NEUE SERIE: SPRINGAUSBILDUNG VON DER BASISARBEIT ZUM PARCOURSREITEN

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Transkript:

NEUE SERIE: SPRINGAUSBILDUNG VON DER BASISARBEIT ZUM PARCOURSREITEN

serie.springen Gezielte Grundlagenarbeit Teil I: Dressurmäßige Grundausbildung, mittig und gerade anreiten, der optimale Absprungpunkt, In-Out-Reihen Was müssen Pferd und Reiter für Voraussetzungen erfüllen, bevor man die ersten Sprünge wagen kann? Wie sieht die Lösungsphase vor dem Springen aus? Und wie schafft man es, Hindernisse mittig anzureiten und den richtigen Absprungpunkt zu finden? Der erste Teil der neuen RRP-Serie zum Thema Springausbildung beschäftigt sich mit der gezielten Grundlagenarbeit an kleinen Hindernissen. Dressurmäßige Grundausbildung Bevor Reiter und Pferd über die ersten Sprünge geschickt werden können, müssen sie sich zunächst einige reiterliche Grundlagen in der Dressur erarbeitet haben. Pferd und Reiter sollten mindestens eine dressurmäßige Grundausbildung genossen haben, bevor es ans Springen geht, betont Ausbilder Hans-Willi Weber, der in Erkrath das Pferdezentrum Uhlenhof betreibt. Die ersten drei Punkte der Ausbildungsskala müssen erfüllt sein: Der Reiter muss sein Pferd taktmäßig und losgelassen in allen drei Grundgangarten in Anlehnung reiten können sowohl auf geraden als auch auf gebogenen Linien. Außerdem muss es ihm in allen Gangarten zu jeder Zeit möglich sein, das Tempo zu verändern. Vor allem im Galopp muss der Reiter jederzeit die Sprünge verlängern, aber auch verkürzen können. Der Reiter muss außerdem nicht nur über einen ausbalancierten Grundsitz verfügen, sondern auch im leichten Sitz und im Entlastungssitz problemlos das Gleichgewicht halten können. Mit diesem Ausbildungsstand sollte der Reiter auch in der Lage sein, mit seinem Pferd das für das Springen so entscheidende Grundtempo reiten zu können. Die gesamte Parcoursgestaltung baut auf einer Galoppsprunglänge von 3,50 Metern auf. Diesen Galoppsprung und das daraus DER RRP-EXPERTE Hans-Willi Weber Hans-Willi Weber ist Pferdewirtschaftsmeister mit dem Schwerpunkt Reiten. Der 49-Jährige betreibt zusammen mit seiner Frau Sybille seit 1997 das Pferdezentrum Uhlenhof in Erkrath. Der Inhaber des Goldenen Reitabzeichens hat über 800 Platzierungen in schweren Springen auf seinem Erfolgskonto stehen, davon über 50 Siege. Sein Motto in der Ausbildung von Pferden lautet: Jedes Pferd so motivieren, dass es bereitwillig sein Bestes gibt. Infos: www.pferdezentrumuhlenhof.de Böckmann 4/82 Springreiten Fotos: PEMAG 12-2010 RHEINLANDS REITER+PFERDE 5

serie.springen resultierende Tempo zu reiten, muss man von Anfang an üben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, erklärt Weber. Entsprechenden Wert legt der Ausbilder schon in der Lösungsphase auf die Entwicklung des richtigen Grundgalopps. Die Lösungsphase Zunächst sollte das Pferd mit einer zehnminütigen Schrittphase am hingegebenen Zügel etwas aufgewärmt werden. Dann nimmt der Reiter Verbindung zum Pferdemaul auf und arbeitet das Pferd im Leichttraben vorwärts-abwärts über den Rücken in die Dehnungshaltung. Auf großen gebogenen Linien sollte man häufig die Hand wechseln und dabei darauf achten, auf beiden Händen gleichmäßig zu arbeiten, empfiehlt der Pferdewirtschaftsmeister. Keinesfalls sollte man die ganze Zeit verbissen auf der schwächeren Hand reiten, um diese zu verbessern. Das geht nach hinten los, warnt Hans-Willi Weber. Nach zehn bis 15 Minuten Trabarbeit wird der Galopp mit hinzugenommen. Dabei gilt es von Anfang an, auf das Erreichen des Arbeitstempos zu achten und den 3,50 Meter Galoppsprung zu erarbeiten. Es empfiehlt sich, schon in der Lösungsphase immer wieder die Galoppsprünge zu verlängern, zunächst an der offenen Zirkelseite, dann aber auch an der langen Seite auf der ganzen Bahn, lautet der Rat des Trainers. Neben Tempo-Unterschieden innerhalb der Gangarten rät Hans-Willi Weber Wer es schon nicht schafft, kleine Sprünge mittig und gerade zu überwinden, braucht es bei hohen Hindernissen gar nicht zu probieren. Hans-Willi Weber 10 LÖSEN LEICHT GEMACHT Tipps zur Lösungsphase Steigbügel zwei Loch länger als beim Springen 10 Minuten Schritt am hingegebenen Zügel 10 15 Minuten vorwärts-abwärts Leichttraben große gebogene Linien viele Handwechsel im Galopp das Grundtempo erarbeiten (3,50 m Galoppsprung) viele Tempi-Unterschiede viele Übergänge zwischen den Gangarten zum Abschluss: ganze Paraden aus dem Trab zur Überprüfung der Durchlässigkeit: Rückwärtsrichten Foto: PEMAG 6 RHEINLANDS REITER+PFERDE 12-2010

Die Kunst gesund zu füttern in der Lösungsphase auch zu vielen Übergängen zwischen den Gangarten das macht die Pferde schön locker und aufmerksam. Dafür müssen alle Übergänge sorgfältig mit halben Paraden vorbereitet und von hinten nach vorne geritten werden. Mit dem Reiten von gebogenen Linien arbeitet man zudem an Stellung und Biegung und sorgt dafür, dass die Pferde sich leicht nach links und rechts abwenden lassen. Am Ende der Lösungsphase sollte der Reiter aus dem Aussitzen heraus noch einige ganze Paraden aus dem Trab reiten. Zur Überprüfung der Durchlässigkeit und des Gehorsams kann er sein Pferd nun auch noch einmal rückwärts richten. Die Steigbügel sollte man in der dressurmäßigen Arbeit mit Springsattel zwei Loch länger schnallen als beim Springen selbst. Ich rate meinen Schülern außerdem, zuhause auch mit einem Loch längeren Bügeln zu springen als auf dem Turnier, so Hans-Willi Weber. So kommt man einfach besser zum Sitzen und mehr ans Pferd heran. Mittig & gerade Kräfte schonen Statt Augen zu und drüber sollte im Springtraining von Anfang an Wert auf das gerade und mittige Anreiten der Sprünge gelegt werden ganz unabhängig von deren Höhe! Springt ein Pferd schräg über ein Hindernis bedeutet das schlichtweg Verschwendung von Energie: Statt die volle Kraft in die vorwärts-aufwärts-bewegung zu setzen, vergeudet das Pferd einen Teil seiner Kräfte zur Seite. Bei kleineren Sprüngen fällt das nicht so sehr ins Gewicht, doch je höher (und breiter) es wird, umso mehr wertvolle Kräfte wird das Pferd durch das Schrägspringen verschwenden was letztendlich oft zu Fehlern führt. Problematisch ist eine Seitwärtstendenz auch in Kombinationen, in denen das Pferd dann von Sprung zu Sprung immer näher an die Ständer kommt. In Zeitspringen kann diese Angewohnheit außerdem wertvolle Sekunden kosten. Junge Pferde laufen zudem schneller am Sprung vorbei, wenn sie nicht gerade vor das Hindernis kommen. Damit man solche Probleme gar nicht erst bekommt, sollte man schon in den allerersten Trainingseinheiten darauf achten, dass vor, über und nach dem Sprung eine gerade Linie eingehalten wird und die Hindernisse stets in der Mitte überwunden werden, betont Hans-Willi Weber. Wer das an kleinen Sprüngen nicht lernt, wird es auch bei großen nie schaffen! FILM AB! Kooperation mit REITTV.de Die insgesamt dreiteilige Serie zum Thema Springausbildung ist in Kooperation mit REITTV.de entstanden: Zu allen drei Serienteilen findet man gleich mehrere Filmbeiträge im Internet! Die Beiträge zum ersten Teil gibt es ab dem 26. November 2010 auf www.reiter-pferde.de zu sehen! Reinklicken lohnt sich! Infos: www.reiter-pferde.de, www.reittv.de Den optimalen Absprungpunkt finden Theoretische Ermittlung des richtigen Absprungpunktes. Ebenso wichtig wie das gerade Überwinden des Sprunges in der Hindernismitte ist das Finden des optimalen Absprungpunktes. Als Faustregel gilt hier: Kippt man das Hindernis gedanklich nach vorne um, weiß man wo das Pferd abspringen muss. Bei einem Hindernis von einem Meter Höhe liegt der Absprungpunkt also in etwa einen Meter davor. Man sollte stets bemüht sein, den passenden Absprungpunkt zu finden, weil das Pferd nur dann die Chance hat, das Hindernis ideal zu überwinden. Man will es dem Pferd mit der Suche nach dem optimalen Absprung also möglichst leicht machen. Außerdem bekommt das Pferd Vertrauen, wenn der Absprung passt, erklärt der Erkrather Springausbilder. Und auch hier gilt: Was bei kleinen Sprüngen nicht funktioniert, wird bei hohen Hindernissen erst Recht nicht klappen! Um im Parcours später den optimalen Absprung zu finden, ist wiederum der Grundgalopp entscheidend. Aus diesem heraus wird ein Rhythmus entwickelt, den man auf dem Weg zum Hindernis konstant beibehält. Dann merkt man auch, ob man Pavo 1/305 (1/3) Springreiten Gutes Füttern ist eine Kunst an sich. Pavo beherrscht diese Kunst und lässt sich dabei gerne von Ihnen inspirieren, sodass wir gesundes Futter herstellen können, das perfekt zu Ihren Wünschen und den Bedürfnissen Ihres Pferdes passt; Pavo verwendet nur Rohstoffe aus streng kontrolliertem Anbau. feeding excellence www.pavo.net

serie.springen MITTIG & GERADE ABSPRINGEN UND LANDEN Kleine Tipps mit großer Wirkung Ein Kreuz erleichtert das mittige Springen. Eine Planke vor dem Sprung (ca. 3,00 m Abstand) gibt dem Pferd den richtigen Absprung vor. Eine Planke hinter dem Sprung (ca. 3,00 m Abstand) sorgt für die Einhaltung der Flugkurve mit dem höchsten Punkt über der Hindernismitte. Die Plankenmitten können als optische Hilfe zur Einhaltung der geraden Linie mit Klebeband markiert werden. Boden vor und hinter dem Sprung glatt harken so kann man anhand der Hufspuren nach dem Sprung beurteilen, ob man die Mitte wirklich getroffen hat. Noch mehr Tipps Neben den im Text genannten Hilfen gibt es noch weitere Helferlein, die das gerade und mittige Überwinden von Hindernissen erleichtern. Eine gute Orientierung für Reiter und Pferd ist zum Beispiel eine Stangengasse, die etwa drei Meter hinter dem Sprung ausgelegt wird. Die Stangen liegen dabei rechts und links der Ideallinie und vereinfachen es so, auch nach dem Sprung weiter geradeaus zu reiten. Beim geraden und mittigen Anreiten von Steilsprüngen können Begrenzungsstangen helfen, die man so am Sprung platziert, dass sie v-förmig auf die Mitte des Hindernisses zulaufen. 8 RHEINLANDS REITER+PFERDE 12-2010 Ein Kreuz erleichtert das mittige Springen, Mitte- Markierungen an den Planken vor und nach dem Sprung tun ihr übriges. in diesem Tempo passend zum Sprung kommt oder gegebenenfalls die Sprünge etwas verlängern oder aber auch zurücknehmen muss, ist sich Weber sicher. Im Training gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, Pferd und Reiter sowohl das mittige und gerade Anreiten und Überwinden von Sprüngen zu erleichtern, als auch die Suche nach dem richtigen Absprungpunkt. Kleine Helfer mit großer Wirkung Um es Pferd und Reiter leicht zu machen, beginnt man mit dem Überwinden eines einzelnen kleinen Kreuzes (Höhe ca. 40 bis 60 cm). Ein Kreuz vereinfacht es Reiter und Pferd, in der Mitte zu springen, weil diese leicht zu erkennen ist und dort der niedrigste Punkt liegt. Absprung und Landung werden jeweils mit Hilfe einer am Boden liegenden Planke erleichtert. Die Absprungplanke wird beim Springen aus dem Trab etwa 2,50 m vor dem Hindernis platziert, beim Springen aus dem Galopp etwa 3,00 m vor dem Sprung. Die Planke, die als Landehilfe dient, liegt 3,00 m hinter dem Hindernis. Als optische Hilfe kann die Mitte der Planken mit Klebeband markiert werden. Das erleichtert dem Reiter, sich vor und nach dem Sprung auf die Einhaltung der geraden Linie zu konzentrieren. Die Planken am Boden vor und hinter dem Sprung helfen dem Pferd, die optimale Flugkurve einzuhalten. Die Planke vor dem Hindernis beeinflusst den passenden Absprungpunkt, die Planke dahinter sorgt dafür, dass der höchste Punkt der Flugkurve tatsächlich über der Hindernismitte erreicht wird und nicht erst im letzten Hindernisdrittel. Letzteres ist ein häufiger Fehler, erläutert Hans-Willi Weber. Das so aufgebaute Hindernis hat den Vorteil, dass es gleichmäßig von beiden Seiten gesprungen werden kann. Viele Wiederholungen sind empfehlenswert, denn in diesem Fall gilt wirklich: Übung macht den Meister! Mit niedrigen Sprüngen sind häufige Wiederholungen auch überhaupt kein Problem, betont der Ausbilder. Oftmals sind Reiter der Meinung, sie würden das Hindernis bereits in der Mitte überwinden, obwohl sie eigentlich immer noch daneben liegen. Auch für diesen Fall hat Hans-Willi Weber einen praktischen Tipp: Ich harke den Boden vor und hinter dem Sprung, so dass keine Hufspuren mehr zu sehen sind. Dann lasse ich den Reiter die Aufgabe mit seinem Pferd noch einmal absolvieren. Anschließend kann er die Hufspuren seines Pferdes im Sand angucken und so selber sehen, dass er noch nicht ganz die Mitte erwischt hat. Falsch gelandet? Ein häufiges Problem beim Überspringen eines solchen einzelnen Kreuzes ist, dass das Pferd im falschen Galopp landet. In diesem Fall kann das Hindernis zur Lösung des Problems auf den Zirkel umgebaut werden. Das Kreuz steht nun bei X, die Planke davor und dahinter müssen weiterhin auf gerader Linie überwunden werden. Dadurch, dass der Reiter nun aber von der gebogenen Linie auf den Sprung zukommt und sich darauf konzentrieren muss kurz nach der Landung wieder zu wenden, fällt es ihm leichter, Stellung und Biegung auch beim geraden Überwinden des Sprunges zu erhalten. Und dann landet das Pferd auch im gewünschten Galopp, weiß Weber. Fotos: PEMAG

IN-OUT-REIHEN Vielfältige Variationen möglich Die Variationsmöglichkeiten beim Aufbau von Gymnastikreihen sind quasi endlos. Hier eine kleine Auswahl des Möglichen: Höhe variieren I Vor allem für junge Pferde empfiehlt sich ein Aufbau mit gleichmäßigen Abständen, um den Rhythmus zu fördern. Die Hindernishöhe kann hingegen variieren: Lassen Sie die Reihe mit sehr niedrigen Sprüngen anfangen und nach hinten hin langsam höher werden. Höhe variieren II Bei Pferden, die zum Stürmen neigen, empfiehlt sich eher die umgekehrte Vorgehensweise, da zu niedrige Hindernisse am Anfang der Reihe das Stürmen zusätzlich fördern würden. In diesem Fall kann man die Reihe also ruhig mit etwas höheren Sprüngen beginnen lassen und nach hinten hin immer niedriger werden. Abstände variieren I Um die Aufmerksamkeit der Pferde zu erhöhen, kann man die Abstände der Hindernisse innerhalb der Reihe variieren. Man kann die Abstände im Verlauf der Reihe immer mehr verkürzen (erster Abstand 3,50 m, zweiter Abstand 3,40, dritter Abstand 3,30 usw.) oder auch erweitern (umgekehrt). Weniger als 3,00 m sollte der Abstand aber nie betragen, das ist auch schon für weit geförderte und gut versammelte Pferde eine schwierige Aufgabe! Abstände variieren II Statt nur In-Outs innerhalb der Reihe zu verwenden, kann auch mal ein Abstand eingebaut werden, der vom Pferd einen oder zwei Galoppsprünge zwischen zwei Hindernissen erfordert (Abstand bei Steilsprüngen 6,00 bis 7,00 m bzw. 10,00 bis 11,00 m). Gymnastik fürs Pferd: In-Out-Reihen Ebenfalls ein gutes Training in Sachen Absprung finden und Mitte halten, ist das Springen von In-Out-Reihen. Hier werden fünf bis sieben kleine Hindernisse (ca. 40 cm bis maximal 80 cm) so hintereinander aufgebaut, dass das Pferd keinen Galoppsprung zwischen den Hindernissen machen kann. Es landet und fußt direkt wieder zum Absprung ab. Dafür muss der Abstand zwischen den Hindernissen jeweils 3,00 bis 3,50 m betragen, je nach Größe und Ausbildungsstand des Pferdes und je nach Ziel, das mit dem Überwinden der Reihe erreicht werden soll. In-Out-Reihen fördern Konzentrations- und Reaktionsvermögen des Pferdes, Vor- und Hinterhandtechnik werden verbessert und die Koordination zwischen beiden geschult. Das Springen solcher Reihen sorgt für Rückentätigkeit und Losgelassenheit, daher spricht man auch von Gymnastikreihen, erläutert Hans-Willi Weber. Daher erachtet der Pferdewirtschaftsmeister diese Übung für alle Pferde als sinnvoll von Youngstern, die so leicht den Rhythmus finden und halten können, bis zu den Routiniers, für die man die Abstände zwischen den Sprüngen auch mal variieren und die Hindernisse etwas höher machen kann. Begonnen wird wiederum mit kleinen Kreuzen in der Höhe von ca. 60 cm und einem gleichmäßigen Hindernisabstand von 3,00 bis 3,50 m. Am Anfang der Reihe nutzt man wieder eine Absprungplanke. Auch beim Überwinden der Reihe gilt: Mehrere Wiederholungen sind unproblematisch. Diese Übung ist sowohl für junge Pferde als auch für Reiter, die noch am Anfang ihrer Springkarriere stehen sehr gut geeignet. Sie eignet sich aber auch zum Aufwärmen von routinierteren Zwei- und Vierbeinern. Mithilfe von Gymnastikreihen kann man Reitern und Pferden auch den Respekt vor Hindernissen nehmen. So haben viele Reiter gerade am Anfang Angst, einen Oxer anzureiten. Baut man einen solchen an das Ende einer Reihe, verliert das Hindernis den Furcht einflößenden Charakter. Dazu baut man den Oxer in einem Abstand von 6,50 bis 7,00 m zum letzten In-Out hinter die Reihe, das Pferd hat dann zwischen Reihe und Oxer einen Galoppsprung. Aus dem Rhythmus und Schwung heraus kann das Pferd nur passend zum Oxer kommen. MEIKE JAKOBI SIGNAL IDUNA CUP MASTERS LEAGUE E Cup Y MASTERS LEAGUE Escon Marketing 44/264 Springreiten N917XXX 09.-13. Dobel s Cento (Gestüt Dobel) Erfolgreichstes Holsteiner Springpferd aller Zeiten V: Capitol, MV: Caletto II unter Otto Becker Foto: K.-H. Frieler Finale Februar 2011 Tickets: Ticket-Pool Westfalenhallen Tel.: 02 31 / 12 04-6 66 und in allen CTS-Vorverkaufsstellen VORSCHAU In der nächsten Ausgabe lesen Sie: Die besten Tipps zum Reiten von Kombinationen und Distanzen! www.reitturnier-dortmund.de www.westfalenhallen.de 12-2010 RHEINLANDS REITER+PFERDE 9