Eine Situationsanalyse und Literaturübersicht von Bernd Fertig (Direktor Institut für Patientensicherheit im Rettungsdienst ipas)



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Transkript:

Modellprojekt Zertifizierung Reduzierung des Sturzrisikos im Alter und bei Behinderung Ein Projekt des Institut für Patientensicherheit (ipas) Karlsruhe Erbach/Odw. Scuol/Schweiz Lima/Peru in Zusammenarbeit mit Profi24 Kompetenzzentrum für Betreuung und Pflege Eine Situationsanalyse und Literaturübersicht von Bernd Fertig (Direktor Institut für Patientensicherheit im Rettungsdienst ipas) Prolog: Die Motivation mich intensiver mit dieser Thematik zu beschäftigen, entspringt meiner persönlichen Erfahrung einige Tage vor dem Tod meiner eigenen Mutter. Meine Mutter lebte die letzten 7 Jahre ihres Lebens in einem kirchlichen Pflegeheim. Die Schwestern kümmerten sich meist gut um das leibliche Wohl meiner lieben Mutter. Die immer häufiger auftretenden Stürzen die meine Mutter erlitt, wurden von den Schwestern leider bagatellisiert. Als ich von einer Reise nach Peru zurückkehrte, fand ich meine Mutter mit unzähligen blauen Flecken und Prellungen im Bett liegend vor. Zwei Tage später stürzte während eines Besuches meiner Schwester meine Mutter erneut schwer. Sie verständigte die Schwestern und erhielt die Antwort, jetzt nicht, wir schauen später vorbei. Alle Schwestern sind gerade beim Rosenkrank-Gebet. Meine arme Mutter verstarb in der folgenden Nacht an den Folgen einer Hirnquetschung und eines Beckenbruchs. -------- Der Sturz das tückische Risiko im Alter Die gute Nachricht zuerst: Immer mehr Menschen haben in den Industrieländern die Möglichkeit, immer älter zu werden und ihren Lebensabend aktiv zu genießen. Die weniger gute Nachricht: Mit zunehmendem Alter steigt auch die Gefahr, einen Unfall zu erleiden. Egal, ob krank oder gesund, alt oder jung: Unser Leben hält viele Risiken für uns bereit. Einigen können wir gezielt und dauerhaft aus dem Weg gehen. Andere nehmen wir in Kauf, weil sie gering oder unwahrscheinlich sind. Einige Risiken aber sind so gefährlich, dass wir sie unbedingt vermeiden müssen doch wir können es nicht. Zu dieser Sorte besonders tückischer Risiken zählt, insbesondere bei älteren und behinderten Menschen, die Gefahr eines Sturzes. Denn ein Sturz ist für sie ein sehr einschneidendes, beängstigendes Erlebnis. Plötzlich hilflos oder gar verletzt am Boden zu liegen bereitet nicht nur Angst und Schmerzen. Ein Sturz und seine Folgen können ein vormals positives Lebensgefühl komplett durcheinander und aus der Bahn werfen. Stürze haben oftmals fatale Folgen Laut einer Hochrechnung der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) sind Sturzunfälle die häufigste Unfallart bei Senioren in der Schweiz. Rund 83 Prozent der jährlich etwa 70.000 Unfälle, die alte Menschen im Bereich Haus und Freizeit erleiden sind Sturzunfälle. Dabei ziehen sich knapp 9.000 Senioren einen Hüftbruch (Oberschenkelhalsfraktur) zu mit oft fatalen Folgen: langer Krankenhausaufenthalt, eingeschränkte Mobilität, Verlust der Eigenständigkeit.

Die Zahlen aus Deutschland unterstreichen den Handlungsbedarf auch hierzulande: 1995 wurden 100.000 Menschen mit gebrochenem Oberschenkel ins Krankenhaus eingewiesen. 2005 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 120.000. Allein der Anstieg der Sturzunfälle mit Oberschenkelbrüchen zog Mehrausgaben von 200 Millionen Euro nach sich. Die Kosten verteilen sich zu je einem Drittel auf chirurgische Eingriffe, Rehabilitation und Pflege. Häufig können die Patienten nach dem Knochenbruch nicht mehr zu Hause wohnen und müssen in ein Pflegeheim umziehen. Vor allem Menschen über 75 Jahre sind gefährdet, und die Zahl alter Männer, die eine Oberschenkelfraktur erleiden, steigt. Von den Kosten ganz zu schweigen. Rund ein Drittel der Verunfallten, die beim Sturz eine Oberschenkelhalsfraktur erleiden kann nicht mehr nach Hause zurückkehren. Und von jenen Patienten, denen dieses Schicksal erspart blieb, ist wiederum ein Drittel dauerhaft auf eine Gehhilfe oder andere Hilfsmittel angewiesen. 25 bis 33 Prozent der Verunfallten sind als Folge des Hüftbruchs dauerhaft stark behindert oder können gar nicht mehr gehen. Und erschreckende 17 bis 23 Prozent der Sturzopfer, die eine Oberschenkelhalsfraktur erlitten, sterben gar innerhalb eines Jahres nach dem Unfall! Risikofaktor Parkinsonerkrankung Mit dem Alter wächst die Gefahr. Menschen im Alter von über 90 Jahren haben ein dreimal höheres Sturzrisiko als 65- bis 69-jährige Senioren. Das Risiko, infolge eines Sturzes zu sterben, wächst sogar noch zweimal schneller, ist also bei 90-Jährigen rund sechsmal höher als bei 65- bis 69-Jährigen. Kommt eine Parkinsonerkrankung hinzu, steigt das Risiko zusätzlich. Aufgrund ihrer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit und des fortschreitenden Verlustes von Halte- und Schutzreflexen sind die Betroffenen insbesondere im fortgeschrittenen Stadium besonders gefährdet. Das Risiko rechtzeitig erkenn Stürze gehören zu den Risiken im Leben denen man in gewissem Umfang durch gezielte Vorsichtsmaßnahmen vorbeugen kann gegen die man aber niemals ganz gefeit ist. Daher sollten stark gefährdete Menschen wie Parkinson- oder Demenzkranke dafür sorgen, dass im Fall des Falles nicht gleich die Knochen brechen. Wie das geht, machen uns die Motorradfahrer vor: Sie schützen Sturzgefährdete Körperpartien mit Stoßabsorbierenden Protektoren. Diese sind leicht, bequem und können nahezu unsichtbar unter der normalen Kleidung getragen werden. Ihre Schutzwirkung ist überraschend gut: Laut Studien mindern Protektoren das Risiko eines Hüftbruchs um bis zu 70 Prozent. Welche Folgen Stürze haben können Ein Sturz ist eines der gefährlichsten Erlebnisse, die einen älteren Menschen ereilen können. Denn ein Sturz wirkt sich auf vier wichtigen Ebenen aus: 1. Auswirkungen auf den Körper: Der Hüftbruch ist eine sehr schwere Verletzung mit langem Heilungsprozess. Dieser ist verbunden mit einer Abnahme der Selbstständigkeit bis hin zum vollständigen Verlust der Mobilität. 2. Auswirkungen auf die Psyche: Die Angst vor weiteren Stürzen führt zu Gangunsicherheit und so zu noch mehr Stürzen. Überdies stellen Stürze, vor allem wiederholte Sturzerlebnisse, oft eine massive Verletzung des Selbstwertgefühls dar und können sich zu einem eigenen Krankheitsbild der Sturzangst (fear

of falls) entwickeln. Dies kann zum vollständigen Mobilitätsverlust und damit zu Abhängigkeit bis hin zur Einweisung in ein Pflegeheim führen. 3. Auswirkungen auf das Umfeld: Die Sturzfolgen, insbesondere der Mobilitätsverlust, können neben der vermehrten Abhängigkeit einen erhöhten Betreuungs- und Pflegeaufwand verursachen. Eine erhöhte Belastung für Angehörige und finanzielle Lasten (Pflegedienste, Heim) sind die Folge. 4. Auswirkungen auf die Finanzen: Unfälle im Haus und in der Freizeit verursachen z.b. in der Schweiz jährlich soziale Kosten von etwa 2,8 Milliarden Euro. Rund zwei Drittel gehen auf das Konto von Stürzen. Ein Hüftbruch verursacht Heilungskosten von durchschnittlich 60.000 Euro. Sturzprävention: Ein Sturz ist nicht Schicksal sondern Folge von Vernachlässigung Optimale Einstellung der medikamentösen Therapie Überprüfung der kritischen Wirkungen von Schlaf- und Beruhigungsmittel Funktionstraining zur Förderung von Kraft, Beweglichkeit und Gleichgewicht Gezieltes Gehtraining mit und ohne Hilfsmittel (Gehstock, Rollator) Training beim Aufstehen aus Bett und/oder Stuhl Beseitigen von Stolperfallen (hohe Schwellen, Teppiche etc.) Gute Beleuchtung im Wohnbereich, auch nachts (Nachtlichter anbringen) Haltegriffe, Spezialsitze in Dusche, Badewanne und WC, rutschsichere Matten in Badewanne und Dusche sowie Bettvorleger Handläufe an Treppen anbringen Stabiles Schuhwerk, flache Absätze Behandlung von Osteoporose Tragen spezieller Hüftprotektoren Einbau von Hausnotrufsysteme Das Angurten alter Menschen im Bett ist unmenschlich und oftmals sogar eine tödliche Falle. Letztlich ist der Grund hierfür die Kosteneinsparung beim Personal von Betreuungsstätten. Es gibt aber mittlerweile intelligente, zeitgemäße Lösungen und unterstützende Hilfsmittel, die ein weitgehend mobiles und selbstbestimmtes Leben auch bei Alter und Behinderung ermöglichen Protektoren nicht nur für Motorradfahrer und BMX-Biker Moderne Protektoren absorbieren die beim Sturz auf die Knochen einwirkende Stossenergie und mindern so das Risiko eines Knochenbruchs um bis zu 70 Prozent. Hüftprotektoren werden aus «viskoelastischen» Kunststoffen hergestellt, die sich unter dem Einfluss der Körperwärme der zu schützenden Körperpartie optimal anpassen. Solche Protektoren werden anstelle oder über der Unterwäsche getragen. Sie sind angenehm zu tragen, sind leicht und passen sich quasi jeder Körperhaltung an. Obwohl sie auf allmählichen Druck nachgeben, ist ihre Schutzwirkung hoch. Denn auf plötzliche Schlageinwirkung reagiert der Kunststoff mit Verhärtung und absorbiert dadurch viel Stossenergie. In der Regel werden Hüftprotektoren als komplette Protektorenhose angeboten. Einige dieser Hosen sind eigentlich für Snowboard-Aktivisten oder BMX-Biker entwickelt worden. Für uns ein Beweis für ihre Schutzwirkung. Die Protektoren stecken in Taschen und sind zum Waschen leicht herausnehmbar.

Studien zeigen, dass die Bereitschaft der Senioren, solche Hosen zu tragen, proportional zum Tragekomfort wächst. Beim Kauf ist es wichtig darauf zu achten dass die Hose möglichst bequem aber doch so körpernah sitzt dass die Protektoren bei einem Sturz nicht verrutschen. Zudem sollten die verwendeten Protektoren von einer unabhängigen Institution einem Qualitätscheck unterworfen und für empfehlenswert erachtet worden sein. Altenheimen, Einrichtungen des Betreuten Wohnens und Gerontologischen Krankenhäusern geben wir den Rat: Gehen Sie auf Nummer sicher und lassen Sie sich zertifizieren. In der Schweiz gibt es eine Zertifizierung der SanaCERT Schweiz, mit der Pflege- und Seniorenheime sowie Spitäler den Nachweis erbringen, dass Sie moderne Verfahren zur Reduzierung des Sturzrisikos eingeführt haben. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage der sanacert suisse (Schweizerische Stiftung für die Zertifizierung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen) http://www.sanacert.ch In Deutschland entwickelt das Institut für Patientensicherheit (ipas) gemeinsam mit Pflegediensten, Fachhochschulen und interdisziplinären Experten auch für Deutschland ein System, das Sturzrisiko eines jeden Heimbewohners regelmäßig zu überprüfen und neu einzuschätzen. Dadurch möchten wir die Möglichkeit schaffen, das individuelle Risiko rechtzeitig zu erkennen und durch gezielte Übungen und Maßnahmen zu verbessern. Den Medizinischen Diensten der Kranken- und Pflegekassen soll diese Initiative ein unabhängiges und qualitativ hochwertiges Instrument bieten, die Effizienz und Effektivität der Maßnahmen zur Sturzprophylaxe in stationären Einrichtungen in ihrer Wirkung und Fortentwicklung zu überprüfen. Weitere Informationen zu diesem Projekt stellen wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns: institut@patientensicherheit.de

Literaturhinweise und Literaturübersicht zu den verwendeten Quellen: 1. Elisabeth Ostler: Gut gerüstet für den Fall des Falles (Webseite Parkinson Schweiz) http://www.parkinson.ch 2. Uta Grossmann: Im Gleichgewicht bleiben, Pharmazeutische Zeitung online; Govi Verlag 8/2013 3. sanacert suisse: Schweizerische Stiftung für die Zertifizierung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen; Postfach 1444, 3401 Burgdorf; Tel. 0041-31 333 72 63 info@sanacert.ch 4. institut für Patientensicherheit (ipas), Helmholtzstrasse 1; 64711 Erbach/Odw. Telefon: 06062-1551 5. G. von Arx, S. Kuchel: Übungsprogramm zur Sturzprophylaxe, Center da Sanda Engiadina Bassa (Gesundheitszentrum Unterengadin) 6. Fa. Russka: Informationen und Hilfsmittel für ein sturz-sicheres Leben im Alter