Große deutsche Familienunternehmen mit kräftigem Wachstum

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Transkript:

Große deutsche Familienunternehmen mit kräftigem Wachstum Deutschlands große Familienunternehmen konnten 2015 einen deutlichen Zuwachs beim Umsatz verzeichnen. Nach zwei eher verhaltenen Jahren kehrten die führenden Familienunternehmen wieder auf den Wachstumspfad vergangener Jahre zurück. Auch Mitarbeiterzahlen und operatives Ergebnis stiegen im Durchschnitt an. Dies geht aus einer aktuellen Analyse des Stuttgarter Instituts für Familienunternehmen (IFF) hervor. STUTTGART ENDE JUNI 2016 Deutschlands 50 größte Familienunternehmen kamen im Jahr 2015 auf einen addierten Umsatz von 1.022 Milliarden Euro und übersprangen damit erstmals die Marke von 1 Billion Euro, nachdem im Jahr zuvor der addierte Umsatz noch bei 956 Milliarden Euro lag. Das Plus von rund 66 Milliarden Euro entspricht einer Steigerung um 6,9 Prozent. In den beiden vorangegangenen Jahren verzeichneten die 50 größten Familienunternehmen Wachstumsraten von lediglich 3 (2014) beziehungsweise 1 Prozent (2013). Das Wachstum aus dem Jahr 2012 von 7,9 Prozent wurde jedoch nicht erreicht. Prof. Dr. Mark K. Binz, Vorstand des Stuttgarter Instituts für Familienunternehmen (IFF), das die Geschäftsentwicklung der Top 50 Familienunternehmen regelmäßig beleuchtet, sagt: Die überwiegende Mehrheit der großen Familienunternehmen blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sie sind strategisch gut aufgestellt und profitieren trotz Chinakrise von ihrer internationalen Ausrichtung. Laut Prof. Binz belegen die Zahlen, dass der Erfolg des deutschen Familienkapitalismus ungebrochen ist. Die positive Entwicklung des vergangenen Jahres setzt sich bei den meisten Familienunternehmen auch 2016 bislang fort. Zum Vergleich: Die Unternehmen des DAX 30 konnten 2015 um 7 Prozent, also in ähnlicher Dimension, zulegen. Eine der Ursachen des kräftigen Wachstums waren Zukäufe. Bosch beispielsweise übernahm 100 Prozent der Hausgerätefirma BSH, die zuvor mit Siemens in einem 50:50 Gemeinschaftsunternehmen geführt wurde, sowie die ZF Lenksysteme. Ohne diese beiden Akquisitionen wäre der Umsatz von Bosch lediglich um 10 Prozent gestiegen, so aber sind es stolze 44 Prozent. Merck verstärkte sich durch die 17 Milliarden US$ schwere Übernahme des Laborausrüsters Sigma-Aldrich. Theo Müller hat mit Dairy Crest auf den Britischen Inseln rund 1 Milliarde Euro an Umsatz zugekauft. Dazu Prof. Binz: Mit diesen für die jeweiligen Unternehmen sehr großen Übernahmen, aber auch mit einer Vielzahl kleinerer M&A-Transaktionen, konnten viele Familienunternehmen ihre Marktstellung stärken. 2015 war erstmals nach der großen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zu beobachten, dass die großen Familienunternehmen wieder aktiver auf dem IFF Institut für Familienunternehmen e. V. Vorstand: Prof. Dr. Mark K. Binz Rosshaustr. 4 70597 Stuttgart VR 720892 Seite 1 von 5

Markt für Unternehmenskäufe tätig waren. Dies sei, so der IFF-Vorstand weiter, ein Zeichen für das gewachsene Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die Zukunft. Bei ihrer jährlichen Analyse vergleicht das IFF die börsennotierten Familienunternehmen mit der Gruppe der nicht börsennotierten Familienunternehmen. 2015 wuchsen BMW, Henkel & Co. um 7,9 Prozent, also signifikant schneller als die 39 nicht börsennotierten Familienunternehmen. Die elf börsennotierten Familienunternehmen stehen für etwa die Hälfte des Umsatzes der Top 50, was auch den beiden Schwergewichten Volkswagen und BMW geschuldet ist. Prof. Binz, zugleich Seniorpartner der auf die Beratung von Familienunternehmen spezialisierten Stuttgarter Kanzlei Binz & Partner, kommentiert: Ich halte das Modell, dass ein Familienunternehmen einerseits an der Börse gelistet ist und sich damit professionellen Standards unterwerfen muss, andererseits aber von einer Unternehmerfamilie kontrolliert wird, für eine geniale Symbiose. Dabei zeigen die aktuellen Beispiele Sixt und Fielmann, dass der Familieneinfluss im Vorstand trotz Mitbestimmung im Aufsichtsrat gesichert werden kann, sofern der Nachfolger aus der Familie auch allerhöchsten Ansprüchen gerecht wird. Die Reihenfolge der drei größten Familienunternehmen blieb 2015 gegenüber 2014 unverändert. Das Ranking führt weiterhin Volkswagen (213 Milliarden Euro Umsatz, +5 Prozent) mit großem Abstand vor BMW (92 Milliarden Euro, +15 Prozent) und der Schwarz-Gruppe (79 Milliarden Euro, +7 Prozent) an. Gewinner 2015 ist Bosch (71 Milliarden Euro, +44 Prozent), der Automobilzulieferer rückt von Platz 6 auf Platz 4 der Rangliste vor. Heraeus Holding verlor fünf Plätze und kommt nun auf Rang 17 der größten deutschen Familienunternehmen. Ein Sprung nach vorne von Rang 45 auf 40 gelang Brose. Bei den Top 50 Familienunternehmen hat sich 2015 eine Gruppe von ausgesprochen wachstumsstarken Firmen herauskristallisiert, die mit zweistelligen Steigerungsraten glänzen. Zu diesen Unternehmen zählen Bosch (+44 Prozent), Theo Müller (+30), Fresenius (+19), Brose (+17), Mahle (+16), BMW (+15), Continental (+14), Merck (+13), Tönnies (+13), B. Braun Melsungen (+13), Knorr-Bremse (+12), Dr. August Oetker (+12), Boehringer Ingelheim (+11), Henkel (+10), Droege (+10), Rossmann (+10), Wacker Chemie (+10) und Rhenus (+10). Mehrere dieser Unternehmen, namentlich Knorr-Bremse, Fresenius, Droege und Brose, konnten ihren Umsatz im zweiten aufeinander folgenden Jahr zweistellig steigern. Der Gruppe von 16 Unternehmen mit 10 und mehr Prozent Wachstum 2015 stehen nur drei Unternehmen gegenüber, deren Umsatz vergangenes Jahr rückläufig war: Heraeus Holding (-17), Helm (-13) und Metro (-1). Heraeus und Metro zählen bei der Betrachtung der Umsatzentwicklung seit Jahren zu den Schlusslichtern. Plus bei den Mitarbeitern und dem operativen Ergebnis Die Top 50 Familienunternehmen steigerten im vergangenen Jahr die Gesamtzahl ihrer Mitarbeiter von 3.780 Millionen auf 3.883 Millionen, ein Plus von 103.000 Stellen oder 2,7 Prozent. 34 Unternehmen vergrößerten ihren Personalstand, sieben Unternehmen bauten Mitarbeiter ab. Bei den restlichen Unternehmen blieb die Anzahl an Beschäftigen gleich oder es liegen keine belastbaren Zahlen vor. Prof. Binz kommentiert: Das Verhältnis von IFF Institut für Familienunternehmen e. V. Vorstand: Prof. Dr. Mark K. Binz Rosshaustr. 4 70597 Stuttgart VR 720892 Seite 2 von 5

Umsatzwachstum und Personalentwicklung stimmt. Die Zahlen weisen darauf hin, dass die Unternehmen Produktivitätsfortschritte gemacht haben, aber auch durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze ihrer sozialen Verantwortung als Arbeitgeber gerecht werden. Zu den Unternehmen mit dem größten Zuwachs an neuen Stellen gehören Bosch (+29 Prozent), Merck (+25 Prozent), Mahle (+14 Prozent), Globus (+16 Prozent), Theo Müller (+35 Prozent), Tönnies (+56 Prozent) und E/D/E (+18 Prozent). Diese stark gestiegenen Mitarbeiterzahlen resultieren dabei zumeist aus Akquisitionen oder Sondereinflüssen. Einen großen Sprung machten die größten deutschen Familienunternehmen auch beim operativen Ergebnis. Die 26 Unternehmen, die ihr EBIT 2015 und 2014 berichtet haben, legten bei dieser Kennziffer um 11,9 Prozent von addierten 49,8 Milliarden Euro auf 55,7 Milliarden Euro zu. 19 Unternehmen steigerten das operative Ergebnis, sechs Unternehmen verschlechterten sich beim operativen Ergebnis. Kein Unternehmen verzeichnete 2015 operative Verluste. Prof. Binz: Die breite positive Entwicklung beim EBIT ist ein ganz starker Hinweis auf die Stabilität der Geschäftsmodelle. Auffällig bei den Gewinnern ist wiederum Bosch, wo das EBIT um 51 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro nach oben schnellte. Aber auch andere prominente Familienunternehmen wie Bertelsmann (+46 Prozent), Continental (+23 Prozent), Fresenius (+25 Prozent) und Hella (+24 Prozent) legten beim Gewinn deutlich zu. Die Spitzenwerte in absoluten Zahlen erzielen die beiden Automobilbauer Volkswagen mit einem EBIT von 12,8 Milliarden Euro (+1 Prozent) und BMW mit 9,6 Milliarden Euro (+5 Prozent). Bei der Entwicklung des EBIT fällt auf, dass fast alle börsennotierten Unternehmen Zuwächse erzielt haben. Die sechs Unternehmen mit sinkendem EBIT sind Otto (79 Millionen Euro, -80 Prozent), Metro (711 Millionen Euro, -34 Prozent), Benteler (136 Millionen Euro, -27 Prozent), Schaeffler (1,4 Milliarden Euro, -8 Prozent), Maxingvest (964 Millionen Euro, -3 Prozent) und Mahle (511 Millionen Euro, -1 Prozent). Der Absturz des operativen Ergebnisses bei Otto ist besorgniserregend, weil sich dahinter die dramatischen Veränderungen im Handel widerspiegeln, auf die das Hamburger Traditionshaus bislang offensichtlich noch keine probate Antwort gefunden hat. Auch die Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis von Metro reflektiert die schwierige Lage des Unternehmens. Prof. Binz dazu: Diese Unternehmen bilden im Gesamtbild aber die Ausnahmen. Quelle Die Angaben der folgenden Tabelle wurden aus den öffentlich zugänglichen Quellen der Unternehmen abgeleitet. Von den 50 größten deutschen Familienunternehmen veröffentlichen lediglich Aldi Nord/Süd sowie C&A dieses Jahr keine Zahlen zu Umsatz und Mitarbeitern. Bei diesen beiden Unternehmen wurde auf Presseberichte und Schätzungen zurückgegriffen. Marquard & Bahls, Tengelmann und Knauf Gips haben ihre Zahlen 2015 noch IFF Institut für Familienunternehmen e. V. Vorstand: Prof. Dr. Mark K. Binz Rosshaustr. 4 70597 Stuttgart VR 720892 Seite 3 von 5

nicht veröffentlicht. In diesen Fällen wurden die Werte des vorherigen Geschäftsjahres auf 2015 übertragen. Weitere Einzelheiten sind den Fußnoten der Tabelle zu entnehmen. Deutschlands 50 größte Familienunternehmen 2015 Rang '15 Rang '14 Trend Unternehmen 2015 2014 Umsatz in Mio. Mitarbeiter EBIT in Mio. 2015 2014 2015 2014 1 1 Volkswagen A 213.292 202.458 5 610.076 592.586 3 12.824 12.697 1 2 2 BMW A 92.175 80.401 15 122.244 116.324 5 9.593 9.118 5 3 3 Schwarz-Gruppe B,C 79.300 74.000 7 350.000 335.000 4 k.a. k.a. 4 6 Bosch 70.607 48.951 44 374.778 290.183 29 4.587 3.030 51 5 4 Metro A,B 59.219 59.937-1 226.895 233.584-3 711 1.077-34 6 5 Aldi Nord/Süd D,K 62.200 62.200-250.000 250.000 - k.a. k.a. 7 7 Continental A 39.232 34.506 14 207.899 189.168 10 4.116 3.345 23 8 8 Fresenius A 27.626 23.231 19 222.305 216.275 3 3.958 3.158 25 9 9 Phoenix Pharmahandel B 22.568 21.791 4 28.922 28.555 1 436 248 76 10 11 Henkel A 18.089 16.428 10 49.450 49.750-1 2.645 2.244 18 11 10 Bertelsmann 17.141 16.675 3 117.249 112.037 5 1.681 1.149 46 12 16 Fresenius Medical Care A,F 15.020 14.208 6 104.033 99.895 4 2.142 2.024 6 13 13 Marquard & Bahls K 15.288 15.288-8.809 8.809 - k.a. k.a. 14 14 Boehringer Ingelheim 14.798 13.317 11 47.501 47.743-1 2.269 2.140 6 15 15 HeidelbergCement A 13.465 12.614 7 45.453 44.909 1 1.863 1.560 19 16 17 Schaeffler 13.226 12.124 9 84.198 82.294 2 1.402 1.523-8 17 12 Heraeus Holding E,K 12.900 15.589-17 12.477 12.591-1 188 188-18 19 Merck A 12.845 11.363 13 49.613 39.639 25 1.843 1.762 5 19 20 Dr. August Oetker 12.226 10.934 12 30.787 28.354 9 k.a. k.a. 20 18 Otto B 12.057 12.001 0 54.037 54.257 0 79 401-80 21 22 Mahle 11.486 9.942 16 75.635 66.234 14 511 514-1 22 21 Würth 11.047 10.126 9 68.978 66.044 4 572 554 3 23 24 Maxingvest K 10.050 9.663 4 29.712 29.712-964 992-3 24 25 Liebherr 9.237 8.823 5 41.545 40.839 2 k.a. k.a. 25 26 Droege 9.200 8.400 10 49.600 61.400-19 k.a. k.a. 26 27 dm-drogerie markt B 9.075 8.322 9 55.143 52.062 6 k.a. k.a. 27 23 Helm 8.498 9.764-13 1.489 1.461 2 k.a. k.a. 28 28 Tengelmann K 8.100 8.100-72.714 72.714 - k.a. k.a. 29 30 Rossmann 7.900 7.200 10 47.400 44.000 8 k.a. k.a. 30 29 Benteler 7.598 7.556 1 27.764 27.559 1 136 186-27 31 32 Globus Holding B 6.980 6.890 1 43.700 37.700 16 224 167 34 32 33 C&A D,K 6.790 6.790-36.000 36.000 - k.a. k.a. 33 34 Remondis 6.800 6.400 6 30.500 31.200-2 k.a. k.a. 34 35 Knauf Gips K 6.400 6.400-26.000 26.000 - k.a. k.a. 35 36 Beiersdorf A 6.686 6.285 6 17.659 17.398 2 962 861 12 36 47 Theo Müller 6.500 5.000 30 27.000 20.000 35 k.a. k.a. 37 31 Freudenberg 6.411 5.982 7 34.007 34.030 0 584 563 4 38 38 Tönnies I 6.300 5.600 13 12.500 8.000 56 k.a. k.a. 39 39 B. Braun Melsungen 6.130 5.430 13 55.719 54.017 3 517 480 8 40 45 Brose 6.053 5.169 17 24.000 23.100 4 k.a. k.a. 41 37 Bauhaus G,K 6.038 5.789 4 18.500 18.500 - k.a. k.a. 42 41 Hella B 5.835 5.343 9 31.864 30.692 4 430 347 24 43 46 Knorr-Bremse 5.831 5.206 12 24.275 23.916 2 k.a. k.a. 44 42 DKV Mobility Services Holding H 5.800 5.340 9 780 680 15 k.a. k.a. 45 44 Dachser 5.640 5.298 6 26.506 25.000 6 k.a. k.a. IFF Institut für Familienunternehmen e. V. Vorstand: Prof. Dr. Mark K. Binz Rosshaustr. 4 70597 Stuttgart VR 720892 Seite 4 von 5

46 43 E/D/E 5.498 5.319 3 1.085 922 18 k.a. k.a. 47 48 Deichmann 5.300 4.900 8 37.300 36.150 3 k.a. k.a. 48 49 Wacker Chemie A 5.296 4.826 10 16.972 16.703 2 473 443 7 49 50 Rhenus 4.600 4.200 10 26.000 25.000 4 k.a. k.a. 50 40 Voith B,J 4.302 4.168 3 20.223 20.943-3 k.a. k.a. Umsatz-Wachstum um mindestens 10 ; Umsatz-Wachstum um 3 bis 9 ; Veränderung des Umsatzes im Bereich -2 bis 2 ; Veränderung des Umsatzes im Bereich ab -3 ; A börsennotiert; B Geschäftsjahr 2014/2015 bzw. 2013/2014; C Quelle: Handelsblatt; D Unternehmen gibt keine Zahlen bekannt. Schätzungen für das Geschäftsjahr 2012 bzw. 2011/2012; E Produktumsatz und Edelmetall-Handelsumsatz; F Angaben von Dollar in Euro umgerechnet; G Quelle: baumarktmanager 4.2016; H Unternehmensangaben für das Geschäftsjahr 2015 bzw. 2012; I Durch die Übernahme von Tican (Umsatz im Geschäftsjahr 2013/2014: 737,1 Mio. ) hat sich die Mitarbeiterzahl auf 12.500 erhöht; J Mitarbeiterzahl ohne den nicht fortgeführten Konzernbereich Voith Industrial Services; Vorjahreswert angepasst; K Angaben, die in der Spalte mit einem - gekennzeichnet sind, wurden aus dem Vorjahr übernommen; Quelle Recherchen des IFF Institut für Familienunternehmen Stuttgart auf Basis der Unternehmensangaben und Schätzungen der Branchenverbände; Angaben zum Teil gerundet; NEU erstmals in der Auswertung berücksichtigt; Stand 27. Juni 2016; Änderungen und Irrtümer vorbehalten. IFF Institut für Familienunternehmen Aufgabe des Stuttgarter Instituts für Familienunternehmen (IFF) ist es, die deutschen Familienunternehmen durch die wissenschaftliche Erforschung und Aufarbeitung ihrer wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und familiären Rahmenbedingungen zu fördern sowie der Öffentlichkeit die Bedeutung von Familienunternehmen für die deutsche Wirtschaft zu verdeutlichen. Das IFF wurde Anfang 2011 auf Initiative der auf die Beratung von Familienunternehmen spezialisierten Stuttgarter Anwaltssocietät Binz & Partner gegründet. Vorstand ist Prof. Dr. Mark K. Binz, Vorsitzender des Kuratoriums ist Prof. Dr. Götz Freudenberg. Weitere Informationen unter www.institut-fuer-familienunternehmen.de. Kontakt IFF Institut für Familienunternehmen e. V. Professor Dr. Mark K. Binz, Vorstand Rosshaustr. 4 70597 Stuttgart Deutschland Telefon +49 (0)711 769 646 0 Telefax +49 (0)711 769 646 70 post@institut-fuer-familienunternehmen.de www.institut-fuer-familienunternehmen.de IFF Institut für Familienunternehmen e. V. Vorstand: Prof. Dr. Mark K. Binz Rosshaustr. 4 70597 Stuttgart VR 720892 Seite 5 von 5