Varroa-Bekämpfung. Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen. Walter VELIK Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen

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Transkript:

Varroa-Bekämpfung Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen Walter VELIK 2011 Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 1

Integriertes Konzept Trachtzeit Spätsommer- Pflege = Hauptentmilbung Restentmilbung bei Brutfreiheit Nur nicht-chemische Bekämpfung! (Entnahme von Drohnen-, Arbeiterinnenbrut; Bannwabenverfahren) Ameisensäure (Thymovar; Apilife-Var; Spätsommer- Apiguard) Ameisensäure (Thymovar; Apilife-Var; Apiguard) ApiOxal/Bienenwohl Varrox-/EMK- Verdampfer APILAC APILAC Gemülle-Diagnose: Schadensschwelle wenn Varroa-Abfall/Tag Mai > 3 Juni: > 10 Oktober - November: > 1 Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 2

Restentmilbung Beispiel aus der Praxis: Verdeckelte Restbrut im Spätherbst enthält Varroa- Milben, die sich noch vermehren. Daher ist Brutfreiheit für gute Wirksamkeit unabdingbare Voraussetzung! Restmilben in entnommenem, verdeckeltem Brutstück (5 x 8 cm) Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 3

Restentmilbung Ziel: Milbenreduktion im Wintervolk zur Erzielung einer möglichst niedrigen Startpopulation im Folgejahr. Restentmilbung ist grundsätzlich empfehlenswert. Überschreitet natürlicher Varroa-Totenfall im Oktober/November mehr als 1 Varroa-Milbe pro Tag, ist Restentmilbung unbedingt erforderlich. Erlaubte Mittel bzw. Verfahren: Oxalsäureanwendung: BIENENWOHL, ApiOxal, VARROXbzw. EMK-Verdampfer Milchsäure-Sprühbehandlung: APILAC Brutfreiheit ist bei allen Mitteln Voraussetzung für guten Bekämpfungserfolg!

Oxalsäure Tötet Milben auf Bienen, nicht in der Brut gute Wirkung daher nur bei Brutfreiheit! Ohne Hauptentmilbung kommt Behandlung für viele Völker zu spät! Mehrmalige Anwendung (Träufeln) schadet Völkern. Einsatzformen: nur mit Anmeldung gem. 1 bzw. 11 AMG Lösungen Tabletten Verdunster Erlaubter Einsatzzeitraum: 15. 10. 31. 1. (Ausnahme Gebirge: bis zum 1. Reinigungsflug) bzw. während Jungvolkbildung bei Verzicht auf Honigernte. Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 5

OS ist eine Säure Sicherheitsmaßnahmen: Schutzhandschuhe Schutzbrille Atemmaske (bei Verdampfereinrichtung) Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 6

Oxalsäure ApiOxal -Konzentrat: Zum Sprühen oder Träufeln Behandlung eines Zweiraumvolkes: a) Beträufeln des unteren Teiles der Wintertraube a) b) Beträufeln des oberen Teiles der Wintertraube b) Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 7

Oxalsäure Bienenwohl Zum Träufeln Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 8

Oxalsäure ApiOxal -Tabletten Varrox EMK -Tabletten Zum Einsatz in angemeldeten Verdampfern: - elektrisch beheizt: Varrox, EMK - gasbeheizt: GTM (Hinweis: gasbeheizte Oxalsäureverdampfer zeigten im Vergleichsversuch zum Teil eine sehr niedrige Wirkung!) EMK Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 9

Milchsäure Angemeldet gem. 1 bzw. 11 AMG APILAC (Milchsäure) gute Wirkung nur bei Brutfreiheit und Besprühung aller besetzten Waben Mittel zur Restentmilbung bzw. für brutfreie Ableger je nach Befall 1 2 Behandlungen Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 10

Hinterbehandler Einsatz von Oxalsäure: Restentmilbung bei Brutfreiheit Oxalsäure-Verdampfung mittels VARROX, EMK-Verdampfer und OS-Tabletten Bienenwohl- oder APIOXAL-Träufelanwendung: Voraussetzung: abnehmbare Deckbrettchen, genügend Abstand zum Aufkippen der Träufelflaschen

Zusammenfassung Restentmilbung, wenn im Spätherbst (Oktober/November) > 1 Milbe/Tag abfällt. Kontrolle (Windel) unerlässlich Behandlung je nach Ergebnis der Varroa-Kontrolle Wichtig: Restentmilbung gegen Bezahlung (=als Dienstleistung) kann im Rahmen des EU-Honigförderprogramms gefördert werden ( mit Verband reden).

Nicht-chemische Maßnahmen Vorteil: Jederzeit auch während der Tracht einsetzbar. Ohne Einsatz von Medikamenten oder Chemikalien Können von jedem Imker durchgeführt werden: - Drohnenbrutentnahme - Entnahme verdeckelter Arbeiterinnenbrut - Bannwabenverfahren - Brutableger - Natur- oder Kehrschwärme Infos zu Spezialverfahren, wie z.b. die Wärmebehandlung von Bienen oder Brutwaben (besondere Einrichtungen nötig: Wärmeschränke, Umlufteinrichtungen), in der Fachliteratur oder beim Spezialisten.

Drohnenbrutentnahme Drohnenbrut wird etwa achtmal stärker parasitiert als Arbeiterinnenbrut. (mehrmalige) Entnahme verdeckelter Drohnenbrutwaben Varroa-Befall am Saisonende um bis zu 30 % niedriger Auch geringe Milbenabschöpfung im Frühjahr wirkt sich bis zum Saisonende stark befallssenkend aus (negativer Zinseszinseffekt ). Drohnenwaben mit dem Volk überwintern oder bereits zur Weidenblüte einhängen beste Fangwirkung mit Drohnenfangwaben (= verdeckelungsreife Drohnenbrutwaben) in brutfreien Völkern Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 14

Drohnenbrutentnahme Wichtig! Eingehängte Baurahmen oder Drohnenwaben vor Schlüpfen ausschneiden! Sonst gegenteiliger Effekt Entwicklung der Varroa würde gefördert! Ausschneiden im Rahmen der routinemäßigen Völkerbearbeitung hält Zusatzarbeit gering. während der Trachtperiode durchführbar Reicht allein nicht aus, Schädigung der Bienenvölker zu verhindern. Restentmilbung und nicht-chemische Maßnahmen 15

Entnahme von verdeckelter Arbeiterinnenbrut senkt Varroa-Belastung in den Wirtschaftsvölkern verzögert Überschreitung der Schadensschwelle dadurch wird verlängerte Trachtnutzung möglich ermöglicht frühzeitige Bildung von Jungvölkern Die entnommenen Arbeiterinnen-Brutwaben können sofern sie nicht zur Honiggewinnung herangezogen werden bereits während ihrer Bildungs- bzw. Aufbauphase mit geeigneten Mitteln gegen die Varroa behandelt werden. Bannwarbenverfahren

Jungvolkbildung Jungvolkbildung (Brutableger, Kehrschwärme) sichert Völkerbestand - nur gesunde Muttervölker ergeben gesunde Jungvölker! Brut- und Bienenentnahme zur Ableger- bzw. Kehrschwarmbildung reduziert Varroa-Befall in Wirtschaftsvölkern Muttervölker stark befallen: sofortige Varroa-Bekämpfung bei Jungvölkern schwach befallen: Varroa-Bekämpfung gemeinsam mit Wirtschaftsvölkern Gleichzeitige Entmilbung von Wirtschafts- und Jungvölkern In Nachbarschaft stark befallener Wirtschaftsvölker steigt auch Varroa-Befall der Jungvölker rasch an!

Brutableger Vorteile Brutableger leicht und in großer Zahl zu erstellen junge, vitale Königin, Senkung des Varroa-Befalles der Muttervölker! rascher Start durch schlüpfende Brut Nachteil Seuchenübertragung durch sporenbelastete Futterkränze bzw. Wabenbereiche mit erkrankter Brut möglich Belastetes Wachs wird an Jungvölker weitergereicht.

Brutableger mit verdeckelter Brut: vor dem Zusetzen der Königin Behandlung mit Ameisensäure (Nassenheider Verdunster) nach dem Schlüpfen der verdeckelten Brut: Sprühbehandlung mit APILAC oder ApiOxal bzw. 1 x Träufeln mit ApiOxal oder BIENENWOHL. Menge des Behandlungsmittels laut Gebrauchsanweisung an die Volksstärke des Ablegers anpassen! Weitere Behandlungsschritte (Behandlung nach Trachtschluss, Restentmilbung) sind gleich wie bei den Wirtschaftsvölkern. Der Mittelaufwand ist an die geringere Volksstärke anzupassen.

Kehrschwarm Vorteile Bildung während der gesamten Bienensaison möglich gut in normale Völkerbearbeitung (Schwarmverhinderung, Abnehmen der Honigräume) einzubauen. Kunstschwarmgewicht je nach Jahreszeit mindestens 1 bis 2 kg! Seuchenvorbeugung/Sanierung (z.b. Amerikanische Faulbrut) junge, vitale Königin gute Mittelwirksamkeit (da brutfrei erstellt) Rückstandsfreiheit des Wabenbaues und der Bienenprodukte junger Wabenbau (wenn auf Mittelwände eingeschlagen)

Natur- und Kehrschwärme Varroa-Bekämpfung Immer brut- und wabenfreie Phase nützen (Oxalsäure: Träufelund Sprühverfahren, Milchsäure: Sprühverfahren) Manche Mittel sind für Anwendung in der Schwarmkiste nicht zu empfehlen (z.b. Ameisensäure, Thymolpräparate). Erfolgt Varroa-Bekämpfung erst nach Einschlagen, ist gewähltes Mittel auf das Vorhandensein oder Fehlen von verdeckelter Brut abzustimmen (siehe Brutableger). Weitere Behandlungsschritte (Behandlung nach Trachtschluss, Restentmilbung) sind gleich wie bei den Wirtschaftsvölkern. Mittelaufwand an die geringere Volksstärke anzupassen. Brutunterbrechung

Zusammenfassung Nicht-chemische Maßnahmen sind wichtiges Glied in integriertem Konzept zur Varroa-Bekämpfung. auch dann anwendbar, wenn Medikamente noch nicht eingesetzt werden dürfen (z. B. unmittelbar vor oder während der Trachtperiode) Allein eingesetzt, hat man nur mit dem Bannwabenverfahren auf isolierten Ständen, die keinem Infektionsdruck aus der Nachbarschaft ausgesetzt sind, eine gewisse Chance, die Varroa-Milbe unter der Schadensschwelle zu halten.

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Bannwabenverfahren Prinzip: Königin wird - mit Hilfe einer Wabentasche aus Absperrgitter - viermal im Abstand von 7 Tagen oder dreimal im Abstand von 9 Tagen auf eine Wabe gesperrt. Sobald die gesamte Brut im Bienenvolk verdeckelt ist, stehen den fortpflanzungsbereiten Varroa-Milben nur mehr die Brutzellen auf der Bannwabe zur Verfügung. Verdeckelte Bannwaben werden entnommen und mitsamt den darin befindlichen Milben vernichtet. Jungvolkbildung (zurück zu Folie 17)

Bannwabenverfahren Vorteil: Ohne Honigqualität negativ zu beeinflussen, auch während der Tracht durchführbar. Nachteile: - Durchführung erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo sich in den Völkern der Nachbarimker, die nicht das Bannwabenverfahren einsetzen, Varroa-Milbe rasant vermehrt. Nach Abschluss des Verfahrens kann es daher zu starkem Milbeneintrag kommen, der weitere Bekämpfungsmaßnahmen (Restentmilbung) notwendig macht. - Arbeitsaufwand ist beim Bannwabenverfahren erhöht. Jungvolkbildung (zurück zu Folie 17)

Bannwabenverfahren Rahmenbedingungen: Einleitung sollte auf örtliche Trachtverhältnisse abgestimmt sein und zwischen Mitte Mai und Mitte Juni erfolgen. Negative Auswirkungen auf den Honigertrag sind dann nicht zu erwarten. Es sollte spätestens bis Mitte Juli abgeschlossen sein, damit noch der Aufbau eines starken Wintervolkes möglich ist. Erzielbare Wirksamkeit: Mehr als 90 Prozent durch Entnahme von 3 bis 4 gedeckelten Bannwaben. Auch verdeckelungsreife Drohnenbrut kann mit großem Erfolg in Völkern oder Volksteilen ohne verdeckelte Brut (z.b. Flugling bei der Zwischenablegerbildung) als Bannwabe eingesetzt werden. Jungvolkbildung (zurück zu Folie 17)

Bannwabenverfahren Schematischer Ablauf: 1. Schritt: Königin wird auf erste Bannwabe gesperrt und mit dieser zurück ins Brutnest gehängt. 2. Schritt: Königin kommt nach 7 oder 9 Tagen von der 1. auf die 2. Bannwabe. Die 1. Bannwabe bleibt bis zum nächsten Schritt frei im Volk, damit sie verdeckelt werden kann. 3. Schritt: Königin wird auf die 3. Bannwabe gesperrt. Die 2. Bannwabe kommt frei ins Volk. Die 1. und jetzt verdeckelte Bannwabe wird entnommen und vernichtet. 4. Schritt: Beim 9-Tage-Rhythmus wird die Königin freigegeben, die Bannwabe verbleibt noch im Volk, die 2. Bannwabe wird entnommen und vernichtet. Eine Woche später wird auch die jetzt verdeckelte 3. Bannwabe entnommen und vernichtet. Beim 7-Tage- Rhythmus wird eine 4. Bannwabe eingesetzt und - wie bereits beschrieben - weiter verfahren. Jungvolkbildung (zurück zu Folie 17)

Brutunterbrechung Prinzip: Entnahme der Königin führt zu Brutunterbrechung für etwa ein Monat Beurteilung: Effekt dieser Methode ohne Zusatzmaßnahmen nur gering reicht allein nicht aus, Bienenvölker bei starkem Varroa-Befall vor Zusammenbruch zu bewahren kombiniert mit einer Drohnen-Fangwabe während der brutfreien Phase kann Varroabefall stark reduziert werden Zusammenfassung (zurück zu Folie 22)