Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.v.

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Transkript:

Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.v. Infobrief 07 / 12 1. Juli 2012 Liebe Freunde der brandenburgischen Dorfkirchen, sehr geehrte Damen und Herren, der aktuelle Rundbrief des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg informiert Sie über folgende Themen: 1. Dorfkirche des Monats Juni??? 2. Finanzielle Zuschüsse des FAK im Juni / Förderungen in Kooperation mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 3. Preisträger des Startkapitals für Kirchen-Fördervereine 2012 4. Wiedereinweihung der Dorfkirche Malchow (UM) 5. Abschluss der Sanierung der Dorfkirche Kantow (OPR) 6. Zehn Jahre Förderkreis Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz 7. Beginn des 1. Bauabschnitts an der Schinkel-Kirche in Schäpe (PM) 8. Instandsetzung der Dorfkirche Zellendorf (TF) beginnt 9. Sternpaten für die Dorfkirche Nietwerder (OPR) gesucht 10. Ein Kreuz für die Dorfkirche Rieben (PM) gesucht 11. Neue Pilgerherberge am Pilgerweg Berlin Bad Wilsnack 12. Gemeinsame Internetseite des Kirchenkreises Oberhavel www.kk-ohl.de 13. Link des Monats www.verschwundene-orte.de Dorfkirche des Monats Juli 2012 Wagenitz (Landkreis Havelland) In seinem letzten Lebensjahrzehnt beschäftigte sich Theodor Fontane immer wieder mit dem Gedanken, seinen fünf Bände umfassenden Wanderungen durch die Mark Brandenburg einen weiteren hinzuzufügen, für den er den Arbeitstitel Das Ländchen Friesack und die 1

Bredows gewählt hatte. Ende Mai 1889 besuchte er auf einer Recherchetour auch das Dorf Wagenitz und notierte anschließend in seiner Entwurfsskizze: Die Bearbeitung des Stoffs muß so erfolgen, daß ich mit Wagenitz beginne, und zwar mit dem Bilde in der dortigen Kirche Hans Christoph von Bredow in voller Manneskraft unter seinen vier Söhnen stehend. Hans Christophs Gemahlin Barbara Dorothea von Görne mit ihren sechs Töchtern vor einem Kruzifix kniend. Die männlichen Portraits gut ausgeführt. Alle Geburtstage sind angegeben. Das Bild ist gut und wichtig. In Fontanes Aufzeichnungen finden sich dann von dem Bild ausgehend umfassende genealogische Notizen zu einzelnen Mitgliedern der Familie von Bredow. Obwohl der Dichter sich bis wenige Wochen vor seinem Tod mit dem Thema beschäftigte, wurde das geplante Buch leider nicht geschrieben. Von 1335 bis 1945, also mehr als sechs Jahrhunderte lang, hatten die Bredows ununterbrochen die Gutsherrschaft über Wagenitz inne. Ihr Herrenhaus, das zu den bedeutendsten und repräsentativsten Adelssitzen des Havellandes zählte, brannte unter ungeklärten Umständen im Mai 1945 nieder. Noch in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden einige Wirtschaftsgebäude der alten Gutsanlage abgebrochen. Neben dem als Schwedenturm bezeichneten ehemaligen Küchenhaus blieb lediglich die Wagenitzer Dorfkirche als Zeugnis der Geschichte des Ortes erhalten. Eine urkundlich überlieferte alte Fachwerkkirche wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, als schwedische Truppen in einer Racheaktion für die Gefangennahme marodierender Söldner 1634 das Dorf stürmten und den Besitzer Georg von Bredow ermordeten. Sein Sohn Hans Christoph von Bredow, der als einziges Familienmitglied den Überfall überlebte, ließ 1664 eine bescheidene neue Kirche bauen, die 1734 noch einmal umfassend verändert wurde. Der barocke Kirchturm mit seiner geschweiften Haube stammt aus dieser Zeit, vermutlich auch die Lisenengliederung des Außenbaus und die großen Rundbogenfenster. Bedeutendstes Ausstattungsstück des Innenraumes ist das von Theodor Fontane erwähnte 2,80 m mal 3,95 m große, imposante Familienbildnis des Hans Christoph von Bredow, das auf das Jahr 1667 datiert ist. Es zeigt den damaligen königlichen Kreis-Commissarius mit seiner Gemahlin und seinen zehn Kindern links und rechts neben dem gekreuzigten Christus und stellt eines der beeindruckendsten Beispiele für die stolze Selbstdarstellung des märkischen Adels der damaligen Zeit dar. Ebenfalls aus der Bauzeit des Kirchengebäudes stammt eine Holzfigur des Gekreuzigten links vom Altar. Die von toskanischen Säulen getragene Empore sowie das Gestühl kamen wohl mit der barocken Umgestaltung 1734 in den Kirchenraum. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts stammt der schlichte Kanzelaltar, der lediglich von einer Abendmahlsdarstellung am Kanzelkorb geschmückt wird. 2

In den zurückliegenden Jahren gab es an der Wagenitzer Kirche umfangreiche Instandsetzungsarbeiten: Von 2001 bis 2003 wurde der Turm instandgesetzt und mit einer neuen Bekrönung versehen, der Außenputz erneuert und das Dach des Kirchenschiffes neu gedeckt. Auch der Innenraum wurde restauriert. Leider jedoch fällt der erst vor zehn Jahren aufgebrachte Außenputz an vielen Stellen bereits wieder ab, da das Kirchengebäude ein Problem mit im Mauerwerk aufsteigender Feuchtigkeit hat. Zudem leidet die gesamte Ausstattung unter einem starken Holzwurmbefall. Im Januar dieses Jahres gründete sich in Wagenitz ein Förderverein, der sich langfristig für die Beseitigung der Schäden und den langfristigen Unterhalt der Kirche engagieren möchte. Erster konkreter Schritt soll eine Begasung des Innenraumes sein, um die Holzschädlinge daran zu hindern, größere Schäden am Inventar anzurichten. Langfristig möchte der Verein aber auch die 1885 vom Wittstocker Instrumentenbauer Friedrich Hermann Lütkemüller geschaffene Orgel erneuern lassen. Ein großes Vorhaben, wenn man bedenkt, dass die Metallpfeifen durch Vandalismus vollständig abhandenkamen. Erste Förderanträge wurden gestellt. Auch Konzerte und andere Benefizveranstaltungen sollen helfen, die nötigen Gelder für die Reparaturarbeiten aufzubringen. Mitglieder der Kirchengemeinde und des Vereins haben in Eigeninitiative den Gehweg und die Treppe erneuert, so dass nun auch Ältere und Behinderte ohne Schwierigkeiten die Kirche besuchen können. Der Förderverein Dorfkirche Wagenitz e.v. gehört in diesem Jahr zu den erst kürzlich benannten Preisträgern des vom Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg jährlich ausgeschriebenen Startkapitals für Kirchen-Fördervereine, was mit einem Preisgeld von immerhin 2.500 Euro verbunden ist. Für die weitere Arbeit wünschen wir viel Erfolg! Weitere Informationen: Förderverein Dorfkirche Wagenitz e.v.; Sabine Heinrich; Lindenstr. 6; 14662 Mühlenberge; Tel.: (03 32 37) 8 58 41; Mail: sabine.heinrich@sa-hei.de Finanzielle Zuschüsse des FAK im Juni / Förderungen in Kooperation mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Auf seiner Sitzung im Juni beschloss der Vorstand des Förderkreises Alte Kirchen Förderungen für folgende Projekte: - für die Dachsanierung der Dorfkirche Kuschkow (Dahme-Spreewald) 2.000 Euro, - für die Instandsetzung des Kirchturms der Dorfkirche Schäpe 1.500 Euro. Im vergangenen Jahr erhielt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) ein Vermächtnis in Höhe von ca. 135.000 Euro mit der Auflage, die Summe für die Instandsetzung brandenburgischer Dorfkirchen und in Absprache mit dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin- Brandenburg auszugeben. Aus diesem Nachlass konnten bereits 20.000 Euro für die Instandsetzung der Gutskapelle in Darsikow (Ostprignitz-Ruppin) ausgereicht werden. Nun haben FAK und DSD weitere Zuschüsse beschlossen: - für die weitere Sanierung des nördlichen Kapellenanbaus der Wallfahrtskirche Alt Krüssow (Prignitz) 12.000 Euro, - für die Dachsanierung am Schiff und Chor der Dorfkirche Groß Ziethen (Barnim) 10.000, - Euro, - für die Instandsetzung des Turmes der Dorfkirche Selbelang (Havelland) 8.850 Euro, 3

- für die Instandsetzung der Dorfkirche Buckow bei Nennhausen (Havelland) 12.000 Euro unter Vorbehalt eines Gesamtfinanzierungsplanes in 2013. Preisträger des Startkapitals für Kirchen-Fördervereine 2012 Während ihrer Sitzung am 5. Juni wählte die Jury unseres jährlichen Förderpreises Startkapital für Kirchen-Fördervereine unter 13 Bewerbern folgende Preisträger aus: Förderverein Klosterkirche Altfriedland e.v. (MOL), Förderverein zum Erhalt der Klausdorfer Kirche e.v. (PM), Förderverein Dorfkirche Wagenitz e.v. (HVL) und Heimatverein Wolsier e.v. (HVL). Diese Vereine erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 2.500 Euro. Einen weiteren Preis teilen sich mit einem Preisgeld von jeweils 1.250 Euro: Förderverein Persius-Kirche Brügge e.v. (PR) und Förderverein Dorfkirche in Kagel e.v. (LOS). Seit 2002 erhielten allein auf diesem Wege neu gegründete Vereine Anschubfinanzierungen in Höhe von 162.500 Euro. Die feierliche Übergabe der Förderpreise findet am Freitag, dem 7. September 2012 um 15 Uhr in der Dorfkirche Steffenshagen (Landkreis Prignitz) statt. Wiedereinweihung der Dorfkirche Malchow (UM) Nach mehrjähriger umfassender Instandsetzung konnte am Sonntag, dem 17. Juni die Dorfkirche Malchow (Uckermark) im Rahmen eines Festgottesdienstes wieder eingeweiht werden, in dem Bischof Dr. Markus Dröge die Predigt hielt. Auf Initiative und unter maßgeblicher finanzieller Beteiligung des Förderkreises Alte Kirchen wurde 2003 eine Notsicherung der vom Einsturz bedrohten Dachkonstruktion der seit mehr als fünf Jahrzehnten nicht genutzten Malchower Kirche vorgenommen. In den beiden letzten Jahren war es möglich, das Kirchengebäude mit Mitteln der Europäischen Union vollständig instand zu setzen und zu restaurieren. Rund um die Kirche entsteht gegenwärtig noch ein großflächiger Labyrinthpark, der Touristen zum Besuch des Kirchengebäudes animieren soll. Bereits seit dem Jahr 2009 wird jährlich der Malchower Kirchenpreis ausgeschrieben, der die musikalische Kinder- und Jugenderziehung fördert. Wegen des schlechten Bauzustandes fanden die Konzerte bisher in der Kirche des Nachbarortes Göritz statt. 4

Vermutlich noch in diesem Jahr soll auch der Malchower Taufengel gesichert und teilrestauriert werden. Das Geld dafür stellt der Förderkreis Alte Kirchen zur Verfügung, der sich auch an der Sanierung selbst finanziell beteiligte. Abschluss der Sanierung der Dorfkirche Kantow (OPR) Nach umfangreichen Arbeiten konnte die Sanierung der aus dem Jahr 1696 stammenden Fachwerkkirche in Kantow (Ostprignitz-Ruppin) abgeschlossen werden, wofür sich seit 2006 erfolgreich der Förderverein Offene Kirche Kantow engagiert hatte. Bereits 2010/11 konnte der Kirchturm, der eine bedrohliche Schrägstellung aufwies, gesichert und instandgesetzt werden. In diesem Jahr war es nun möglich, auch das durch Schwammbefall stark geschädigte Kirchenschiff zu sanieren und das Kirchendach neu einzudecken. Der Förderkreis Alte Kirchen hatte sich finanziell 2007 an der Erstellung eines Schadensgutachtens und 2010 an der Turmsanierung beteiligt. Zehn Jahre Förderkreis Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz Am Sonntag, dem 10. Juni konnte der Förderkreis Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz auf dem Pfarrhof in Langengrassau den zehnten Jahrestag seiner Gründung feiern. Seit seiner Gründung führt der Verein Exkursionen, Fachtagungen, Konzerte und zahlreiche weitere Veranstaltungen in den Kirchen der Region durch. Zudem sammelt er Spendengelder für die Sanierung der Kirchengebäude und die Restaurierung der kulturgeschichtlich wertvollen Ausstattungen. Bei der Gründung im Juni 2002 stand der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg dem neuen Verein mit Rat und Tat zur Seite. Weitere Informationen: Annegret Gehrmann; Kirchstr. 1; 15926 Heideblick / OT Langengrassau; Tel.: (03 54 54) 3 93; Mail: info@kirchen-luckauer-niederlausitz.de; www.kirchen-luckauer-niederlausitz.de Beginn des 1. Bauabschnitts an der Schinkel-Kirche in Schäpe (PM) Mehr als 50 Gäste hatten sich eingefunden als am 25. Mai 2012 die so schief auf dem Turmhelm der Kirche stehenden Bekrönung aus Kugel und Kreuz des 19. Jahrhunderts abgenommen wurde. Handwerker, Einwohner und Gäste Schäpes, sowie die Presse waren gespannt darauf, welche Dokumente in der Kugel enthalten sind. 5

Der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Herr Moser, begrüßte bei herrlichem Sonnenschein die Anwesenden sehr herzlich. Herr Götz vom baubegleitenden Planungsbüro aus Beelitz erläuterte den Bauablauf und vermerkte positiv, dass die Finanzierung des 1. Bauabschnittes von vielen Schultern getragen wird. Der Kirchenkreis übernahm den Hauptanteil, die Stadt Beelitz, der Förderkreis der Gemeinde, die Kirchengemeinde, der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (FAK) und weitere Sponsoren bringen für die Sanierung des Turmhelms insgesamt 81.000,- auf. Ein stolzes und bemerkenswertes Ergebnis. Pastor Breithor rundete den kleinen Festakt mit seinem Dank an alle Beteiligten ab. Der Beginn der Arbeiten an der Schinkelkirche sei für Schäpe, die Kirche und die Region Beelitz ein wichtiges Ereignis, betonte er und stimmte den Choral Lobe den Herren an. Nach dem Vaterunser begaben sich die Zimmerleute der Firma Güldner auf die Rüstung und nahmen Kreuz und Kugel vom Turmhelm ab. Erst von hier ist die Baufälligkeit so recht sichtbar. Der Schieferbehang und die Holzkonstruktion sind soweit zerstört, dass die Befestigung von Kugel und Kreuz abzustürzen drohte. Die Enttäuschung war gegeben, als keinerlei Unterlagen in der Kugel zu finden waren. Das hat aber nichts von der Freude genommen, dass nach fast 10 Jahren Vorbereitung mit den Bauarbeiten an der Schinkelkirche begonnen werden konnte. (Jürgen Götz) Instandsetzung der Dorfkirche Zellendorf (TF) beginnt An der Dorfkirche in Zellendorf (Teltow-Fläming) haben umfangreiche Instandsetzungsarbeiten begonnen. Die Holzkonstruktion der 1849 entstandenen Fachwerkkirche in der Nähe von Jüterbog ist durch Braunfäule massiv geschädigt. Im Mauerwerk haben sich Risse gemeldet, die bereits im Innenraum sichtbar wurden. Marode sind auch Hölzer der Dachkonstruktion. Auch am Kirchturm müssen Schäden beseitigt werden. Die nun begonnene Sanierung war durch einen Finanzzuschuss des Landes Brandenburg aus dem Staatskirchenvertrag möglich geworden. Auch der Förderkreis Alte Kirchen beteiligt sich an den Kosten des laufenden Baubschnittes. Sternpaten für die Dorfkirche Nietwerder (OPR) gesucht Im Zuge der Sanierung des Innenraumes der Dorfkirche von Nietwerder (Ostprignitz-Ruppin) eines Backsteinbaus aus dem Stüler-Umkreis von 1867 wurde in der Apsis unter einer Schicht gelber Farbe aus den sechziger Jahren der originale Sternenhimmel aus der Bauzeit freigelegt. Restauratoren sind nun dabei, die auf Entwürfe von Karl Friedrich Schinkel zurückgehenden 420 goldenen Sterne auf blauem Himmelsgrund sorgfältig zu restaurieren. Die bisher geplanten Kosten in Höhe von 12.000 Euro für die Renovierungsarbeiten lassen sich durch die Entdeckung nicht halten. Die evangelische Kirchengemeinde sucht deshalb Sternpaten. Jeder Spender bekommt seinen eigenen, ganz persönlichen Stern am Kirchenhimmel von Nietwerder. Je nach Größe kosten die Sterne zwischen 20 und 50 Euro. Interessenten können sich bei Karin Ehrendreich unter der Tel.-Nr. (0 33 91) 39 88 60 melden. 6

Ein Kreuz für die Dorfkirche Rieben (PM) gesucht Am 23. September wird die im Beelitzer Spargelland gelegene Dorfkirche Rieben (Potsdam- Mittelmark) nach langjähriger Instandsetzung und Restaurierung wieder eingeweiht. Es fehlt jedoch noch an hinreichender Ausstattung des Kirchenraumes. Pfarrerin und Gemeindekirchenrat würden sich über Hilfe aus anderen Gemeinden freuen. Insbesondere suchen sie nach einem großen Kruzifix für die Wand und nach Paramenten für den Altar. Für Neuanschaffungen fehlt derzeit das Geld. Vielleicht sind die gewünschten Ausstattungsstücke anderswo nicht im Gebrauch und können abgegeben werden, gern auch als Leihgabe. Sie erreichen Pfarrerin Beate Koschny-Lemke unter Tel.: (03 32 04) 3 42 99; per Fax: (03 32 04) 3 50 18 oder per e-mail: b.koschny-lemke@hotmail.com Mit der herzlichen Bitte um Hilfe: Theda von Wedel, Regionalbetreuerin; Tel.: (0 30) 8 12 27 51; Mail: von.wedel@snafu.de Neue Pilgerherberge am Pilgerweg Berlin Bad Wilsnack (epd). Der etwa 130 Kilometer lange Pilgerweg von Berlin nach Bad Wilsnack ist um eine Attraktion reicher. Am Samstag, dem 2. Juni wurde im Turm der Dorfkirche von Barsikow (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) eine neue Pilgerherberge eröffnet. In zwei übereinanderliegenden Räumen finden Pilger in insgesamt zehn Betten unterhalb des Glockenstuhls Platz. Dazu gibt es eine kleine Teeküche und einen Sanitärtrakt. Kirche und Kirchturm sind in den vergangenen Jahren saniert worden; an der Finanzierung der Instandsetzungsarbeiten beteiligte sich auch der Förderkreis Alte Kirchen. Um das Gotteshaus zu beleben, kam der örtliche Kirchgen-Förderverein auf die Idee mit der Pilgerherberge. Das Dorf Barsikow bei Wusterhausen/Dosse liegt an dem mittelalterlichen Pilgerweg, der als Teil des Jakobsweges zu der Wunderblutkirche von Bad Wilsnack führt. Mit dem aufkommenden Trend zum Pilgern belebte sich auch der Jahrzehnte lang im Dornröschenschlaf liegende Pfad durch das nördliche Brandenburg wieder mit Wanderern, die neben der Natur auch die innere Einkehr suchen. Im vergangenen Jahr zählte der Tourismusverband Prignitz mehr als 1.000 Wallfahrer auf der 2006 eingeweihten Strecke. Gemeinsame Internetseite des Kirchenkreises Oberhavel Seit wenigen Tagen online ist die erste gemeinsame Internetseite des Kirchenkreises Oberhavel. Damit können auf übersichtliche Weise zahlreiche Informationen über 94 Kirchengemeinden abgerufen werden, die sich auf dem Gebiet von vier verschiedenen Landkreisen befinden. Untergliedert sind die Informationen in die Rubriken Kirchengemeinden, Gottesdienste und Veranstaltungen, Leben und Glauben sowie Kirchenkreis entdecken. Mit nur einem Klick können Nutzer die Schorfheide, die westliche Uckermark, das Stechlin-Ruppiner Seenland oder das Oberhavel-Gebiet erreichen. Die Internetadresse lautet www.kk-ohl.de. 7

Link des Monats www.verschwundene-orte.de Seit 1924 mussten in der brandenburgischen Niederlausitz und der zu Sachsen gehörenden Oberlausitz 136 Orte ganz oder teilweise dem Braunkohlenbergbau weichen. Über 25.000 Menschen verloren dabei ihre Heimat. Die größte Zahl der Ortsabbrüche erfolgte in den vierzig Jahren der DDR, was dazu führte, dass Ausmaß und Folgen der Braunkohlenförderung weitgehend tabuisiert wurden. Noch 2004 musste das Dorf Horno dem Tagebau weichen; ein großer Teil der Einwohner wurde in den neu entstehenden Stadtteil Horno der Stadt Forst umgesiedelt. Dort dokumentiert nun ein Archiv verschwundener Orte die Geschichte dieser verschwundenen Dörfer, fragt nach den Erfahrungen der betroffenen Menschen und informiert über die Auswirkungen und die Durchführungspraxis von Umsiedlungen in Vergangenheit und Gegenwart. Besondere Berücksichtigung finden die problematischen Auswirkungen, die der Braunkohlenbergbau auf Kultur, Sprache und Siedlungsgebiet der Sorben, der in der Lausitz ansässigen nationalen Minderheit, hinterlassen hat. Mit freundlichen Grüßen Ihr Bernd Janowski P.S. Wir würden uns freuen, wenn wir über die elektronischen Rundbriefe auch die Kommunikation und den Gedankenaustausch zwischen den Freunden der brandenburgischen Dorfkirchen anregen können. Für Rückmeldungen, Hinweise, Terminankündigungen etc. sind wir Ihnen dankbar. Wenn Sie diesen Rundbrief nicht mehr empfangen möchten, schicken Sie eine kurze Nachricht an: altekirchen@aol.com. 8