Gruppe 4: Die Fronterlebnisse von Gustav Rothacker

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(* 22. Juli 1896 in Köslin/Westpommern, heute Koszalin/Polen, August 1975 in Bonn)

Transkript:

Arbeitsblatt 5a E: Der Soldat Gustav Rothacker Gruppe 4: Die Fronterlebnisse von Gustav Rothacker Alle Materialien stammen aus dem Nachlass von Gustav Rothacker und wurden von Ingeborg Plachetta zur Verfügung gestellt. M1 Auszüge aus Militärpass und Soldbuch von Rothacker:

Arbeitsblatt 5b E: Der Soldat Gustav Rothacker Gustav Rothacker in der Feldschmiede während des Ersten Weltkrieges Aufgabe: Ermittelt aus den Materialien die biographischen Daten, den Truppenteil, Beförderungen, Ehrenabzeichen, Verletzungen und die Entlassung sowie den Beruf, den Rothacker im Feld erlernte. Verfasst einen militärischen Steckbrief über Gustav Rothacker.

Arbeitsblatt 5c E: Der Soldat Gustav Rothacker M2 Das Kriegsnotizbuch von Gustav Rothacker vom 2.8.1914 bis zum 27.11.1914 Kriegsnotizbuch mit Feldpost-Bestimmungen Name: Gefreiter Rothacker Wohnort: Schwieberdingen Besondere Bemerkungen: 4. Bataillon Feldartillerie, Regiment 13 25. Reservedivision Der deutsch-französische Feldzug im Jahr 1914 2.August 1.Mobilmachungstag 11:30 Abmarsch vom Kasernenhof nach Untertürkheim zum Verladen der Geschütze. 3 Uhr Abfahrt des Zuges über Ludwigsburg, Bietigheim, Vaihingen. Hier eine halbe Stunde Aufenthalt, freundliche Bewirtung daselbst, dann weiter nach Mühlacker, Bretten ( ) daselbst gute Bewirtung, dann weiter über Germersheim, Saarbrücken, St. Ingerbert, Rheinfelden. Dietenhofen 1. Unterkunft; ausgeladen, dann Biwak bis zum 10.August Am 20. August morgens aus dem letzten Bett verjagt, morgens 3 Uhr dann Abmarsch nach Luxemburg, Biwak, dann weiter nachts 12 Uhr Abmarsch 21. August an die Grenze Stellung an der Straße morgens, morgens 5 Uhr in einem Kartoffelacker, 7 Uhr Stellungswechsel nach vorwärts, dann Beschießung von Longwy durch die 21 cm Mörser, mittags ein Uhr erster Schuss auf Longwy, nachmittags Infanteriegefechte. Abends ¾ 7 erster Schuss auf feindlichen Boden, dann nachts geschlafen bei den Geschützen. 22. August morgen 4 Uhr Tagwache, erster Zug vor an den Wald, gleich starkes Infanteriefeuer erhalten vor uns Regiment dann Stellungswechsel nach vorwärts an einen Friedhof. 9 Uhr abends Stellungswechsel nach vorwärts an einen Friedhof, neun Uhr abends Stellungswechsel nach vorwärts. Verfolgung der Franzosen bis morgens 4 Uhr, dann kam das Mittagessen, eine Stunde Schlaf, das war der erste Schlachttag. 23. August: Morgens Aufbruch 5 Uhr vor an einem Hof.Hinter dem Hof Stellung bis 10 Uhr, dann Stellungswechsel nach vorwärts auf einen Berg. Das Geschütz mit 20 Kanonieren den Berg hinaufgezogen, bei großer Hitze Mittag 1 Uhr Befehl von der Division. Der Feind ist auf der ganzen Front geschlagen und befindet sich in voller Flucht. Dreifaches donnerndes Hurra aus allen durstigen Kehlen, viele Munitionswagen, Bagagen und Geschütze erbeutet. Stellungswechsel nach vorwärts, Verfolgung des Feindes bis Abend 4 Uhr, dann Stellung am Wald dort erstes schweres feindliches Artilleriefeuer bis 9 Uhr Nacht, dann 15 km zurück im Biwak ½ 11 Uhr abends Mittagessen 24. August: Morgens 6 Uhr angespannt, Befehl von der Division. Longwy gefallen, dreifaches Hurra, 10 Uhr Abmarsch zur Verfolgung bis morgens 4 Uhr ohne einen Schuss abzugeben, 4 Uhr morgens Mittagessen, Ruhe an einem Fluss bis 6 Uhr

Arbeitsblatt 5d E: Der Soldat Gustav Rothacker 25. August8 Uhr Abmarsch dann gleich Stellung und schwerer Artilleriekampf I. Abteilung Verluste Hauptmann Schnitzler gefallen, Fähnrich Lotterer und einige Mannschaften, Leutnant Hegelmayer eisernes Kreuz, dann Stellungswechsel nach vorwärts 100m eingegraben, die Franzosen weichen, Stellungswechsel nach vorwärts, Abends 6 Uhr zurück, dann gings auf Raub aus nach Enten und Hühnern; Abends 6 Uhr großer Fraß, 10 Uhr die Nachtschicht, bei der wir mindestens 26 Geschütze erobert hatten, ins Biwak 26. August 10 Uhr vormittags durch Unvorsichtigkeit eines Schusses, der noch im Rohr war, 5 Pferde tot und einige Mannschaften schwer verletzt. Mittags Vormarsch auf Marville. 28.August Divisionsbefehl Montmedy gefallen, dreifaches Hurra, Vormarsch auf Montmedy. Überfall der 13. Pioniere durch ein verstecktes Bataillon Franzosen im Wald. Schauderhaftes Bild. Die Pioniere arbeiteten dabei mit Spaten und Äxten. Hunderte von Franzosen lagen mit zerspaltenem Schädel im Straßengraben. Dann weiter bis 1 km an die Maas, dort Halt an einem Wald. Kommandant von Montmedy gefangen und dem Kronprinzen vorgeführt. Schon wieder die Württemberger, war die Antwort. An dem Wald Volltreffer in ein Gespann. Zwei Mann tot, mehrere verwundet. Vor in Stellung, starkes feindliches Feuer bis zum Einbruch der Dunkelheit. Die Nacht am Geschütz. 30.August Übergang morgens 10 Uhr über die Maas. Männer unter starkem feindlichem Artilleriefeuer. Dann Stellung hinter einem Ort. 11 Uhr vormittags Stellungswechsel nach vorwärts. Stellung in einem Haferfeld unter starkem feindlichen Infanteriefeuer vom Kirschbaum eines Dorfes sofort den ganzen Ort in Brand geschossen. Die Infanterie stürmt die Maas höher unter unserem Feuer. Abends 5 Uhr Stellungswechsel nach vorwärts. Dann Stellung an dem brennenden Dorf. Die Nacht an den Geschützen geschlafen. 1. SeptemberMorgens Stellungswechsel nach vorwärts, Verfolgung des Feindes bis 1 Uhr, ( ) Mittags Wasser holen eine halbe Stunde bei großer Hitze, nachts an den Geschützen 6.September Sonntags zuerst zwei Pferde beschlagen, dann Abmarsch in Stellung bei Courupt, Starkes feindliches Artilleriefeuer, 6 Pferde verloren, mittags 1 Uhr Stellungswechsel nach vorwärts, starkes Feuer an einem Wassergraben, dann vor, Stellung in einer Haferfeld, 4.Batterie vor an den Wald, dort Stellung, erstes Schnellfeuer, abends Stellungswechsel nach vorwärts nachts geschlafen unter dem Geschütz 10.September Gleiche Stellung 3.Zug vor Leutnant Schnabel leichte Verwundete, abends halb 8 Abendsegen, danach schweres Artilleriefeuer, dann Volltreffer in das 3 Geschütz, 4 Mann tot Gefreiter Siegle, Kanonier Krieger, Hahn, Vogel, schwer verwundet Unteroffizier Mayer, Gefreiter Blank, Kanonier Albrecht und Kugel. Nachts an den Geschützen, nachts 12 Uhr aufstehen, Befehl 4. Bataillon vor, Parole Sieg oder Tod 11.September Sofort Stellungswechsel bei starkem Regen nach vorwärts durch Sonmaisne, Stellung an einem Wäldchen 1 Uhr bis halb zwei Stellungswechsel nach vorwärts keine Infanterie noch da mit Karabinern vor, dann vor an Bahn, dann Stellung am Bahndamm starkes feindliches Artilleriefeuer 2 französische Bataillone zum Teil vernichtet, sie weichen; 4- Bat. aushalten, aushalten, den ganzen Tag starkes feindliches Granatfeuer, nachts Regen an den Geschützen, 11 Uhr aufstehen, Stellungswechsel nach rückwärts, marsch bis 4 Uhr dann Stellung in Schanzen bis 6 Uhr

Arbeitsblatt 5e E: Der Soldat Gustav Rothacker 12.September Den ganzen Tag Regen, nachts in einem Schützengraben 22.September Vormarsch über Fleville den ganzen Tag. Abends zurück. Dort abends krank 41 Grad Fieber, 9 Uhr abends nach Fleville ins Lazarett bis 23.September 28.SeptemberVorwärts dann die ganze Batterie in Feuerstellung, mein Geschütz vor mit Hauptmann, Beschießung eines Truppenstabs, dann im Artilleriefeuer das Geschütz zu den anderen. Dann starkes Beschießen der feindlichen Schützengräben durch die gesamte Artillerie. Die Franzosen weichen mittags 1 Uhr. Große Hitze, Stellungswechsel nach vorwärts. Alles steht in Flammen, großer Durst, Infanterie reicht uns Kaffeebohnen für den Durst. Das Haferfeld sieht blau und rot von Toten und Verwundeten, Franzosen als auch viele Deutsche. Ein Schützengraben voll mit Schlamm, Wasser und toten Deutschen und Franzosen, auch Offiziere dabei ein verwundeter Franzose schießt nach einem Ulanen weiter vor feindliches Schnellfeuer, wieder zurück in Stellung, dann weiter vor und Stellung an einem belgischen Ort. Abends 5 Uhr dort einige Flaschen Wein und ein Stück Speck inzwischen. 30.September Rückfahrt über Fleville, Cormay, dort den Weg verfehlt, im Wald bis 4 Uhr abends glücklich, dann weiter bis Binarville dort Pferd an Wagen angeschirrt auf einer Wiese, Pferd springen lassen, dann zu Fuß 1.Oktober Feuereinstellung in Binarville 2.Oktober Feuerstellung in B., schweres Artilleriefeuer, Flucht in die Schützengräben 3.Oktober 2.u.6. Geschütz Stellungswechsel nach vorwärts im Infanteriefeuer, wieder zurück 7.Oktober Stellung in Binarville. 4 Forts von Antwerpen gefallen. 4 schwere Batterien erbeutet und 60 Feldgeschütze 8.Oktober Stellung in Binarville. Nichts Neues. 10. Oktober 3.u.6. Geschütz Stellungswechsel nach vorwärts in den Argonnenwald, Stellung am Waldrand, nachts kolossales Infanteriefeuer 11. Oktober Bau eines Waldheims 13. Oktober An der Beobachtungsstelle im Schützengraben 23.Oktober Ablösung durch die 2.Bataillon, zurück zur Batterie, Geschütze bleiben stehen 26.Oktober Über Nacht in einem Strohhaufen 27.Oktober Nachts starker Regen, Überschwemmung unseres Unterstandes morgens 4 Uhr Zusammenbruch, 5 Uhr glücklich entkommen 28.Oktober Stellungswechsel in den Argonnenwald, vor dem Wald eine kleine Rast, hier erhielt ich das eiserne Kreuz mit anderen, dann gings weiter in den Wald bis zu 200 Meter vor die feindlichen Schützengräben. Nachts im Wald an einem kleinen Häuschen.

29.Oktober Bau unseres Geschützstandes, starkes Infanteriefeuers Arbeitsblatt 5f E: Der Soldat Gustav Rothacker 4.-6.November Beschießung der feindlichen Gräben 9. November ein Graben genommen 10. November unter schweren Verlusten zurückgeschlagen 11. November Beschießung der feindlichen Gräben, starkes Artilleriefeuer 12. November Beschießung der feindlichen Gräben, einen Graben genommen 13. November feindlicher Angriff abgeschlagen 17. November Beschießung der feindlichen Gräben, Regiment 124 stürmt den ersten feindlichen Graben, 36 Gefangene gemacht 18. November Beschießung eines feindlichen Blockhauses 20. November Ein Schützengraben genommen, 40 Franzosen gefangen 21. November Starkes Artilleriefeuer, Beschießung der feindlichen Gräben 22. November Starkes Beschießen der feindlichen Gräben, dann Sturm der Infanterie, 40 Franzosen gefangen 23. November Ein Schützengraben genommen durch das Regiment 120 25. November Erster Schnee im Argonnenwald 27. NovemberTraurige Nachricht abends 8 Uhr, dass wir nach Russland müssen, erster Wein. Im Wald nachts vollends alle Munition verschossen bis 1 Uhr. Aufgabe: Lest das Feldnotizbuch von Rothacker zum ersten Kriegsjahr 1914. Erstellt für euer Plakat eine Zeitleiste für die Monate August, September, Oktober und November, in der ihr Rothackers Erlebnisse festhaltet. Ergänzt euren Zeitstrahl mit den Karten zum Kriegsjahr 1914 (Zusatzmaterial) und markiert die von Rothacker erwähnten Orte. Ermittelt den Verlauf des Krieges an der Front anhand der Notizen. Inwiefern verändert sich der Krieg von einem Bewegungs- zu einem Stellungskrieg? Belegt eure Einschätzung mit dem Kriegsnotizbuch und markiert es auf dem Zeitstrahl. Informiert euch über im Internet über eine der Schlachten, von denen Gustav spricht z.b. Schlacht von Longwy, die Übergabe von Montmedy, den Übergang über die Maas

Arbeitsblatt 5g E: Der Soldat Gustav Rothacker M3 Feldpostkarten von Gustav Rothacker und Nachrichten der Familie Geschützstand aus 200 m vor dem Feind. Herzliche Grüße Gustav. Könnt ihr mir vielleicht eine Zeitung schicken, hier weiß man nichts mehr von der Welt. 31. Mai 1915. An Fräulein Amalie Rothacker. Liebe Schwester. Besten Dank für Dein liebes Paket. Es geht mir immer gut. Wir hatten viele Verluste, alles mehr Verwundete In den Schützengräben ist ein Gestank von toten Russen. Habe jetzt das 4. Paket erhalten. Feldpost-Karte an Adolf Rothacker. Morgens 8 Uhr 2. Juni 1915. Liebe Eltern. Habe heute noch ein Paket erhalten, es ist dies das 8. im Mai. Mein Wachtmeister ist auch kriegsmüde geworden. Er geht heute noch heim, er will krank sein. Es geht mir gut. Herzliche Grüße. Eben ein Hurra auf Gustav.

Arbeitsblatt 5h E: Der Soldat Gustav Rothacker 17. Juni 1915 Brief von Gustavs Onkel an die Familie Lieber Bruder! Für Deine Nachricht besten Dank. Von Gustav erhielt ich kürzlich auch einen Brief, worin er mir seine Stellung mitteilte, er legte auch einen Brief von Ottilie bei, der an mich gerichtet war, worin sie schrieb,»gustav hat jetzt auch Läuse bekommen«. Er machte dazu die energische Randbemerkung»gehabt«. Nun das ist nichts Arges, diese Tierchen kommen an der Westfront auch vor und ich bin froh, dass ich es über den Korporal hinaus gebracht habe, sonst hätte ich auch nicht dafür garantieren können, ob ich nicht mal in die Entlausungsanstalt hätte wandern müssen. Mir geht es immer gut, werde vor dem 15. Juli noch einige Tage in Urlaub kommen. Herzlich grüßt Euch alle Gustav. Aufgabe: Lest gemeinsam Gustavs Nachrichten an seine Familie. Versucht die Briefe zuerst im Original zu entziffern. Haltet eure Ergebnisse auf dem Plakat fest. Die folgenden Fragen helfen euch dabei: - Ermittelt Gustavs Einstellung zum Krieg anhand der Postkarten und des Feldnotizbuchs. - Wie zeigt sich die Einstellung zur eigenen militärischen Lage und zu den Gegnern in den Postkarten? - Was teilt Gustav seiner Familie mit? Worüber spricht er nicht? - Informiert euch im Internet über die Zensur bei der Feldpost. Weshalb kann Gustav nicht so viel über seine Fronterlebnisse berichten?