2 1. Wieso gibt es verschiedene Jahreszeiten Die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse. Gleichzeitig fliegt sie in einem Jahr einmal um die Sonne. Die Erdachse ist leicht geneigt. So kommt es, dass die Nordhälfte der Erde ein halbes Jahr lang mehr Sonne erhält als die Südhälfte. Auf der Nordhalbkugel herrscht dann Sommer, auf der Südhalbkugel Winter. Danach dreht sich das um. Durch die Neigung der Erdachse entstehen also die verschiedenen Jahreszeiten. 2. Warum ist die Erde rund Dass die Erde rund ist, kann man an einem schönen Tag an der Küste beobachten: Von herannahenden Schiffen sieht man im Fernglas zunächst nur die Mastspitze. Erst nachher folgt der Rumpf. Schiffe klettern die Erdkrümmung hoch. Die Erde ist nur deswegen rund, weil sie vor über 4 Milliarden Jahren eine flüssige Gesteinskugel war. Die Schwerkraft ließ sie zu einer Kugel werden. Wirklich eine Kugel Wenn man genau nachmisst, ist die Erde am Äquator um rund 40 Kilometer ausgebaucht. Diese Form entstand durch die Drehung der Erde um ihre eigene Achse. 3. Wie entstehen Erdbeben Die Erdkruste, auf der wir leben, ist alles andere als stabil. Sie ist in eine Reihe von Platten unterteilt, die auf heißem, dickflüssigem Gestein schwimmen. Die Platten schieben sich gegeneinander. Wenn nun eine Platte dauernd gegen die andere drückt, bauen sich Spannungen auf. Die Gesteinsschichten verformen sich, und irgendwann kommt es zum Bruch. Dabei entspannen sich die Gesteinsschichten, und es entsteht ein Erdbeben. Dessen Wellen wandern dabei kreisförmig vom Zentrum des Erdbebens nach außen. Wo Platten aneinanderstoßen, entstehen auch viele Vulkane. Schon gewusst Manchmal handelt es sich bei Fossilien nicht um tote, versteinerte Tiere oder Pflanzen, sondern um deren Abdrücke, die sich mit Minerallösungen gefüllt haben. So sind auch Versteinerungen von Grabgängen, Tierspuren oder Kot entstanden. Im Naturpark Sataplia in Georgien kann man noch heute die Fußabdrücke von Dinosauriern bestaunen. 3
40. Wie entsteht Hagel Die meisten Gewitter entstehen, wenn die Sonne die Erdoberfläche stark erwärmt hat. Dann steigt feuchtwarme Luft nach oben und trifft auf kalte Luft. Schnell bilden sich dicke blumenkohlartige Wolken. Darin herrschen heftige Aufwinde. Wassertröpfchen ballen sich zusammen und werden durcheinandergewirbelt. Wenn sie groß genug sind, fallen sie als Gewitterregen auf den Boden. Bei heftigen Gewittern gefrieren diese Wassertropfen. Die Eiskörner werden in der Wolke immer wieder hochgetragen, sodass sich immer mehr Eis anlagern kann. Schließlich fällt Hagel. Glücklicherweise kommt das aber nicht so häufig vor. Kaum zu glauben! Die Eisfische in der Antarktis sterben selbst dann nicht, wenn sie im Eis eingefroren sind. Ihr dünnes, blasses Blut ohne rote Blutkörperchen enthält Glykoprotein, das erst bei sehr tiefen Temperaturen gefriert. 41. Bebt die Erde oft Die Erde bebt einmal in der Minute. Aber wir spüren diese leichten Erdbeben gar nicht. Man registriert sie nur mit empfindlichen Seismografen. Sie schlagen auch aus, wenn ein Lkw vorbeifährt. Die Erdbebenstärke gibt man mit einer Zahl auf der sogenannten Richterskala an. Ein schweres Erdbeben findet im Schnitt nur einmal im Jahr statt. Heute weiß man aber, dass die Welt ununterbrochen wie ein Pudding wackelt. Wind und Wetter führen dazu, dass die Erde dauernd in einem tiefen, unhörbaren Ton brummt. Vor allem tief reichende Meereswellen regen den Meeresboden zu Schwingungen an, die sich über die ganze Erde ausbreiten. 42. Wieso steigt der Meeresspiegel nicht immer weiter an Fast alle Flüsse münden ins Meer. Das Meer sammelt alles Wasser, das vom Festland abfließt. Selbst hat das Meer keinen Abfluss. Glücklicherweise bleibt aber der Meeresspiegel praktisch auf derselben Höhe. Besonders in warmen Gebieten verdunstet nämlich viel Meerwasser. Dieses Wasser wird gasförmig und von der Luft aufgenommen. Wenn die Meere also nicht überlaufen, so liegt es an der Verdunstung. Wohin zieht aber das verdunstete Wasser Es kommt als Regen vor allem über dem Land wieder vom Himmel. Das Ganze nennt man den Kreislauf des Wassers. 26 27
42 66. Was gehört zum Sonnensystem Sonne Planeten und ihr Durchmesser Merkur: 4 880 km Venus: 12 103 km Erde: 12 756 km Mars: 6 794 km Jupiter: 142 984 km Saturn: 120 536 km Neptun: 51 118 km Uranus: 49 532 km Die Sonne und alle Körper, die um sie kreisen, bilden zusammen das Sonnensystem. Die Sonne ist ein riesiger Stern mit einer mächtigen Anziehungskraft. Damit hält sie alle acht Planeten auf ihrer Bahn. Neben den Planeten kreist noch eine Milliarde Asteroiden (Kleinplaneten) um die Sonne. Sie sehen wie Felsblöcke aus. Zum Sonnensystem gehören auch die Kometen und kleinere Bruchstücke bis hin zu winzigen Körnern aus Staub und Eis. 67. Welcher Mensch hat den Urknall gehört Niemand, denn Himmelsforscher behaupten, dass der Urknall bereits vor rund 14 Milliarden Jahren stattgefunden hat. Dabei ist unvorstellbar viel Energie freigesetzt worden. Direkt nach dem Urknall entstand das Weltall. Es fliegt seither auseinander und dehnt sich immer weiter aus. Im Weltall liegen viele Billionen von Sternen. Aber es ist so unvorstellbar groß, dass es trotzdem praktisch leer ist. So richtig kann man sich das nicht vorstellen. 68. Gibt es junges und altes Licht Das Licht von der Glühbirne über dem Schreibtisch hat kaum ein Alter. Es wird erzeugt und ist schon da. Sonnenlicht ist schon etwas älter: Es braucht immerhin 8 Minuten von der Sonne zur Erde. Sie ist rund 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, und die Lichtgeschwindigkeit liegt bei 300 000 Kilometern pro Sekunde. Noch älteres Licht stammt von weit entfernten Sternen. Teilweise braucht es über 10 Milliarden Jahre, um bis zu uns zu gelangen. Wenn Astronomen solche Sterne beobachten, sehen sie sie, wie sie vor 10 Milliarden Jahren ausgesehen haben. Wie sie heute aussehen, können sie niemals wissen. 69. Stimmt es, dass alle Kometen zurückkehren Nein, das stimmt nicht. Wenn die Kometen in Sonnennähe einen oft sehr langen Schweif entwickeln, verlieren sie einen Teil ihrer Materie, bis schließlich nur noch ein Felsbrocken übrig bleibt. Manche Kometen leben deswegen offensichtlich nur einige Hundert Jahre. Es gibt Kometen, die alle zwei bis drei Jahre zurückkehren. Der bekannteste Komet ist der Halleysche Komet, der alle 76 Jahre am Himmel sichtbar wird. Andere Kometen brauchen mehrere Hunderttausend Jahre für die Rückkehr. Und wiederum andere tauchen einmal auf und verschwinden dann auf Nimmerwiedersehen im Weltall. 43
99. Wer fliegt weiter: die Sonde oder der Satellit Das Wort Satellit bedeutet eigentlich Begleiter. Satelliten sind Begleiter der Erde: Sie umkreisen sie und werden dabei von der Erdanziehung festgehalten. Sonden hingegen verlassen das Schwerefeld der Erde und fliegen hinaus ins Weltall. Dazu müssen sie rund 40 000 Stundenkilometer schnell sein. Sonden kehren nie wieder zur Erde zurück. Aber man kann sie so steuern, dass sie später um einen anderen Planeten kreisen. Marssonden kreisen zum Beispiel um den Planeten Mars. 100. Wie viele Welten gibt es Mit Welt meinen wir das Weltall und somit alles, was es gibt: Materie, Strahlung und sogar das Nichts. Es gibt nun tatsächlich Wissenschaftler, die behaupten, es könne mehrere Universen gleichzeitig und nebeneinander geben. Sie sprechen von Paralleluniversen oder Parallelwelten. Ja, es soll sogar eine unvorstellbar große Zahl solcher Paralleluniversen geben. Sehen können wir sie aber nicht, jedenfalls nicht direkt, aber die Physiker sind sich sicher, dass Parallelwelten existieren. 101. Wieso fällt im Weltraum nichts auf den Boden Im Weltraum herrscht Schwerelosigkeit. Die Körper haben dort (fast) kein Gewicht mehr. Gewicht entsteht durch die Schwerkraft. Aber in größerer Entfernung von der Erde wird diese Schwerkraft sehr gering. Die Schwerelosigkeit führt dazu, dass Astronauten in ihrer Kabine schweben. Auch die Werkzeuge würden herumschweben und müssen daher befestigt werden. Die Schwerelosigkeit kann man auch mit einem Flugzeug simulieren. Der Pilot fliegt steil nach oben und drosselt mitten im Aufstieg die Triebwerke. Das Flugzeug folgt nun genau der Bahn, die auch ein geworfener Ball beschreiben würde. In dieser Zeit herrscht Schwerelosigkeit, und die Passagiere schweben ungefähr 25 Sekunden lang im Flugzeug. Dann fängt der Pilot das Flugzeug ab. Schon gewusst Die ISS ist ein Laboratorium im Weltraum, in dem in Schwerelosigkeit geforscht werden kann. Die beteiligten Nationen erhoffen sich wichtige Erkenntnisse auf den Gebieten der Materialforschung, der Biotechnologie und der Medizin. Zudem ist die Möglichkeit zu längeren Aufenthalten im All wichtig, um länger dauernde Raumfahrtmissionen, etwa zum Mars, vorzubereiten. 62 63