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Transkript:

Inhalt der Pressemappe Ausstellungsdaten Die Neuaufstellung der Schausammlung Die Etablierung einer Schausammlung in der Albertina Die Sammlung Batliner Die Sammlung Djerassi Kapitel der Schausammlung Künstler in der Ausstellung Kunstvermittlungsprogramm

AUSSTELLUNGSDATEN Titel Eröffnung Dauer Ausstellungsort Monet bis Picasso. Die Sammlung Batliner 22. März 2011, 18.30 Uhr ab 23. März 2011 dauerhaft Kahn Galleries Objekte Kurator 210 Werke Klaus Albrecht Schröder Kataloge Meisterwerke der Moderne Hrsg. Klaus Albrecht Schröder. Texte von Rainer Metzger, Klaus Albrecht Schröder. Der Katalog erscheint im Eigenverlag in Deutsch und Englisch. 320 Seiten mit 200 Farbabbildungen. Im Shop der Albertina und unter www.albertina.at um 29,00 Euro erhältlich. Kontakt Albertinaplatz 1, 1010 Wien T +43 (0)1 534 83-0 info@albertina.at, www.albertina.at Öffnungszeiten Täglich 10 18 Uhr, Mi 10 21 Uhr Presse Mag. Verena Dahlitz (Leitung) T +43 (0)1 534 83-510, M +43 (0)699 121 78 720, v.dahlitz@albertina.at Mag. Barbara Prikoszovits T +43 (0)1 534 83-511, M +43 (0)699 109 81 743, b.prikoszovits@albertina.at Sarah Wulbrandt T +43 (0)1 534 83-511, M +43 (0)699 121 787 31, s.wulbrandt@albertina.at Partner der Albertina Medienpartner

Monet bis Picasso Die Sammlung Batliner Neuaufstellung der Schausammlung ab 23. März 2011 Nachdem die Schausammlung der Albertina im Jahr 2010 auf einer erfolgreichen internationalen Tournee in der Nationalgalerie in Prag und dem Nationalmuseum in Seoul von rund 500.000 Besuchern besichtigt wurde, kehrt sie nun nach Wien zurück. Ab 23. März 2011 wird die Sammlung mit 210 ausgewählten Werken in den Kahn Galleries der Albertina neu aufgestellt. Die Ausstellung Monet bis Picasso. Die Sammlung Batliner umfasst die spannendsten Kapitel aus rund 100 Jahren Kunstgeschichte. Gemälde von Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Paul Cézanne, Amedeo Modigliani, Henri Matisse, Joan Miró, Pablo Picasso, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Marc Chagall und Kasimir Malewitsch geben einen Überblick über die Kunst des französischen Impressionismus und Postimpressionismus, der Fauves, des deutschen Expressionismus, des Bauhaus und der russischen Avantgarde bis zum Minimalismus. Die Neuaufstellung der Sammlung Batliner erfolgt in zwei Teilen. Der erste, chronologisch gehängte Teil reicht vom Impressionismus bis zur Nachkriegskunst um 1960. Der zweite Teil ist der Malerei der Gegenwart gewidmet. Er wird ab Juni dieses Jahres in der Basteihalle präsentiert. Bereits seit Herbst 2007 bereichert die Sammlung Batliner - eine der bedeutendsten europäischen Privatsammlungen der Klassischen Moderne - die Albertina und damit die Museumsstadt Wien. Die Kunstsammler und Mäzene Herbert und Rita Batliner ermöglichten dem Museum durch die Übergabe ihrer wertvollen Kollektion die Etablierung einer Schausammlung mit Kunstwerken vom späten 19. Jahrhundert bis zur Malerei der Gegenwart, womit ein wichtiger Beitrag zur Neupositionierung der Albertina geleistet wurde. Viele Ausstellungen in der Albertina, aber auch in anderen Museen national und international wurden bereits aus diesem neuen Bestand gespeist. Neben der Sammlung Batliner zeigt die Ausstellung auch Werke der Sammlung Djerassi sowie weitere wichtige Dauerleihgaben aus Privatbesitz. Die Etablierung einer Schausammlung in der Albertina Mit der Übergabe der kapitalen Privatsammlung des Ehepaares Batliner wurde das Profil der Albertina nachhaltig verändert. Das Museum besitzt nicht mehr länger nur die größte grafische Sammlung und eine der bedeutendsten Fotosammlungen der Welt. Erstmals in seiner Geschichte verfügt dieses traditionsreiche Haus auch über eine Schausammlung an Malerei vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Die Erweiterung der Albertina sah von Beginn an neben der architektonischen auch eine Sammlungserweiterung vor. Ohne die finanziellen

Möglichkeiten privater Sammler wäre jedoch das Streben nach Museumsexpansion und dem Ausbau der Sammlungen zum Scheitern verurteilt. Für die Albertina war die Integration des Sammlungsvermächtnisses von Rita und Herbert Batliner eine in der bald 250-jährigen Geschichte einzigartige Bereicherung. Die alte fürstliche und die gegenwärtige neue Schausammlung verzahnen sich überdies vielfältig. Noch mehr als in der Vergangenheit ist es nun möglich, aus der Sammlung heraus und mit deren Kernbeständen wichtige Retrospektiven und Themenausstellungen zu konzipieren und durchzuführen. Die Sammlung Batliner Rita und Herbert Batliner begannen vor fast 50 Jahren Kunst zu sammeln. Neben dem Werk Alberto Giacomettis bildete die Malerei des französischen Impressionismus und Postimpressionismus von Anfang an einen spezifischen Sammlungsschwerpunkt. Bei ihrer Sammlertätigkeit konzentrierten sie sich auch auf das Werk Pablo Picassos: heute befinden sich über 40 Arbeiten des Künstlers, darunter zehn Gemälde und zahlreiche Zeichnungen und Unikat-Keramiken in ihrer Sammlung. Das Sammlerpaar erwarb ebenso Kunstwerke der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und sammelt auch weiterhin Höhepunkte des aktuellen Kunstgeschehens. 2007 haben Rita und Herbert Batliner ihre in eine Stiftung eingebrachte wertvolle Kunstsammlung mit über 300 Gemälden von Monet über Picasso, Matisse und Modigliani, Nolde, Kirchner, Malewitsch und Giacometti bis zu Rothko, Bacon, Alex Katz, Baselitz und Kiefer als Vermächtnis der Albertina übergeben. Die Sammlung Djerassi Im Jahr 2008 konnten darüber hinaus 67 Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde von Paul Klee übernommen werden, die Carl Djerassi als Schenkung der Albertina übergeben hat. Carl Djerassi, dieser große Chemiker, dem die Welt die Erfindung der Antibabypille verdankt und der seit über 20 Jahren als Autor von Wissenschaftsdramen weltweit in Erscheinung tritt, ist nicht nur ein großer Klee-Sammler sondern auch ein ausgewiesener Klee-Kenner. Mit seiner intimen Kenntnis von Paul Klees Werk hat er im Laufe der letzten Jahrzehnte zwei gleichrangige Sammlungen aufgebaut und diese einerseits dem San Francisco Museum of Modern Art und andererseits der Albertina geschenkt: letzteres als Ausdruck der Versöhnung mit der Republik Österreich, aus der ihn das Hitler-Regime 1938 vertrieben hat.

Kapitel der Schausammlung Impressionismus 1874 stellten Monet, Renoir, Sisley, Pissarro, Degas, Cézanne und andere Künstler zum ersten Mal gemeinsam im Atelier des Fotografen Nadar in Paris aus. Ihre Werke mit der neuen, ungewöhnlich hellen Farbpalette lösten einen Skandal aus. Die Kritik nannte die Künstler abschätzig Impressionisten, womit erstmals in der Geschichte der Moderne ein Schimpfwort binnen kurzer Zeit zum Stilbegriff einer künstlerischen Bewegung avancierte. Ziel der impressionistischen Bewegung war die spontane Wiedergabe des unmittelbaren Natureindrucks, wie er sich im Freien, vor dem Motiv, oft in gleißendem Sonnenlicht, darbot. Die Veränderung der Farben und des Schattens in einer bestimmten Lichtsituation irritierte die Zeitgenossen ebenso wie die skizzenhafte Schnelligkeit der Pinselführung und der Verzicht auf tiefenräumliche Perspektiven. Die Impressionisten sahen die Landschaft weniger als stimmungsreiches Sujet, sondern vielmehr als Folie von Lichtreflexen und Farben. Neoimpressionismus 1886 waren in der letzten Gruppenausstellung der Impressionisten Gemälde von Georges Seurat und Paul Signac zu sehen, deren revolutionärer Farbauftrag heftige Diskussionen auslöste. Basierend auf modernen wissenschaftlichen Licht- und Farbtheorien, hatten die Künstler eine Malweise entwickelt, die die Leuchtkraft der Farben steigerte: Die drei Grundfarben, Blau, Rot und Gelb sowie deren Komplementärfarben, Orange, Grün und Violett werden in kleinen Punkten eng nebeneinander gesetzt, damit sie sich erst im Auge des Betrachters mischen. Diese Technik nannte Seurat Divisionismus (Zerlegung einer Farbe in Spektralfarben); bekannt wurde die Methode als Pointillismus. Der Kritiker Félix Fénéon fasste sie unter dem Schlagwort Neoimpressionismus zusammen. Signac entwickelte das Verfahren weiter und setzte anstelle von Farbpunkten breite Striche und größere Flecken. Gerade weil sich diese nicht mehr im Auge des Betrachters mischen, sondern einzeln erkennbar bleiben, behalten sie ihre Farbintensität. Fauvismus Der Name Fauves (wilde Tiere) wurde von dem Kritiker Louis Vauxcelles geprägt, als er die wilden, farbintensiven Bilder von Matisse, Derain, Vlaminck, Van Dongen und Dufy im Pariser Herbstsalon von 1905 erstmals ausgestellt sah. An ihnen schockierte die ungezügelte, kraftvolle Malweise, die Deformierung des Gegenständlichen, der Verzicht auf Plastizität und Räumlichkeit so wie die leuchtend explosive Farbgewalt, deren Intensität vor allem auf die Verwendung ungemischter, reiner Farben zurückzuführen ist. Die großen Vorbilder waren Cézannes formale Strukturierung des Bildes, Gauguins weite Farbflächengestaltung, Van Goghs ungestüme zeichnerische Pinselführung und Seurats pointillistisches Verfahren, die sie zu einer neuen Synthese zusammenführten.

Nabis 1888 formierten sich Bonnard, Vuillard, Denis, Vallotton u.a. zu einer Künstlergruppe mit dem Ziel, die Malerei zu erneuern. Sie nannten sich programmatisch "Nabis", was im Hebräischen "Propheten" oder "Erleuchtete" bedeutet. Ähnlich den Symbolisten opponierten sie gegen den Naturalismus in der Malerei. War es im Impressionismus um "Sichtbarkeit" gegangen, stand nun das "Sichtbarmachen" einer höheren Wahrheit an erster Stelle. Nicht die Nachahmung der Natur, sondern die Welt des Unbewußten wie Traum, Gefühl, Phantasie und Religiosität soll bildhaft umgesetzt werden. Die Anregungen zu neuen bildnerischen Äquivalenten fand man bei Redon, Gauguin, Cézanne und der ostasiatischen Kunst. Plastische und räumliche Werte treten zugunsten der Zweidimensionalität zurück, propagiert wird die ornamentale Betonung der Fläche. Expressionismus Die Künstlergruppe Brücke wurde 1905 in Dresden von den Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet. Sie bestand bis 1913. Ihr Ziel war es, radikal neue künstlerische Wege zu gehen und sich von den Stilkonventionen der Akademien zu lösen. Als ein Grundsatz der Künstlergruppe galt, mit gleich gesinnten Künstlern in Kontakt zu treten und in gemeinsamen Ausstellungen deren avantgardistische Bestrebungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. 1906 schlossen sich Max Pechstein und Emil Nolde der Brücke an. Im Expressionismus der Brücke streben Farbe und Form nach einem reinen und direkten, durch keine Konventionen gehemmten Ausdruck. Die Motive werden zum Ausdrucksträger für das innere Erleben der Welt und die subjektive Empfindung der Künstler. Die Natur soll nicht nachgeahmt werden, sondern die starke Empfindung, die sie auslöst, soll sich in den Kunstwerken vergegenständlichen. Paul Klee Das Oeuvre Paul Klees gehört zu den wichtigsten und umfangreichsten der Klassischen Moderne, es umfasst mehr als neuntausend Bilder und Grafiken. Seine bildnerische Laufbahn beginnt Klee als Zeichner, 1898 übersiedelt er zum Kunststudium nach München. 1912 schließt er sich der Künstlervereinigung Der blaue Reiter an, wichtige Anregungen erfährt sein Werk durch die Begegnung mit Delaunays Orphismus und dem Kubismus. Die Erfahrungen der legendären Tunis-Reise 1914 mit August Macke und Louis Moilliet führen zur souveränen Beherrschung von Kolorit und Farbe. Erste künstlerische Erfolge stellen sich nach seiner Hinwendung zu einer expressiven und zugleich abstrahierten Bildsprache ein. 1920 schreibt Klee in einem Katalogvorwort [...] diesseitig bin ich gar nicht fassbar [...] und positioniert sich so als weltabgewandter Künstler-Schöpfer. Diesem Selbstbild entspricht auch seine zentrale Leitidee vom Kunstwerk als Schöpfungsgleichnis und vom organischen Entstehen des Kunstwerks.

Russische Avantgarde Die russische Avantgarde war kein isoliertes nationales Phänomen. Viele Künstler kannten die aktuellen Kunstentwicklungen in Westeuropa. Neuerungen wie Kubismus und Futurismus wurden schöpferisch weiterentwickelt. Die wichtigsten russischen Strömungen waren der Neoprimitivismus (ab 1907), der Kubofuturismus (ab 1912), der Suprematismus (ab 1915) und der Konstruktivismus (ab 1919). Eine Sonderstellung nahmen Marc Chagall und Wassily Kandinsky ein. Den Durchbruch zu einer eigenständigen modernen Kunst in Russland bewirkten die Neoprimitivisten ab 1907. Man griff auf russische Traditionen wie Volkskunst, handgemalte Ladenschilder, Volksbilderbögen (lubki) und altrussische Ikonenmalerei zurück. Die Hauptvertreter sind Natalia Gontscharowa und Michail Larionow. Alexandra Exter und Ljubow Popowa verschmolzen französische und italienische Vorbilder bildlich und begrifflich im Kubofuturismus. Kasimir Malewitsch gilt als Begründer des Suprematismus. Er zeigte 1915 erstmals ungegenständliche Werke. Marc Chagall Chagall wuchs in bescheidenen Verhältnissen im weißrussischen Witebsk auf. Nach dem Studium der Malerei in St. Petersburg ging er 1910 nach Paris, wo er mit den aktuellsten französischen Kunstrichtungen wie Fauvismus, Kubismus und Orphismus konfrontiert wurde. Obwohl Chagall von diesen Eindrücken nicht unberührt blieb und einzelne Anregungen auch eklektizistisch in sein Werk aufnahm, schloss er sich keinem bestimmten Stil an, sondern blieb ein Einzelgänger, der seine Herkunft aus der russischen Provinz ebenso wenig zu verleugnen suchte wie seinen streng jüdischen Glauben. Chagalls Bildthemen sind untrennbar mit seinem eigenen Erleben und Empfinden verbunden: Erinnerung, Traum und Sehnsucht werden zu kaleidoskophaften Farb- und Formfacettenverschmolzen. Den Surrealismus hat er gleichsam mit seinen Traumwelten vorweggenommen. Surrealismus Die in den frühen 1920er Jahren von Paris ausgehende Strömung des Surrealismus versuchte das Unwirkliche und Traumhafte sowie die Tiefen des Unbewussten darzustellen. Ihr Begründer André Breton plädierte 1924 in seinem Surrealistischen Manifest für eine Aufhebung der Widersprüche von Realität und Irrealität in einer absoluten Überwirklichkeit (Surrealismus). Zu den wichtigsten Vertretern gehören Max Ernst, Paul Klee, Hans Arp, André Masson, Joan Miró und Salvador Dalí. Joan Mirós spontane Mal- und Zeichentechnik (Automatismus) lässt die wie zufällig und kürzelhaft wirkenden Gebilde unbewusst und verspielt erscheinen. Die belgischen Künstler René Magritte und André Delvaux entwickelten eine Sonderform, den veristischen Surrealismus. Ihr Schaffen zeichnet sich durch eine exakte Wiedergabe von Motiven der realen Welt aus, die aber in einen fremden, traumhaften Kontext gesetzt werden.

Oskar Kokoschka Das Leben Oskar Kokoschkas kommt einer Odyssee im kriegszerrütteten Europa des 20. Jahrhunderts gleich. Schon mit seinem ersten Auftreten 1908 beeindruckt er die Öffentlichkeit als Doppelbegabung mit literarischen und bildkünstlerischen Beiträgen. Kokoschkas schwere Kriegsverletzung und das schmerzliche Ende der Beziehung zu Alma Mahler 1915 führen zu einer künstlerischen Neuorientierung. Die Werke der Dresdener Jahre ab 1917 erstrahlen in völlig neuen Farben. 1923 kommt Kokoschka nach Wien zurück und reist ab 1925 quer durch Europa bis in den Nahen Osten. Seine Städtebilder nehmen innerhalb der Kunst des 20. Jahrhunderts einen einzigartigen Stellenwert ein. Pablo Picasso Zwischen 1906 und 1908 vollzog sich in Picassos Kunst ein radikaler Umbruch, der den Kubismus begründete. Seine intensive Beschäftigung mit der Kunst Cézannes sowie Schwarzafrikas führte zur völligen Dekonstruktion traditioneller Bildformen. Ab diesem Zeitpunkt begann Picasso gemeinsam mit Georges Braque die Bildgegenstände auf ihr Wesen hin formal zu analysieren und in Facetten aufgesplittert mehransichtig zu erfassen. Ab 1912 erfolgte dann gleichsam die Umkehrung: Aus den selbständig gewordenen Einzelteilen setzten Picasso und Braque nun die Bilder synthetisch nach dem Prinzip der Collage neu zusammen. Während des Zweiten Weltkrieges beschränkte Picasso seine Themen fast völlig auf Stilleben, Landschaften und Frauenporträts. Sein Leben nach 1945 verlagerte sich in die Provence. Ab 1960 schuf er hier, getrieben von der Angst um seine immer knapper werdende Lebenszeit, ein ausuferndes Spätwerk, dessen explizite Sexualität und scheinbare Formlosigkeit selbst engste Freunde verstörte. Picassos Gestalten der späten Bilder beherrschen monumental die Leinwand. Alberto Giacometti Giacometti erhielt wichtige Impulse durch die internationale Avantgarde, die er in Italien und vor allem während seiner Jahre in Paris kennen lernte. Nach Annäherungen an den Kubismus und seiner surrealistischen Periode suchte Giacometti ab 1934 nach neuen Formen, um die Totalität des Lebens zu erfassen, indem er ausgehend vom ägyptischen Formenkanon die Stilisierung der menschlichen Gestalt intensivierte und damit zu seinen ureigensten Schöpfungen gelangte. Im Zentrum von Giacomettis skulpturalem, malerischem und grafischem Werk steht die menschliche Figur zumeist als lang gezogene, zerklüftete Gestalt, in der sich der Zeitgeist des Existenzialismus inkarniert. Seine Gestalten spiegeln eine ruinöse Welt nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs wider. Es geht um Versehrtheit nicht nur der menschlichen Gestalt, sondern auch der Landschaft, die Giacometti, in ähnlicher

Verweigerung von Buntheit und mit nervösem, fahrigem Pinselstrich, nahezu abstrakt festhält. Abstrakter Expressionismus 1950 schlossen sich 18 Künstler, darunter Barnett Newman und Hans Hofmann, in New York zu einer Protestbewegung gegen die offizielle Ausstellungspolitik zusammen. Sie galten als Vertreter einer neuen, von Amerika ausgehenden Richtung, des Abstrakten Expressionismus. Diese Strömung umfasst alle Ausdrucksmöglichkeiten der Malerei außer der realistischen; ausgegangen wird vom unbewussten, traumhaften Surrealismus und von dem die Farbe verherrlichenden Orphismus. Künstlerische Intention im Einklang mit Improvisation und Zufall bestimmen das Kunstwerk. Innerhalb des Abstrakten Expressionismus bildeten sich divergierende Gruppen. Für die nicht-geometrische, lyrisch-expressive Abstraktion stehen Sam Francis und Morris Louis. Die geometrische Abstraktion, auch Farbfeldmalerei ( Colourfield Painting ) genannt, vertritt Barnett Newman. Hier dominiert die große, durchgehend einfarbige Fläche. Minimalismus Gemeinsam mit seinem Kollegen und Atelierpartner Otto Piene war Heinz Mack Begründer der Künstlergruppe Zero. Aus einer gemeinsamen Ausstellung in Düsseldorf im Jahr 1957 hervorgegangen, war Zero die Kadertruppe der deutschen Nachkriegskunst. Beeinflusst von der künstlerischen Praxis der monochromen Bilder eines Yves Klein oder Lucio Fontana und inspiriert von den Bestrebungen der italienischen Futuristen, Bewegung in die Kunst zu bringen, wurde Mack zu einem der wichtigsten Vertreter des Kinetismus der Jahre um 1960. Die dominierenden Farben stehen bei Macks Werken oft im Titel und auch die Bestrebung, Bewegung herzustellen, eine Vibration zu schaffen und Dynamik hervorzubringen, ist in Titeln wie Stille und Vibration bereits enthalten. Weitere Vertreter des Minimalismus wie Lucio Fontana und Victor Vasarely runden dieses letzte Kapitel der Schausammlung ab.

Künstler in der Ausstellung: Cuno Amiet Karel Appel Max Beckmann Herbert Boeckl Pierre Bonnard Constantin Brancusi Georges Braque Paul Cézanne Marc Chagall Lovis Corinth Henri-Edmond Cross Edgar Degas Robert Delaunay Paul Delvaux André Derain Kees van Dongen Jean Dubuffet Raoul Dufy Max Ernst Alexandra Exter Lyonel Feininger Pawel Filonow Lucio Fontana Sam Francis Alberto Giacometti Augusto Giacometti Natalia Gontscharowa Juan Gris Philip Guston Rudolf Hausner Erich Heckel Hans Hofmann Wolfgang Hollegha Johannes Itten Wassily Kandinsky Ernst Ludwig Kirchner Paul Klee Yves Klein Oskar Kokoschka František Kupka Michail Larionow Henri Lebasque Fernand Léger Aristarch Lentulow Sol LeWitt El Lissitzky Morris Louis

Heinz Mack August Macke René Magritte Kasimir Malewitsch Giacomo Manzù Marino Marini Henri Matisse Joan Miró Amedeo Modigliani Claude Monet Henry Moore Otto Mueller Edvard Munch Barnett Newman Emil Nolde Max Pechstein Pablo Picasso Hans Robert Pippal Camille Pissarro Jackson Pollock Ljubow Popowa Markus Prachensky Iwan Puni Pierre-Auguste Renoir Germaine Richier Alexander Michailowitsch Rodtschenko Christian Rohlfs Georges Rouault Konstantin Rozhdestwenski Théo van Rysselberghe Oskar Schlemmer Karl Schmidt-Rottluff Paul Signac Alfred Sisley Chaim Soutine Nikolai Suetin Wilhelm Thöny Henri de Toulouse-Lautrec Wassily Tschekrygin Victor Vasarely Maurice de Vlaminck Édouard Vuillard Rudolf Wacker Fritz Wotruba

Kunstvermittlungsprogramme zur Ausstellung Ab 5 Jahren Unsere Mitmachführung begleitet die jungen Besucher durch das wohl abwechslungsreichste Jahrhundert der Kunstgeschichte. Anhand ausgewählter Beispiele werden Entwicklungen wie Impressionismus, Expressionismus, Kubismus und Surrealismus sichtbar gemacht und erklärt und Stilmerkmale verglichen. Im Atelier gestalten die Kinder ein Bild im Stil ihrer Wahl. Ab 10 Jahren Einzelne Künstlerbiografien geben den Impuls zur Werkbetrachtung. Nach einem Fragenkatalog betrachten und erarbeiten die SchülerInnen selbsttätig ein Werk. Danach, beim gemeinsamen Ausstellungsrundgang in der Gruppe, werden die einzelnen Positionen einander gegenübergestellt und diskutiert. Die Atelierarbeit wird im Stil der Finalisten gestaltet. Ab 15 Jahren Einen Abriss der klassischen Moderne und ihrer wichtigsten Vertreter bietet die Führung für die älteren SchülerInnen. Die Werkbetrachtung ermöglicht den Vergleich und die Bestimmung von Entwicklungen der einzelnen Stile, die Identifikation ihrer Hauptvertreter und das Herausarbeiten prägnanter Stilkriterien in ihrer zeitlichen Abfolge. Als praktische Arbeit versuchen sich die SchülerInnen an einem Selbstporträt, das zuvor erarbeitete Stilmerkmale aufweist. Anmeldung und Information: Albertina Kunstvermittlung T (0)1 534 83-540 oder besucher@albertina.at Alle Infos und Termine auch unter: www.albertina.at/kunstvermittlung