Hydranten
Löschwasserversorgung Unter Löschwasserversorgung versteht man Vorrichtungen und Abläufe zur Bereitstellung von Wasser für den Brandschutz. Städte und Gemeinden müssen zur Gewährleistung des Brandschutzes eine ausreichende Löschwasserversorgung für die Feuerwehren sicherstellen. Dies erfolgt normalerweise als zentrale Löschwasserversorgung, bei der das Wasserverteilungssystem der Trinkwasserversorgung um Entnahmestellen für Löschwasser, die Hydranten, ergänzt werden. Wo dies nicht im nötigen Maße möglich ist, werden Wasserentnahmestellen aus Bächen, Seen oder speziell angelegten Löschwasserbehältern bereitgestellt.
Löschwasserversorgung Wir unterscheiden zwischen einer abhängigen Löschwasserversorgung, die durch die Hydranten der öffentlichen Wasserversorger bereitgestellt wird, und einer unabhängigen Löschwasserversorgung, die nicht von einem Rohrleitungssystem abhängig ist.
Abhängige Löschwasserversorgung Die Gemeinden stellen bei ihrer Trink- und Brauchwasserversorgung in dichten Abständen Wasserentnahmestellen in Form von Hydranten zur Verfügung. Die Abstände zwischen den Hydranten richten sich nach der Art der Bebauung. Ungefähre Richtwerte sind: Geschäftsstraßen und Industriegebiete: 100 m Geschlossene Wohngebiete: 120 m Offene Wohngebiete: 140 m
Hydrant Ein Hydrant ist eine Armatur zur Entnahme von Wasser aus einem Wasserverteilungssystem. In der Regel werden, durch den Wasserversorger festgelegte Hydranten als Teil der zentralen Löschwasserversorgung von Städten und Gemeinden genutzt. Der Hydrant ermöglicht der Feuerwehr, aber auch öffentlichen (z. B. Straßenmeisterei, Stadtbetriebe) und privaten (z. B. Straßenreinigungsfirmen, Zeltfestveranstaltern) Nutzern die Wasserentnahme aus dem öffentlichen Wasserleitungsnetz.
Wie finden wir einen Hydrant? Spezielle Hinweisschilder weisen im öffentlichen Raum auf Hydranten hin.
Unterscheidung Wir unterscheiden zwischen einem Überflurhydrant und einem Unterflurhydrant Merke: Über der Straße (= Flur) Straße Unter der Straße (= Flur)
Überflurhydrant Der Überflurhydrant ist überirdisch fest installiert und hat mehrere Abgänge mit genormten Kupplungen, üblicherweise in der Nenngröße B oder C und seltener auch A. Dies ist auch abhängig vom Durchmesser der Zuleitung. Der A-Abgang wird meist in der Industrie und bei größeren Wohnanlagen benutzt, um größere Wassermengen aus dem Netz entnehmen zu können.
Unterflurhydrant Die Unterflurhydranten befinden sich unterhalb einer Hydrantenkappe, die plan in die Straße eingebaut wird. Der Deckel der Hydrantenkappe wird mit dem Schieberschlüssel ausgehoben und zur Seite geschwenkt, wodurch der Hydrantenfuß zugänglich wird. Der Unterflurhydrant ermöglicht den Anschluss eines Standrohres.
Unterflurhydrant Teilschnitt eines Unterflurhydranten mit Fußventil Alle Hydrantentypen haben ein Fußventil, das auch gleichzeitig als Entleerung wirkt. Dieses Ventil wird über ein Gestänge von oben her mit dem Hydrantenbzw. Schieberschlüssel beim Unterflurhydranten bewegt. Im Normalfall ist der Hydrant wasserfrei und kann daher auch nicht einfrieren. Die Entleerung erfolgt entweder über ein Schotterbett oder die Regenwasserkanalisation.
Unterflurhydrant Unterflurhydranten haben den Nachteil, dass sie von Kraftfahrzeugen zugeparkt werden. Daher ist es für Unterflurhydranten eine genaue Bezeichnung durch Hinweisschilder sehr wichtig. Außerdem können Unterflurhydranten auch durch Schnee oder Eis verfroren und somit oft nicht benutzbar sind. Das Festfrieren des Deckels in der Hydrantenkappe kann durch Einfetten beider Teile oder durch Einfügen einer Plastikfolie weitgehend vermieden werden.
Standrohr Das Standrohr ist eine Armatur zur Wasserentnahme aus dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz über Unterflurhydranten. Es besteht aus: einem langem Standrohrunterteil mit einem Griffstück, einer Klauenmutter am Fuß des Rohres mit einem Dichtring einem kurzen Standrohroberteil mit Stopfbuchse und Stopfbuchsbrille, zwei Niederschraubventile mit Festkupplung
Setzen des Standrohres Das Standrohr wird mit dem Griffstück durch Rechtsdrehen auf dem Hydrantensitz befestigt, wobei die Klauenmutter in der Klaue des Unterflurhydranten festgehalten und hochgeschraubt wird. Dadurch wird der Dichtring fest auf den Unterflurhydranten gepresst und schließt diesen auch bei höheren Drücken dicht ab. Die Stopfbuchsbrille ist durch zwei Schrauben mit dem Griffstück verbunden, somit kann das Standrohroberteil durch die Stopfbuchse in eine günstigere Lage gedreht werden. Dies sollte grundsätzlich durch Rechtsdrehen geschehen, um zu verhindern, dass sich die Klauenmutter aus der Klaue herausdreht und das Standrohr unter Druck in die Höhe schießt.
Setzen des Standrohres Die Festkupplungen ermöglichen es zwei Schlauchleitungen an das Standrohr anzuschließen. Vor ihnen befinden sich die Niederschraubventile, welche in geöffnetem Zustand den gesamten Durchflussquerschnitt freigeben müssen. Dabei müssen etwaige Undichtigkeiten durch die Konstruktion der Ventile leicht zu beheben sein. Die Ventilteller sind drehbar und gegen selbstständiges Lösen gesichert. Standrohre für die Feuerwehr sind mit zwei B-Festkupplungen nach DIN 14 375 genormt Sie wiegen nicht mehr als 7,5 kg und sind bei 25 bar auf Dichtigkeit geprüft, die Absperrorgane jeweils auf 16 bar. Standrohre mit zwei C-Festkupplungen sind nicht mehr genormt.
Setzen des Standrohres Außerdem muss das Standrohr gegen den Straßenverkehr gesichert werden.
Standrohrschlüssel Überflurhydrant Unterflurhydrant
Unterschiedliche Standrohre Standrohre werden auch durch die Wasserversorger für die Trinkwasserversorgung bei Volksfesten, Messen und ähnlichen Veranstaltungen genutzt. Häufig sind sie dann mit einem Wasserzähler ausgestattet.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit. Stand: 09.02.2012