Einen Vogel töpfern. Das Material: Wie ich auf die Idee kam:

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Einen Vogel töpfern Wie ich auf die Idee kam: In der Schule studierte ich welche Möglichkeiten ich hätte. Ich diskutierte mit meiner Kollegin zusammen, was sie machen wird und was ich machen könnte. Und dann kam ich beim Gedanke an Zuhause auf die Idee etwas zu töpfern. Denn wenn ich etwas töpfere hätte ich alles Material schon parat und mit meiner Mutter auch eine Person, die mir helfen könnte. Als ich am Mittagstisch meine Mutter fragte, was ich machen könnte sagte sie sofort: Töpfere doch einen Vogel! Als sie das sagte, wusste ich, dass ich dies mache. Das Material: Der Ton: Ton ist ein natürliches Material. Wenn man Ton erhitzt wird er wieder hart wie Stein. Deshalb kann man auch vieles daraus formen. Eben gerade weil es ein sehr interessantes Material ist, das einfach zum Formen ist, wird das töpfern bei vielen Leuten zum Hobby. Gebrannter Ton ist auch fast nicht zu zerschlagen. Meine Mutter versuchte einmal eine Kugel, die ihr nicht gefiel, von der Terrasse auf ein Strässchen fallen zu lassen um sie kaputtzumachen, doch bei diesem Versuch scheiterte sie! Ton gibt es in verschiedenen Strukturen. Um den Ton formen zu können, braucht es in der Tonmasse Schamotte, das ist schon gebrannter Ton. Ohne diese würde der Ton beim Formen zusammenfallen. Je nachdem wieviel Prozent Schamotte und in welcher Körnung diese im Ton ist, ist der Ton sehr grob oder ganz fein. Für die Drehscheibe würde man ganz feine Schamottierung benützen, so dass man sich nicht die Hände zerschneiden kann, für grosse Formen ist ein grober Ton von Vorteil, weil dieser dann nicht zusammenfällt. Dazu gibt es auch noch viele verschiedene Farben von Ton. Die Glasur: Wenn man noch Glanz dazu fügen oder eine andere Farbe einbauen will, kann man nach dem ersten Brennen das Objekt glasieren. Wie beim Ton gibt es auch bei den Glasuren viele verschiedene Farben. Allerdings sollte man vor dem Glasieren das Objekt unbedingt schon einmal brennen! Dies weil das Objekt sich verkleinert (schwindet) während dem brennen und wenn die Tonware nicht schon einmal gebrannt ist, würden bei der Glasur Risse entstehen. Beim Glasieren kann man das Objekt anmalen wie man es will. Man muss einfach beachten, dass die Glasur auch ein bisschen runterlaufen könnte. Nachdem man es glasiert hat, lässt man es wie vor dem ersten Brand trocknen und brennt das Objekt dann noch ein zweites Mal. Es gibt auch Rakkubrand. Rakku ist eine spezielle Glasur, die beim Brennen wie Risse 1

ergibt. Dazu benötigt man allerdings einen speziellen Rakkuofen. Es gibt aber auch Kurse um das zu lernen. Meine Mutter brennt eigentlich nichts mit dem Rakkubrand. Sie war einmal an einem Kurs, bei dem sie auch viel dazulernte, doch sie hat keinen Rakkuofen zuhause und arbeitet mit den normalen Glasuren. Sie machte auch verschiedene Kurse über das Töpfern und lernte, indem sie Verschiedenes ausprobierte, auch dazu. Sie sagt auch mir immer wieder: Übung macht den Meister! Die Arbeitsschritte: Den Körper formen: Dazu braucht man eine Gumminiere, eine Töpfernadel, eine Gipsform: (12cm Durchmesser) und Ton: Witgert, anthrazit (max. Brenntemperatur: 1300 c, Schamottierung: 25%). Als ich dies alles zusammenhatte nahm ich ein Stück Ton und knetete es flach bis es etwa 1cm dick war. Nachdem habe ich es in die Gipsform hineingedrückt. Dabei ist sehr wichtig, dass es gut angedrückt und verstrichen wird, da sonst noch Luft dazwischen ist. Wenn dies der Fall wäre könnte die Kugel beim Brennen platzen! Danach verstrich ich den Ton gut, dass es überall etwa gleich dick ist. Dann kann man die Überreste am Rand mit der Töpfernadel wegschneiden. Wenn der Rand oben flach ist muss er angeraut werden. Dies dient dazu, dass die zwei Halbkugeln gut aneinanderhaften. Nach diesen Schritten kann man jetzt auch die zweite Halbkugel machen. Wenn man dies gemacht hat, nimmt man ein bisschen Wasser und nässt den Rand. Danach schlickert man sie zusammen mit ein bisschen Ton und Wasser. Jetzt muss man noch mit der Gumminiere die Unebenheiten ausbessern. Für das muss man ein wenig drücken und über die Kugel fahren. Wenn es keine Unebenheiten mehr hat ist die Kugel fertig. Jetzt kann man die Kugel am besten in der Form stehen lassen und mit einem Plastik bedecken, dass sie nicht zu schnell austrocknet. Die Kugel habe ich jetzt zwei Tage lang trocknen lassen. Ideal wäre nur ein Tag. Da es aber noch nicht ein Vogelkörper sondern nur eine ganz runde Kugel ist, muss man sie noch ein bisschen umformen. Dazu schneidet man ein grosses ovales Loch oben in die Kugel. Den Rand des Lochs muss man wieder mit der Nadel anrauen. Jetzt wird das Loch wieder zusammengepresst und die Naht mit Schlicker und einem Tonwürstchen fein verstrichen. Dabei muss man wieder sehr sorgfältig vorgehen, damit die Naht beim Brennen dann auch gut hält. Nun ist die ovale Form des Körpers ja schon ein bisschen gegeben und man kann den Körper für den Vogel so formen wie er einem gefällt. 2

Den Kopf formen: Für den Kopf des Vogels muss man wieder ein Loch in den Körper schneiden und mit der Nadel den Rand anrauen. Danach ein bisschen Ton nehmen und gut andrücken. So kann man den Kopf gut modellieren. Am Schluss sollte er ein bisschen rundlich sein. Um den Schnabel zu machen nimmt man ein bisschen Ton, rollt ihn aus und formt dann die Spitze des Schnabels ein bisschen dünner. Beim Schnabel ist jedoch wichtig, dass er nicht zu dünn ist, weil er sonst leicht abbrechen könnte. Um den Schnabel zu befestigen muss man ein Loch in den Kopf machen und den Rand des Lochs anrauen und anfeuchten. Wenn dies gemacht ist kann man den Schnabel nehmen und mit nassem Ton (Schlicker) am Körper befestigen. Wenn er einmal gut befestigt ist kann man ihn noch formen und ausbessern wie er einem gefällt. Man kann machen, dass er nach oben, auf die Seite, nach unten oder gerade schaut. Den Schwanz formen: Dazu muss man wieder ein Loch in die Kugel machen und den Rand anrauen und anfeuchten. Wenn dies gemacht ist, formt man den Schwanz ungefähr wie er aussehen sollte und kann ihn dann am Rand des Lochs andrücken und mit Schlicker befestigen. Jetzt ist die Grundform des Schnabels, Schwanzes und Kopfes gegeben und man kann es noch ausbessern. Wenn einem der Vogel dann gefällt kann man ihn mit der Gumminiere noch ebenmässig machen. Jetzt habe ich ihn einen Tag stehen lassen und am nächsten Tag mache ich die Flügel. Wichtig beim Stehen lassen ist, dass er nicht zu sehr austrocknet. Deshalb habe ich ein grosses Plastik über den Vogel getan und ihn mit Wasser noch ein bisschen angenässt. Die Flügel formen: Um die Flügel zu machen habe ich Ton genommen und ausgerollt. Danach habe ich die Flügel ausgeschnitten, wie ich sie etwa will. Dazu habe ich zuerst eine Schablone aus Papier ausgeschnitten um zu schauen ob die Flügel zum Körper passen würden. Nachdem habe ich den Vogel und die Flügeln mit der Nadel angeraut. Dazu habe ich auch noch die Stelle genässt, an der die Flügel kommen. Jetzt habe ich sie gut angekleistert und befestigt. Mit der Gumminiere habe ich alles noch festgedrückt und ausgebessert. Hier ist wieder ganz wichtig, dass zwischen den Flügeln und dem Körper keine Luft ist weil er sonst platzen könnte. Jetzt ist die Grundform des Vogels fertig und man muss ihn mindestens eine Woche lang trocknen lassen bevor man ihn das erste Mal brennt. 3

Das Brennen: Wenn man wirklich völlig zufrieden mit seinem Tonvogel ist, muss man ihn ja mindestens eine Woche lang stehen lassen damit er trocknet. Wenn er getrocknet ist, kann man ihn brennen. Am besten brennt man ihn mit anderen Tonsachen, um den Strom und den Platz nicht zu verschwenden. Der Ton wird auf 960c erhitzt. Man sollte auch schauen, dass die anderen Tonsachen ungefähr die gleichhohe Brenntemperatur haben, wie dieser Tonvogel. Manchmal kann es auch sein, dass das Tonobjekt während dem Brennen platzt. In diesem Fall war es noch zu feucht. Deshalb sollte man es lange genug trocknen lassen. Es kann aber auch sein, dass die Flügel oder der Schnabel abbrechen. Wenn dies der Fall wäre, war zu viel Luft zwischen Schnabel/Flügel und Körper. Deshalb ist eine exakte Vorarbeit ganz wichtig. Der Schrühbrand und der Glasurbrand: Wenn der Tonvogel völlig trocken ist kann man ihn zum ersten Mal brennen. Dies nennt man den Schrühbrand. Ob der Vogel trocken ist erkennt man auch an der Farbe des Tons: Trocken ist er hell und feucht ist er dunkel. Der Schrührbrand erfolgt bei 960c. Bei diesem Brand handelt es sich um eine Entwässerung des Tons. Die Temperatur wird in 6 Stunden auf 600c erhöht, dann etwas schneller auf 960c. Dabei wird das Wasser entzogen. Der Ton wird wieder wie er in der Natur ist: Zu einem festen Stein. Den zweiten Brand nennt man Glasurbrand. Dort wird der Ton auf 1250c erhitzt. Jedoch gibt es beim Brennofen verschiedene Programme und eines davon ist auf 1240c. Deshalb erhitzt meine Mutter jedes glasierte Tonstück auf 1240c. Dies reicht auch schon aus damit es Frostfest ist. Das Glasieren: Um den Vogel zu glasieren nahm ich eine grünliche Glasur: Kupfergrün-schwarz matt (Höchsttemperatur: 1250c ) Ich schüttete ein bisschen Glasur über den Rücken des Vogels und verstrich es mit einem Pinsel gut. Insgesamt muss man die Glasur 2-3 Mal auftragen, dass sie schön deckend ist. Dabei sollte man beachten, dass man jede Schicht in eine andere Richtung verstreicht, damit man am Ende nicht eine gestrichelte Glasur sieht. Der Vogel wird bei 1240c gebrannt. Dies ist ein festes Programm im Brennofen. So muss der Ofen nicht jedes Mal neu eingestellt werden. Frostfest ist eine Tonware, wenn sie bei 1240c gebrannt wurde. So kann der Ton kein Wasser mehr aufnehmen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Boden des Vogels sauber ist, sonst würde die Glasur im Ofen ankleben und man könnte den Vogel nicht mehr lösen. 4

Das Ergebnis sollte dann so aussehen: Wenn man mit dem Resultat zufrieden ist kann man den Tonvogel ein zweites Mal brennen. Dieses Mal wird er auf 1240 erhitzt. Dies ergibt ein schönes, glänzendes Kupfergrün über dem Rücken. Der Ton selbst wird bei diesem Brand auch noch ein bisschen dunkler. Die Technik: Es gibt drei Grundtechniken. Die Plattentechnik, die Wulsttechnik und das Drehen. Die Plattentechnik: Der Ton wird zu dünnen Platten ausgerollt (wie Kuchenteig), zugeschnitten und eventuell zusammengesetzt. Die Wulsttechnik: Der Ton wird zu Würsten gerollt und diese schichtet man anschliessend aufeinander. Je nachdem werden diese miteinander zu glattem Ton verstrichen. Diese zwei Techniken werden auch Aufbautechniken genannt. Mit der gleichen Technik, wie ich den Vogel geformt habe (zwei Halbkugeln) und der Aufbautechnik kann man auch viele andere Tiere wie z.b. Hühner, Hasen usw. formen. Das Drehen: Beim Drehen wird ein Tonklumpen auf eine Drehscheibe gesetzt und mit den Händen und Fingern geformt. Diese Technik braucht man vor allem für Geschirr. Daneben könnte man den Ton auch in verschiedene Formen einpressen. Mit Stempeln oder anderen Gegenständen (z.b. aus der Küche) könnte man die Oberfläche beliebig strukturieren. Meine Erfahrungen: Als ich mit dem Ton arbeitete fand ich heraus, dass man ziemlich Kraft braucht, raue und schmutzige Hände bekommt und viel Geduld braucht. Denn manchmal probiert man dreimal und man muss es doch wieder zusammenkneten und neu anfangen. Mir gefällt das Material, weil man ganz viel Freiraum hat. Man kann ihn wieder neu formen, wenn er nicht gut gekommen ist und viele verschiedene Glasuren und Formen ausprobieren. Auch trockene Tonreste können wieder neu aufbereitet werden, indem man sie nässt und knetet. So dass es keinen Abfall gibt. 5

Wenn der Vogel fertig ist sieht er dann so aus: Fakt ist: Beim Töpfern sind fast keine Grenzen gesetzt! 6

Interview Name: Ruth Kühni Wie bist du auf das Töpfern gekommen? Ich war immer schon kreativ und habe viele verschiedene Materialien ausprobiert. Ich habe mich spontan für einen Töpferkurs entschieden. Von Anfang an faszinierte mich das Material Ton, die Glasuren und die verschiedenen Möglichkeiten zu arbeiten. So machte ich fleissig weiter. Was für Formen machst du am liebsten? Warum? Ich mache am liebsten Vögel, die ich aus einer Kugel forme. Weil es dort auch einfach viele verschiedene Möglichkeiten gibt einen Vogel zu gestalten. Ganz besonders fasziniert mich, dass man bei den Vögel mit einfachen Tricks verschiedene Charaktere erschaffen kann (z.b. mit der Schnabelform, der Länge des Schnabels oder, dass man den Schnabel an der Seite des Kopfes platziert somit schauen nicht alle Vögel immer nur geradeaus.) Was war das erste Produkt, was du gemacht hast mit dem Material Ton? Mein erstes Projekt war ein grosser Tonvogel (Durchmesser: 25cm, Arbeitszeit: 6h) Der Vogel ist frostfest und lebt jetzt schon seit 6 Jahren in unserem Garten. Was war das Schwierigste, das du jemals gemacht hast? Das Schwierigste waren grosse Schneckenhäuser aus Ton. Ich habe x-mal angefangen bis die Schnecken meinen Vorstellungen entsprochen haben. Was ist dir besonders gut gelungen? Auf was bist du am meisten stolz? An meinem letzten Kurs bei einer Keramikerin habe ich einen Tonengel (Grösse: ca. 45cm) getöpfert. Beim Glasieren benutzte ich 4 verschiedene Glasuren, untereinander und nebeneinander. Was wird dein nächstes grosses Projekt sein? Ich möchte unbedingt noch eigenen Schmuck kreieren. Und habe dabei schon sehr viele Ideen im Kopf. Jasmin Kühni 7