Der Erste Weltkrieg. Vom Wandel der Kriegsführung und wahrnehmung. Referent: Stefan Zeppenfeld

Transkript

1 Der Erste Weltkrieg Vom Wandel der Kriegsführung und wahrnehmung Referent: Stefan Zeppenfeld

2 Gliederung Ausmaße und Fakten Kriegsbegeisterung 1914 Strategieentwicklung (Schlieffen-Plan) Veränderte Kriegsführung Bedeutung und Auswirkungen Fazit

3 Ausmaße und Fakten

4 Ausmaße und Fakten 1914 bis 1918 Ausgelöst durch Mord an Franz Ferdinand 40 beteiligte Staaten 17 Millionen Tote 70 Millionen unter Waffen

5 Kriegsbegeisterung 1914

6 Strategie: Schlieffenplan Angriffskonzept für Zwei-Fronten-Krieg Bereits 1905 entwickelt Massiver Angriff auf Frankreich, dann Konzentration im Osten Plan scheitert, Deutsches Reich unter Druck Angriff auf Belgien führt zum Kriegseintritt Großbritanniens

7 Veränderte Kriegsführung Graben- und Stellungskriege Materialschlachten Giftgaskrieg U-Boot-Krieg Völkermord Unmittelbar betroffene Zivilbevölkerung

8 Stellungskrieg

9 Materialschlacht & Totaler Krieg Ausgehend von der levèeen masseder französischen Revolutionskriege, erstmals deutlich manifest im Amerikanischen Bürgerkrieg , erreicht sie im Ersten und im Zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkte. Mobilmachung allermilitärischen, wirtschaftlichen und geistig-weltanschaulichen Ressourcen für die Kriegführung; Missachtung der völkerrechtlichen Unterscheidung zwischen kriegführenden Streitkräften (Kombattanten) und nichtkämpfender Zivilbevölkerung; Zerstörung kriegs-und lebenswichtiger Anlagen im Hinterland des Gegners; Mobilisierung gewaltiger Propagandamittel, um die eigene Wehrbereitschaft zu steigern und die des Gegners zu zersetzen. Krieg und Frieden, Meyers, S. 29.

10 Materialschlacht & Totaler Krieg

11 Giftgaskrieg Grausame Neuerung des Ersten Weltkriegs Effektiv gegen Grabenstellungen Massenauslöschung gegnerischer Soldaten Schlagartige Tötung mehrerer 1000 Soldaten

12

13 Giftgaskrieg

14 Zeitzeugenschilderung 7:30 Uhr Gas mit den größten Kalibern. 7:30 bis 8:00 Uhr 38,5 bis 42-Zentimeter-Granaten. Erde bis zum Himmel. Die Schlucht eine riesige Dampfwolke, turmhoch flogen die Trümmer. Dorf [ ] ist eine Rauchwolke. Gegenüber unserer Stellung scheint die Welt unterzugehen. Raus aus den Gräben! Kein Quadratmeter, der nicht zerwühlt ist. Die Maschinengewehre rasseln, das Infanteriefeuer rollt. Ein Höllenlärm. Da stürzt einer, dort wieder einer. Leutnant U., unser derzeitiger Kompanieführer, steht auf da spritzen Fetzen seiner Generalstabskarte, er krampft die Hände vor die Brust und fällt vorne über. Nach wenigen Minuten ist er tot. Kriegsbriefe gefallener Studenten, Witkop(Hg.), Leipzig 1918, S. 115f.

15 Bedeutung und Auswirkungen Zwischenstaatliche Kriege, insbesondere Großmachtkriege, [haben] in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts statistisch an Bedeutung verloren. Wurden im 16. Jahrhundert noch 22 Großmachtkriege geführt, so waren es im 20. Jahrhundert nur noch sechs. Allerdings hat die Intensität dieses Konflikttyps (gemessen an den Opferzahlen) im modernen internationalen System deutlich zugenommen: dies mündete in die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Krieg im Wandel, Chojnacki, S. 6.

16 Bedeutung und Auswirkungen Desillusionierung der gesamten deutschen und europäischen Öffentlichkeit Verurteilung des Krieges Weitreichende Diskussionen über Kriegsschuld und Ursachen der Niederlage Versailler Vertrag als Schandfrieden

17 Fazit Wandel von Kriegsbegeisterung zur Kriegsverurteilung Urkatastrophe des 19. Jahrhunderts Materialschlacht mit weitreichenden Folgen für Zivilbevölkerung Neue Formen der Kriegsführung: U-Boot-Krieg und Gaskrieg

18 Gesamtfazit Der Krieg wurde zunehmend entgrenzt Das größere Industrie- und Menschenpotenzial entschied über Sieg Einzelne Schlachten oder befähigte Heerführer entschieden keine Kriege mehr Gewalt gegen die Zivilbevölkerung nahm zu Verrohung der Kriegsführung Ergebnis: Totaler Krieg