen verstecken sich in den Blattachseln der jüngsten Herzblätter und beginnen ab März/April mit der Eiablage. Optimale Entwicklungsbedingungen liegen bei einer Temperatur von 23 28 C und hoher Luftfeuchte vor. Herzblätter befallener Pflanzen entfalten sich nicht, verkrüppeln und sterben ab. Befallene Früchte bleiben klein und ledrig. Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi) Der Käfer überwintert im Boden und wandert an sonnigen Tagen kurz vor Blühbeginn auf die Pflanze. Dann erfolgt die Eiablage in die Blüten knospen. Durch das Anstechen der Blütenstiele kommt es zum Abfallen der Knospen und zu erheblichen Ertragsverlusten. Bekämpfungsmaßnahmen sind schwierig, da die Käfer vor der Eiablage ausgeschaltet werden müssen. Beim Einsatz von Karate Zeon gegen beißende und saugende Insekten können Zusatzeffekte gegen den Erdbeerblütenstecher genutzt werden. Insektizid-Lösungen Das Insektizid mit Kontaktund Fraßwirkung. 100 g/l Lambda-Cyhalothrin Zulassung*: Beißende und saugende Insekten (ausgenommen Erdbeerblütenstecher) im Freiland und unter Glas: 0,075 l/ha Applikationen: max. 2x/Saison Wartezeit: 3 Tage n Zielgerichtete und starke Wirkung n Breites Wirkungsspektrum n Geringe Aufwandmenge: 0,075 l/ha Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 30/10/5/5 Das Insektizid mit Sofort-Saugstopp! 500 g/kg Pymetrozin Zulassung*: Blattläuse in Erdbeeren unter Glas und im Freiland, vor der Blüte und nach der Ernte: 0,4 kg/ha Applikationen: max. 3x Wartezeit: keine (F) n Neue Wirkstoffklasse gegen Blattläuse, keine Kreuzresistenz gegenüber anderen Blattlausprodukten in Erdbeeren n Gute Wirkung gegen die Baumwolllaus n Gute Dauerwirkung Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 5/1/1/1 *Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 Die nützlingsschonende Blattlausbekämpfung! 500 g/kg Pirimicarb Zulassung*: Blattläuse in Erdbeeren im Freiland und unter Glas Spritzen mit Dreidüsengabel: 0,75 kg/ha Applikationen: max. 2x Wartezeit: 7 Tage n Nützlingsschonend n Nicht bienengefährlich Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 15/10/10/5 Praxis Tipp Der Zusatz von Netzmitteln bei Spritzungen nach der Ernte hat sich bewährt. 16

ERDBEEREN Spinnmilbe (Weibchen) (Tetranychus urticae) Nacherntespritzungen im Sommer mit Vertimec gegen die Erdbeermilbe erfassen gleichzeitig auch die Spinnmilben. Eine Behandlung im Frühjahr kurz vor der Blüte ist auf gefährdeten Flächen in manchen Fällen zusätzlich erforderlich. Durch eine erhöhte Wassermenge wird die hohe Wirksamkeit von Vertimec abgesichert. Erdbeermilbe (Tarsonemus pallidus) Die Erdbeermilbe ist bedingt durch ihre versteckte Lebensweise schwer bekämpfbar. Ein wichtiger Bekämpfungstermin ist März/April zum Zeitpunkt der Eiablage. Eine Nacherntebehandlung mit z.b. Vertimec nach dem Abschlegeln des Laubes verhindert den Befall der Jungpflanzen. Wichtiger Hinweis zu Vertimec! Vertimec mit der Zulassungsnummer 3203 darf noch bis zum 31.12.2015 angewendet werden. Anwendungsbestimmungen und Zulassungsumfang siehe unter: http://pmg.ages.at/ 17

BROMBEEREN/HIMBEEREN Brombeeren/Himbeeren Krankheiten/Schädlinge Rutensterben (Didymella applanata) Für Himbeerpflanzen typische Pilzkrankheit, die während der Sommermonate auf den Trieben für bläulich-braune Flecken sorgt und schließlich die Triebe nahezu gänzlich be deckt. Ab dem Zeitpunkt der Triebverholzung verfärben sich die Flecken grauweißlich. Das führt allmählich zu einem Ab sterben der Triebe, die Flecken platzen auf und die Rinde löst sich. Fungizid-/Insektizid-Lösungen Die Doppelwirkstoffstrategie gegen viele Pilzkrankheiten im Beerenobst. Wirkstoffe: 250 g/kg Fludioxonil, 375 g/kg Cyprodinil Zulassung: Botrytis in Himbeeren und Brombeeren: 1 kg/ha Weitere Zulassungen*: Rutensterben in Himbeeren und Rankenkrankheit in Brombeeren Applikationen: max. 3x/Saison im Stadium 61-89 Wartezeit: 7 Tage n Hochwirksam gegen Botrytis und verwandte Pilze n Gut mischbar mit Insektiziden und anderen Fungiziden n Maximale Wirkungssicherheit durch zwei Wirkstoffkomponenten n Sichere Bekämpfung durch Eingriff an vier Wirkorten Packungsgröße: 1 kg, 5 kg Gewässerabstand: 20 m (Abdriftminderungsklasse 50 %) Gegen Rost und diverse Holzkrankheiten an Himbeeren und Brombeeren. 250 g/l Difenoconazol Zulassung*: Himbeerrost, Brombeerrost, Rankenkrankheit an Brombeeren, Rutensterben an Himbeeren vor der Blüte und nach der Ernte: 0,4 l/ha Applikationen: max. 3x/Saison Wartezeit: 14 Tage n Gute Wirkung sowohl bei hohen (Kurativleistung) als auch bei tiefen (Protektivleistung) Temperaturen n Protektive und kurative Wirkung bietet hohe Sicherheit vor Infektionen n Flüssige, geruchsarme Formulierung Packungsgröße: 1 l, 5 l Gewässerabstand: 20/15/10/5 Die nützlingsschonende Blattlausbekämpfung. 500 g/kg Pirimicarb Zulassung*: Blattläuse in Himbeeren und Brombeeren: 0,5 kg/ha Applikationen: max. 2x/Saison Wartezeit: 14 Tage n Verhindert Blattdeformationen durch Läuse bei rechtzeitigem Einsatz n Nützlingsschonend n Nicht bienengefährlich Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 15/10/10/5 *Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 18

BROMBEEREN/HIMBEEREN Himbeerkäfer (Byturus tomentosus) Der Himbeerkäfer verursacht Fraßschäden an Knospen, Blüten und jungen Früchten. Durch die Fraßtätigkeit von Käfern und Larven (oft auch als Himbeermade bezeichnet) entstehen Ertrags- und Qualitätseinbußen. Die Be handlung richtet sich vorbeugend gegen die adulten Tiere, sobald diese mit der Fraßtätigkeit beginnen und noch bevor die Eier abgelegt werden. Der Käferflug kann durch weiße Leimtafeln überwacht werden, die die blütensuchenden Käfer anlocken. Kleine Himbeerblattlaus (Aphis idaei) Zwar befällt die kleine Himbeerblattlaus vor allem Himbeerpflanzen, jedoch gehören auch Brombeersträucher zu ihren Wirtspflanzen. Ein Befall ist an gekräuselten Blättern an den Triebspitzen erkennbar. Die zahlreich an den befallenen Pflanzenteilen sitzenden wachsüberstäubten Blattläuse verursachen dadurch Blattnester. Die Hauptschädigung liegt jedoch in der Übertragung des Himbeer-Adernchlorose- Virus. Eine Sekundärschädigung tritt zudem durch Honigtau und Schwärzepilze ein. Wichtiger Hinweis zu Vertimec! Vertimec mit der Zulassungsnummer 3203 darf noch bis zum 31.12.2015 angewendet werden. Anwendungsbestimmungen und Zulassungsumfang siehe unter: http://pmg.ages.at/ Gegen Spinnmilben in Himbeeren und Brombeeren darf Vertimec noch eingesetzt werden. 19

JOHANNISBEERARTIGES BEERENOBST/HOLUNDER Johannisbeerartiges Beerenobst/Holunder Krankheiten/Schädlinge Fungizid-/Insektizid-Lösungen Die Doppelwirkstoffstrategie in der Botrytis-Bekämpfung. Wirkstoffe: 250 g/kg Fludioxonil 375 g/kg Cyprodinil Zulassung: Gegen Botrytis und Colletotrichum* in Rote Johannisbeere, Weiße Johannisbeere, Schwarze Johannisbeere, Stachelbeeren, Josta, Heidelbeer-Arten: 1 kg/ha Doldenwelke in Holunder*: 0,1% Applikationen: max. 3x/Saison im Stadium 51-89 (Holunder ab Stadium 59) Gewässerabstand: Beerenobst: 15/10/5/1 Holunder: 15 m (Abdriftminderungsklasse 90 %) Holunder Doldenwelke Die Doldenwelke wird durch pilzliche Schaderreger (Fusarium sp. u.a.) verursacht und führt zum Verwelken und Absterben der Dolden in der Reifephase bis zur Ernte. Die Entwicklung der Doldenwelke wird durch niederschlagsreiche Witterung im Sommer gefördert. Mit dem Einsatz von Switch nach Warndienstaufruf kann die Doldenwelke wirksam eingedämmt werden. Switch-Angriffsorte: Switch bekämpft den Pilz an 4 verschiedenen Angriffsorten Wartezeit: Holunder* 28 Tage, Beeren 7 Tage n Hochwirksam gegen Botrytis und verwandte Pilze n Gut mischbar mit Insektiziden und anderen Fungiziden n Maximale Wirkungssicherheit durch zwei Wirkstoffkomponenten n Sichere Bekämpfung durch Eingriff an vier Wirkorten Packungsgröße: 1 kg, 5 kg Sporenkeimung Keimschlauchwachstum Penetration Inter- und intrazelluläres Mycelwachstum *Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 20

JOHANNISBEERARTIGES BEERENOBST/HOLUNDER Echter Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors-uvae) Der Echte bzw. auch Amerikanische Stachelbeermehltau spielt als Krankheitserreger auch an Schwarzen Johannis- und Jostabeeren eine Rolle. Bekannt ist er ebenfalls von Roten Johannisbeeren. Auf Trieben und später auch auf den Früchten bildet sich ein weißer Belag, der sich später samt artig dunkelbraun verfärbt. Es kommt zu einer Verkrümmung und Verbräunung der Triebspitzen und Blätter. Als Folge werden befallene Sträucher bis zum Absterben geschwächt. Grüne Gänsedistellaus (Hyperomycus lactucae) Dichte Kolonien der Kleinen Pflaumenlaus an den jungen Trieben verursachen Blattkräuselungen und Kümmerfrüchte. Nach milden Wintern ist mit einem starken Befall schon während der Blüte zu rechnen. Dieser kann mit einer Pirimor-Granulat-Behandlung kurz vor der Blüte verhindert werden. Johannisbeerblasenlaus (Cryptomycus ribis) Die jungen Blätter der Johannisbeere sind als Folge der Saugtätigkeit der Johannisbeerblasenlaus rötlich oder gelblich blasig aufgetrieben. Die Läuse befinden sich im Frühjahr blattunterseits. Während des Sommers wandern sie auf Wildpflanzen ab, um erst im Herbst wieder zur Eiablage die Johannisbeeren zu besiedeln. Der Blattlausspezialist. 500 g/kg Pirimicarb Zulassung*: Blattläuse in Johannisbeeren, Stachelbeeren, Holunder, Preiselbeeren und Heidelbeeren: 0,5 kg/ha Applikationen: max. 2x/Saison Wartezeit: 14 Tage n Verhindert Blattdeformationen durch Läuse durch rechtzeitigen Einsatz n Nützlingsschonend n Nicht bienengefährlich n Einfach dosierbar durch Granulat- Formulierung Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 15/10/10/5 Stoppt Saugen sofort! 500 g/kg Pymetrozin Zulassung: Blattläuse in Stachelbeeren, Schwarze Johannisbeere, Rote Johannisbeere, Weiße Johannisbeere: 0,4 kg/ha Applikationen: max. 2x/Saison pro Jahr Wartezeit: 14 Tage n Sofortiger Saugstopp verhindert weiteres Anstechen n Gute Dauerwirkung n Translaminare und systemische Verteilung im Blatt garantiert auch die Erfassung von versteckt sitzenden Läusen Packungsgröße: 1 kg Gewässerabstand: 10/10/5/5 * Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51 21

EMPFEHLUNGEN Empfehlungen zur Erzeugung von Kernobst Kernobst BBCH Stadium 10 Triebwachstum 54 59 Ballonstadium 61 69 Blüten 70 Fruchtbildung 72 Ab Haselnussgröße Mehltau Thiovit Jet max. 8 kg/ha (2,7 kg/ha/m Kronenhöhe), max. 14x Topas 0,125 l/ha je m KH, max.3x Schorf Chorus + Kontaktmittel 0,045 %, max.3x Score + Kontaktmittel 0,075 l/ha je m KH, max.2x Pilzliche Lagerfäulen Geoxe 0,15 kg/ha je m KH, max. 2x Blattläuse Pirimor-Granulat 0,25 kg/ha je m KH Notizen 22

EMPFEHLUNGEN Empfehlungen zur Erzeugung von Steinobst Steinobst BBCH Stadium 60 69 Blüte 70 80 Fruchtentwicklung 81 85 Fruchtreife Zweigmonilia in Pflaumen und Süß- und Sauerkirschen Score 0,075 l/ha je m KH, max. 3x Gnomonia und Schorf in Kirschen Score 0,075 l/ha je m KH, max. 3x Schrotschuss an Pflaumen Score 0,075 l/ha je m KH, max. 3x Monilia in Marille, Nektarine, Pfirsich, Zwetschke, Kirsche Switch 0,3 kg/ha je m KH, max. 2x Switch 0,3 kg/ha je m KH, max. 2x Blattläuse in Marille, Pfirsich, Pflaume und Kirsche Pirimor-Granulat 0,25 kg/ha je m KH Notizen 23

EMPFEHLUNGEN Empfehlungen zur Erzeugung von Erdbeeren Erdbeeren Frühjahr Beginn der Blüte Mitte der Blüte Ende der Blüte Nach der Ernte Ertragsanlagen Botrytis Colletotrichum (Gnomonia) Doppelwirkstoffstrategie Switch 1 kg/ha, max. 3x Ortiva + Botrytizid* 1 l/ha, max. 2x Switch 1 kg/ha, max. 3x Ortiva + Botrytizid* 1 l/ha, max. 2x Rot- und Weißflecken (Gnomonia) Score 0,4 l/ha vor der Blüte Mehltau wird miterfasst Score 0,4 l/ha Beißende und saugende Insekten (ausgenommen Erdbeerblütenstecher) Karate Zeon 75 ml/ha, max. 2x Blattläuse Plenum 50 WG 0,4 kg/ha, max. 3x pro Kultur und Jahr Pirimor-Granulat 0,75 kg/ha, max. 2x Plenum 50 WG 0,4 kg/ha, max. 3x pro Kultur und Jahr * kein Produkt aus der Gruppe der Anilinopyrimidine Wirkungsbreite der Produkte bei Erdbeeren Produkt Botrytis Colletotrichum Mehltau Weißflecken Gnomonia Switch ++++ ++(+) (+) 0 Ortiva + Botrytizid ++++ +++ ++ ++ + Score 0 0 +++ +++ +++ ++++ sehr gute Wirkung +++ gute Wirkung ++/+ Nebenwirkung 0 keine Wirkung 24

Herbizid/Spezialdünger Herbizid Maximum Power gegen Ungräser in über 50 Kulturen Dank der Isolink-Formulierung wird die Wirkstoffaufnahme durch die Pflanze beschleunigt, dadurch kommt es zu einer schnelleren Wirkstoffentfaltung und sicherer Wirkung! n Überragende Kulturverträglichkeit n Einzigartiges Einsatzspektrum n Sichere Wirkung durch schnelle und n effektive Wirkstoffaufnahme 125 g/l Fluazifop-p-butyl Formulierung: Emulsionskonzentrat mit Isolink-Technologie Aufwandmenge: Einjährige einkeimblättrige Unkräuter, ausgenommen Einjährige Rispe: 1,0 l/ha in Kernobst, Steinobst, Schalenobst und Beerenobst, 1,5 l/ha in Erdbeere, Quecke: 4,0 l/ha in Kernobst, Steinobst, Schalenobst, 2,0 l/ha in Beerenobst Packungsgröße: 1 l, 5 l, 20 l Einsatzpunkt: siehe Produktetikette Einsatzkulturen: Kernobst, Steinobst, Schalenobst, Beerenobst (ausgenommen Johannisbeeren) und Erdbeeren Wirkungsspektrum: Fusilade Max erfasst alle relevanten Ungrasarten, ganz gleich in welcher der zugelassenen Kulturen. Einjährige Ungräser: n Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myo suroides) n Ausfallgerste (Hordeum vulgare) n Windhalm (Apera spica-venti) n Flughafer (Avena fatua) n Hirse-Arten (Digitaria ssp., Setaria ssp., Echinochloa ssp.,) n Trespen Arten (Bromus ssp.) n Ausfallroggen (Secale cereale) n Ausfallweizen (Triticum ssp.) Mehrjährige Ungräser: n Weidelgräser (Lolium ssp.) n Quecke (Agropyron repens) Forstlich bedeutende Grasarten n Reitgräser (Calamagrostis ssp.) n Honiggräser (Holcus ssp.) n Straußgräser (Agrostis ssp.) n Pfeifengras (Molina coerulea) n Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) n Quecke (Agropyron repens) Gemeine Quecke Gemeiner Windhalm Flughafer Spezialdünger Spezialdünger gegen Eisenmangel. 60 g/kg Fe in Chelatform Einsatzzeitraum: Sequestrene 138 Fe wird über die Wurzeln aufgenommen und kann daher zu jeder Jahreszeit angewendet werden. Vorteilhaft ist eine frühe Behandlung vor Vegetationsbeginn, damit Mangelsymptome nicht auftreten und genügend Eisen von Beginn an in der Wurzelzone vorhanden ist. Aufwandmenge je Obstbaum: Kleinerer Baum: 30 100 g Mittlerer Baum: 50 150 g Großer Baum: 100 500 g (Richtwert: 10 g Sequestrene 138 Fe pro cm Stammdurchmesser) n Durch Chelatform liegt das Eisen in einer für die Pflanze besonders leicht verwertbaren Form vor n Anwendungsfreundliche, leicht lösliche Granulatformulierung n Nachhaltige Bodenwirkung n Anwendung kann auf allen Böden, vom sauren bis alkalischen Bereich, erfolgen Packungsgröße: 25 kg 25

SPRITZWETTER Die ideale Entscheidungshilfe für den Pflanzenschutzeinsatz auf www.syngenta.at Dieser Service bietet weit mehr als herkömmliche Wetterprogramme: n Wetterprognose für 5 Tage grafisch aufbereitet mit den wichtigsten Informationen für den PS-Einsatz n Exakte Information, wann die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln möglich bzw. sinnvoll ist n Fördert die optimale Wirkung der Pflanzenschutzmittel und sorgt für effizienten und kostensparenden Einsatz. 26

NOTIZEN Notizen 27

Verkaufsteam Spezialkulturen Gmünd Waidhofen/T. Schärding Rohrbach Freistadt Zwettl Krems Horn Hollabrunn Korneub. Mistelbach Bregenz Bludenz Landeck Imst Innsbruck Schwaz Kufstein Kitzbühel Zell am See Lienz Braunau Hallein St. Johann/P. Spittal/Drau Hermagor Ried Gmunden Tamsweg Villach Wels Liezen Murau Linz Steyr St.Veit/Glan Feldkirchen Klagenfurt Perg Amstetten Völkermarkt Leoben Melk Knittelfeld Judenburg Scheibbs Mürzzuschlag Bruck/M. Voitsberg Graz Tulln Gänserndorf St. Pölten Wien Mödling Bruck/L. Lilienfeld Baden Neusiedl Wr.Neustadt Weiz Neunkirchen Wolfsberg Deutschl. Leibnitz Salzburg Vöcklabruck Kirchdorf Eferding Grieskir. F.- feld Feldbach Radkersburg Hartberg Oberwart Eisenstadt Oberpullendorf Güssing Ing. Johann Kohl Fachberater Tel./ Fax: 03385/ 79 99 Mobil: 0664 /45340 81 johann.kohl @syngenta.com Syngenta Agro GmbH Zweigniederlassung Österreich Anton-Baumgartner-Str. 125/2/3/1, 1230 Wien Tel.: 01/662 31 30, Fax: 01/662 31 30-250 Verkauf: Tel.: 01/662 31 30 DW 400 www.syngenta.at DI Rainer Brückl Marketing Ing. Franz Rosenmayr Verkaufsberater Ing. Markus Hohenrieder Verkaufsberater Außerdem erhalten Sie auch weiterhin Auskunft direkt bei unseren Verkaufsberatern im Gebiet: Tel: 01/662 31 30-200 Fax: 01/662 31 30-150 Mobil: 0664/434 73 35 rainer.brueckl @syngenta.com Tel: 02872/65 542 Mobil: 0664/191 98 55 franz.rosenmayr @syngenta.com Tel: 02272/65 917 Fax: 02272/68 903 Mobil: 0664/191 98 32 markus.hohenrieder@ syngenta.com Ing. Martin Gruber Verkaufsberater Ing. Johann Kohl Verkaufsberater Leonhard Ottensteiner Verkaufsberater Michael Paulitsch Verkaufsberater Fax: 07223/89 307 Mobil: 0664/ 191 98 34 martin.gruber @syngenta.com Tel./ Fax: 03385/ 79 99 Mobil: 0664 /45340 81 johann.kohl @syngenta.com Mobil: 0664 /11 11 798 leonhard.ottensteiner @syngenta.com Mobil: 0664/ 132 64 85 michael.paulitsch @syngenta.com = Marke einer Syngenta Konzerngesellschaft. = Eingetragene Marke einer Syngenta Konzerngesellschaft. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Bitte beachten Sie die Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung und befolgen Sie die Sicherheitsratschläge auf der Etikette. Diese Informationen ersetzen nicht die Gebrauchsanleitung. Irrtum und Druckfehler vorbehalten. Stand Dezember 2014.