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BW , , ,9 2 98,9% 15 23,6% 8 19,0% 2 3,8 1 5,9 1 BY , , ,7 8 99,6% 11 27,0% 13 17,2% 3 3,9 2 6,0 2

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Transkript:

K ONSTANZER I NVENTAR K RIMINALITÄTSENTWICKLUNG Straftaten insgesamt 29% 32% Betrug (ohne Schwarzfahren) Körperverletzung ( 223-227, 229, 231 StGB) 34% Wohnungseinbruchsdiebst. ( 244 I 3 StGB) 43% KfZ-Diebstahl einschl. unbef. Ingebr.n. 34% 29% Handtaschenraub 19% vollendeter Mord ( 211) 56% vollendeter Sexualmord* voll. vors. Kindestötung (u. 6 J.)* 35% -80% -40% 0% + 40% + 80% Veränderung geschätzt * bei der Berechnung des bereinigten Mittelwertes der geschätzten Veränderung wurden die unteren und oberen 5 % der Verteilung nich berücksichtigt. Quelle: Baier, Dirk; Kemme, Stefanie; Hanslmaier, Michael; Doering, Bettina; Rehbein, Florian; Pfeiffer, Christian: Kriminalitätsfurcht, Strafbedürfnisse und wahrgenommene Kriminalitätsentwicklung. Ergebnisse von bevölkerungsrepräsentativen Befragungen aus den Jahren 2004, 2006 und 2010. KFN-Forschungsbericht; Nr. 117, Hannove 2011, S. 39, 41

K ONSTANZER I NVENTAR K RIMINALITÄTSENTWICKLUNG Straftaten insgesamt Betrug (ohne Schwarzfahren) -4% 29% 29% 32% Körperverletzung ( 223-227, 229, 231 StGB) 40% 34% Wohnungseinbruchsdiebst. ( 244 I 3 StGB) -24% 43% KfZ-Diebstahl einschl. unbef. Ingebr.n. -57% 34% -38% Handtaschenraub 29% -38% vollendeter Mord ( 211) 19% -56% vollendeter Sexualmord* 56% voll. vors. Kindestötung (u. 6 J.)* -24% 35% -80% -40% 0% + 40% + 80% tats. Veränderung PKS 2009 vs 1999 Veränderung geschätzt * bei der Berechnung des bereinigten Mittelwertes der geschätzten Veränderung wurden die unteren und oberen 5 % der Verteilung nich berücksichtigt. Quelle: Baier, Dirk; Kemme, Stefanie; Hanslmaier, Michael; Doering, Bettina; Rehbein, Florian; Pfeiffer, Christian: Kriminalitätsfurcht, Strafbedürfnisse und wahrgenommene Kriminalitätsentwicklung. Ergebnisse von bevölkerungsrepräsentativen Befragungen aus den Jahren 2004, 2006 und 2010. KFN-Forschungsbericht; Nr. 117, Hannove 2011, S. 39, 41

Straftaten (ohne Verkehr) insgesamt, darin sonstige BtM-Delinquenz Sachbeschädigung Diebstahl, Unterschlagung Betrug Gewaltkriminalität 8.000 6.000 BtM Sachbeschädigung Diebstahl, Unterschlagung 4.000 2.000 KONSTANZER INVENTAR KRIMINALITÄTSENTWICKLUNG Betrug Gewaltkriminalität 0 1963 1970 1975 1980 1985 1990 1995 PKS ab 1963 ohne Straftaten im Straßenverkehr u.ohne Staatsschutzdelikte. 1971 Änderungen d.erfassung 1990 Sonderentwicklung in Berlin-West. 1992: durch Erfassungsfehler überhöht. (Quelle: Konstanzer Inventar - http://www.uni-konstanz.de/rtf/ki/). 2000 2005 2010

HZ je 100.000 Kinder Sexualmord an Kindern (abs. Zahlen) vollendeter Sexualmord an Kindern (HZ je 100.000) gleitender 5 J.-Mittelwert erweiterter neuer Schlüssel (HZ je 100.000) 0,12 0,10 K ONSTANZER I NVENTAR K RIMINALITÄTSENTWICKLUNG 0,08 13 0,06 12 11 10 9 10 9 9 0,04 8 7 7 6 5 7 7 7 6 6 5 66 55 5 0,02 4 3 6 3 4 3 4 3 2 3 222 3 4 3 2 4 33 222 1 3 2 1 1 0,00 1971 75 1980 85 1990 95 2000 Sexualmord an Kindern (SZ 0120) 05 2010 1999 05 alter + neuer Schlüssel (SZ 0120+1115+1318) 2010

Exemplarisches Beispiel für fehlende Kompatibilität der vorhandenen Statistiken Auf 1 wegen Verbrechen und Vergehen ermittelten Tatverdächtigen kommen im selben Jahr im Schnitt 2 Beschuldigte (jeweils ohne Straßenverkehrsdelikte) Folge unterschiedlicher Zählweise (echte Tatverdächtigenzählung vs. Verfahrenszählung) 3,0 Relation Besch. : TV Beschuldige (o.v.) Tatverdächtige K onstanzer I nventar S anktionsforschung 2,5 2,2 2,0 2,2 2,3 2,2 2,2 2,1 2,1 2,0 2,1 2,1 2,0 2,0 1,9 2,0 1,9 1,8 1,7 1,5 1,0 0,5 0,0 BW BY BE BB HB HH HE MV NI NW RP SL SN ST SH TH BRD

1. Hellfeld-Dunkelfeld-Problematik

M io. 4 K onstanze r I nventa r K rim ina litä tse ntw icklung 3 2 1 0 1973 75 1980 85 1990 95 Datenquelle: 'http://www.ojp.usdoj.gov/bjs/glance/tables/4meastab.htm 1999 02 2000 05 2007 2007 vs1973

1976 865 990 Anzeigerate(%) 1975 12 1986 14 1998 23 Im Vergleich zu 1975 (1975=100): angezeigt 100,0 114,5 228,4 nicht angezeigt 100,0 100,4 109,0 Anzahl KV gesamt 100,0 102,1 123,6 Quelle: Schwind, H. D., Fetchenhauer, D., Ahlborn, W.; Weiß, R.: Kriminalitätsphänomene im Langzeitvergleich am Beispiel einer deutschen Großstadt, Neuwied/Kriftel 2001, S. 142.

30,0 1998 21,1 2005 20,5 19,7 20,0 15,5 16,0 15,5 11,8 10,0 9,0 0,0 Baier, D.: Entwicklung der Jugenddelinquenz und ausgewählter Bedingungsfaktoren seit 1998 in den Städten Hannover, München, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd. KFN-Forschungsbericht Nr. 104, Hannover 2008, S. 20.

18,0 16,0 2 Raufunfälle pro 1.000 versicherte Schüler (linke Skala) 15,6 15,5 1,8 14,9 14,4 14,0 14,3 13,3 1,5 1,6 13,2 13,2 1,4 12,0 1,3 10,0 13,9 1,6 14,4 1,3 11,3 1,3 1,2 10,9 10,8 9,3 9,2 1,13 1 Frakturen inf. Raufunfällen pro 1.000 versicherte Schüler (rechte Skala) 6,0 KONSTANZER INVENTAR KRIMINALITÄTSENTWICKLUNG 4,0 10,5 11,1 1,2 1,2 1,1 8,0 1,4 11,6 0,88 1,2 1 0,92 0,86 0,8 0,82 0,8 0,68 0,6 Datenquelle: Bundesverband an Schulen in 1993 der Unfallkassen: 1996 Gewalt 1998an Schulen. 2000Ein empirischer 2002 Beitrag 2004zum gewaltverursachten 2006 2008Verletzungsgeschehen 2010 Deutschland 1993 2003, München 2005, S. 15, Tab. 10, S. 19, Tab. 13. (http://www.unfallkassen.de/files/510/gewalt_an_schulen.pdf?phpsessid=4f0e0829013c1fea734b35e63514cb25). 22

K ONSTANZER I NVENTAR S ANKTIONSFORSCHUNG 2,5 sonstige Einstellungen ohne Auflagen Einstellungen ohne Auflagen ( 153, 153b StPO, 45 I, II JGG, 31a BtMG) Einstellungen unter Auflagen ( 153a StPO, 45 III JGG, 37 BtMG) Einstellungen gem. 170 II StPO Strafbefehl Anklage im weiteren Sinne Mio. 2,0 Gebiet: alte Länder ohne Hessen, Berlin, Schleswig-Holstein 1,5 1,0 0,5 0,0 % 170 II 1981 1985 1990 1995 2000 2005 2010 36,5 34,4 32,6 30,8 32,0 33,5 36,1 Nur jene Länder, für die seit 1981 Daten vorliegen, also ohne Berlin (ab 1985), Hessen (ab 1988), Schleswig-Holstein (ab 1989)

500 468 K ONSTANZER I NVENTAR S ANKTIONSFORSCHUNG 443 400 170 II ber. E. ohne Aufl. 300 306 358 363 399 362 351 290 251 Einst. mit Aufl. Anklage + Strafbefehl =100 272 274 290 325 329 347 374 376 384 200 100 0 SN MV BB TH BY HE BW HB SL HH NW ST NI BE RP SH Auf 100 Einst. 170 II kommen Opport.Einst. Auf 100 Anklagen + Strafbefehle kommen Entsch. 170 II StPO Opportunitätseinst. ( 153, 153a, 153b StPO, 45 JGG, 31a, 37 BtMG) 20 34 26 29 12 54 24 44 26 29 37 32 40 10 32 43 126 128 139 148 184 146 185 171 205 204 201 209 203 272 261 258 25 44 36 42 22 79 44 75 53 60 73 68 81 27 82 110 AL NL BRD +Berlin 29 30 30 148 202 194 42 60 57

80 Auf 100 nach JGG anklagefähige Ermittlungsverfahren (=Anklagen nach JGG, Anträge auf vereinf. Jugendverfahren, Einstellungen gem. 45 JGG) kamen 2010... Einstellungen gem. 45 JGG 45 III JGG 45 II JGG 45 I JGG 70 KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG 60 60 48 50 40 38 38 38 39 ST BY SL MV 42 43 43 43 44 NW SN SH BE NI 48 50 52 52 44 31 30 20 10 0 BB TH HE RP HB BW HH BRD

80 153a StPO 153, 153b StPO 70 KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG 60 Auf 100 nach StGB anklagefähige Ermittlungsverfahren (=Anklagen nach StGB, Strafbefehlsanträge, Anträge auf beschleunigtes Verfahren, Einstellungen gem. 153, 153a, 153b StPO) kamen 2010... Einstellungen gem. 153, 153a, 153b StPO 57 52 50 45 40 34 35 35 BW SN BE 40 40 41 41 41 MV BB SL TH HB 46 46 48 48 42 31 30 20 10 0 BY RP NI NW HH ST HE SH BRD insg.

100% K ONSTANZER I NVENTAR S ANKTIONSFORSCHUNG 80% 60% 40% 38 36 37 40 44 44 42 43 46 48 47 48 49 sss Formell Sanktionierte (=Verurteilte) 57 57 56 57 57 58 57 57 56 57 57 55 53 52 53 51 52 Einstellungen durch Gericht ohne Aufl. durch Gericht mit Aufl. durch StA ohne Auflagen durch StA mit Auflagen 20% 0% 1981 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Früheres Bundesgebiet mit Westberlin, seit 1995* mit Gesamtberlin, seit 2007 Deutschland

Verurteilung nach allg. Strafrecht mit und ohne Strafbefehlsantrag Baden-Württemberg 2010 Nordrhein-Westfalen 2010 100,0% 100,0% 100% 80% KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG unbedingte Freiheitsstrafe 73,0% Freiheitsstrafe zur Bewährung 59,5% Geldstrafe 60% 36,1% 40% 17,8% 20% 7,8% 1,3% 0% nicht eigens darstellbar: Strafarrest (jew. < 15 Fälle) 4,2% 0,2%

100% 216.131 456.707 K ONSTANZER I NVENTAR S ANKTIONSFORSCHUNG (SanktGESAMT) Formelle Sanktion nach HV Formelle Sanktion durch Strafbefehl 80% 60% Einst. mit Aufl. Ger. Einst. mit Aufl. StA Einst. ohne Aufl. Ger. Einst. ohne Aufl. StA 40% 20% 0% BW 2010 NRW 2010

100% 100% 90% 90% 80% 80% 70% 70% bedingte Strafen (Freiheits-, Jugendstrafen z.bew.) 60% 60% 50% 50% stationäre Sanktionen (unbed. Freiheits-, Jugendstrafe, Jugendarrest) 40% 40% 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% 0% 1882 1900 10 20 30 Nicht dargestellt: Todesstrafe (0.01..0.03%). 1950 60 701976 90 2000 201010 BRD Sonstige (insb. amb. Zuchtm., Erz.Maßregel) KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG Geldstrafe

100% 100% Einst. ohne Aufl. 90% 90% 80% 80% 70% 70% 60% 60% Einst. mit Aufl. 50% 50% 40% 40% 30% Geldstrafe K ONSTANZER I NVENTAR S ANKTIONSFORSCHUNG 20% 30% 20% 10% 10% unbedingte Freiheitsstrafen 0% 0% 1882 1900 10 20 Nicht dargestellt: Todesstrafe (0.01..0.03%). 30 1950 60 70 76 81 90 2000 2010 10 Früheres Bundesgebiet BRD Erstmals 1981: Ausweis der Einstellungen Einstellungen ohne Auflagen Einstellungen mit Auflagen 59, 60 StGB 27 JGG Sonstige (insb. amb. Zuchtm., Erz.Maßregel) Geldstrafe bedingte Strafen (Freiheits-, Jugendstrafen z.bew.) stationäre Sanktionen (unbed. Freiheits-, Jugendstrafe, Jugendarrest)

Gefangene, Verwahrte und Untergebrachte, alte Länder, ab 1992 mit Gesamtberlin HZ pro 100.000 strafm. WB insg. 150 K ONSTANZER 150,0 141 I NVENTAR S ANKTIONSFORSCHUNG Untersuchungshaft HZ (pro 100.000 strafm. WB insg.) 125 118 118 125,0 119 113 112 63, 64, 66 StGB FS lebenslang FS > 5 J. bis 15 J. FS >2 bis 5 Jahre 103 100 101 100 104 100,0 75 75,0 50 50,0 25 25,0 FS >9 Monate bis 2 Jahre FS bis 9 Monate Jugendstrafe insg. 0 Gefangene insg. Freiheitsstrafe < 2 J. Freiheitsstrafe > 2 J. 1965 104,2 66,5 25,5 0,0 1970 73,7 39,1 24,6 1975 69,3 42,2 16,1 1980 82,2 47,2 22,3 1985 91,8 51,0 28,7 1990 72,4 40,7 24,0 1995 72,2 39,8 25,3 2000 87,7 48,4 30,3 2005 87,8 48,2 31,0 2010 84,8 47,6 28,9 Früheres Bundesgebiet mit Westberlin, seit 1992 (Gefangene, Verwahrte) bzw. seit 1995 (Maßregelvollzug) mit Gesamtberlin.

33,8 insgesamt Formelle Sanktion nach allg. Strafrecht KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG 29,8 Folgeentscheidungen ('Rückfall')* FS/JS unbedingt FS/JS bedingt JgdArrest sonst. formelle Sanktion 45, 47 JGG 48,1 FS ohne Bew. 38,1 FS mit Bew. 27,8 Geldstrafe Sanktion insg. nach Jugendstrafrecht 41,4 Formelle Sanktion nach Jugendstrafrecht JS ohne Bew. 55,3 68,6 62,1 JS mit Bew. 64,1 Jugendarrest 50,8 Jgdrichterl. Maßnahmen 36,0 45, 47 JGG 0,0 20,0 40,0 Sanktionen insg. nach JGG: Bezugsentscheidung entweder 45, 47 JGG oder Verurteilung Formelle Sanktionen nach allg. Strafrecht bzw. nach JGG: Bezugsentscheidung nur Verurteilung 60,0 80,0

Polizeilich bekannt gewordene Fälle aufgeklärte Fälle strafmündige Tatverdächtige (=100) Abgeurteilte Verurteilte zu ambulanten Sanktionen zu stationären Sanktionen 5.933.278 288 161 3.322.320 2.060.843 100 818.336 638.708 578.508 60.200 40 31 KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG 28 3

Polizeilich als Mord/Totschlag registrierte Fälle strafmündige Tatverdächtige 2.218 82 2.694 Abgeurteilte 100 805 30 Verurteilte 623 23 Freiheitsstrafe* insgesamt 621 23 Freiheitsstrafe* ohne Bewährung 587 22 lebenslang (nur allg. Strafrecht) *Freiheits- und Jugendstrafe 135 4 2010 KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG

2010 wegen gefährlicher oder schwerer Körperverletzung ( 224, 226 StGB) als tatverdächtig ermittelte und gerichtlich verurteilte Jugendliche (Trichtermodell) - = Verurteiltenquote 26%. Ausfilterung oder Umbewertung? tatverdächtige Jugendliche Abgeurteilte Verurteilte zu ambulanten Sanktionen zu stationären Sanktionen unbedingte Jugendstrafe 28.475 28.475 = 100 100 11.470 40 7.434 26 4.768 17 2.666 393 9 1 1 KONSTANZER INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG

2010 - Wegen Gewaltkriminalität polizeilich registrierte jugendliche, heranwachsende und erwachsene Tatverdächtige, Abgeurteilte und Verurteilte. Anteile, bezogen auf die Zahl der Tatverdächtigen der jeweiligen Altersgruppe. Deutschland 2010 Mord, Totschlag ( 211, 212, 213 StGB) Jugendliche 79 3 74 Heranwachsende Erwachsene 5 69 24 abgeurteilt, aber nicht verurteilt Jugendliche 71 10 Heranwachsende 71 9 Erwachsene 21 7 tatverdächtig, aber nicht abgeurteilt einf. vors. Körperverletzung ( 223 StGB) 19 verurteilt 19 21 80 5 15 gef. u. schwere Körperverletzung ( 224, 226, 231 StGB) 60 Jugendliche 14 61 Heranwachsende 26 14 72 Erwachsene 25 12 17 Raub, räub. Erpress., räub. Angriff ( 249-252, 255, 316a StGB) 55 Jugendliche Heranwachsende 58 Erwachsene K ONSTANZER 0 I NVENTAR S ANKTIONSFORSCHUNG 9 7 65 20 36 35 7 40 60 28 80 100

Die beispielhaft skizzierten Defizite hat die Bundesregierung bereits in ihren beiden Periodischen Sicherheitsberichten fest- und Abhilfe in Aussicht gestellt. Bereits im 1. PSB (2001, S. 597 ff ) wurde erklärt, die Bundesregierung: möchte baldmöglichst eine Konzeption für die regelmäßige Durchführung von Dunkelfelduntersuchungen zur Verfügung stellen... können, von INPOL_neu erhofft sie sich u.a. detailliertere Aussagen zu Opfer-TäterBeziehungen, zur Staatsangehörigkeit und zu besonders gefährdeten Personengruppen, sie erkennt an, dass einige Statistiken der Strafrechtspflege... einer grundlegenden Überarbeitung und Ergänzung bedürfen und die Strafverfolgungsstatistik und die Bewährungshilfestatistik möglichst bald in allen neuen Ländern eingeführt werden müssen, sie will mit den Ländern klären, wie die Strafverfolgungsstatistik den aktuellen Anforderungen am besten gerecht werden kann, sie will den Vorschlag, die Strafverfolgungsstatistik und die Bewährungshilfestatistik bundesgesetzlich zu regeln, wieder aufgreifen, sie erwägt, die Daten des Zentralen Staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregisters (ZStV) zukünftig auch für statistische Zwecke nutzbar zu machen und den Ländern eine Öffnung der ZStV für wissenschaftliche Forschungsvorhaben vorzuschlagen, sie will auf der Grundlage der von ihr in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie zur regelmäßigen Durchführung einer Rückfallstatistik die Realisierbarkeit eines derartigen Vorhabens bewerten, sie appelliert an die Länder, die von ihnen... entwickelte Konzeption für eine verbesserte Strafvollzugsstatistik im Zuge der Automatisierung der Geschäftsstellen umzusetzen, sie will den Vorschlag seitens der Wissenschaft, mittelfristig eine anonymisierte Datenbank aus Polizei- und Justizdaten aufzubauen, die als Grundlage für eine wissenschaftliche Analyse des Verlaufs krimineller Karrieren und des Strafverfahrens herangezogen werden kann, weiter verfolgen.