Der Wille zur Leistung

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Transkript:

Der Wille zur Leistung

12 Linde Annual 200 Leistung Leistung // Der Zukunft verpflichtet. Ob bei der Verflüssigung von Erdgas oder bei der Bereitstellung von Wasserstoff für Raffinerien zur Herstellung von schwefelarmem Benzin und Diesel, ob bei der Abtrennung von Kohlendioxid (CO 2 ) aus Rauchgasen von Kohlekraftwerken oder der zuverlässigen CO 2 -Speicherung tief unter der Erde die Linde Group zählt weltweit zu den führenden Anbietern innovativer Verfahren und effizienter Anlagen. Mit zukunftsträchtigen Ideen und professionellem Projektmanagement trägt unsere Engineering Division maßgeblich dazu bei, Umweltbelastungen zu minimieren, die künftige Energieversorgung zu sichern und Industriegase bereitzustellen. Hohe Anlagenbaukompetenz für den Klimaund Umweltschutz Der mit zunehmender Besorgnis weltweit diskutierte Klimawandel fordert von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft schnelles, konsequentes Handeln. Die derzeitigen Maßnahmen zielen in erster Linie auf einen geringeren Energieverbrauch, einen effizienteren Einsatz fossiler Energieträger, auf eine Minimierung der Emission klimaschädlicher Gase wie CO 2 sowie auf alternative Energiequellen wie Windkraft und Sonnenenergie. Dass der Klimawandel bereits begonnen hat, ist unstrittig, wie nicht zuletzt der Friedensnobelpreis für Al Gore und seine Dokumentation An Inconvenient Truth ( Eine unbequeme Wahrheit ) sowie die Klimakonferenz auf Bali im Dezember 200 gezeigt haben. Appelle oder gesetzliche Ge- und Verbote allein können das vielschichtige Problem jedoch nicht lösen. Geringerer Energieverbrauch samt deutlich reduziertem Ausstoß von so genannten Treibhausgasen ohne Verzicht auf Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung lassen sich nachhaltig nur durch moderne Technologien und deren stetige Weiterentwicklung erreichen ein weites Feld, auf dem die Linde Group ihre Stärken sowohl als Produzent und Lieferant von Gasen als auch als Engineering-Spezialist für entsprechende Anlagen unter Beweis stellt. Im Zusammenspiel der Kernkompetenzen unserer Engineering Division und der Gases Division entwickeln und verwirklichen wir für unsere Kunden und im Rahmen von Pilotprojekten wirtschaftliche Technologien für eine zuverlässige Energieversorgung, für die Reduzierung von Schadstoffemissionen bei der Stromerzeugung sowie für die Bereitstellung umweltfreundlicher Kraftstoffe. Linde zählt zu den weltweit führenden Technologiekonzernen für die Konstruktion und den Bau von Anlagen zur Verflüssigung von Erdgas, von Luftzerlegungs- sowie von Olefin-, Synthesegas- und Wasserstoff-Anlagen. Boom für verflüssigtes Erdgas Auf dem Gebiet umweltschonender Kraftstoffe rückt neben dem Einsatz von Wasserstoff zur Produktion von schwefelarmem Benzin zunehmend auch die Umwandlung von Erdgas in flüssige, biologisch abbaubare und schwefelfreie Kohlenwasserstoffe etwa Dieselkraftstoff oder Kerosin (Gas to Liquids = GTL) in den Blickpunkt. Zudem entwickelt sich das Verfahren der Erdgasverflüssigung (Liquified Natural Gas = LNG) und der Transport per Spezialschiff zu den Absatzmärkten in aller Welt zu einer wertvollen Ergänzung zur herkömmlichen Erdgasversorgung per Pipeline. Darüber hinaus gilt verflüssig tes Erdgas wegen seiner großen Energiedichte, seines konstanten Brennwerts und der hohen Reinheit als besonders zukunftsträchtiger Kraftstoff. Nicht zuletzt die strengen Abgasvorschriften für Kraftfahrzeuge und Kraftwerke, aber auch der hohe Preis für Erdöl stimulieren die Nachfrage nach LNG und damit nach Anlagen zu dessen Herstellung. Da aber Erdgas über Pipelines nur bis zu Entfernungen von maximal 3.000 Kilometern wirtschaftlich transportiert werden kann und sich zudem der Bau einer Pipeline wegen geringer Größe und regionaler Abgeschiedenheit vieler Gasfelder oft nicht rentiert, gewinnt die Erdgasverflüssigung und -reinigung direkt an der Förderstelle schnell wachsende Bedeutung nicht nur an Land, sondern auch offshore (siehe auch S. 13). Denn verflüssigtes Erdgas hat nur 1/600 des ursprünglichen Volumens und kann deshalb wirtschaftlich per Tanker auch zu entfernten Märkten transportiert werden. Damit steht der gesamte Weltmarkt für Erdgaslieferungen offen.

13 LNG-Anlage für Skangass Als führender Anbieter von Erdgas-Verflüssigungsanlagen können wir an diesem kräftig wachsenden Markt gleich mehrfach partizipieren: Als Engineering-Unternehmen konstruieren und bauen wir die Anlagen, als Gase-Unternehmen können wir das Produkt vermarkten und wenn vom Kunden gewünscht die Anlage auch betreiben. Einen unserer jüngsten Großaufträge haben wir im Juli 200 von der norwegischen Skangass AS erhalten. Die Linde Engineering Division wird für den Standort Risavika nahe Stavanger, Norwegen, eine Erdgas-Verflüssigungsanlage mit einer Jahreskapazität von 300.000 Tonnen LNG errichten. Das Auftragsvolumen beträgt rund 100 Mio. EUR. Dank eines sehr energieeffizienten Verflüssigungsprozesses, den Linde selbst entwickelt hat, wird die neue Anlage wesentlich weniger Emissionen verursachen als vergleichbare Einheiten dieser Größe. Skangass, ein Joint Venture zwischen dem Versorgungsunternehmen LYSE Gass AS und dem Finanzinvestor Celsius Invest, wird über seine Vermarktungsgesellschaft Nordic LNG AS vor allem den skandinavischen Markt und den baltischen Raum mit LNG beliefern und die schwedische Linde Tochter AGA Gas AB. Die vertragliche Vereinbarung zwischen der Gases Division und Skangass sieht nämlich vor, dass AGA Gas jährlich 50.000 Tonnen LNG aus der neuen Anlage kauft und selbst vermarktet. Zudem sichern wir damit die Auslas tung der Verflüssigungsanlage, mit deren Bau am 1. September 2008 begonnen wird. Im Herbst 2010 soll sie den Betrieb aufnehmen. Europas größte LNG-Anlage startet Betrieb Nur zwei Monate nach Vertragsunterzeichnung für das Projekt bei Stavanger nahm Ende September 200 der norwegische Mineralölkonzern Statoil ASA (heute StatoilHydro), der das Snøhvit-Gasfeld in der Barentssee betreibt, Europas größte Erdgas-Verflüssigungsanlage auf der Insel Melkøya vor Hammerfest in Betrieb. Fünfeinhalb Jahre hatte die Linde Group die Verantwortung für das Engineering, die Beschaffung und die Montageüberwachung der Anlage getragen, bis wir sie dem Betrieb übergeben konnten. Die LNG-Prozessanlage auf Melkøya ist von hoher Energieeffizienz. Der Gesamtauftragswert für Linde belief sich auf rund 900 Mio. EUR. Das Erdgas gelangt von den Förderanlagen auf dem Meeresgrund in 300 Metern Tiefe über eine 143 Kilometer lange Pipeline zur Anlage. Dort müssen dem Rohgas zunächst Kohlendioxid (CO 2 ), Wasser, Kondensate, Glykol und Quecksilber entzogen werden, bevor der Verflüssigungsprozess starten kann. Als eine weitere technische Pionierleistung kann künftig das herausgefilterte CO 2 komprimiert und via Pipeline in unterirdische Lagerstätten zurückgeführt werden, um die CO 2 -Emissionen zu minimieren. Das verflüssigte Erdgas wird in großen Speichertanks zwischengelagert und dann per Tankschiff zu US-amerikanischen und europäischen Kunden transportiert. Am 20. Oktober 200 stach der erste Gastanker, die Arctic Princess, mit 145.000 Kubikmetern LNG an Bord in See. Seit dem Jahreswechsel 200/2008 arbeiten wir gemeinsam mit Statoil daran, die bestehenden technischen Anlaufschwierigkeiten zügig und vollständig zu beheben. Nach Erreichen der vollen LNG- Produktionskapazität, das heißt voraussichtlich ab Mitte 2009, wird alle fünf bis sechs Tage ein Tanker im Hafen von Melkøya ablegen, um Kunden in aller Welt zu beliefern. LNG-Anlage im Piceance-Becken von Colorado Auch in den USA gewinnt die Verflüssigung von Erdgas zunehmend an Bedeutung. Von dieser Entwicklung profitiert auch die Linde Group. So erhielt Linde Process Plants (LPP) in Tulsa, Oklahoma, von der Williams Companies Inc. den Auftrag zum Bau einer LNG- Anlage im Fördergebiet Piceance-Becken im westlichen Colorado. Die neue Anlage zur Erdgasverflüssigung und Reinigung wird eine Kapazität von 12, Mio. Normkubikmetern (Nm 3 ) pro Tag erreichen. Das Piceance-Becken in Colorado zählt zu den bedeutendsten Erdgaslagerstätten in Nordamerika. Neuland mit großem Potenzial: LNG-Anlagen auf hoher See Um auch die entlegendsten Offshore-Lagerstätten mit eher kleineren Vorräten wirtschaftlich erschließen zu können, haben Linde und das niederländische Unternehmen Single Buoy Mooring Inc. (SBM) eine weltweite Technologie-Allianz für die Entwicklung, den Bau und die Vermarktung von schwimmenden Anlagen zur Produktion, Speicherung und Verladung (Floating Production, Storage and Offloading units FPSO) von LNG geschlossen. Basis dafür ist unsere eigene Technologie für die Erdgasverflüssigung. Mit dieser Allianz verbinden wir das strategische Ziel, mittel- bis langfristig eine führende Position auf dem Gebiet des industriellen und chemischen Offshore-Anlagenbaus zu erreichen. Die FPSO-Anlagen werden so konstruiert, dass sie jedes konventionelle Erdgas verarbeiten können und eine Kapazität von etwa 2,5 Mio. metrischen Tonnen erreichen. Diese Anlagenkapazität zielt auf Offshore-Erdgasfelder mit förderbaren Reserven von einer Bio. Kubikmetern und mehr.

14 Linde Annual 200 Leistung Wenn der Transport von Erdgas zu den jeweiligen Absatzmärkten per Pipeline unwirtschaftlich ist, leisten Tankschiffe für flüssiges Erdgas (LNG) wertvolle Dienste. Von Europas größter LNG-Anlage auf der norwegischen Insel Melkøya vor Hammerfest, die von Linde errichtet wurde, stach am 20. Oktober 200 der erste Gastanker in See.

15 Blick in den Kontrollraum und auf Lagertanks der LNG-Anlage vor Hammerfest. Seit dem Frühjahr 2002 hatten die Linde Experten die Verantwortung für das Engineering, die Beschaffung und die Montageüberwachung der Anlage. Im Herbst 200 nahm die Anlage die größte ihrer Art in Europa den Betrieb auf. Im Rahmen der Allianz steuert Linde die FPSO-Aufbauten bei. Dazu gehören die Gasvorbehandlung, die C3+-Fraktionierung sowie die Erdgasverflüssigung, die auf unserem patentierten Multi-Stage- Mixed-Refrigerant-Prozess (LiMuM, siehe Glossar) basiert. SBM stellt unter anderem die Schiffstechnologie bereit: Schiffshülle, LNG-Speichertanks, Energieerzeugungssystem, Ankersystem und Verladesys tem. Linde und SBM planen, die Anlagen entweder schlüsselfertig an die Kunden zu verkaufen oder im Rahmen eines Leasingmodells anzubieten. Dabei werden wir gemeinsam mit SBM als Investor auftreten, die Anlage bauen und betreiben. Die erste schwimmende Anlage dieser Art wollen wir 2012 in Betrieb nehmen. LNG-Rückverflüssigung an Bord Auf dem Schiffstransport von der Verflüssigungsanlage zum meist weit entfernten Verbraucher verdampft trotz einer Lagertemperatur von 163 Grad Celsius durch Wärmeeintrag aus der Umgebung ein Teil des verflüssigten Erdgases es bildet sich das so genannte Boil- Off-Gas. Diese Abdampfverluste können auf einem langen Transportweg wirtschaftlich bedeutend sein. Zudem werden sie in der Regel auf Schiffen mit herkömmlichem Dampfturbinenantrieb zusammen mit dem Schweröl im Kessel verbrannt, wodurch CO 2 -Emissionen freigesetzt werden. Diese Abdampfverluste lassen sich zwar nicht vermeiden, wohl aber ihre Folgen: durch die Rückverflüssigung des Boil-Off-Gases an Bord des Tankschiffs. Eine Wiederverflüssigung in Verbindung mit einer langsam laufenden Dieselmaschine ist auf langen Strecken und besonders auf großen Tankern nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern wegen der geringeren CO 2 -Emission des Antriebs auch ökologisch deutlich unbedenklicher. Unsere französische Tochtergesellschaft Cryostar hat einen be - sonders energie sparenden Rückverflüssigungsprozess entwickelt, den auch unser Partner Samsung Heavy Industries für eine neue Generation von fünf LNG-Tankern einsetzt. Cryostar liefert den Großteil der Tieftemperaturkomponenten mit einem Auftragsvolumen von rund 50 Mio. EUR. Die modernen Membrantanker mit einem maximalen Ladevolumen von 265.000 Kubikmetern sind die größten ihrer Art und sollen im Jahr 2008 den Transport von LNG zwischen Katar und den Vereinigten Staaten aufnehmen. Innovative Technologien zur Verringerung der CO 2 -Emissionen Weltweit gelangen jährlich 3.000 Gigatonnen Kohlendioxid auf natürlichem Weg in die Atmosphäre, mit 25 Gigatonnen steuert der Mensch zwar vergleichsweise wenig dazu bei aber zu viel für das sensible CO 2 -Gleichgewicht, das für das Klima der Welt so wichtig ist. Wenn innerhalb von zwei Jahrzehnten die von Menschen verursachte Kohlendioxidemission um mindestens ein Drittel verringert werden soll, um die Erderwärmung in beherrschbaren Grenzen zu halten, werden der verstärkte Ausbau alternativer Energien und Energiesparen allein nicht ausreichen. Da Erdöl, Erdgas und vor allem Kohle noch für Jahrzehnte die wichtigsten Energieträger bleiben werden, sind innovative Technologien gefordert, um den CO 2 -Ausstoß bei der Verbrennung der fossilen Energieträger möglichst gering zu halten, beziehungsweise das entstehende Gas abzuscheiden und sicher zu lagern. Als führendes Gase- und Engineering-Unternehmen verfügt die Linde Group bereits jetzt über entsprechende Verfahren zur CO 2 - Abtrennung und Speicherung. Zudem unterstützen wir eine ganze Reihe von Forschungs- und Pilotprojekten. Basierend auf den hierbei gewonnenen Erkenntnissen werden wir in naher und mittlerer Zukunft neue Technologien zur Marktreife bringen, mit deren Hilfe der Kohlendioxidausstoß von Kraftwerken deutlich reduziert oder gar gegen null gebracht werden kann. Neue Verfahren zur CO 2 -Abtrennung Unsere Engineering Division beteiligt sich beispielsweise an der Entwicklung und Erprobung neuer Verfahren zur CO 2 -Abtrennung aus Verbrennungsabgasen von Kohlekraftwerken. Dafür haben der Kraftwerksbetreiber RWE Power, der Chemiekonzern BASF und Linde im September 200 vereinbart, am Braunkohlekraftwerk Niederaußem in Nordrhein-Westfalen (Bergheim/Rhein-Erft-Kreis) eine Pilotanlage für die so genannte CO 2 -Wäsche zu errichten. In der Anlage, die von Linde gebaut wird, sollen neue Lösemittel der BASF zur effizienten Abtrennung von Kohlendioxid im Langzeittest erprobt werden. Ziel ist es, die CO 2 -Abtrennung in den für Deutschland bedeutenden Braunkohlekraftwerken bis 2020 kommerziell einsetzen zu können. Auf Grundlage dieser Technik könnten dann mehr als 90 Prozent des CO 2 aus den Verbrennungsabgasen eines Kraftwerks entfernt und anschließend unterirdisch gespeichert wer-

16 Linde Annual 200 Leistung CO 2 -Anlieferung CO 2 CO 2 CO 2 Gips-/Tongestein CO 2 -Speicher/ gefüllt Gips-/Tongestein Sensoren Einleitung + Verdichtung Sensoren 800 m Sandstein/ CO 2 -Speicherschicht CO 2 -Sequestrierung 3 Unter CO 2 -Sequestrierung versteht man die Abtrennung und Lagerung von CO 2, das beispielsweise bei der Verbrennung fossiler Energieträger in Kraftwerken entsteht. Die Sequestrierung ist Teil des so genannten Carbon Dioxide Capture and Storage (CCS-)Prozesses. Das Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas wird aus den Rauchgasen abgetrennt und danach unterirdisch ein gelagert, damit es nicht in die Atmosphäre gelangt. Denn CO 2 gilt als eines der Gase, das mitverantwortlich ist für den Treibhauseffekt und damit für die Klimaerwärmung. Als Sequestrierung im eigentlichen Sinne bezeichnet man die Einlagerung des CO 2. Als mögliche CO 2 -Speicher gelten geologische Formationen wie Erdöllagerstätten, Erdgaslagerstätten, salzhaltige Grundwasserleiter (so genannte Aquifere) oder aufgelassene Kohleflöze. Aber auch eine Lagerung in der Tiefsee wird untersucht.

1 Der Oxyfuel-Prozess 3 Durch die Oxyfuel-Technologie wird das während der Braunkohleverbrennung anfallende Kohlendioxid nicht in die Atmosphäre entlassen, sondern im Kraftwerksprozess abgeschieden und verflüssigt. Dabei wird die Kohle nicht herkömmlich mit Luft, sondern mit reinem Sauerstoff verbrannt. Diesem Sauerstoff wird zum Kühlen der Flamme ein Großteil des bei der Verbrennung anfallenden Kohlendioxids beigemischt. Anschließend wird das Rauchgas von Staub und Schwefel befreit und schließlich in einem Kondensator getrocknet. Danach kann das CO 2 komprimiert, verflüssigt und zum Ort der Sequestrierung transportiert werden insgesamt eine ausgesprochen umweltfreundliche Lösung. den. Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist es, dass auch ältere Kohlekraftwerke mit den CO 2 -Waschanlagen nachgerüstet werden können. Nach erfolgreichen Pilotversuchen soll 2010 über eine Demonstrationsanlage entschieden werden, mit deren Betrieb der Weg in die Kommerzialisierung des Verfahrens abgesichert werden könnte. Der Weg zum emissionsfreien Kraftwerk Bereits kurz vor ihrer Fertigstellung stehen die Arbeiten zur CO 2 - Sequestrierung an der Pilotanlage des Energiekonzerns Vattenfall in Schwarze Pumpe in der Lausitz (Deutschland). Wir liefern für dieses emissionsfreie Braunkohlekraftwerk auf Basis der so genannten Oxyfuel-Technologie (siehe auch Textkasten oben) den kryogenen Luftzerleger (siehe Glossar) und die Anlage zur CO 2 -Abtrennung. Das Kraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt wird im laufenden Jahr 2008 in Betrieb gehen. Darüber hinaus ist geplant, am selben Standort im nächsten Jahrzehnt ein Oxyfuel-Kraftwerk mit 250 bis 600 Megawatt Leistung zu errichten, um die Technologie zur großtechnischen Reife zu führen. Bis zum Jahr 2020 soll dann eine kommerzielle Anlage mit einer typischen Leistung von 1.000 Megawatt folgen. Mit Planung und Bau eines weiteren Pilotprojekts zum Abscheiden und Verpressen von Kohlendioxid wird die Linde Engineering Division im Jahr 2008 in der Nähe des ostdeutschen Erdgasfelds Lagerstätte Altmark beginnen. Betreiber des Erdgasfelds und Auftraggeber der CO 2 -Anlage ist die EEG Erdgas Erdöl GmbH, Berlin, eine Tochtergesellschaft von Gaz de France. Welche Bedeutung der CO 2 -Sequestrierung beigemessen wird, zeigt auch der Auftrag des norwegischen Energiekonzerns Statoil- Hydro an unsere Engineering Division, eingehende Studien zu er - arbeiten, wie aus den Verbrennungsgasen von Kraftwerken abgetrenntes Kohlendioxid gereinigt, transportiert und verdichtet werden kann, um es in der Nordsee zu verpressen. Dieses Projekt läuft im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Programms zur Vermeidung von CO 2 -Emissionen im norwegischen Mongstad. CO 2 -Lagerung im ehemaligen Salzstock Ein weiteres wichtiges Forschungsprojekt auf dem Gebiet der unterirdischen CO 2 -Lagerung ist CO2SINK. Im Rahmen dieses von der Europäischen Union geförderten Projekts erforschen und erproben 18 Partner aus neun Ländern die unterirdische Lagerung von CO 2 im brandenburgischen Ketzin. Das aus einer Raffinerie in Leuna stammende und von Linde aufbereitete Kohlendioxid wird in Ketzin in salzwasserhaltiges, poröses Sandgestein in 00 Metern Tiefe gelagert. Das federführende GeoForschungsZentrum Potsdam untersucht, wie sich das Gas unterirdisch ausbreitet und vor allem, ob es dort auch bleibt. Für die wissenschaftliche und technische Erprobung werden innerhalb von zwei Jahren rund 60.000 Tonnen reines CO 2 in den ehemaligen Salzstock eingebracht. Linde verantwortet im Rahmen dieses Projekts sämtliche Anlagen zur Zwischenspeicherung sowie die Konditionierung des einzulagern den Kohlendioxids hinsichtlich Temperatur, Druck und Volumen. Die Technologie zum Einbringen des Gases in den Boden, das so genannte Verpressen, haben wir ebenfalls mitentwickelt. Stündlich werden 1,5 Tonnen Flüssig-CO 2 kontrolliert erhitzt und bei einem relativ hohen Druck von 0 bis 100 bar gasförmig in die Lagerstätte ge pumpt. Wasserstoff für den Klimaschutz Wasserstoff (H 2 ) gilt als einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft. Vor allem im automobilen Verkehr wird dieses Element langfristig eine bedeutende Rolle spielen (siehe auch S. 42). Wenngleich Wasserstoff zurzeit noch primär aus fossilen Energieträgern erzeugt wird, sind die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Produktion von so genanntem Biowasserstoff aus Biomasse unterschiedlichster Herkunft und anderen regenerativen Quellen weit fortgeschritten. Unser Ziel ist es, Wasserstoff künftig möglichst effizient und nachhaltig zu erzeugen. Neben seiner Verwendung als alternativer Energieträger dient Wasserstoff auch zur Reinigung und Entschwefelung von Rohöl. Dieser Prozess wird angesichts strenger behördlicher Umweltauf lagen zum Emissionsschutz immer wichtiger. Um Benzin und Diesel zu entschwefeln, lassen sich Raffinerien aus Wasserstoff-Anlagen mit H 2 versorgen, die in der Regel auf ihrem eigenen Gelände, also Onsite, errichtet werden. Auch hier bewährt sich die Kompetenz der Linde Group, das Engineering und den Betrieb solcher Anlagen aus einer Hand anbieten zu können. Einen bedeutenden Auftrag in diesem Bereich erhielt unsere US-Tochtergesellschaft Linde Process Plants (LPP) im Geschäftsjahr 200 von unserer Gases Division: Am Standort Lemont, Illinois (USA), werden wir eine zweite Wasserstoff-Anlage errichten, aus der Linde

18 Linde Annual 200 Leistung Im September 200 haben wir am Standort Leuna die zweite Wasserstoff-Verflüssigungsanlage Deutschlands eingeweiht. Aus dieser Anlage wird voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2008 vor allem die Elektronikindustrie mit hochreinem flüssigen Wasserstoff versorgt. Außerdem dient Wasserstoff in Raffinerien zur Reinigung und Entschwefelung von Rohöl. Für eine nachhaltige Mobilität erforscht Linde neue Verfahren zur Produk tion von so genanntem Biowasserstoff aus regenerativen Energiequellen.

19 Gas die benachbarte Raffinerie der CITGO Petroleum Corporation mit rund 1,3 Mio. Nm 3 pro Tag beliefern wird. Mit dem Wasserstoff von Linde kann die Raffinerie das stark schwefelhaltige (saure) Rohöl aus kanadischen Ölsanden verarbeiten. Auch in Salt Lake City, Utah, und in Mobile, Alabama, haben wir neue Wasserstoff-Anlagen gebaut, die im Jahr 200 in Betrieb gingen. Der SMR (Steam Methane Reformer) in Salt Lake City mit einer Kapazität von 00.000 Nm 3 pro Tag wird mehrere Raffinerien, da run - ter von Chevron und Holly, mit reinem Wasserstoff versorgen. Die Anlage in Mobile wird eine Kapazität von rund 300.000 Nm 3 pro Tag haben und die örtliche Shell-Raffinerie mit Wasserstoff beliefern. Zwei weitere Aufträge für den Bau von Wasserstoff-Anlagen er - hielt die Engineering Division von der Markwest Hydrogen Inc., USA, und von unserem taiwanesischen Kunden CPDC in Kaoshiung. Weitere Höhepunkte im Anlagenbau Neben den beschriebenen bedeutenden Projekten im Bereich der Erdgas- und Wasserstofftechnologie gab es im Berichtsjahr weitere Erfolge, mit denen wir unsere umfassende Anlagenbaukompetenz und -flexibilität unter Beweis stellen konnten. Hierzu zählen beispielsweise zwei Aufträge aus Asien und Deutschland. Großauftrag aus Abu Dhabi So konnte unsere Engineering Division Ende 2006 einen der größten Aufträge ihrer Geschichte gewinnen: Die Abu Dhabi Polymers Company Ltd. (Borouge), ein Joint Venture der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und Borealis, beauftragte uns mit der Planung und schlüsselfertigen Errichtung des weltgrößten Ethancrackers. Auftragsvolumen: 1,3 Mrd. USD. Die Ethylenanlage wird eine Kapazität von knapp 1,5 Mio. Tonnen Ethylen pro Jahr besitzen und in Ruwais, einem Industriestandort rund 250 Kilometer westlich von Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, entstehen. Der Ethancracker wird im Konsortium mit der Consolidated Contracors Company (CCC) errichtet, wobei Linde als Konsortialführer für das nahezu komplette Engineering, die Lieferung der Ausrüs tungsteile und die Inbetriebnahme zuständig ist, während CCC im Wesentlichen nach unseren Vorgaben die Montage der Anlage aus führt. Das Linde Werk im bayerischen Schalchen wird die Aluminiumplattenwärmetauscher für den Ethancracker liefern, unsere Tochtergesellschaft Selas Fluid Process Corporation (USA) sieben Spalt - öfen konstruieren und bauen. Die Ethylenanlage ist Teil eines petrochemischen Komplexes in Ruwais, in dem Polyethylen und Polypropylen hergestellt werden. Dort arbeitet bereits seit 2001 ein erster Cracker von Linde mit einer Kapazität von rund 600.000 Tonnen pro Jahr. Die neue Anlage soll vertragsgemäß im Mai 2010 nach 41 Monaten Projektlaufzeit an den Kunden übergeben werden. Die enge Geschäftsbeziehung zwischen Linde und dem staatlichen Erdölkonzern der Vereinigten Arabischen Emirate ADNOC hat sich seit Mitte Dezember 200 auch in einem gemeinsamen Joint Venture verfestigt: Die beiden Partner gründeten ein Gemeinschaftsunternehmen zur langfristigen Industriegaseversorgung von Kunden in Abu Dhabi (siehe hierzu auch S. 23). Technische und logistische Herausforderungen gemeistert Einen weiteren Höhepunkt der Aktivitäten unserer Engineering Division markiert der. September 200: Mit einer technologischen und logistischen Höchstleistung endete an diesem Tag der Austausch von 1 Spaltöfen (siehe Glossar) und zwei Dampfüberhitzern aus dem Jahr 193 durch fünf hochmoderne und umweltfreundliche Industrieöfen für die Ethylenanlage Olefin III der BP in Gelsenkirchen-Scholven. Die mächtigen Spaltöfen jeder 2.600 Tonnen schwer und rund 46 Meter hoch bei einer Grundfläche von 20 mal 30 Metern waren rund 500 Meter von ihrem eigentlichen Standort entfernt montiert und für die Inbetriebnahme vorbereitet worden und mussten nach Abriss und Abtransport der alten Öfen mit Schwerstlastfahrzeugen, so genannten Self-Propelled Modular Trailers (SPMTs) an ihren Be stimmungsort transportiert werden. Für den Abriss, die Fundamentierung, den Transport, die Verbindung der neuen Öfen untereinander und ihren Anschluss an die Ethylenanlage standen nur 35 Tage zur Verfügung. Länger durfte der Stillstand der Anlage aus wirtschaftlichen Gründen nicht dauern. Die Operation gelang tatsächlich in nur 32 Tagen eine bisher weltweit unerreichte Leistung. Dank der neuen Spaltöfen werden die Emissionen von Stickoxid und Staub verringert, die Funktionssicherheit der gesamten Anlage erhöht und gleichzeitig auch deren Kapazität erweitert. Für die Planung, den Bau und den Transport der Öfen zeichneten unsere Engineering Division und unser Tochterunternehmen Selas-Linde verantwortlich. Das Projekt ist eine international beachtete Referenz für umweltschonende Technologie und zuverlässiges Projektmanagement.