Auftaktveranstaltung an der Hochschule OWL in Lemgo am Thema: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
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- Renate Biermann
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1 Auftaktveranstaltung an der Hochschule OWL in Lemgo am Thema: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
2 Referentin Beate Duzella Seit 1985 Bedienstete des Kreises Lippe Seit 1995 beschäftigt im Bereich Hilfe zur Pflege Seit Pflegeberatung beim Kreis Lippe Seit tätig im Pflegestützpunkt NRW der Kranken- und Pflegekassen und des Kreises Lippe
3 Gemeinsamer Pflegestützpunkt der Kranken- und Pflegekassen und des Kreises Lippe
4 Das Lippe-Modell BAD SALZUFLEN (Rathaus) montags von Uhr dienstags vom Uhr durch Frau Duzella LEMGO (Klinikum) mittwochs von Uhr durch Frau Duzella Pflegestützpunkt im Hause der AOK NW in Detmold besetzt durch Fr. Cord-Sprick, Fr. Duzella, Fr. Wessels Blomberg (AOK) donnerstags Uhr durch Frau Cord-Sprick Hausbesuche Nach Vereinbarung durch Frau Cord-Sprick, Frau Duzella und Frau Wessels
5 Pflegestützpunkt in Detmold im Hause der AOK Nordwest, Wiesenstr. 22, Detmold Öffnungszeiten: Mo+Fr Uhr, Di+Mi Uhr, Do Uhr besetzt durch 2 Pflegefachkräfte der AOK und 1 Verwaltungsangestellten des Kreises Lippe Eine große Bandbreite an Fachwissen steht dadurch zur Beratung zur Verfügung
6 Aufgaben des Pflegestützpunktes Umfassende - individuelle- Auskunft und Beratung zu Ansprüchen auf Sozialleistungen, zu Pflege- und Hilfsangeboten und bei Bedarf Hilfestellung Koordinierung aller für die wohnortnahe Versorgung und Betreuung in Betracht kommenden Hilfs- und Unterstützungsangebote einschließlich der Hilfestellung bei der Inanspruchnahme der Leistungen (Fallmanagement) Umsetzung des Vorranges der ambulanten Hilfen durch frühzeitige Beratung Beratung und Betreuung der Pflegenden Angehörigen Zusammenarbeit mit Dritten (Vernetzung von Dienstleistern)
7 Vereinbarkeit von Pflege und Beruf - aus der Sicht der Pflegenden Angehörigen - Pflegebedürftigkeit tritt oft unerwartet auf und stellt innerhalb der Familie und auch gesellschaftlich ein Tabu-Thema dar Der Pflegende steht unvorbereitet vor einer schwierigen und komplexen Aufgabe. Ihm fehlt das Wissen über die Pflege, Informationen über die Organisation und Finanzierung von Pflege und das Wissen um Beratungsstellen
8 Mehrfachbelastung bis hin zur Überforderung des Pflegenden durch wenig planbare Pflege, eigene Familie, Haushalt und Beruf Erschöpfung, physische und psychische Erkrankung des Pflegenden. Er wird keiner seiner Aufgaben und sich selbst nicht mehr gerecht. Überbelastung in Form von Arbeitsausfällen, geringer Produktivität bis hin zum Arbeitsplatzverlust
9 Pflege ist wenig planbar, oft sind spontane Anwesenheiten beim Pflegebedürftigen notwendig. Erschwerend kommt dazu, dass die Pflege oft über Distanz (im Haushalt des Pflegebedürftigen) erbracht wird Häusliche Pflege erfordert ein komplexes Pflegearrangement, in dem sich über den Tag verteilt verschiedene Unterstützungsdienste um den Pflegebedürftigen kümmern. Oft passt das Pflegearrangement nicht zu den Arbeitszeiten
10 Sorgen und Ängste des Pflegenden Angst vor Überforderung Angst um den Arbeitsplatz Sorge um finanzielle Belastung bei Arbeitszeitreduzierung Sorge um das endgültige Ausscheiden aus dem Arbeitsleben Angst vor Verlust von Kontakten und dadurch drohende Vereinsamung Angst vor mangelndem Verständnis der Kollegen und Vorgesetzten
11 Möglichkeiten der Entlastung Regelungen nach dem entsprechenden Tarifvertrag Regelungen nach Gesetz (Pflegezeit/Familienpflegezeitgesetz) Interne Regelungen mit Arbeitgeber
12 Fälle aus der Praxis Lösungsmöglichkeiten
13 Fall 1 Frau Meyer, Ehefrau und Mutter von 6 Kindern, befindet sich nach Gehirnblutung für 3 Monate im Krankenhaus bzw. Kurzzeitpflege. Herr Meyer arbeitet im Schichtdienst. In dieser Zeit werden die Kinder und Haushalt durch ihn versorgt. Der Chef hat zugestimmt, dass Herr Meyer vorübergehend über die Familienpflege freigestellt wird. Nach einiger Zeit war das nicht mehr tragbar für die Firma. Durch den PSP wurde eine Familienpflege für die Versorgung der Kinder organisiert. Dies war jedoch nur möglich, da der Chef zugestimmt hat, dass Herr Meyer nur noch Nachtschicht arbeitet.
14 Fall 2 Die Mutter von Frau Müller ist pflegebedürftig geworden. Frau Müller stellt die Pflege ihrer Mutter im eigenen Haus sicher. Um Pflege und Beruf zu vereinen, hat der Arbeitgeber Frau Müller einen Tele- Arbeitsplatz für 3 Tage in der Woche eingerichtet.
15 Fall 3 Frau Schulze wird nach einem Unfall pflegebedürftig. Ihr Mann möchte ihre Pflege und Versorgung mit einem Pflegedienst zusammen sicherstellen. Der Arbeitgeber hat ihm großzügige Gleitzeiten eingeräumt und die Zusage gegeben, dass er in Krisensituationen sofort zu seiner Frau fahren kann.
16 Fall 4 Herr Klatt hat eine an Krebs erkrankte Tochter. Diese kommt aus der Klinik zum Sterben nach Hause. Herr Klatt möchte die letzten Wochen bei seiner Tochter sein. Er nimmt die Pflegezeit, solange seine Tochter noch lebt.
17 Konkrete Lösungsansätze Flexible Arbeitszeit Gleitzeitenregelung Teilzeit komprimierte Arbeitszeiten Heim- und Telearbeitsplatz Information und Kommunikation im Betrieb Sensibilisierung der Belegschaft Bereitstellung von Informationsmaterial Ansprechpartner intern/extern Schulung von Führungskräften Vermehrte Bereitschaft, Familienpflegezeit zu gewähren ggf. unter Einbeziehung der Bundesagentur für Arbeit
18 Vielen Dank für Ihr Interesse Beate Duzella
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