Adenauers Außenpolitik

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Transkript:

Haidar Mahmoud Abdelhadi Adenauers Außenpolitik Diplomica Verlag

Haidar Mahmoud Abdelhadi Adenauers Außenpolitik ISBN: 978-3-8428-1980-1 Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diplomica Verlag GmbH http://www.diplomica-verlag.de, Hamburg 2012

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 3 2. Deutschland unter der Besatzungsherrschaft 5 2.1. Das Erbe Hitlers und Stunde Null 5 2.2. Potsdamer Konferenz 8 2.3. Bizone 17 2.4. Die Londoner Sechsmächte Konferenz und die Entstehung der Bundesrepublik Deutschland 23 2.5 Die erste Berlin Krise 29 3. Die Beziehung der Bundesrepublik zu den Westalliierten (Westintegration) 34 3.1. Der politische Aspekt der Westintegration 38 3.1.1. Die Beziehung zu den USA 39 3.1.2. Die Beziehung zu Frankreich 53 3.2. Der militärische Aspekt der Westintegration 63 3.2.1. Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) 63 3.2.2. Die Pariser Verträge 69 3.3. Der wirtschaftliche Aspekt der Westintegration 74 3.3.1. Der Schuman-Plan 74 3.3.2. die Römische Verträge 78 4. Die Ostpolitik 82 4.1. Die Stalin- Noten 86 4.2. Die Hallstein-Doktrin 89 4.3. Die Zweite Berlin-Krise 94 5. Fazit 101 6. Literaturverzeichnis 104 1

1. Einleitung Am 8. Mai 1945 musste Deutschland nach sechs Jahren Krieg bedingungslos kapitulieren. Die Alliierten (Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion), die den Krieg gewannen, konnten die gesamten deutschen Territorien kontrollieren und beherrschen. Die Deutschen verloren ihre Souveränität. Das Abwarten und die Hoffnung waren die einzigen Dinge, die der deutschen Bevölkerung geblieben waren. Sie mussten abwarten, wie die Alliierten über ihre Zukunft entschieden. Gleichzeitig konnten sie darauf hoffen, dass die Alliierten ihnen einen Neuanfang geben könnten. Mit einfachen Worten hofften sie darauf, dass sie mit der Hilfe der Alliierten ein neues Deutschland aufbauen könnten. Die Ereignisse liefen jedoch nicht genau, wie die Deutschen wollten. Die Idee, der Westen könne Deutschland gemeinsam mit den Sowjets regieren, musste innerhalb kürzester Zeit aufgegeben werden. 1 Die gegenseitige Feindschaft zwischen der Sowjetunion auf der einen Seite und den USA, Großbritannien und Frankreich auf der anderen Seite, die sich während dem Krieg entwickelte, führte zum Ausbruch des Kalten Krieges. Dieser Ausdruck wurde zum ersten Mal im Jahr 1947 durch den US- Publizisten Walter Lippmann geprägt. 2 Seinerseits führte der Kalte Krieg zur Zerstückelung nicht nur der deutschen Territorien, sondern auch der deutschen Bevölkerung. Aus Deutschland, das vor dem Ende des Krieges ein Staat war, wurden nach dem Ende des Krieges zwei Staaten. Auf diese Weise wurde die Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 im westlichen Territorium von Deutschland gegründet. Dieser neue Staat sollte sich mit dem Westen verbünden, damit er überleben und sich vor der Gefahr der Sowjetunion schützen konnte. Die deutsche Bevölkerung, darunter die deutschen Regierungen, hoffte auf die Sicherheit, den Wiederaufbau und die wirtschaftlichen Fortschritte ihres Landes. Die ersten drei deutschen Regierungen, die unter Adenauers Leitung waren, wussten genau, dass diese Wünsche und Hoffnungen erfüllt werden konnten, wenn sich die Bundesrepublik mit dem Westen verbünden würde. 1 Wolfrum, Edgar 2007: Die geglückte Demokratie. Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, München, S. 37. 2 Vgl. ebd.: S. 37. 3

Dank Adenauers Außenpolitik konnte die Bundesrepublik diese Ziele erreichen. Er bestand darauf, dass sich die Bundesrepublik mit den westlichen Alliierten verbünden sollte. Die Außenpolitik Adenauers war der Grundstein für die deutsche Außenpolitik, die auf der Freundschaft mit dem Westen und der Feindschaft mit dem Osten basierte. Die westlichen Alliierten konnten den Deutschen das geben, worauf sie hofften. Wegen der Verbindung mit dem Westen konnte die Bundesrepublik nicht nur fünfzig Jahre leben, sondern sie konnte auch die deutschen Territorien und die deutsche Bevölkerung wiedervereinen. Wegen dieser Verbindung kann man heute sagen und behaupten, dass die deutsche Bevölkerung in einem Land lebt, dessen Wirtschaft sehr stark ist. Man kann auch sagen, dass Deutschland heute ein demokratischer Staat ist, in dem die Würde und die Meinungen der Menschen respektiert werden. In diesem Buch geht es um die ersten 14 Jahre nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, in denen Konrad Adenauer die Bundesrepublik regierte. Es analysiert die Beziehungen der Bundesrepublik zu den Staaten der Alliierten (USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion), die Deutschland im Zweiten Weltkrieg besiegten. Außerdem behandle ich auch Adenauers Politik gegenüber seinen Brüdern und Schwestern in der DDR. Anders gesagt geht es in dieser Arbeit hauptsächlich um die Westintegrationspolitik und die Ostpolitik Adenauers. Bei dieser Aufgabe tauchen drei Hauptfragen auf, die analytisch beantwortet werden sollen. Sie lauten: Warum entschied sich Adenauer für den Westen und nicht für den Osten? Hatte er Alternativen zu dieser Entscheidung? Welches waren die Konsequenzen dieser Entscheidung? Um diese Fragen beantworten zu können, wird es hilfreich sein, einen Blick in die Zeit der Besatzung 1945-1949 zu werfen. Es ist notwendig, die historische Entwicklung in der Zeit, in der Deutschland unter der direkten Herschafft der vier Alliierten stand, zu verstehen, weil sie die Grundlage für die Außenpolitik der Bundesrepublik war. Deshalb analysiert der erste Teil dieses Buches die Deutschlandpolitik der vier Alliierten. Ich erkläre, welches die Interessen der Alliierten in Deutschland waren. Gleichzeitig erkläre ich, wie und warum ihre Interessen in Deutschland auseinandergingen. 4