Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Beratung als Kernkompetenz von Lehrkräften. Beratungsgespräche führen - aber wie? Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
Schülern Verantwortung übertragen F 7.3 Beratung als Kernkompetenz von Lehrkräften Beratungsgespräche führen aber wie? Gaby Gawlitza Gaby_Gawlitza@yahoo.de Beitragsziel: Die Beratung von Schülerinnen und Schülern und Eltern ist neben dem Unterrichten eine Kernkompetenz, über die jede Lehrkraft verfügen sollte. Dieser Beitrag stellt das Grundgerüst des Beratungsgesprächs BALZEN vor, das sehr einprägsam ist und sich auf jede Beratungssituation anwenden lässt. Rahmenbedingungen: Lehrkräfte sehen Beratung als ihre Aufgabe an Geeignete Räumlichkeiten für ungestörte Gespräche Lehrkräfte sind oft als Berater gefragt. Foto: thinkstock/istockfoto/alex Raths Inhalt Seite 1. Beratung eine Aufgabe für Lehrkräfte? 2 2. Beratungsgespräche Teilnehmer und mögliche Anlässe 4 3. Konstruktiv beraten das BALZEN-Modell 5 4. Fazit das Wichtigste kurz und knapp 12 Arbeitshilfen Handout: Vorlage eines Protokolls 13 Handout: Formulierungshilfen für ein Gespräch 14 Fordern und Fördern in Sek I 1 31 14 04 Seite 1 von 14
F 7.3 Schülern Verantwortung übertragen 1. Beratung eine Aufgabe für Lehrkräfte? Beratung gehört zum Schulalltag Immer wieder ergeben sich im schulischen Kontext Situationen, in denen Sie als Lehrkraft um kompetente Beratung gebeten werden. Beratung wird sowohl von Eltern als auch von Schülerinnen und Schülern eingefordert. Hierbei geht es zum einen um das Erfragen eines Rats, zum anderen um Hilfestellung und professionelle Wegbegleitung und Entscheidungshilfe. Was heißt Beratung? Beratung ist in ihrem Kern jene Form einer interventiven und präventiven helfenden Beziehung, in der ein Berater mittels sprachlicher Kommunikation und auf der Grundlage anregender und stützender Methoden innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums versucht, bei einem desorientierten, inadäquat belasteten oder entlasteten Klienten einen auf kognitiv-emotionaler Einsicht fundierten Lernprozess in Gang zu bringen. Im Verlauf dieses Lernprozesses können die Selbsthilfebereitschaft, die Steuerungsfähigkeit und die Handlungskompetenz des Klienten verbessert werden. (Dietrich, 1983) Die Wichtigkeit der Beratung wurde auch von der Kultusministerkonferenz erkannt und als eine Kernkompetenz von Lehrkräften definiert. So sieht Terhart (2000) neben der Unterrichtstätigkeit in der Beratung von Schülerinnen und Schülern und deren Eltern eine der wichtigsten Aufgaben der Lehrkräfte. Mängel in der Lehrerausbildung Gute Beratung setzt jedoch Kenntnisse in Gesprächsführung und Beraterfähigkeiten voraus (Hertel 2009). Nach Hertel erwerben angehende Lehrer im Rahmen ihrer Ausbildung keine Techniken zur Gesprächsführung und werden nicht auf die Elternberatung vorbereitet sie stehen Beratungssituationen im Schulalltag unvorbereitet gegenüber. (Hertel 2009, S. 27) Praxiserfahrung ermöglichen! Aus der Forschung: Wie lässt sich die Beratungskompetenz verbessern? Gawlitza und Perels (2013) konnten zeigen, dass sich durch Elterngespräche die Einschätzung der Beratungskompetenz von Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern signifikant verändert. Referendarinnen und Referendare, die bereits ein oder mehrere Beratungsgespräche geführt haben, schätzen ihre Selbstwirksamkeit als Berater und ihre Reflexion signifikant höher ein als die Referendarinnen und Referendare ohne Seite 2 von 14 Fordern und Fördern in Sek I 1 31 14 04
Schülern Verantwortung übertragen F 7.3 Arbeitshilfen Vorlage für ein Gesprächsprotokoll Datum: Uhrzeit: Anwesende: Um das Beratungsgespräch gebeten hat: Beratungsanlass: Vereinbarte Schritte zur Zielerreichung: Vereinbartes Ziel: Vereinbarter zeitlicher Rahmen zur Zielerreichung: Erneutes Treffen mit Ergebnisevaluation am: Unterschriften (optional): Zusätzlich zu diesem standardisierten Gesprächsprotokoll sollte ein Protokoll geführt werden, in dem stichwortartig die einzelnen Gesprächsbeiträge festgehalten werden. Wichtig ist hierbei auch, die betreffende Person der Aussage zuzuordnen (S = Schüler, L = Lehrkraft). Beispiel: S: Ich habe Angst, XY zu begegnen. L: Was ist zwischen euch vorgefallen? Handout F 7.3-1 Vorlage eines Protokolls Fordern und Fördern in Sek I 1 31 14 04 Seite 13 von 14
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