Kunsthalle Luzern / im Bourbaki Panorama / Postfach 3203 / Löwenplatz 11 / 6002 Luzern

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Transkript:

Kunsthalle Luzern / im Bourbaki Panorama / Postfach 3203 / Löwenplatz 11 / 6002 Luzern Bildnachweis: l équipe [visuelle] Gestaltung: Shannon Zwicker

UNBEKANNTE BEKANNTE Werke aus der Privatsammlung Yvonne Merz Sommerausstellung in der Kunsthalle Luzern mit Werken von: Rolf Brem, Hans Erni, Godi Hirschi, Gerda Maurer-Naef, Claude Sandoz, Hans Schärer, Ernst Schurtenberger, Max von Moos, Aldo Walker, Rolf Winnewisser, und zahlreiche, anonyme Fundsachen von unbekannten Künstlern Kuratiert von: Michael Sutter und Christian Löffel FR 05. August bis SO 11. September 2016 Eröffnung: Donnerstag, 4. August 2016, 19.00 Uhr Begrüssung und Einführung: Michael Sutter (Leitung Kunsthalle Luzern) und Christian Löffel (Praktikant) Rahmenprogramm SO 7. August 2016, 14.00 Uhr, MI 17. & 31. August 2016, 19.00 Uhr: Führungen durch die Ausstellung SA 3. September 2016, 12.00 19.00 Uhr: Kunsthoch Luzern / Die Kuratoren und die Privatsammlerin Yvonne Merz sind in der Ausstellung anwesend. Sporadische Kurzführungen während des Tages, Apéro. SO 11. September 2016, 14.00 18.00 Uhr : Finissage und offene Gesprächsrunde zum Thema «Kunstnachlässe». Mit Yvonne Merz (Sammlerin), Claude Sandoz (Künstler), Peter Thali (Nachlassverwalter der Stiftung Max von Moos) u.a.

Ausstellungskonzept Die Sommerausstellung in der Kunsthalle Luzern geht auf Spurensuche: In Archiven und Sammlungen von Privatpersonen befinden sich oftmals Kunstwerke, die noch nie der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Als Kunstankäufe, Schenkungen, Tauschhandel oder Fundgegenstände haben die Werke ihren Weg in Privathaushalte gefunden und fristen ihr Dasein als «Unbekannte Bekannte». Eine solche Sammlung an Kunstwerken von mehrheitlich Innerschweizer Künstlerinnen und Künstlern besitzt Yvonne Merz (*1947 in Belfaux FR) in ihrer Privatwohnung in Luzern. Über Jahrzehnte hat sie sich neben ihrer Sammelleidenschaft für Briefmarken auch dem Zusammentragen von bildender Kunst verschrieben. Unter anderem über ihre Tätigkeit im Antiquitätenhandel kam sie in Kontakt mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern. Yvonne Merz hat regelmässig in Kunstankäufe investiert und langjährige Freundschaften mit den Kunstschaffenden aufgebaut. Neben den eigentlichen Kunstwerken besitzt Yvonne Merz zudem zahlreiche Ephemera; das sind Dokumente wie Postkarten, Dankesschreiben, Ausstellungsflyer, Plakate etc., die als Nebenerscheinung von Ausstellungs- und Kunstproduktion entstanden sind. Von den ausgewählten Künstlern Rolf Brem, Hans Erni, Godi Hirschi, Gerda Maurer-Naef, Max von Moos, Claude Sandoz, Hans Schärer, Ernst Schurtenberger, Aldo Walker, Rolf Winnewisser existieren in der Sammlung von Yvonne Merz jeweils mehrere Arbeiten, die auf unterschiedliche Weise in ihren Besitz gelangt sind. Einige Werke hat sie bei den Künstlern direkt oder über Galerien und Auktionen käuflich erworben, andere hat sie geschenkt bekommen oder in einem Brockenhaus oder an einem Flohmarkt gefunden. Die Kunsthalle Luzern hat zusammen mit Yvonne Merz einige der verborgenen Schätze aufgespürt und präsentiert sie im Rahmen einer Sommerausstellung. Im Hauptraum sowie dem Kabinett sind ausgewählte Arbeiten von bekannten Innerschweizer Kunstschaffenden als zusammengefasste Werkgruppen ausgestellt, die mit den von Yvonne Merz gesammelten, persönlichen Memorabilien erweitert werden. Der Fokus der Ausstellung liegt dabei auf dem Sichtbarmachen, dass neben den eigentlichen Kunstwerken auch eine Vielzahl von ephemeren Informationen existiert, welche die Produkte der Künstler begleiten. Hinter jedem Künstler, jedem Kunstwerk und hinter jeder Postkarte steckt eine persönliche Geschichte und viele Erinnerungen von Yvonne Merz. Eine von der Kunsthalle Luzern herausgegebene Publikation vereint fotografische Abbildungen der gesammelten Kunstwerke und den Ephemera mit kurzen Textpassagen, die aus den Erzählungen der Sammlerin stammen.

DIE SAMMLERIN / YVONNE MERZ (*1947 in Belfaux, FR) Je mehr mein Kunstinteresse wuchs, umso mehr zog mich die Künstlerwelt in ihren Bann. Es begann meistens mit unbekannten Meistern, die mich faszinierten und über die Jahre zu Bekannten wurden. Kurzbiografie Yvonne Merz ist 1947 in Belfaux im Kanton Fribourg geboren und aufgewachsen. Ihre Kindheit verbrachte sie in Gossau im Kanton St. Gallen, bevor sie eine Ausbildung als hauswirtschaftliche Betriebsleiterin in Baldegg LU absolvierte und in verschiedenen Institutionen u.a. im Kantonsspital Luzern, Kinderspital Zürich, Studentenheim Alpenquai Luzern sowie in den Hotels Waldheim auf dem Bürgenstock, ebenso im Zürcher Niederdorf im Zürcherhof und im Martahaus arbeitet. Mit 50 Jahren wagte Yvonne Merz eine neue Herausforderung und übernahm das Antiquitätengeschäft «Rarités et Brocante» an der Bundesstrasse 13 in Luzern (später an der Klosterstrasse). Mit ihrem Engagement im Antiquitätengeschäft verbesserten sich ihr Wissen und ihre Erfahrungen über Kunst und Handel. Zudem kam Yvonne Merz verstärkt in Kontakt mit lokalen Kunstschaffenden, die sie zeitlebens unterstützt und gefördert hat. Im Jahr 2007 hat Yvonne Merz ihre umfangreiche Philatelie-Sammlung die sie im Jahr 1952 begonnen hatte verkauft und nach ihrer Pensionierung widmet sie sich ihrer über all die Jahre entstandenen Kunstsammlung. Sammeltätigkeit Bereits im Kindsalter hat Yvonne Merz gesammelt und kam sehr früh zu ihren Lieblingsobjekten: Briefmarken. Im Büro des Vaters hat sie als fünfjähriges Kind den Papierkorb nach Briefmarken durchforstet und die schönen Abbildungen bestaunt. Über 50 Jahre hat sich Yvonne Merz dem Sammeln von Briefmarken gewidmet und zahlreiche Ausstellungen mit ihrem Fundus realisiert. Dabei fokussierte sie sich auf die Entwicklung der Briefmarke bezüglich Abbildungen, Format und Frankaturniveau. Nebenbei setzte Yvonne Merz auch ein Augenmerk auf die Entwicklung des Stempels und dessen Funktion als Informations- und Werbeträger. (Beispielsweise von Konzernen wie Bell, Alpina, Maizena, Mercedes etc.) Früh interessierte sich auch für Briefmarken, die von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet wurden, u.a. Sondereditionen von Karl Bickel, Werner Weisskönig, Jean Tinguely oder dem Luzerner Claude Sandoz. Mit vielen Kunstschaffenden startete Yvonne Merz eine Postkarten- und Briefkorrespondenz und das Sammeln der kleinen Kunstwerke ermunterten sie zum Sammeln von Originalen, um sie an die Wände hängen zu können anstatt in Briefmarkensammelbänden zu verstauen. Nach dem erfolgreichen Verkauf ihrer über 50jährigen Sammlung an Briefmarken an der Rölli-Auktion hat Yvonne Merz kontinuierlich in Kunstwerke investiert.

Ausstellungsansichten von UNBEKANNTE BEKANNTE in der Kunsthalle Luzern sowie Künstlerliste inkl. Kurzbiografien Fotografien Credits: Christian Löffel & Kilian Bannwart Gerda Maurer-Naef (1916-2004) Gerda Maurer-Naef wurde am 10. Juli 1916 in Uzwil SG geboren und war bis zu ihrem Tod am 31. Mai 2004 in Luzern eine Bürgerin von Brügg BE, Luzern und Rüti ZH. Sie besuchte die Kunstgewerbeschule in St. Gallen bei Fritz Gilsi mit Schwerpunkt Grafik. An der École des Beaux-Arts in Genf war sie in der Bildhauerei-Klasse bei Maurice Sarkisoff und Alexandre Blanchet. In der Kunstgeschichte zwar wenig rezipiert, hat sich Maurer-Naef in einer von Männern dominierten Kunstgattung profiliert. Die weitestgehend unbekannte Künstlerin Gerda Maurer-Naef ist mit Skulpturen und Reliefs aus Gips, Bronze und Aluminium Werken in der Sammlung von Yvonne Merz vertreten, welche sie in einer Entsorgungsmulde gefunden hatte und somit vom endgültigen Verschwinden rettete.

Ernst Schurtenberger (1931-2006) Ernst Schurtenberger, geboren am 20. April 1931 in Luzern. Nach einer Ausbildung zum Schreiner besuchte er Abendkurse an der Kunstgewerbeschule in Luzern. Ab 1956 studierte er an der Académie de la Grande Chaumière in Paris und wurde nach seiner Rückkehr in Luzern als Hospitant in die Zeichenklasse von Max von Moos an der Kunstgewerbeschule aufgenommen. Schurtenberger starb am 19. Juni 2006 im österreichischen Allentsteig / Reinsbach. In der Sammlung von Yvonne Merz befinden sich mehrere Malereien von Ernst Schurtenberger, die den Weg über Auktionen, Galeriekäufe und Schenkungen zu ihr gefunden haben.

Godi Hirschi (*1932) Godi Hirschi wurde am 7. Mai 1932 in Inwil geboren und ist im ländlichen Root im Kanton Luzern aufgewachsen. Nach dem Internat in Immensee studierte er Theologie und Philosophie, besuchte daneben die Kunstgewerbeschule in Luzern. Es folgten Weiterbildung an Akademien in Paris und Rom. Seit 1961 unterrichtete er an der Kunstgewerbeschule Luzern, wo er die Zeichenlehrerausbildung konzipierte. Hirschi wurde mit der Gestaltung von Sakralräumen mittels Wandbilder, Glasfenster und Mosaike bekannt. Von Godi Hirschi besitzt Yvonne Merz einige experimentelle Frühwerke, die nicht im bekannten Werkkanon des Künstlers auftauchen und daher einer gewissen Exklusivität unterliegen.

Hans Schärer (1927-1997) Hans Schärer wurde am 26. Dezember 1927 in Luzern geboren. Von 1945-1948 absolvierte Schärer die École de Commerce in Lausanne, wurde dann aber Maler. 1949 zog er nach Paris, wo er entscheidende Impulse für seinen autodidaktischen künstlerischen Werdegang erhielt. 1956 kehrt er in die Schweiz zurück und erhält zwei Jahre später das Eidgenössische Kunststipendium und den Anerkennungspreis der Stadt Luzern. Er starb am 14. November 1997 in St. Niklausen bei Luzern. Zu Hans Schärer und seiner Familie unterhielt Yvonne Merz regelmässigen Kontakt und brachte über Jahrzehnte täglich ausser sonntags die Zeitung vorbei. Hans Schärer schenkte ihr jeweils eine kleine Zeichnung oder eine Postkarte als Gruss.

Max von Moos (1903-1979) Max von Moos wurde am 6. Dezember 1903 in Luzern geboren. Er besuchte mit 16 Jahren die Kunstgewerbeschule Luzern, deren Leiter sein Vater Joseph war. Mit Ausnahme seiner einjährigen Studienzeit an der staatlichen Kunstgewerbeschule München lebte Max von Moos ausschliesslich in Luzern. 1924 1928 absolvierte er eine Lehre als Buchantiquar in Basel und war ab 1933 als Lehrer und später als Direktor an der Kunstgewerbeschule Luzern tätig. Von Moos starb am 28. Mai 1979 in Luzern, wo seit seinem Tod die Max von Moos Stiftung existiert. Yvonne Merz besitzt von Max von Moos mehrere Skizzen aus dem Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule in Luzern. Eine Auswahl davon wird in der Kunsthalle Luzern präsentiert.

Claude Sandoz (*1946) Claude Sandoz, geboren am 14. März 1946 in Zürich, studierte 1964 1966 an der Kunstgewerbeschule in Bern und absolvierte den Vorkurs in Biel. Seit 1966 ist er als freischaffender Künstler tätig und verbrachte viel Zeit im Ausland, u.a. in Rom, Amsterdam und in Fernost. In den 1960er und 1970er Jahren erhielt er zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Seit 1984 lebt und arbeitet Sandoz in Luzern und verbringt einen Grossteil seiner Zeit im karibischen Inselstaat St. Lucia. Mit dem Luzerner Künstler Claude Sandoz verbindet Yvonne Merz eine langjährige Freundschaft. Neben vielen Kunstwerken aus allen Schaffensperioden besitzt die Sammlerin auch eine Vielzahl an Briefkorrespondenz, hat Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke aufbewahrt und unterhält noch heute wöchentlichen Kontakt.

Rolf Winnewisser (*1949) Rolf Winnewisser wurde am 5. Juni 1949 in Niedergösgen im Kanton Solothurn geboren. Von 1966 1971 machte er an der Schule für Gestaltung in Luzern die Ausbildung zum Grafiker. 1972 wurde er von Harald Szeemann und Jean- Christophe Ammann zur Teilnahme an der documenta 5 in Kassel eingeladen. Seit 1974 ist er freischaffender Künstler tätig und hatte diverse Lehraufträgen, unter anderem an der Schule für Gestaltung Luzern und an der ETH Zürich. Winnewisser lebte unter anderem in Luzern, Zürich, Banjul/Gambia, New York, Schongau, Rom, London und Paris. Heute lebt und arbeitet er in Ennetbaden, Kanton Aargau. Zwei Werke von Rolf Winnwisser befinden sich in der Sammlung von Yvonne Merz, die mit dem Ausstellungsraum der Kunsthalle Luzern direkt korrespondieren und mit gesammelten Ephemera ergänzt werden.

Hans Erni (1909-2015) Hans Erni, geboren am 21. Februar 1909 in Luzern, war Maler, Grafiker und Bildhauer. Nach Berufslehren als Vermessungs- und Bauzeichner besuchte er 1927 1928 die Kunstgewerbeschule in Luzern. Nach Aufenthalten in Paris und Berlin, lebte er von 1930 1933 abwechselnd in Luzern und Paris. Dabei lernte er Pablo Picasso und Georges Braque kennen, deren Arbeiten ihn sehr beeindruckten. Bis zu seinem Tod am 21. März 2015 arbeitete er täglich in seinem Atelier in Luzern. Yvonne Merz besitzt unzählige antiquarische Bücher mit Originalskizzen und Widmungen von Hans Erni an Freunde und Bekannte. Gefunden meistens in Brockenhäusern in Luzern und Agglomeration.

Rolf Brem (1926-2014) Rolf Brem wurde am 12. Februar 1926 in Luzern geboren. Er wuchs in einer Handwerkerfamilie auf, absolvierte das Gymnasium und besuchte von 1945 1948 die Bildhauerklasse an der Kunstgewerbeschule Luzern. Rolf Brem studierte 1951 1953 an der Académie de la Grande Chaumière in Paris und von 1954 1955 war er für ein Jahr in Rom am Instituto Svizzero. Mehrere Jahre hatte er sein Atelier in der ehemaligen Orangerie der St. Charles-Hall in Meggen und seit 1972 auch in einem alten Gehöft in Morbio Superiore im Mendrisiotto, damit er in der Nähe der Bronzegiesserei von Mendrisio war. Rolf Brem starb am 11. April 2014 in Luzern. Yvonne Merz hat den Künstler zeitlebens mehrfach im Atelier besucht und besitzt den ikonischen Prototypen von Brems wohl bekanntester Skulpturengruppe in Luzern, dem Hirt mit Schafen vor dem Luzerner Theater.

Aldo Walker (1938 2000) Aldo Walker wurde am 6. November 1938 in Winterthur geboren. Er absolvierte von 1954 1958 die Ausbildung zum Elektriker. 1964 übernahm er den väterlichen Betrieb, den er bis 1979 leitete. Seit 1960 betätigte er sich nebenberuflich als Künstler und nahm an Ausstellungen im In- und Ausland teil. Seit 1979 arbeitete er als freischaffender Künstler und hatte diverse Lehraufträge an der Höheren Schule für Gestaltung in Zürich. Er starb am 17. März 2000 in Luzern. Bei Aldo Walker hat Yvonne Merz vor über 30 Jahren ein Gemälde in Auftrag gegeben, das als Geburtstagsgeschenk den Weg vom Maihof in Luzern nach Sempach auf dem Dach ihres roten Döschwos gefunden hat.

Findlinge / Ephemera / Memorabilia Yvonne Merz hat während Jahrzehnten auch Kunstobjekte und Gegenstände gesammelt, die sie in Brockenhäusern, Flohmärkten und Wohnungsauflösungen gefunden und erworben hat. Auch durch Schenkungen teilweise direkt durch die Künstlerinnen und Künstler sind Kunstwerke in ihren Fundus gelangt. Einige Werke konnte sie nachträglich bekannten Kunstschaffenden zuordnen, einige bleiben jedoch als Unbekannte in der Sammlung zurück. Zudem verfügt Yvonne Merz über eine Vielzahl an Post-Korrespondenz mit Künstlerinnen und Künstlern, sammelt leidenschaftlich Zeitungsartikel, Fachzeitschriften und Publikationen. Im Kabinett der Kunsthalle Luzern wird eine Auswahl an Findlingen präsentiert. Für Bilder in Druckqualität (Presseabbildungen) kontaktieren Sie bitte: Shannon Zwicker: shannon.zwicker@kunsthalleluzern.ch

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