Das zweite Opfer nicht vergessen! Rat und Hilfe für flegende Angehörige

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Transkript:

Das zweite Opfer nicht vergessen! Rat und Hilfe für flegende Angehörige 1

Situation der Pflegenden in Berlin ca. 1 Mio. Demenzkranke in Deutschland Über 40.000 Demenzkranke in Berlin ca. 32.000 pflegende Angehörige (80 %) ca. 80 % der Pflegenden sind Frauen 2

Zitat einer Pflegenden Morgen gehe ich ins Krankenhaus zur Gallenoperation. Da freue ich mich schon drauf. Da kann ich endlich mal wieder ruhig schlafen und muss mich um nichts kümmern. 3

Was der Angehörige ertragen muss die Persönlichkeitsveränderungen des früher so vertrauten lieben Menschen Unverständnis und Vorwürfe die eigenen körperlichen Beschwerden den Verlust jeden persönlichen Freiraums den Rollenwechsel Ohnmacht gegenüber dem Krankheitsverlauf 4

Folgen der Überlastung Physische Erschöpfung Psychosomatische Krankheiten Depressionen Ratlosigkeit Hilflosigkeit Soziale Isolation Der Helfer braucht selber dringend Hilfe!!! 5

6 Notwendigkeiten zur guten Pflege Wissen über die Krankheit aneignen Die Krankheit als Tatsache annehmen Das eigene Verhalten der Krankheit anpassen Den Kranken verstehen Die äußeren Lebensbedingungen der Krankheit anpassen Für sich selber sorgen!!! 6

Der Angehörige als Experte Not macht erfinderisch 7

Der Angehörige als Experte Einige Angehörige entwickeln selber Strategien zur Bewältigung der Probleme im häuslichen Umfeld Sie werden auch ohne professionelle Hilfe oft zum Experten für ihre eigene Situation Oft wenden sie sich erst dann an eine Beratungsstelle, wenn Situationen auftreten, die sie nicht mehr bewältigen können 8

Der Angehörige als Experte praktische Beispiele für Bewältigungsstrategien: Lichterkette im Flur Fußabdrücke auf dem Boden Nagel im Piano und Kühlschrank tapezierte Wohnungstür überall blaue Papierkörbe Kindergitter vor dem Wohnzimmer Checkliste für die Nacht Wäschekorb auf der Treppe 9

Alzheimer Angehörigen-Initiative e.v. Unsere Hilfsangebote: telefon. u. persönliche Beratungsgespräche fachlich begleitete Gesprächsgruppen aktivierende Krankenbetreuung halbtägige Betreuungsgruppen häusliche Entlastungsbetreuung Aktivierung Demenzkranker im Heim 10

Alzheimer Angehörigen-Initiative e.v. Unsere Hilfsangebote (Fortsetzung): 1. Berliner Alzheimer Tanzcafé Betreuter Urlaub Ausflüge und gemeinsame Aktivitäten Fortbildungsveranstaltungen für pflegende Angehörige und Pflegefachkräfte www..de 11

Seit Oktober 2001: Die AAI im EGZB Angehörigengesprächsgruppe und aktivierende Krankenbetreuung jeden 1. und 3. Dienstag 17 19 Uhr in den Räumen der Tagespflege (Haus 13) Ab März 2002: Mo. Do. 10 15 Uhr Beratungssprechstunde 12

Die AAI-Hilfsangebote bewirken dass Begriffe wie: Normalität Gemeinsamkeit Lebensfreude Freundschaft Optimismus nicht zu Fremdworten werden 13

Beratungssprechstunde Beratung ist keine Einbahnstraße auch die Berater lernen vom Angehörigen Wissen kumuliert sich in der Beratungsstelle Angehörige profitieren von dem angesammelten Erfahrungsschatz weitere Unterstützung durch Vermittlung (z.b. an Gedächtnissprechstunden, Tagespflege,...) 14

fachlich geleitete Gesprächsgruppen Unter Gleichbetroffenen wird man verstanden hier profitieren Angehörige von dem angesammelten Erfahrungsschatz der Leitung Angehörige tauschen ihre Erfahrungen unmittelbar untereinander aus auch dadurch wird der gemeinsame Wissensund Erfahrungsschatz erweitert 15

Häusliche Entlastungsbetreuung Kommunikation auf gleicher Ebene praktische Anleitungshilfe behutsame Annäherung zum Kranken stundenweise Entlastung des Pflegenden individuelle Aktivierung des Kranken 16

Betreuter Urlaub Urlaub des Angehörigen mit dem Kranken Angehöriger bestimmt selbst, wie intensiv er sich in die Pflege und Betreuung einbringt Aktivierung und soziale Kontakte wirken Wunder Angehörige erhalten Anregungen für zu Hause Urlaubsfreundschaften werden in Berlin gepflegt 17

1. Berliner Alzheimer Tanzcafé Lifemusik mit alten Schlagern stimuliert zum Tanzen und Mitsingen (Lebensfreude pur!) stundenweise Rückkehr zur Normalität Probleme zeitweise vergessen neue Bekanntschaften entstehen Leuchtfeuer im grauen Pflegealltag 18

Fortbildungsveranstaltungen Wochenendseminare Info-Veranstaltungen Referentennachmittage und Lesungen Alzheimer-Symposien in der Urania Vorträge auf Tagungen und Kongressen 19

riesiger Info-Pool Beantwortung individueller Fragen Internet-Selbsthilfegruppe Newsletter Online-Bibliothek 20