Brustkrebs - was nun?

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Brustkrebs - was nun? 2008 M. Neuß

Entdeckung Selbstuntersuchung Vorsorgeuntersuchung bei Risiken in der Vorgeschichte bei Risiken in der Familie Reihenuntersuchung Screening-Programme

Wie erkennen? Tasten (Selbstuntersuchung) Bruströntgen (Mammografie) Brustultraschall (Mammasonografie) Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie) Schichtbilder

Selbstuntersuchung Die Brust hat sich verändert Ein Knoten wird getastet nässende Brustwarzen Schmerzen in der Brust Vorstellung beim Frauenarzt oder Hausarzt Überweisung zum Radiologen oder direkt in eine Brustambulanz

Vorsorge Sie haben ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs es gab Brustkrebs in der Familie es gab andere gynäkologische Tumore in der Familie Regelmäßige Vorstellung beim Frauenarzt Tastuntersuchung evtl. Brust-Ultraschall Überweisung zum Radiologen oder direkt in eine Brustambulanz

Screening Reihenuntersuchung für Frauen ohne Risiko im Alter in dem Brustkrebs am häufigsten auftritt alle zwei Jahre Entdeckung des Krebses so früh wie möglich Alle Frauen im entsprechenden Alter (50-75) werden regelmäßig angeschrieben Mammografie im Röntgenbus Auswertung im Screening-Zentrum Verständigung der Patientin bei auffälligen Befunden weitere Betreuung durch das Screening-Zentrum oder vor Ort

Wie entsteht Krebs? Für jede Zellteilung müssen die Gene verdoppelt - also kopiert werden. Dabei gibt es Fehler. Strahlen können Erbgut direkt schädigen. Chemische Verbindungen können Erbgut ebenfalls direkt schädigen. Auch Viren können das Erbgut verändern. Alle diese Schäden erhöhen das Risiko, dass Krebszellen entstehen

Was sind Risikofaktoren? Alter Hormonelle Einflüsse Anti-Baby-Pille? Hormonersatztherapie in den Wechseljahren? Wie viele Schwangerschaften gab es? Wenige, späte Schwangerschaften -> höheres Risiko Umweltfaktoren / Umweltgifte/ Strahlung Lebensweise Übergewicht, fettreiche Nahrung, Alkohol Vererbte Veranlagung

Wie beweisen wir den Krebs? Nachweis der Krebszellen unter einem Mikroskop Probenentnahme aus den auffälligen Bezirken Stanzbiopsie bei tastbaren oder im Ultraschall nachweisbaren Herden Vakuumbiopsie in Zentren bei Röntgenherden Probenentnahme in einer Operation in den restlichen Fällen

Der erste Kontakt Brustsprechstunde Regelmäßige Termine Immer durch spezialisierte Ärzte besetzt Bei Notfällen nach Absprache Sie kommen mit auffälligen Befunden zur nochmaligen Bewertung dem Verdacht auf einen Brustkrebs bereits bewiesenen Brustkrebs Der Arzt bietet Beratung, eingehendes Gespräch Planung des weiteren Vorgehens

In der Sprechstunde Alle vorhandenen Befunde werden durchgesehen und nochmals besprochen Fehlende Befunde werden ergänzt Stanzbiopsie oder Probenentnahme wenn notwendig Planung des weiteren Vorgehens bis zur Aufnahme in das Krankenhaus Ggf. werden Termine gleich vereinbart

Behandlungsmöglichkeiten Operation Bestrahlung (Radiatio) Chemotherapie Antihormonelle Therapie Antikörper-Therapie andere Verfahren Blutgefäße am Wachstum hemmen Immunzellen gegen den Krebs züchten...

Operation Standard ist Brusterhaltung, soweit irgend möglich dann muss immer eine Strahlentherapie folgen Die Größe des Tumors ist nicht entscheidend sondern das Verhältnis zwischen Brust und Tumor Wenn nicht anders möglich, dann auch Brustentfernung

Brusterhaltung Entfernung des Krebses mit Sicherheitsabstand Verschiedene Möglichkeiten, den Defekt zu decken Brustgewebe Gewebe vom Bauch oder Rücken Implantate nur in Kombination mit Strahlentherapie

Brustentfernung Notwendig, wenn der Brustkrebs an mehreren Stellen auftritt zu groß gegenüber der Restbrust ist die Patientin das wünscht kann mit sofortigem Wiederaufbau kombiniert werden Material vom Rücken oder der Bauchwand Prothesen Normalerweise keine Bestrahlung

Was ist die Lymphe? Im Körper befinden sich nicht nur Blutgefäße sondern auch Lymphgefäße. Diese entfernen überschüssiges Gewebswasser aus den Organen. Dabei fliesst die Lymphe über mehrere Filterstationen, die Lymphknoten, bis zur linken Schultervene. Auch bösartige Zellen können in der Lymphe schwimmen.

Lymphe aus der Brust Die Lymphe der Brust fliesst über Lymphknotenstationen in den Achselhöhlen Böse Zellen aus der Brust werden dort zunächst aufgehalten und nachgewiesen werden. Deshalb werden immer Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt

Methoden Schonende Entfernung weniger Knoten (1-5) Wächterlymphknotenentfernung Ausreichend sicher wenn Knoten noch nicht befallen sind Müssen aufwendig radioaktiv markiert werden Sichere Entfernung von 10-18 Lymphknoten Wächterlymphknotenentfernung nicht möglich WLK befallen (eventuell erst nach Tagen nachweisbar) Wunsch der Patientin

Das bedeutet Die erste Operation besteht immer aus Einer Operation der Brust brusterhaltend oder Brustentfernung Und einer Lymphknotenentnahme aus der Achsel 1-5 Wächterlymphknoten nach Markierung 10-18 Lymphknoten ohne spezielle Markierung

Wenn der Krebs zu groß ist? Manche Krebsknoten sind zu groß zum operieren. Defekt lässt sich nicht decken Knoten hat die Brustwand breit befallen Knoten ummauert empfindliche Strukturen Krebs kann verkleinert werden durch Chemotherapie Antihormonelle Therapie Primär systemische Therapie

Vor der Operation Was müssen wir wissen? Ist es ein Krebs? (geklärt durch Probenentnahme) Ist er operierbar? (geklärt durch die Untersuchung) Gibt es bereits Absiedelungen? Was sind Absiedelungen??

Absiedelungen sind Gleiche Wörter: Metastase, Tochtergeschwulst Krebszellen können sich vom Krebs lösen Sie können mit Blut oder Lymphe durch den Körper wandern. Sie können sich in bestimmten Organen festsetzen und dort wieder wachsen. Sind Absiedlungen vorhanden, ändert sich die Therapie

Wie finde ich Absiedelungen? Ab einer Größe von ca. 5mm = zehntausende Krebszellen In der Leber -> Leberultraschall In der Lunge -> Röntgenaufnahme der Lunge Im Knochen -> Nachweis Knochenschäden Knochenszintigrafie Radioaktive Markierung Nachweis von beschädigten, entzündeten Stellen in Knochen staging -Untersuchungen

Was passiert denn nun? Durch das erste Gespräch wurde ein Aufnahmetermin vereinbart Am Tag vor der Operation Aufnahmeuntersuchungen (körperliche Untersuchung, Blutabnahme, EKG) Absiedelungsuntersuchungen = staging - Untersuchungen Besprechung unter den Ärzten Besprechung des Vorgehens mit Ihnen im Detail Aufklärungsgespräche Eventuell Lymphknotenmarkierung (dauert etwas)

Am Tag der Operation Am Morgen Markierung des Krebses (Tasten, Ultraschall oder Röntgen) Leichte Beruhigungstablette, Umziehen Einschlafen im Operationsbereich Wiederaufwachen kurz nach der Operation Überwachung für 1-2h im OP-Bereich Ausschlafen auf Station

Was passiert danach? Fragen Bin ich jetzt geheilt? Wurde der Krebs vollständig entfernt? Waren die Lymphknoten befallen? Kann ich morgen nach Hause gehen? Antworten 1-3: Wir wissen es nicht, haben Sie etwas Geduld. 4: Mal sehen, vielleicht. Warum brauchen wir jetzt Zeit?

Wofür die Zeit? Sie selber brauchen Erholung Das entfernte Gewebe muss intensiv und zeitaufwendig untersucht werden Zur weiteren Planung brauchen wir alle Informationen Krebsart, -größe Lymphknotenbefall Spezielle Merkmale: Empfindlichkeit für Hormone (Hormonrezeptoren) oder Wachstumsfaktoren (HER-2 Rezeptor) Das dauert 5 bis 7 Tage

Erholung wovon und wofür Die Diagnose Brustkrebs stellt eine psychische Verletzung dar. Die Operation ist ein wirkliche Verletzung. Der Stress muss von Körper und Geist verarbeitet werden. Wir haben die Zeit, für die Zeit nach der Entlassung zu planen

Was kann geboten werden? Gesprächsangebote Malwerkstatt Physikalische Therapie Kontakte zur psychoonkologischen Weiterbetreuung Kontakte zu Selbsthilfegruppen und erste Gespräche Krankengymnastische Maßnahmen

Was passiert bei den Ärzten? Wir warten mit Ihnen. Neue Befunde besprechen wir mit Ihnen Für Gespräche stehen wir zur Verfügung Sind alle Informationen vollständig Ärztekonferenz für einen Therapieplan Erste Festlegung des Therapieplanes Planung des Abschlussgespräches

Abschlussgespräch Am letzten Tag des Aufenthaltes In der Regel 30 Minuten Zusammen mit der Patientin, Verwandten/ Vertrauenspersonen, allen behandelnden Ärzten Besprechung aller Daten und des weiteren Therapievorschlages Verweis auf die Tumorkonferenz

Tumorkonferenz Experten aller behandelnden Fachrichtungen Gynäkologen, Chirurgen, Krebsärzte, Strahlenärzte, Pathologen,... 10 bis 20 Personen Regelmäßige Treffen, regelmäßige Qualitätskontrolle Vorstellung aller aktuellen Fälle Diskussion Endgültige Therapiefestlegung

Nach der Entlassung Eventuell weitere Therapien Wieder normal Leben Das Ziel der Behandlung ist ein normales Leben danach. Für jede Frau bedeutet normales Leben etwas anderes.

Therapien danach Operation Bestrahlung (Radiatio) Chemotherapie Antihormonelle Therapie Antikörper-Therapie andere Verfahren Blutgefäße am Wachstum hemmen Immunzellen gegen den Krebs züchten...

Bestrahlung Zerstörung von Zellen im bestrahlten Gebiet durch schädigende Strahlen Schnellwachsende Zellen und bereits geschädigte Zellen sind empfindlicher Krebszellen sind empfindlicher Körperzellen werden aber auch geschädigt Bei erhaltener Brust Pflicht

Wie geht das vor sich? Nach Abschluss einer Chemotherapie Gesprächstermin in Strahlenklinik Aufklärung, Beratung, eventuell Vermessung der Brust und Planung der Therapie An 30-40 Tagen (5-mal je Woche) Fahrt zur Strahlenklinik Bestrahlung über 2-3 Minuten Rückfahrt

Chemotherapie Bösartige Zellen im gesamten Körper werden zerstört Chemotherapeutika sind Gifte Schädigen schnell wachsende und empfindliche Zellen mehr als gesunde Zellen Sind sehr effektiv Sind teilweise kombinierbar Haben Nebenwirkungen

Nebenwirkungen Werden meistens überschätzt Sind heutzutage oft kein Problem mehr Sind ein großer Angstfaktor Beispiele Haarausfall Fieber, Blutzellveränderungen Übelkeit, Durchfall Hautveränderungen Nervenschäden Herzschäden Allergische Reaktionen,...

Wie geht das? Individuelle Therapieschemata und Dosierungen Werden individuell festgelegt und berechnet Gabe in 4-6 Therapiezyklen Meistens erste Therapie nach der Operation In der Regel ambulant in einer Praxis Zum Beispiel 6-malige Gabe im Abstand von drei Wochen Dauer dann insgesamt 18 Wochen

Antihormonelle Therapie Hormone aus den Eierstöcken regen Krebszellen zum Wachsen an Hormonproduktion kann gehemmt werden Hormonrezeptoren können blockiert werden Die Rezeptorfunktion kann verändert werden Die Krebszellen wachsen und vermehren sich nicht mehr Der Körper kann den Krebs effektiver bekämpfen

Ist das schlimm? Nein. Nebenwirkungsärmste Therapie Bei sehr guter Effektivität Nebenwirkungen Wechseljahresbeschwerden Kopfschmerzen, Knochenschmerzen Depressionen... Sehr selten ernste Probleme

Und warum bei Seniorinnen? Wechseljahre: Eierstöcke stellen die Hormonproduktion ein Aber: Hormone werden auch anderswo produziert. Fettgewebe Nebennieren... Gerade bei Frauen > 70 Jahren wird antihormonelle Therapie bevorzugt.

Welche Möglichkeiten? Hormonblocker und Produktionshemmer Aromatasehemmer Exemestan, Anastrozol, Letrozol,... Hemmen die Hormonproduktion im gesamten Körper Tamoxifen (TAM) Blockiert den Hormonrezeptor Die Geschlechtshormone wirken nicht mehr Insgesamt über 5 Jahre einmal täglich geben Details in der Diskussion

Antikörper-Therapien Immuntherapie Markierung der Krebszellen, das Immunsystem zerstört sie dann Krebszellen haben spezielle Eigenschaften Vermittelt über Eiweiße an der Zelloberfläche Diese Eiweiße sind normalerweise nicht dort vorhanden.

Trastuzumab, Herzeptin Erster Antikörper, der zugelassen wurde Gegen einen spezielles Empfängereiweiß (HER2-Rezeptor) gerichtet. Blockiert die Rezeptorwirkung und markiert gezielt die Zellen für das Immunsystem Krebszellen Aber auch z.b. in geringer Weise Herzzellen Ergab eine dramatische Therapieverbesserung

Trastuzumab, Herzeptin Noch sehr teuer Nicht für alle Patientinnen Besondere Anwendungsbeschränkungen Nur in Verbindung mit oder nach einer Chemotherapie Manchmal Probleme mit den Kassen Weitere Antikörper befinden sich im Test

Weitere Therapien Operation Bestrahlung (Radiatio) Chemotherapie Antihormonelle Therapie Antikörper-Therapie andere Verfahren Blutgefäße am Wachstum hemmen Immunzellen gegen den Krebs züchten...

Normal leben!? Ist normales Leben überhaupt möglich? Die Verarbeitung braucht Zeit. Jeder Mensch verarbeitet anders. Jeder Mensch definiert sein Leben anders. Jeder Mensch braucht eine andere Betreuung und andere Hilfen.

Hilfen Eigenes soziales Netzwerk Familie, Verwandte, Bekannte Andere Netzwerke Selbsthilfegruppen, Vereine Arbeitgeber Medizinische Betreuung Anschlussheilbehandlung, Rehabilitation, Kur Psychoonkologische Betreuung Öffentliche Beihilfen Behinderung

Das tägliche Leben Patientinnen suchen und wollen Eigenverantwortung Der Krebs kann und soll bekämpft werden Es geschieht nicht nur etwas; ich mache selber etwas Muss ich mein Leben ändern? War ich vielleicht selber schuld am Krebs?

Warum Krebs? Deutungsversuche psychologisch vollkommen normal Erfolgreiche Bewältigungsstrategie Sichern somit das Überleben Oftmals unbegründet Möglichkeiten Bestrafung (sündig, ungesund lebend,...) Prüfung (Ziel ist der bessere Mensch.) Letztendlich Zufall, kein höherer Sinn und Zweck

Essen Es gibt für keine Form der Diät einen bewiesenen Effekt Dasselbe gilt für Zusatzstoffe wie Vitamine, Spurenelemente,... Wichtig: Übergewicht reduzieren Einfach gut und stressfrei essen Nicht übermäßig, mehrere Mahlzeiten Ausgewogen (Pflanzlich, tierisch), Fette reduzieren Vitamin- und Ballaststoffreich...

Sport Kann helfen, mit Nebenwirkungen besser fertig zu werden Kann eventuell auch bei Therapien helfen Kein Leistungssport Normale körperliche Betätigung und Leichter Sport (Joggen, Gymnastik, Angebote im Verein)

Alles andere Sie können tatsächlich ein ganz normales Leben leben. Das schließt Berufstätigkeiten, Freizeitaktivitäten und Tätigkeiten im Haus und Garten ein. Sie können es auf jeden Fall versuchen. Wenn es trotzdem Probleme gibt Operationsfolgen andere Therapiefolgen kann man immer noch anpassen

Alternativmedizin Spurenelemente Hochdosisvitamine Eiweißspaltende Enzyme Soja Thymuspräparate Sauerstoff- und Ozontherapie Cimicifuga racemosa (Silberkerze) Mistelpräparate

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit