Energiewirtschaft. Energieprognosen - Was steckt dahinter? Referent: Heiko Fechtner. Institut für Elektrische Energietechnik

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Energiewirtschaft. Energieprognosen - Was steckt dahinter? Referent: Heiko Fechtner. Institut für Elektrische Energietechnik"

Heini Beutel
vor 8 Jahren
Abrufe

1 Energiewirtschaft Energieprognosen - Was steckt dahinter? Referent: Heiko Fechtner 4. Juni 2009

2 Übersicht 1. Einleitung 2. Entstehung einer Energieprognose 3 Differenzierte Sichtweisen 1. Sichtweise: Fossiler Energien 2. Sichtweise: Erneuerbare Energien 4 Auftretende Problematik 1. Allgemein 2. Aktuelles Beispiel 5 Fazit 6 Quellenangabe

3 1. Einleitung Was ist eine Prognose? Allgm.: Eine Prognose ist eine wissenschaftliche fundierte Aussage über den voraussichtlichen Verlauf einer Entwicklung. Wofür wird eine Prognose benötigt? Prognosen sind wichtig um die Entwicklung des Energieverbrauchs erfassen und den daraus benötigten Energiebedarf decken zu können. Wichtige Weichenstellung in Richtung neuer, umweltschonender und fortschrittlicher Technologien. Durch welche Merkmale sind Prognosen zu unterscheiden? Prognosenhorizont Prognosenmethode

4 2. Entstehung einer Prognose Beispiel an der Prognose der Vereinigung der deutschen Elektrizitätswerke (VDEW) 1. Befragung der Mitgliedsunternehmen: Wie ist die Nachfrageerwartungen für die Zukunft? Wie lange sind die Restlaufzeiten vorhandener Kapazitäten? Welche längerfristigen Verträge wurden abgeschlossen? Welche Neuinvestitionen sind geplant? 2. Allgemeine Faktoren: Wirtschaftliche und politische Lage der Zukunft Preisentwicklung auf dem weltweiten Energiemarkt Welche Energielieferanten werden in der Prognose berücksichtigt? => Unter Betrachtung dieser Ergebnisse und Faktoren ergibt sich dann die Prognose.

Welche längerfristigen Verträge wurden abgeschlossen? Welche Neuinvestitionen sind geplant? 2.

5 Energieprognose von Shell Prognose: 3.1 Sichtweise: Fossile Energie Die Stromproduktion 2060 besteht zu 50% aus EE Prognostiziert einen doppelten so hohen Energiebedarf Gleichbleibender Erdöl- und Erdgasverbrauch wird vorausgesagt Problematik: Erdöl- und Erdgasmengen sind unrealistisch, da bei anhaltender Verbrauchsmenge bis 2060 die fossilen Reserven verbraucht sind. Warum wird es nicht erwähnt von Shell? Man will zwar in neue Technologien setzten, aber sein laufendes Kerngeschäft, die fossilen Energieträger, nicht schlecht reden bzw. den fossilen Energiemarkt gefährden!!!

Gleichbleibender Erdöl- und Erdgasverbrauch wird vorausgesagt Problematik: Erdöl- und Erdgasmengen sind unrealistisch, da bei anhaltender

6 3.1 Sichtweise: Erneuerbare Energien Studie vom Bundesverband Erneuerbare Energien e.v. (BBE) Prognose: Die Stromproduktion 2020 besteht zu 47% aus EE Es werden voraussichtliche keine neuen fossilen Kraftwerke benötigt Reduzierung des Energiebedarfs aufgrund von steigender Energieeffizienz Minimierung der Stromproduktion aus fossilen Energien Vorteile: Umweltschonend Billiger als veraltete, konventionelle Energielieferanten Schafft neue Arbeitsplätze Problematik: Kohle- und Atomlobby haben bis dato stärkere Einflüsse auf Wirtschaft und Politik.

7 3.1 Sichtweise: Erneuerbare Energien

8 4.1 Allgemein Prognosen sind interessenabhängig und nicht immer ganz objektiv. Oft werden EE nicht in die Prognose integriert. Werden EE in die Prognosen mit aufgenommen, weiß man nicht in wie weit diese zutreffen, da durch steigendes Interesse die Produktionspreise fallen werden und so die Nachfrage noch attraktiver wird. Durch Expansion der Erneuerbaren Energien wird es immer unrentabler Kohle- und AKWs zu betreiben. Die Prognosen von EE wurden immer in kürzester Zeit übertroffen. Beispiele: Vor 16 Jahren veröffentlichte das Atomforum eine Prognose, dass die EE nie über einen Anteile von 4% kommen würden, heute sind es schon ca. 15%. Die im Jahr 2005 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums veröffentlichten Werte für 2030 wurden zum Teil schon zwei Jahre nach Erscheinen der Studie übertroffen.

Durch Expansion der Erneuerbaren Energien wird es immer unrentabler Kohle- und AKWs zu betreiben. Die Prognosen von EE wurden immer in kürzester Zeit übertroffen.

9 4.2 Aktuelles Beispiel Politischer Einfluss in bestehende Prognosen Situation: Umweltminister Gabriel ( SPD) will seine bisherige Position zu Kohlekraftwerken revidieren. Genauer gesagt, fordert er den Stopp vom Neubau von Kohlekraftwerken, die nicht die neue CCS- Technik beherrschen. Problematik: Wenn das durchgesetzt wird, abgesehen vom unverantwortlichen Risiko der CCS- Technik( frühestens 2020 marktreif ), werden dadurch Prognosen der Kohlelobby verfälscht, zum Vorteil der Erneuerbaren Energien. ( Stand )

Genauer gesagt, fordert er den Stopp vom Neubau von Kohlekraftwerken, die nicht die neue CCS- Technik beherrschen.

10 5. Fazit Energieprognosen sind wichtige Leitfäden und Orientierungshilfen in Richtung Zukunft. Doch sie werden durch komplexe Einflussgrößen und gute Lobbyarbeit, in die vom Verfasser der Prognose gewünschte Richtung gelenkt. Deshalb empfiehlt es sich, lieber mehrerer Prognosen zu studieren.

Doch sie werden durch komplexe Einflussgrößen und gute Lobbyarbeit, in

11 6. Quellenangabe Solare Weltwirtschaft: Strategie für die ökologische Moderne, Verlag: Kunstmann; Auflage: Aktualis. Neuausg. (1. Januar 2005) ISBN-10: Stromversorgung Wege in eine moderne Energiewirtschaft- Strom- Ausbauprognose der Erneuerbaren- Energien- Branche- Berlin, Januar 2009 TAZ vom und KURZGUTACHTEN: Vergleich von Prognosen und Szenarien mit der tatsächlichen Entwicklung Erneuerbarer Energien Deutschland - Europa Welt, Stand Mai 2009, Agentur für EE e.v.

Januar 2005) ISBN-10: 3888973147 Stromversorgung 2020- Wege in eine moderne Energiewirtschaft- Strom- Ausbauprognose der Erneuerbaren- Energien- Branche-

12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Ähnliche Dokumente

Familienunternehmer-Umfrage: Note 4 für Energiepolitik der Bundesregierung 47 Prozent der Unternehmer sehen Energiewende als Chance

Familienunternehmer-Umfrage: Note 4 für Energiepolitik der Bundesregierung 47 Prozent der Unternehmer sehen Energiewende als Chance Berlin, 24. August 2015. Laut einer Studie des Instituts der deutschen