Hast du Töne? Stimmige Klänge Begleitmaterial zur DVD im Schulmediencenter Vorarlberg 2008 by er
Hast du Töne? Stimmige Klänge Intro Musik verbindet Menschen, bringt sie in Bewegung, tausende Ohren tauchen ein in ein Meer perfekter Wellen. Schallwellen wandern durch Raum und Zeit, sprechen Gefühle an. Musik ist eine besondere Form der Kommunikation, die auch auf physikalischen Phänomenen beruht. Grund genug mit denen Popbands ihre Fans begeistern. Stimme und Singen Die Wise Guys aus Köln. Die Sänger der A-Cappella Gruppe wissen genau, was sie in der Kehle haben. Zwei der Wise Guys, den Bass Ferenc und den Bariton Clemens, haben wir zu einem Hals-, Nasen-, Ohrenarzt geschickt. Er wird den Sangeskünstlern genauer in den Rachen schauen. Dr. Fary Yildiz verwendet ein Videoendoskop, das Clemens Stimmlippen auf einem Monitor sichtbar macht. Je stärker Clemens die Stimmlippen anspannt, desto höher kann er singen. Entspannt er sie, werden die Töne tiefer. Mit Hilfe eines Stroboskops, das schnelle Lichtblitze aussendet, lassen sich die vibrierenden Stimmlippen in Zeitlupe betrachten. Bei hohen Tönen schwingen sie schneller, bei tiefen langsamer. Physikanten Wo entsteht der Klang? Wenn wir singen oder sprechen, wird Luft aus der Lunge durch die Stimmlippen gepresst. Sie öffnen und schließen sich wie Ventile. Im Rachenraum entstehen Druckwellen, die das Ohr als Klang wahrnimmt. Schwingen die Stimmlippen langsam, entstehen wenige Druckwellen pro Sekunde. Die Stimme klingt tief. Soll sie höher klingen, müssen die Stimmlippen schneller vibrieren. Jetzt wird Ferenc untersucht. Wir wollen wissen, warum er als Bass nicht so hoch singen kann wie Bariton Clemens. Des Rätsels Lösung: Ferenc Stimmlippen sind dicker und länger. Deshalb können sie nicht so schnell schwingen. Links der Bass, rechts der Bariton. Es ist wie bei den Saiteninstrumenten. Lange dicke Saiten klingen tiefer als kurze dünne. Stimmbruch Der typische männliche Sound der Wise Guys wurde den Sängern nicht in die Wiege gelegt. Zwar wuchsen ihre Stimmlippen schon im Kindesalter, aber die Stimmlage blieb relativ hoch. Erst der Wachstumsschub in der Pubertät verwandelte die hohen Knabenstimmen in Bass, Bariton oder Tenor. Nikolas, hier neben seiner Mutter Birgit. Er ist vierzehn und noch mitten im Stimmbruch. Wie er sich als Kind anhörte, ist in der Sendung Ollis wilde Welt dokumentiert. Sendungsausschnitt und Interview In der Pubertät beginnen die Stimmlippen von Mädchen und Jungen durch das Hormon Testosteron zu wachsen. Bei Jungen allerdings wesentlich stärker, da sie
größere Mengen Testosteron bilden. Die Stimmlippen werden dicker und länger als bei Mädchen. Deshalb klingt die männliche Stimme auch merklich tiefer. Zeitweise wachsen die beiden Stimmlippen ungleichmäßig. Die können nicht richtig schließen. Hin und wieder entgleist dann die Stimme. Interview III Stimme und Gehör Wenn die Wise Guys acappella singen, sind Stimme und Gehör gefordert. Es muss feinste Unterschiede der Tonhöhen wahrnehmen können. Physikanten Modell des Hörens Alle Töne werden vom Trommelfell über die Gehörknöchelchen ins Innenohr übertragen. Der Schall regt die Basilarmembran in der Hörschnecke zum Schwingen an. Hohe Töne werden im vorderen, steiferen Teil der Membran registriert. Ihrer mechanischen Eigenschaften wegen kann sie dort am besten Mitschwingen. Tiefere Töne werden im hinteren Bereich der Hörschnecke registriert. Dort ist die Basilarmembran zunehmend weicher. Können Gläser durch die Stimme zerspringen? Zurück zur Stimme. Wenn Monserat Caballe singt, platzen sogar Gläser. Ist das möglich? Diese Frage wollen wir in der Glashütte Eisch klären. Einige der dort produzierten Weinkelche sind zu höherem berufen. Sie werden zu Teilen eines leicht zerbrechlichen Musikinstruments. Aus fein abgestimmten Gläsern baut der Musiker Sascha Eckart seine Glasharfen. Die Tonhöhe jedes Glases lässt sich messen. Sopranisten Anja Rabsilber wird versuchen den Ton aufs Hertz genau zu treffen, um das Glas zum Mitschwingen anzuregen. Wenn es gelingt, wird sich der runde Kelch elliptisch verformen. Der erste Versuch: Fehlanzeige. Das Glas schwingt zwar hörbar mit, aber es bleibt heil. Die Stimme der Sängerin ist einfach nicht präzise und laut genug. Sascha Eckart versucht es mit Tongenerator, Verstärker und Hochleistungslautsprecher. Bei einer bestimmten Frequenz beginnt das Glas zu schwingen. Es verformt sich bei dem extrem lauten Ton und zerspringt. Fazit: Kraft und Präzision der menschlichen Stimmen reichen nicht aus, um Glas bersten zu lassen. Den beiden Solisten kann es nur recht sein. Müssten sie sonst befürchten, dass die Glasharfe im Konzert zu Bruch ginge. Der Werbespot ist eben nur eine schöne Illusion.
3x3 Aufgaben zur Sendung Stimmige Klänge Was versteht man unter einer A-Capella-Gruppe? Wie funktioniert unsere Stimme? Welche Räume im Menschen dienen vor allem als Verstärker für die Stimme? Mit welcher Instrumentenfamilie könnte man die Stimme vergleichen? Warum gibt es verschiedene Stimmlagen? Was passiert beim Stimmbruch? Warum hat jede Stimme eines Menschen ihren eigenen typischen Klang? Können Gläser wegen der Stimme zerspringen? Was ist eine Glasharfe? Informiere dich dazu in einem Lexikon oder im Internet.
Lösungsvorschläge für die Aufgaben Was versteht man unter einer A-Capella-Gruppe? Gruppe oder Band, die nur mit der Stimme arbeitet und keine Instrumente verwendet Wie funktioniert unsere Stimme? Wenn wir singen oder sprechen, wird Luft aus der Lunge durch die Stimmlippen gepresst. Sie öffnen und schließen sich wie Ventile. Im Rachenraum entstehen Druckwellen, die das Ohr als Klang wahrnimmt. Schwingen die Stimmlippen langsam, entstehen wenige Druckwellen pro Sekunde. Die Stimme klingt tief. Soll sie höher klingen, müssen die Stimmlippen schneller vibrieren. Welche Räume im Menschen dienen vor allem als Verstärker für die Stimme? Mund-, Nasen- und Rachenräume Mit welcher Instrumentenfamilie könnte man die Stimme vergleichen? Holzblasinstrumente Warum gibt es verschiedene Stimmlagen? Stimmlippen sind verschieden stark ausgebildet Was passiert beim Stimmbruch? In der Pubertät beginnen die Stimmlippen von Mädchen und Jungen durch das Hormon Testosteron zu wachsen. Bei Jungen allerdings wesentlich stärker, da sie größere Mengen Testosteron bilden. Die Stimmlippen werden dicker und länger als bei Mädchen. Deshalb klingt die männliche Stimme auch merklich tiefer. Zeitweise wachsen die beiden Stimmlippen ungleichmäßig. Die können nicht richtig schließen. Hin und wieder entgleist dann die Stimme. Warum hat jede Stimme ihren eigenen typischen Klang? Anatomie des Menschen ist daran schuld, denn die Resonanzorgane sind von Mensch zu Mensch verschieden Können Gläser wegen der Stimme zerspringen? Nein! Kraft und Präzision der menschlichen Stimmen reichen nicht aus, um Glas bersten zu lassen Was ist eine Glasharfe? Informiere dich dazu in einem Lexikon oder im Internet. Ein Musikinstrument der Moderne; spielt sie, indem man den mit Flüssigkeit benetzten Finger über die feststehenden Glaskelche kreisen lässt
Hast du Töne? Wie funktioniert unsere Stimme Im Video wird erklärt, wie die menschliche Stimme funktioniert. Ergänze die Lücken mit den Wörtern, die unten angegeben sind. Die Stimme selbst wird im erzeugt, der die _ nach oben abschließt. Hier sitzen die _ (auch Stimmbänder), zwei mit Schleimhaut umkleidete und von Muskelfasern durchzogene Gewebebänder, deren Form und Spannung durch umgebende Muskeln verändert werden kann. Beim Atmen öffnen sich die Stimmlippen weit, damit die ungehindert ein und ausströmen kann. Um einen Laut hervorzubringen, müssen sie bis auf einen mehr oder weniger großen Spalt geschlossen werden. Dafür sorgen Muskeln, die sowohl in den Stimmlippen als auch im umliegenden Gewebe sitzen. Durch den Druck der ausströmenden Atemluft geraten die nun eng aneinander liegenden Stimmlippen in _. Sie schließen und öffnen sich wie Ventile. Je nach Tonhöhe schwingen sie dabei zwischen 100 und 1000 Mal pro Sekunde und erzeugen dabei Druckwellen im Rachenraum. Je schneller die Stimmlippen schwingen, desto höher wird der Ton. Der durch die Vibration der Stimmlippen erzeugte Kehlkopfklang ist äußerst leise. Um hörbar zu werden, muss er deutlich _ werden. Dafür sorgt die Luft in den Mund-, Nasen- und. Sie wird durch den Kehlkopfklang in Bewegung versetzt und bringt so die Stimme zum Klingen. Weil die Anatomie dieser von Mensch zu Mensch verschieden ist, haben alle Stimmen einen unterschiedlichen und typischen _. Die Vibration der Stimmlippen überträgt sich aber nicht nur auf die Luft in den Mund-, Nasen- und Rachenräumen. Sie setzt auch die umgebende Muskulatur in Schwingung und macht damit den gesamten Körper zum _. Rachenräumen Luft Vibration Luftröhre Stimmlippen Stimmverstärker Kehlkopf Resonanzorgane verstärkt Klang
Lösung Kehlkopf Luftröhre Stimmlippen Luft Vibration verstärkt Rachenräumen Resonanzorgane Klang Stimmverstärker
Stimmige Klänge Im Internet findet man einiges rund um das Thema Stimme. Die folgenden Webtipps stellen solche Internetressourcen in den Mittelpunkt, mit denen die Schüler vor allem das Grundwissen aus den Sendungen selbstständig erweitern können. Begleitmaterialien zur Sendung Hier findet man die Begleitmaterialien zur Sendung. Mit diesen Unterlagen lassen sich noch zahlreiche Unterrichtsmaterialien erstellen. http://www.br-online.de/bildung/databrd/hdt04.htm/index.htm Bobby McFerrin Über diesen Künstler muss nicht viel gesagt werden. Er ist der Stimmakrobat! Auf seiner Website kann mit zwei Songs interaktiv spielen. http://www.bobbymcferrin.com/sing_and_play_with_bobby.php Wie funktioniert die Stimme? Quarks&Co, eine Wissenssendung des WDR, hat sich damit auseinandergesetzt. Auf dieser Seite findet man nützliche Informationen zu diesem Thema. http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2003/0121/003_stimme.jsp Was schadet der Stimme? Auf der Seite gesangstipps.de gibt es auch Hinweise dazu, was der Stimme schadet. http://www.gesangstipps.de/html/was-schadet-der-stimme-gesangstipps.html Online Gesangs-Workshop Die Online Clinics haben auch eine Abteilung für Gesang. Gerhard Loy, der den Gesangs-Workshop leitet, stellt eine Menge von Informationen zur Verfügung. http://www.online-clinics.de/ges/001.html