Kulturjournalismus. Prof. Dr. Gunter Reus F030. Fachjournalismus

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Transkript:

Kulturjournalismus Prof. Dr. Gunter Reus Fachjournalismus F030

Kurs F030 Kulturjournalismus Prof. Dr. Gunter Reus

4 Impressum Legende 2011 DFJV Deutsches Journalistenkolleg GmbH, Berlin Alle Rechte vorbehalten. Der gesamte Inhalt des vorliegenden Studienbriefs (Texte, Bilder, Grafiken, Design usw.) und jede Auswahl davon unterliegt dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums der DFJV Deutsches Journalistenkolleg GmbH oder anderer Eigentümer. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Eigentümers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt. Beispiel Merksatz Definition Übung Selbstkontrollaufgabe Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Text berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Benutzung solcher Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung. Sämtliche verwendete Marken sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Die DFJV Deutsches Journalistenkolleg GmbH und ihre Dozenten und Autoren haben höchste Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden Studienbriefs angewandt. Dennoch übernehmen sie keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit sowie even tuelle Fehler oder Versäumnisse innerhalb des Studienbriefs. Die Inhalte und Materialien werden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zur Verfügung gestellt. Insbesondere erfolgt die Anwendung von im Studienbriefs dargestellten Erkenntnissen auf Gefahr des Teilnehmers. Printed in Germany. www.journalistenkolleg.de

Kulturjournalismus Kurs F030 5 Inhalt Einleitung 6 1 Kultur und Journalismus 8 1.1 Was ist Kultur? 8 1.2 Ursprung und Entwicklung des Feuilletons in Deutschland 12 1.3 Kulturkommunikatoren 19 2 Kulturjournalismus und sein Publikum 26 2.1 Gegenstände des modernen Kulturjournalismus 26 2.2 Formen des modernen Kulturjournalismus 32 2.3 Feuilleton und Publikum 35 3 Regeln, Prinzipien, Maximen 41 3.1 Kulturjournalismus als Autorenjournalismus 41 3.2 Kulturjournalisten als Reporter 43 3.3 Kulturjournalismus und Verständlichkeit 47 Literaturverzeichnis 53 Lösungen der Selbstkontrollaufgaben 56 Schlagwortverzeichnis 60 Über den Autor 62

26 Kapitel 2: Kulturjournalismus und sein Publikum Lernziele: Nachdem Sie dieses Kapitel durchgearbeitet haben, > > haben Sie einen Überblick über das Themenangebot im modernen Feuilleton gewonnen; > > können Sie die Erwartungen des Medienpublikums an Themen und Gegenstände einschätzen; > > wissen Sie, auf welche journalistischen Formen Kulturjournalisten am liebsten zurückgreifen, was sie vernachlässigen und was sich das Publikum an Formen wünscht; > > können Sie einige Einwände gegen den Feuilletonismus besser verstehen, aber auch Vorurteilen begegnen; > > wissen Sie mehr darüber, wie das Publikum Kulturbeiträge rezipiert und welche Wirkungen von diesen Beiträgen auf das Publikum ausgehen können. 2.1 Gegenstände des modernen Kulturjournalismus Wir haben in den vorangegangenen Abschnitten gesehen, dass sich im deutschen Journalismus vor allem im 19. Jahrhundert ein besonderes Interesse an schöngeistigen und künstlerischen Themen entwickelt hat. Die Reflexion des Begriffes Kultur hat aber auch gezeigt, dass wir damit eine Vielzahl schöpferischer wie habitueller Gepflogenheiten bezeichnen können und sich im Grunde alle Lebens- und Umgangsformen einer Gesellschaft unter diesem Label einordnen lassen. Wenn das so ist, wo soll man dann aber Kultur suchen, wenn man nach ihrer Präsenz in den Massenmedien fragt? Fernsehbeiträge über Erziehungsstile gehören demnach genauso dazu wie Sportthemen, der Bericht über Mailänder Modenschauen im Vermischten ebenso wie ein Forschungsbericht über Nanotechnologie im Wis-

Kulturjournalismus Kurs F030 41 Kapitel 3: Regeln, Prinzipien, Maximen Lernziele: Nachdem Sie dieses Kapitel durchgearbeitet haben, > > sollten Sie bereit sein, den subjektiven Blick im Journalismus zu schätzen und zu verteidigen; > > wissen Sie, warum auch Kritiker in erster Linie Reporter sein sollten; > > kennen Sie einige Grundregeln verständlichen und ansprechenden Schreibens; > > kennen Sie die wichtigsten feuilletonistischen Stilmittel. 3.1 Kulturjournalismus als Autorenjournalismus Das Feuilleton, meinte der Wiener Kulturkritiker Ludwig Speidel, sei die Unsterblichkeit des Tages. Diese hübsche Metapher verbildlicht, was feuilletonistische Texte vielen anderen journalistischen Beiträgen voraus haben: Die Tagesaktualität überrollt sie (jedenfalls die tiefgründigeren) nicht so leicht, lässt sie nicht so rasch vergilben und verbleichen. Das hat mit der ressorttypischen Suche nach übergeordneten gesellschaftlichen Werten und Ausdrucksformen zu tun. Sie versetzt die Kulturjournalisten in die Lage, zu den täglich wechselnden Sau- Treibjagden durch das globale Dorf der Publizistik besser Abstand zu halten obwohl sich natürlich auch im Kulturressort Schlagzeilen und Gewissheiten finden, die nur allzu bald zu Geschwätzstaub von gestern zerfallen. Die Unsterblichkeit hat aber auch damit zu tun, dass Kulturjournalismus ein ausgeprägter Autorenjournalismus ist. Während im Politik- oder Wirtschaftsressort der Kommunikator sehr oft hinter die Nachricht zurücktritt und vergleichsweise wenige Journalisten in den Kommentar- oder Reportagespalten als

62 Anhang Verständlichkeit 37, 47, 49 Vielfalt 30, 34, 40 Werte 11, 21, 25, 29, 35, 37, 40 f. Wertung 32 f., 40, 45, 47 Wirkung 26, 37 ff., 50 Wirtschaft 19, 24 Wissenschaft 9, 11, 19, 29 f. Wochenschriften, moralische 13 Wortschatz 49 Zeichen 10 Zeitschrift 11, 13, 17, 27, 30 Zeitung 11 ff., 22, 27 ff., 36, 42, 48 Zivilisation 9 f., 25 Über den Autor Dr. Gunter Reus, Jahrgang 1950, ist außerplanmäßiger Professor für Journalistik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Nach Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte sowie Promotion in Mainz lehrte er fünf Jahre in Frankreich als DAAD- Lektor an der Universität Lille. Reus war als freier Journalist für die Allgemeine Zeitung und den Südwestfunk in Mainz tätig. Nach einem Volontariat arbeitete er als Redakteur der Taunus Zeitung Bad Homburg und der Frankfurter Neue Presse, bevor er zur Journalistenausbildung in die Hochschule zurückkehrte. Seit 2003 ist er Redakteur der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Publizistik. Die Schwerpunkte seiner Lehre und seiner Veröffentlichungen liegen auf den Gebieten Kulturjournalismus, Journalismusforschung, Sprache und Stil der Massenmedien.

F030 Fachjournalismus Über den Autor Dr. Gunter Reus, Jahrgang 1950, ist außerplanmäßiger Professor für Journalistik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Nach Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte sowie Promotion in Mainz lehrte er fünf Jahre in Frankreich als DAAD- Lektor an der Universität Lille. Reus war als freier Journalist für die Allgemeine Zeitung und den Südwestfunk in Mainz tätig. Nach einem Volontariat arbeitete er als Redakteur der Taunus Zeitung Bad Homburg und der Frankfurter Neue Presse, bevor er zur Journalistenausbildung in die Hochschule zurückkehrte. Kulturjournalismus Seit 2003 ist er Redakteur der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Publizistik. Die Schwerpunkte seiner Lehre und seiner Veröffentlichungen liegen auf den Gebieten Kulturjournalismus, Journalismusforschung, Sprache und Stil der Massenmedien. Prof. Dr. Gunter Reus Gestaltung: www.belau.biz