Gemeinsam Schule gestalten in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung
Gemeinsam Schule gestalten! Lehrkraft* zu sein, ist eine vielseitige und anspruchsvolle Aufgabe, die immer mehr Gestaltungskompetenz erfordert: Lernumgebungen verändern sich, Schüler haben unterschiedliche Bedürfnisse, das Umfeld der Schule ist herausfordernd. Wer diese Aufgabe mutig und kreativ angehen will, kann Unterstützung gut gebrauchen. Diese finden angehende Lehrkräfte im. Mit diesem Programm fördern die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) und die Robert Bosch Stiftung engagierte Lehramtsstudierende - die Schulgestalter von morgen. *Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden bei Begriffen wie Lehrerin /Lehrer, Stipendiatin /Stipendiat usw. nur die männliche Form verwendet. Gemeint sind jeweils beide Geschlechter. 3
Gute Lehrer machen gute Schule Gute Schule ist für mich ein Ort, in dem jedem Kind seinem Potential entsprechend Zukunftschancen eröffnet werden. Dafür braucht es Lehrkräfte, die die Fähigkeiten und die Ressourcen haben, sich auch um die Individualität der einzelnen Schüler kümmern zu können. Drei Eigenschaften für gute Führung: Vorbild sein, begeistern können, Verantwortung teilen, aber den Überblick wahren. Ingo Kramer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Deutschen Wirtschaft Schulen wandeln sich, sie werden eigenständig und gleichzeitig müssen sie die Qualität ihrer Arbeit kontinuierlich evaluieren. Unterrichtsentwicklung als Kern von Schulentwicklung muss zunehmend differenziertere Lernformen für heterogene Schülergruppen in den Blick nehmen. Damit verändert sich auch das Aufgabenspektrum von Lehrkräften: Sie sind Fachexperten und Wissensvermittler, wirken aber immer mehr auch als professionelle Lernbegleiter. Neben Unterrichten, Erziehen und Beurteilen gewinnen die Kompetenzen Diagnostizieren, Innovieren und Beraten an Bedeutung. Für die Lehrenden heißt dies, dass sich ihr Tätigkeitsfeld innerhalb der Schule erweitert. Stärker als bisher müssen sie die Verantwortung für die Mitgestaltung schulischer Qualitätsentwicklung übernehmen. Auch sind neben engagierten Lehrkräften zunehmend pädagogische Führungskräfte gefragt. Vor diesem Hintergrund haben die sdw und die Robert Bosch Stiftung 2007 das - Stipendien für Lehramtsstudierende initiiert. Dieses in Deutschland einzigartige Förderprogramm will angehende Lehrer mit pädagogischen Führungsaufgaben vertraut machen und ein Bewusstsein für die schulischen Gestaltungsräume schaffen. 5
Das Förderprogramm Im trifft man auf Menschen, die Lust haben Schule weiterzuentwickeln und die schon früh Führungsaufgaben übernehmen. Dieses Umfeld bestärkt mich darin, Verantwortung zu übernehmen, selbst aktiv zu werden und Aufgaben zu erfüllen, die über Unterrichtsgestaltung hinaus gehen. Ich hätte inzwischen richtig Lust, Schulleiterin zu werden. Vanessa Skoruppa, Lehramt Grundschulpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin Das macht seine Stipendiaten fit für schulische Gestaltungsaufgaben: In einwöchigen Akademien werden theoretische Grundlagen und erste Praxiserfahrungen in den Bereichen Qualitätsentwicklung an Schulen und Führen im schulischen Kontext vermittelt. Dieses Veranstaltungsformat sorgt mit viel Zeit und großzügigen Gestaltungsspielräumen für eine entspannte und zugleich produktive Atmosphäre, in der sich die Teilnehmenden intensiv mit Aspekten von Management und Führung an Schule beschäftigen. Zahlreiche Wochenendseminare sensibilisieren für die aktuellen Herausforderungen von Schulen, vermitteln Methodenkompetenzen wie Projekt- und Zeitmanagement und trainieren das Kommunikationsvermögen. Die Seminare orientieren sich an den Anforderungen, die der Schulalltag an Lehrkräfte und Schulleitungen stellt. Neben theoretischen Abschnitten sind intensive praktische Übungen feste Bestandteile dieser Veranstaltungen. Alle Veranstaltungen haben eines gemeinsam: Gestaltung von Schule bleibt kein abstraktes Konzept, sondern wird hautnah und ganz real an vielen Schulen im Lande und gemeinsam mit maßgeblichen Schulgestaltern erlebt. 7
Stipendien für angehende Lehrer 90 % der Programmteilnehmenden geben an, dass ihre persönliche Entwicklung und die Entwicklung von Kompetenzen für Gestaltungs- und Führungsaufgaben an Schule durch die Förderung im weit mehr als durch das reguläre Studium gefördert werden. Ergebnis der Evaluation des s im Auftrag von Evalue-Consult GmbH Neben dem umfangreichen ideellen Förderprogramm erhalten die Geförderten ein Stipendium aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: Studierende*: Stipendium max. 597 /Monat (einkommensabhängig) Büchergeld 300 /Monat ggf. Familienzuschlag 155 /Monat ggf. Zuschuss zur Pflege- und Krankenversicherung max. 73 /Monat ggf. Kinderbetreuungspauschale (113 /Monat für das erste, 85 /Monat für jedes weitere Kind) Promovierende*: Stipendium max. 1.050 /Monat (einkommensabhängig) Forschungskostenpauschale 100 /Monat ggf. Familienzuschlag 155 /Monat ggf. Kinderbetreuungspauschale (155 /Monat für das erste, 50 /Monat für jedes weitere Kind bis max. 255 /Monat) Darüber hinaus gibt es Unterstützung bei Auslandsaufenthalten. *Stand Juli 2013
Gefragt: Schulgestalter von morgen Schulleiterin zu sein, heißt für mich, alle an Schule Beteiligten (Schüler, Lehrer, Eltern, Trägerverein, Schulamt, Kooperationspartner aus Wirtschaft, Kultur und Politik) in ein Boot zu holen und dieses sicher durch ruhiges, aber auch raues Wasser zu führen. Am meisten Freude bereitet mir die Möglichkeit, selbst zu gestalten und in meinen Ideen nicht gebremst zu werden. Dabei ist es besonders herausfordernd, die staatlichen Vorgaben in eine gesunde Balance mit den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Wohlergehen der Schüler zu bringen. Christin Tellisch, Stipendiatin im Programm von 2007 bis 2011, Schulleiterin des Christlichen Gymnasiums Rudolf Stempel in Riesa Das ist Teil der Begabtenförderung des Studienförderwerks Klaus Murmann der sdw. Es richtet sich an leistungsstarke, gesellschaftlich engagierte Lehramtsstudierende und Promovierende mit dem Berufsziel Lehrer: Folgende Eigenschaften sollen Bewerber mitbringen: Leistungsstärke: mindestens gute schulische /akademische Leistungen Eigeninitiative und Engagement Zielstrebigkeit Soziale Kompetenz und Teamgeist Allgemeinbildung Vernetztes Denken Kommunikationsfähigkeit Unter www.sdw.org/studienkolleg/bewerben-standorte gibt es alle wichtigen Informationen zum Bewerbungsprozess.
Zusammenwirken: Das Netzwerk Für jeden Dozenten ein Traum: Eine Gruppe hochmotivierter Teilnehmerinnen und Teilnehmer junge Menschen, die ihr weit überdurchschnittliches Potenzial entwickeln wollen, die Lust haben, Schule zu gestalten, und sich nicht scheuen, früh Verantwortung zu übernehmen. Ich unterstütze das der sdw als Referentin, weil hier die Rolle von Lehrkräften als Schulentwickler bereits in der Phase der Berufsausbildung gefördert wird. Führungskräfte für Schulen fallen nicht vom Himmel der Boden für eine erfolgreiche Führungskräfteentwicklung kann bereits in der Ausbildung von Lehrkräften bereitet werden. Carmen Kloft, Leiterin der Führungsakademie des Landesschulamts in Hessen Das wirkt durch das unermüdliche Engagement vieler meist ehrenamtlicher Unterstützer: Die Vertrauenspersonen aus Hochschule, Schule und Wirtschaft sorgen für die persönliche Betreuung unserer Stipendiaten. Sie unterstützen uns in der Auswahl der Stipendiaten und begleiten die studentische Projektarbeit. Ein zwölfköpfiger Beirat berät das bei der strategischen Programmplanung. Die Experten aus Hochschule, Schule, Medien und Wirtschaft begleiten als kritische Freunde die Aktivitäten des Förderprogramms. Nicht zuletzt lebt das Veranstaltungsprogramm von seinen engagierten Referenten und Trainern: Schulleiter erzählen von ihren Erfahrungen mit Schulgestaltung. Organisationsentwickler aus Schule und Wirtschaft erläutern wie Wandel funktioniert. Bildungspolitiker diskutieren über Schulreformen. Im Vordergrund stehen stets die persönlichen Erfahrungen und das Erleben, dass Wandel gelingt. Die Mitwirkungsmöglichkeiten sind vielfältig: Als Ansprechpartner an Schulen und Hochschulen, Referent bei den Veranstaltungen oder Teilnehmer der öffentlichen Formate. Das bietet einen lebendigen Raum der Begegnung für Schulgestalter von heute und morgen. 13
Leadership in der Lehrerbildung Das leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Professionalisierung unserer zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer. Durch Vernetzung und Teilnahme an dem vielseitigen Programm erhalten die geförderten Studierenden eine wichtige Chance, zusätzliche Kompetenzen für den schulischen Alltag zu entwickeln. Prof. Dr. Stephan Gerhard Huber, Leiter des Instituts für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der Pädagogischen Hochschule Zug, Zentralschweiz Mit der Transferinitiative Leadership in der Lehrerbildung intensiviert das den Dialog mit den Akteuren der Lehrerbildung. Ziel ist es, die Themen Führen und Gestalten von Schule als integralen Bestandteil der gesamten Lehrerbildung zu etablieren. Damit erweitert sich der Wirkungskreis des s über die Förderung von Lehramtsstudierenden hinaus. Zur Transferinitiative gehört das Forum Leadership in der Lehrerbildung, das jährlich in Berlin stattfindet und eine länder- und institutionsübergreifende Plattform schafft. Hier treffen sich Lehrerbildner, die Leadership-Themen in ihre berufliche Praxis tragen wollen. Die Publikation Entwicklung von Kompetenzen für pädagogische Führung zeigt auf, welche Kompetenzen pädagogische Führungskräfte brauchen und wie diese im Laufe der Berufsbiografie erworben werden können. Damit gibt sie Orientierung für Praxis und Politik im Hinblick auf die Einbindung von Leadership-Themen in die reguläre Lehrerbildung. Um gute Beispiele zu schaffen, wie Leadership-Themen in der universitären Ausbildung aufgegriffen werden können, werden an ausgewählten Hochschulen Modellprojekte zu Schulentwicklung und Changemanagement durchgeführt. Schwerpunkt der Transferbemühungen bildet zunehmend die Alumni-Arbeit. Das begleitet seine Absolventen auf dem Weg in die Schule und noch wichtiger vernetzt sie mit den maßgeblichen Akteuren der Fort- und Weiterbildung in den Ländern. 15
Wir stiften Chancen! Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) wurde 1994 als Bildungsstiftung der unternehmerischen Wirtschaft in Deutschland gegründet: Das seit 1995 tätige Studienförderwerk ist benannt nach seinem Stifter, dem Unternehmer und ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Klaus Murmann. Es vergibt Stipendien an Studierende und Promovierende mit Gemeinsinn und Unternehmergeist und beinhaltet außerdem das das einzige Begabtenförderungsprogramm für Lehramtsstudierende, das 2007 gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung ins Leben gerufen wurde. Insgesamt werden jährlich rund 1.700 Stipendiaten gefördert davon rund 300 im. Aktiv ist die sdw auch mit zahlreichen Programmen an Schulen. Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland. Sie wurde 1964 gegründet und setzt die gemeinnützigen Bestrebungen des Firmengründers und Stifters Robert Bosch (1861-1942) fort. Die Stiftung beschäftigt sich vorrangig mit den Themenfeldern Völkerverständigung, Bildung und Gesundheit. Im Bereich Bildung nimmt sie den gesamten Prozess in den Blick, von der frühkindlichen Bildung über Schule, Ausbildung, Talentförderung, Hochschule bis hin zum lebenslangen Lernen.
Impressum Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) ggmbh Studienförderwerk Klaus Murmann - Programm - im Haus der Deutschen Wirtschaft Breite Str. 29, 10178 Berlin Tel. 030 278906 60 Fax 030 278906 30 studienkolleg@sdw.org www.sdw.org/studienkolleg Gestaltung Redaktion und Alltag, Berlin Design: Timm Häneke Das Team des s Fotografie Patrick Desbrosses: Coverfoto, S. 2, 8 /9, 11, 16 /17, 19 BDA Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände: S. 4 Stefanie Graul: S. 6 Thomas Trutschel: S. 12, 14, 18 Druck Endformat, Berlin Ihre Ansprechpartnerinnen (v.r.n.l.): Heike Ekea Gleibs, Referentin Fanny A. Günthel, Referentin Stefanie Lüke, Referentin Susanne Herrmann, Programmleitung Manuela Seifert, Teamassistenz Claudia Rauschenbach, Teamassistenz Dr. Gwendolin Mühlinghaus, Referentin 18 in Kooperation mit der
www.sdw.org www.bosch-stiftung.de