ÖNORM L 1132 Ausgabe: 2015-01-15 Golfplätze Technische Anforderungen an Errichtung und Umbau Golf courses Technical requirements for construction and reconstruction Terrains de golf Exigences techniques pour la construction et la reconstruction Medieninhaber und Hersteller Austrian Standards Institute/ Österreichisches Normungsinstitut Heinestraße 38, 1020 Wien Copyright Austrian Standards Institute 2015 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung, Aufnahme auf oder in sonstige Medien oder Datenträger nur mit Zustimmung gestattet! E-Mail: publishing@austrian-standards.at Internet: www.austrian-standards.at/nutzungsrechte Verkauf von in- und ausländischen Normen und Regelwerken durch Austrian Standards plus GmbH Heinestraße 38, 1020 Wien E-Mail: sales@austrian-standards.at Internet: www.austrian-standards.at Webshop: www.austrian-standards.at/webshop Tel.: +43 1 213 00-300 Fax: +43 1 213 00-818 ICS 65.020.40; 97.220.10 zuständig Komitee 229 Grünräume
Inhalt Vorwort...3 1 Anwendungsbereich...3 2 Normative Verweisungen...3 3 Begriffe...5 4 Standortuntersuchungen...6 5 Planungskriterien...6 6 Materialien...7 6.1 Allgemeines...7 6.2 Sande und Kiese...7 6.3 Zuschlagstoffe für Rasentragschichten...8 7 Regelbauweise für Grüns und Abschläge...8 7.1 Allgemeine Anforderungen und Bauhinweise...8 7.2 Untergrund/Unterbau...8 7.3 Entwässerungseinrichtungen...9 7.4 Bauweisen... 12 7.5 Rasentragschicht für Grüns... 15 7.6 Rasentragschicht für Abschläge... 16 7.7 Bauausführung... 17 8 Spielbahnen (Fairways)... 17 8.1 Bodenaufbereitung... 17 8.2 Entwässerung... 18 9 Hindernisse... 18 9.1 Bunker/Sandhindernisse... 18 9.2 Wasserhindernisse... 19 10 Vegetation... 19 10.1 Rasenarbeiten... 19 10.2 Pflanzungen... 23 11 Wasserversorgung... 23 11.1 Allgemeines... 23 11.2 Bewässerungswasserbedarf... 23 11.3 Bewässerungseinrichtungen... 24 Anhang A (normativ) Inbetriebnahme von Golfplätzen... 25 A.1 Mindestanforderungen zur Inbetriebnahme von Golfplätzen... 25 Literaturhinweise... 26 2
Vorwort Im Bundesgesetz über die Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVP-G) sind auch Golfplätze erfasst, wobei der Neu- oder Umbau unter bestimmten Voraussetzungen unter die UVP-pflichtigen Vorhaben fallen und in das Prüfungsverfahren einbezogen werden. Darüber hinaus wurde mit der Entscheidung des IOC, Golf zu den Olympischen Spielen ab 2016 zuzulassen, ein wesentlicher Schritt vom traditionellen Golfspiel zur Anerkennung als Sport gesetzt. Die ÖNORMEN L 1130 und L 1132 definieren auf Basis der genannten Rahmenbedingungen die Anforderungen an die Errichtung und den Umbau von Spielstätten für Golf und dienen auch als Hilfestellung zur Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen. 1 Anwendungsbereich Die vorliegende ÖNORM gilt für die Errichtung oder den Umbau von Golfplätzen mit Naturrasen sowie für Übungseinrichtungen mit Naturrasen. Die Anforderungen gemäß ÖNORM L 1130 und die Vorgaben der Umweltverträglichkeitsprüfung gemäß UVP-G sind zu berücksichtigen. Die vertraglichen Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer sind unter Berücksichtigung der ÖNORM B 2241 zu treffen. 2 Normative Verweisungen Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). Rechtsvorschriften sind immer in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden. ÖNORM B 2241, Gartengestaltung und Landschaftsbau Werkvertragsnorm ÖNORM B 2606-1, Sportplatzbeläge Teil 1: Naturrasen ÖNORM B 4412, Erd- und Grundbau Untersuchung von Bodenproben Korngrößenverteilung ÖNORM B 4413, Geotechnik Untersuchung von Bodenproben Bestimmung der Korndichte mit dem Kapillarpyknometerverfahren unter Einbeziehung der VORNORM ÖNORM CEN ISO/TS 17892-3 ÖNORM B 4414-2, Erd- und Grundbau Untersuchung von Bodenproben Bestimmung der Dichte des Bodens Feldverfahren ÖNORM B 4418, Geotechnik Durchführung von Proctorversuchen im Erdbau ÖNORM B 4422-1, Erd- und Grundbau Untersuchung von Bodenproben Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit Laborprüfungen ÖNORM B 4422-2, Erd- und Grundbau Untersuchung von Böden Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit Feldmethoden für oberflächennahe Schichten ÖNORM EN 932-1, Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von Gesteinskörnungen Teil 1: Probenahmeverfahren 3
ÖNORM EN 932-2, Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von Gesteinskörnungen Teil 2: Verfahren zum Einengen von Laboratoriumsproben ÖNORM EN 1097-6, Prüfverfahren für mechanische und physikalische Eigenschaften von Gesteinskörnungen Teil 6: Bestimmung der Rohdichte und der Wasseraufnahme ÖNORM EN 1367-1, Prüfverfahren für thermische Eigenschaften und Verwitterungsbeständigkeit von Gesteinskörnungen Teil 1: Bestimmung des Widerstands gegen Frost-Tau-Wechsel ÖNORM EN 12231, Sportböden Prüfverfahren Bestimmung der Bodendeckung bei Naturrasen ÖNORM EN 12616, Sportböden Bestimmung der Wasserinfiltrationsrate ÖNORM EN 13242, Gesteinskörnungen für ungebundene und hydraulisch gebundene Gemische für Ingenieur- und Straßenbau ÖNORM EN 14955, Sportböden Bestimmung der Zusammensetzung und der Kornform von ungebundenen mineralischen Belägen für Sportböden für den Außenbereich ÖNORM EN 15933, Schlamm, behandelter Bioabfall und Boden Bestimmung des ph-werts ÖNORM EN 15935, Schlamm, behandelter Bioabfall, Boden und Abfall Bestimmung des Glühverlusts ÖNORM EN 16086-2, Bodenverbesserungsmittel und Kultursubstrate Bestimmung der Pflanzenverträglichkeit Teil 2: Petrischalentest mit Kresse ÖNORM L 1061-1, Physikalische Bodenuntersuchungen Bestimmung der Korngrößenverteilung des Mineralbodens Teil 1: Grobboden ÖNORM L 1061-2, Physikalische Bodenuntersuchungen Bestimmung der Korngrößenverteilung des Mineralbodens Teil 2: Feinboden ÖNORM L 1063, Physikalische Bodenuntersuchungen Bestimmung des Wasserrückhaltevermögens mittels Drucktopf mit keramischer Platte ÖNORM L 1065, Physikalische Bodenuntersuchungen Bestimmung der hydraulischen Leitfähigkeit in gesättigten Stechzylinderproben ÖNORM L 1084, Chemische Bodenuntersuchungen Bestimmung von Carbonat ÖNORM L 1099, Chemische Bodenuntersuchungen Bestimmung der spezifischen elektrischen Leitfähigkeit ÖNORM L 1110, Pflanzen Güteanforderungen, Sortierungsbestimmungen ÖNORM L 1111, Gartengestaltung und Landschaftsbau Technische Ausführung ÖNORM L 1112, Anforderungen an die Bewässerung von Grünflächen ÖNORM L 1113, Begrünung mit Wildpflanzensaatgut ÖNORM L 1121, Schutz von Gehölzen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen ÖNORM L 1128, Schwimmteiche und Naturpools Anforderungen an Planung, Bau, Betrieb und Sanierung ÖNORM L 1130, Golfanlagen als Bestandteil der Kulturlandschaft ÖNORM L 1210, Anforderungen für die Herstellung von Vegetationstragschichten 4
BGBl. Nr. 513/1994, Düngemittelgesetz 1994 DMG 1994 BGBl. I Nr. 89/2000, Bundesgesetz über die Prüfung der Umweltverträglichkeit UVP-G BGBl. II Nr. 292/2001, Kompostverordnung EU-Sortenkatalog: Gemeinsamer Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten, Artikel 17 der Richtlinie 2002/53/EG des Rates vom 13. Juni 2002 über einen Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten 3 Begriffe Für die Anwendung dieser ÖNORM gelten die Begriffe nach ÖNORM L 1130 und die folgenden Begriffe: 3.1 Drainage Anlage zum Sammeln und Ableiten von ungebundenem Wasser aus dem Boden 3.2 Drainagekies enggestufte Rundkörnung bei der Hohlräume zwischen den Körnern ungebundenes Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten 3.3 Drainrohr Rohr, durch das Wasser aus dem Boden abgeleitet wird 3.4 Drainschicht zwischen Unterbau und Rasentragschicht liegende Schicht, die als Teil des Entwässerungssystems der Ableitung von überschüssigem Sickerwasser dient 3.5 Eignungsprüfung Prüfung zum Nachweis der Eignung von Baustoffen und Baustoffgemischen für den vorgesehenen Zweck 3.6 Oberboden oberer Mineralbodenbereich mit organischer Substanz 3.7 Planum bearbeitete Bodenoberfläche mit festgelegten Merkmalen zb Höhenlage, Gefälle, Ebenflächigkeit 3.8 Rasentragschicht Schicht, die der Rasennarbe als Hauptwurzelraum dient, Belastungen aufnimmt, Nährstoffe und Wasser pflanzenverfügbar speichert sowie Überschusswasser an die Entwässerungseinrichtungen bzw. den Untergrund/Unterbau abgibt 3.9 Schlitz-Drain schmale, rohrlose Entwässerungseinrichtung zur Ableitung überschüssigen Sickerwassers 5