Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers spricht der Bischof im Rahmen der Priesterweihe.

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Transkript:

Seite 1 von 5 Predigt zum Priestertum Diakon Andreas Blöink, 57368 Lennestadt Hochwürdiger Mitbruder, liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Eine Hauptaufgabe des Priesters ist die tägliche Feier der Heiligen Messe, in der Hostien und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt werden. Als Zeichen für diesen Auftrag übergibt der Bischof den Neupriestern eine Schale mit Hostien und einen Kelch mit Wein. Dazu spricht er: "Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes." Ich bin mir bewußt, dass eine Predigt über das katholische Priestertum nie allumfassend ist und die Größe und Tiefe dessen, was dieses Priestertum birgt, allenfalls umreißen kann. So werde ich mich auch jetzt nur auf einen wichtigen Teilbereich beschränken. Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers spricht der Bischof im Rahmen der Priesterweihe. Zeichenhaft wird dieses Vorbereiten des Hl. Opfers vielerorts durch eine erweiterte Gaben Prozession zum Altar bei der Ministranten oder wie wir es oft bei Papstmessen sehen auch Gläubige aus den Mitfeiernden Hostien und Wein dem Diakon bzw. dem Zelebranten überreichen. Das Volk überreicht also dem Priester die Gaben und auch alle Anliegen, die dieser dann dem Herrn darbringt, damit er sie zum Segen und zum Heil werden lässt in der Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Christi. Die Gabenbereitung - oder noch treffender - Opferung findet ihren Abschluss mit einem Dialog zwischen Priester und Volk: Der Priester spricht: Betet, Brüder und Schwestern, dass mein und Euer Opfer Gott, dem allmächtigen Vater, gefalle! gefolgt von der Antwort der Mitfeiernden: Der Herr nehme das Opfer an aus deinen Händen, zum Lob und Ruhm seines Namens, zum Segen für uns und seine ganze heilige Kirche. Gerade hier zu diesem Zeitpunkt in der Hl. Messe wird ein gewichtiges Merkmal des Priestertums ganz deutlich. Der Priester ist dazu geweiht und dazu da, Gott dieses wohlgefällige Opfer darzubringen. Er tut das weder als Schlacht noch als Brandopfer, er tut das, wozu Christus die Apostel beauftragt hat: Nehmt, esst und trinkt, das ist mein Leib und mein Blut und tut dies immer wieder zu meinem Gedächtnis

Seite 2 von 5 Der Priester feiert das Hl. Opfer. Wie oft kommt in diesem Zusammenhang die Frage auf: Und wir, die wir in der Kirche sind, was haben wir damit zu tun, wenn wir doch nur beten und zuschauen! Wie ist das mit der so oft und gerne fehlgedeuteten aktiven Teilnahme aller Gläubigen in der Hl. Messe? Nun - es gibt verschiedenste Dienste in der Hl. Messe, die Sie ja alle kennen und die, wenn sie wie von der Kirche vorgesehen und würdig vollzogen werden, durchaus zu einem vertieften Mit-Vollzug der Hl. Messe beitragen können. Allerdings und auch das ist prägend für das Priestertum selbst wenn alle diese Dienste nicht anwesend sind: der Priester feiert die Hl. Messe gültig auch allein immer in den Anliegen der ihm Anvertrauten, für Lebende und Verstorbene sowie auch für sich selbst. Aktive Teilnahme aller Gläubigen bedeutet somit: verbinden wir uns in jeder Hl. Messe innerlich mit dem heiligen Geschehen, legen wir alle unsere Anliegen, Sorgen und Bitten und auch unser Lob und unseren Dank mit auf die Patene, die der Priester Gott empor hält. So wird dann sein und unser Opfer Gott wohlgefällig als ein wahres Sich hin geben an Gott. Liebe Brüder und Schwestern, ein Priester kann also wirklich nur durch einen Priester ersetzt werden! Der Bischof spricht weiter im Weihe Ritus: Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst. Ich könnte mir gut vorstellen, dass so mancher Priester hin und wieder auch nach seiner Weihe über dieses Wort nachdenkt. Auch Priester müssen sich dessen bewußt sein, dass sie mit der Weihe nicht den Anforderungen, Verführungen und Anfeindungen der Welt entzogen werden. Andererseits muss man auch sagen, dass die Gläubigen, um deren Seelenheil sich der Priester ja sorgen soll, eine Mitverantwortung tragen. Wenn ein Priester darüber nachdenkt, was er bei der Zelebration der Hl. Messe tut, wird er sich sofort seiner Unwürdigkeit bewußt werden. Im außerordentlichen Ritus spricht der Priester zuerst selber für sich das Schuldbekenntnis ein bezeichnender Ritus: Gott legt den Vollzug des Mysterium fidei - Geheimnis des Glaubens in die Hände eines schwachen Menschen. Liebe Brüder und Schwestern, Sie werden wahrscheinlich diese Worte kennen: Priesterleben Opferleben.

Seite 3 von 5 Wenn sie auch oft einmal scherzhaft gebraucht werden es liegt wohl viel Wahrheit darin! Die Kirche stellt hohe Ansprüche an das Leben und den Dienst ihrer Priester. Und wenn ein Priester täglich neu versucht, diesen Ansprüchen aus Überzeugung und Liebe zu Gott und den Menschen gerecht zu werden, dann ist er ein Mann des Gebetes und somit bedenkt er sehr wohl, was er tut und versucht nachzuahmen, was er vollzieht. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes." Das Geheimnis des Kreuzes vereint in sich das Leiden, den Schmerz und die österliche Freude. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man nach katholischer Lehre sein Leben gestalten möchte. Das gilt nicht nur für die Kleriker sondern für alle Gläubigen! Aber zu Recht stellt die Kirche stellt also Christus selbst den Neupriester besonders deutlich unter das Geheimnis des Kreuzes. Liebe Brüder und Schwestern, einige unter Ihnen kennen mich und wissen, dass ich hier stehe als Ständiger Diakon, also als jemand, der ausdrücklich zur Unterstützung der Priester geweiht wurde. In dieser Eigenschaft gestatten Sie mir bitte einige von Herzen kommende und flammende Bitten: - Wenn wir um geistliche Berufungen bitten, denken wir daran, dass es auch an uns liegt, ein Klima zu schaffen, in dem solche Berufungen gedeihen können! - Begleiten wir unsere Priester täglich im Gebet! - Bieten wir ihnen echte Unterstützung und Ermutigung für ihre Arbeit an! - Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte wurden nicht als Scheinparlamente zur Opposition ins Leben gerufen um den Priestern das Leben schwer zu machen und es gibt leider mehr als genug davon; gottlob ist es nicht überall so nein, sie sollen den Pfarrer unterstützen und entlasten nicht belasten! - Bitte sorgen wir doch dafür, dass diese Unterstützung eine echte Erleichterung für den priesterlichen Dienst bedeutet. Verwaltung und Management sind nicht originäre Aufgabe eines Priesters selbst, wenn das heute oft so propagiert wird. Priester sein ist eine Berufung und jede Berufung hat ihre eigene persönliche Geschichte. Ich bin jetzt seit 2001 Ständiger Diakon. Und die ersten drei Jahre nach meiner Weihe waren ich möchte das ganz frei sagen nicht einfach für mich. Das liegt einerseits daran, dass jeder, der in ein kirchliches Amt berufen wird, einen Standort suchen und finden muß, um seine Persönlichkeit mit den Aufgaben, die das Amt stellt, in Einklang zu bringen.

Seite 4 von 5 Es ist ein Prozess den zu erleben mir nicht immer leicht gefallen ist. Das liegt aber andererseits auch daran, dass einem, wenn man das tun will, was die Kirche tut, oft ein eisiger Wind entgegenbläst. Heute fragen mich immer noch Menschen: Ja, warum bist Du denn nicht gleich Priester geworden?! In den ersten drei Jahren hätte ich auf diese Frage keine befriedigende Antwort geben können heute kann ich das. Das hat etwas mit Berufung zu tun! Meine Berufung war es nicht Priester zu sein. Meine Berufung war es, eine wunderbare Frau kennen zu lernen, die mich als Diakon unterstützt und trägt. Meine Berufung ist es, als Diakon den Priestern zu helfen! Der Ständige Diakonat wurde nicht wieder belebt, um die Priester aus dem Amt zu hebeln wenn er denn gut gelebt wird nach den Maßgaben unserer Kirche. Ich stehe hier zur Unterstützung der Priester und ich denke, dass Sie das auch so wahrnehmen. Priester sind und sollen Seelsorger sein dürfen im tiefsten Sinne des Wortes! Und, liebe Brüder und Schwestern, all diejenigen, die nicht müde werden, über Priestermangel, andere Zugangsvoraussetzungen zum Priesteramt, zu hohe Anforderungen, Laien statt Priester in die Gemeindeleitung und andere bekannte Phrasen zu lamentieren, müssen sich fragen lassen: Wenn Ihr denn noch zur katholischen Kirche steht: Was tut ihr dafür, damit junge Männer sich rufen lassen und mit Freude diese Anrufung im Dienst des Priesters leben können und was tut ihr dafür, dass Eure Priester nicht aufgerieben werden, nicht krank werden und resignieren?! Aber auch das sei gesagt: sehr viele Priester, die eine Gemeinde oder auch eine Gemeinschaft vorgefunden haben und vorfinden, in der sie sich unterstützt und getragen wissen, werden bestätigen, dass das Priesteramt sicher nicht der leichteste Beruf ist, aber doch zu den schönsten gehören kann. Und wenn ich gerade von einer Gemeinschaft gesprochen habe dann meine ich auch Sie, liebe kleinen Seelen die Sie sich immer wieder mit uns im Namen Gottes treffen und so eifrig für Ihren Papst, für Ihre Bischöfe, Priester und Diakone beten. Ich habe das Werk der kleinen Seelen nach den eben erwähnten drei Jahren kennengelernt. Und Sie sehen: auch das auch hier ist meine Berufung! Gerade in diesen Gnaden Tagen hier im Haus Marienhof und heute am zweiten Tag, wo wir besonders an die Priester denken, ist es mir ein Herzenswunsch, Ihnen auch im Namen von Pfr. Mohr zu sagen, wie wichtig uns immer wieder neu Ihr Gebet, ihr Kommen und Mitfeiern und ganz einfach gesagt Ihre Unterstützung ist.

Seite 5 von 5 Gerade diese Tage jetzt sind es auch, auf die Pfr. Mohr und ich uns trotz aller Mühe und Vorbereitung das ganze Jahr über freuen. Dass Sie, liebe Brüder und Schwestern immer wieder trotz Ihrer Mühen und Sorgen teilnehmen, zeigt uns, dass wir wohl auf dem richtigen Weg gehen. Ihnen allen ein ewiges Vergelt`s Gott dafür hier vom Altar aus! Ich halte das Werk der kleinen Seelen für ein Werk Gottes, vielleicht nur ein Samen- Korn, das aber ein wichtiger Bestandteil der Kirche Gottes geworden ist. Lassen Sie uns gemeinsam weiter dafür sorgen, dass diese Pflanze Gottes weiter wächst und gedeiht, jede und jeder mit seinen Mitteln. Und bitte denken Sie daran, dass auch Kleriker Menschen mit Fehlern und Sünden sind, die genauso der Vergebung Gottes und ihrer Mitmenschen bedürfen. Lassen Sie mich das heute Ihnen so sagen, wie es einmal ein Priester zur Einführung der Messe vom Letzten Abendmahl formuliert hat: Für all das, was wir, die wir hier am Altar stehen, an Schuld mitbringen bitte ich Sie um Verzeihung, denn wir sind auch nur kleine, unwürdige Werkzeuge des Herrn. Liebe Brüder und Schwestern, rufen wir uns noch einmal den Weihe Ritus in Erinnerung: "Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes." Sorgen wir mit unseren Mitteln, mit Gebet und praktischem, sinnvollem Engagement dafür, dass die Priester auch Priester sein dürfen, alles andere dürfen wir getrost dem Herrn,der Gottesmutter Maria, der ersten Patronin aller Priester, und auch der Fürbitte des Hl. Pfarrers von Ars überlassen! + Amen.