Ausgewählte potentielle Klimafolgen nach Einschätzung des Netzwerks

Ähnliche Dokumente
Impulsvortrag: Dr. Inke Schauser

Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel Energiewirtschaft

Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) Achim Daschkeit - UBA Dessau

Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) Schritte zur Umsetzung

Impulsvortrag: Dr. Hans-Guido Mücke

Naturverträgliche Energiewende

Der politische Rahmen für Klimaanpassung in Deutschland:

Fachtagung Kommunale Klimapolitik

Klimaanpassung in Deutschland: Deutsche Anpassungsstrategie und Aktionsplan Anpassung

Das Konzept der Stadt Worms zur lokalen Anpassung an den Klimawandel. Abt Umweltschutz und Landwirtschaft

Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel im Energiesektor. Entwicklung einer Methodik

Bewertung der Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel

Anpassung an den Klimawandel

Unterstützung des Bundes für kommunale Akteure im Handlungsfeld Anpassung an den Klimawandel

Regionaler Dialog Energiewende

Workshop zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels

NABEG hat Geburtstag Ein Jahr beschleunigter Netzausbau: Eine erste Bilanz

Anpassung an den Klimawandel in Deutschland Grundlagen und Beispiele aus der Praxis

Netzausbau in Deutschland

Energiestrategie 2050 Fortschritt der Aktivitäten

Biogasanlagen und Speicher zur Integration erneuerbarer Energien in Märkte und Beschaffungsportfolios

Von Kohle bis Wind Wie Kraftwerke den Klimawandel meistern

Klimawandel und Wetterextreme wie sich Kommunen wappnen können

Neue Energie für Thüringen Eckpunkte der Landesregierung

Energiekonzept der Bundesregierung und die Rolle der Geothermie

Statement zur Pressekonferenz: Mehr Hitze, mehr Sturm und mehr Hochwasser? Extremere Wetterereignisse erfordern gemeinsames

Drei Thesen zur Energieversorgung für Elektromobilität

Ziele und erwartete Ergebnisse

Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)

Wasserkraft in Bayern aktuelle Entwicklungen

Bild: Carsten Ott Bild: Stollem. Anpassung an den Klimawandel im Landkreis Darmstadt-Dieburg

Die Wärmepumpe im Smart Grid

Klimawandel Risikomanagement Normung:

Praxisbeispiele aus Rheinland-Pfalz

EEG-Ausbau u. EEG-Integration Notwendigkeit des Netzausbaus als Baustein zum Klimaschutz

Buy Smart Beschaffung und Klimaschutz

Klimaschutz in Wien: Neue Ziele bis 2020

Systemische Transformation der Wärmeversorgung von Wohngebäuden

Kommunaler Klimaschutz. Wirtschaftliche Effekte für Kommunen. 22. November Regionalverband Vorpommern Kommunaler Klimaschutz in der Praxis

Hindernisse bei der lokalen Klimaanpassung Ergebnisse von zwei RADOST Umfragen

Energiewende im Werra-Meißner-Kreis

EEG-Novelle ein Überblick. Fachgespräch der Clearingstelle EEG am 23. September 2016

Workshop Klimaschutz durch kommunale Bauleitplanung. 2. Jahrestagung Kommunaler Energie-Dialog Sachsen am

Aktivitätsfeld. Bauen und Wohnen. Robert Lechner (Ökologieinstitut)

Energiewende auf lokaler und regionaler Ebene -Beispiel Nordhessen- Dr. -Ing. Martin Hoppe-Kilpper

Headline Titelmotiv. Klimaschutz und Anpassung an. Klimawandelfolgen zusammendenken - auch im Rahmen der deutschen Energiewende

Erstellung eines kommunalen Konzeptes zur Anpassung an den Klimawandel Anforderungen und Vorgehensweise

Klimaschutzteilkonzepte. Klimaschutzteilkonzepte Aktueller Stand der regionalen Klimaschutzteilkonzepte. Energien und Anpassung an den Klimawandel

Effiziente Batteriespeicher.

Global denken lokal handeln Die Umsetzung der Energiewende in der Region Esslingen

Kongress Sind unsere Städte für den Klimawandel gerüstet? 27. November 2008 Anpassungsstrategien der Wirtschaft Herausforderungen und Potenziale

Simulation des Einflusses von Wirkleistungsreduktion auf den Verteilnetzausbau am Beispiel Baden- Württemberg

Naturgefahren Mögliche Reaktionen. Tagung am 26. Januar 2011 in München. Dr. Jörg Stumpp

Stadtwerke der Zukunft Seite

Arbeitsblatt Netz der Zukunft

Nachgefragt - Über die Rolle von Erneuerbaren Energien in unserer Gesellschaft

Energiewende für alle Oder Stromversorgung im Allgäu 2.0

Energiewende im Ganzen denken

Verantwortlich Handeln im Klimawandel! Urbane Strategien zum Klimawandel

Erneuerbare Energien

Dr. Jörg Stumpp Bozen, den 23. September Folie: 1

Globale energiepolitische Herausforderungen 2050*

RMSecur Umfassende Risikoberatung für Ihre Logistik RMSecur Risk-Management

ENERGIE BRAUCHT ZUKUNFT - ZUKUNFT BRAUCHT ENERGIE

Klimawandel und Unternehmen. Dr. Hubertus Bardt 22. November 2011, Hamburg

EEG 2009 DIE NEUREGELUNG DES RECHTS DER ERNEUERBAREN ENERGIEN. von Hanna Schumacher

Berufsfeldorientierung Elektrotechnik

Power-to-Gas Projekte. Dipl. Kfm. Werner Diwald Vorstand ENERTRAG AG

Der politische Rahmen für Klimaanpassung in Deutschland:

Das EEG und seine Wirkung auf Produktion und Forschung. Wie können Investitionen in Richtung erneuerbare Energien gelenkt werden?

100 %-Versorgung mit erneuerbaren Energien

Reflexive Multikriterielle Evaluation Ein Instrument zur antizipativen Konfliktminderung bei Strategieentscheidungen im Küstenschutz

Systemoptimierung oder radikaler Wandel? Beispiel Österreich

Systemstabilität und Einspeisemanagement im Focus der Energiewende (Teil 1)

Gewinn InfoDay 1

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Energie Wallis 2050 (oder vielleicht 2100!)

Potenziale aufdecken. Prozesse optimieren.

Die Zukunft der Bürger-Energie-Unterhaching eg nach dem neuen EEG Erich Brand, Hermann Mader

Schau dir das Plakat genau an und werde ein Experte in. Kohle Erdgas

Prinzipien der Erzeugung elektrischer Energie

ENERGIESPEICHER GAME CHANGER DER ENERGIEWIRTSCHAFT?

Ulrich Ahlke Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Bewertung des Einsatzpotentials eines assetbezogenen Virtuellen Kraftwerks

Jobs in der Energiewende

Energiewende Rolle des ÖIB und Kooperationsmöglichkeiten mit der Umweltbildung

Erfolg durch Wissen. Petershauser Straße 6, D Hohenkammer

Review Klimawandel - Vulnerabilität. Nicole Munz. Umweltbundesamt Fachgebiet I 4.1 Klimaschutz

Rahmenprogramm zur Umsetzung der Energiewende in den Kommunen des Ruhrgebiets

Inhaltsverzeichnis. Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,

Erneuerbare Energien in Deutschland auf einen Blick Robert Wagner, Consultant im Auftrag des BMWi

Klimaanpassung in Niedersachsen

Strategische Positionierung der Energie Steiermark

Das Bremer Modell Der schnelle Weg zum Erfolg

NEUE NETZE FÜR NEUE ENERGIEN AUF DEM WEG ZU EINER NEUEN ENERGIEINFRASTRUKTUR EINE EINFÜHRUNG

PV und Windkraft in Österreich - ist der Boom noch steuerbar? Vorstand DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA Energie-Control Austria 1.

Akzeptanz des Geothermie-Kraftwerks bei den Bürgern im Kreis Groß-Gerau. forsa. Q /13 Gü/Wi

Extremwetter erfordert Objektschutz und bauliche Vorsorge

Ökonomische Beurteilung der Novelle des EEG

Auswirkungen einer verstärkten PV-Integration auf das Stromsystem. Markus Schwarz, Energieinstitut an der JKU Linz

Transkript:

Workshop 2: Energiewirtschaft Impulsvortrag: PD Dr. Achim Daschkeit

Inhalt Ausgewählte potentielle Klimafolgen nach Einschätzung des Netzwerks Vulnerabilität sowie Wirkungsketten Instrumentenvorschläge aus dem UBA-Forschungsvorhaben Policy Mix für den Aktionsplan Anpassung an den Klimawandel II, ergänzt durch Rückmeldungen im Rahmen einer Vorbefragung zum Nationalen Dialog

Ausgewählte potentielle Klimafolgen im Handlungsfeld Energiewirtschaft Bedarf an Kühl- und Heizenergie durch Temperaturänderung Verfügbarkeit von Kühlwasser für thermische Kraftwerke durch Temperaturänderung Schäden an Leitungsnetzen (Strom, Gas, Mineralöl), Kraftwerken, Erzeugungsanlagen durch Extremwetterereignisse Verfügbarkeit von Wasserkraft durch Niederschlags- und Temperaturänderung Verfügbarkeit von Windkraft (onshore, offshore) durch Windveränderung und Sturm Veränderung Zuverlässigkeit von Energieversorgung

Wirkungsketten: Ausgewählte potentielle Klimafolgen in Grün markiert

Instrumentenfilter für den Nationalen Dialog Warum diese Vorschläge? Votum Experten: Diskussion auf Nationalem Dialog zielführend Neues Instrument für APA II Instrument regt Diskurs an Instrument soll auf möglichst viele Akteure zielen Instrument wirkt maßnahmenübergreifend Instrument auf mainstreaming ausgelegt Mischung von Instrumenten: legislativ, ökonomisch, Normen/Standards, Informationsinstrument i t t

Instrumentenvorschläge im Handlungsfeld Energiewirtschaft Verpflichtende Einführung von Ermittlungs-, Bewertungs- und Dokumentationsaufgaben für Anlagenbetreiber unter Einbeziehung von Klimawandelrisiken (gesetzlich oder als Verwaltungsvorschrift) Vorschlag: Hier wäre zu überlegen, die Ermittlungs-, Bewertungs- und Dokumentationsaufgaben für Klimarisiken zu konkretisieren und transparent zu machen, sei es durch ausdrückliche Aufnahme in die 12. BImSchV (StöV) oder in einschlägige Verwaltungsvorschriften. Ermittlungs- und Dokumentationspflichten sollten zudem über die bisher eingeschränkte Zahl von Anlagen hinaus gehend auf Windkraftanlagen, Solaranlagen und Wasserkraft ausgedehnt werden. Zu diskutieren wäre, ob eine stärkere Dokumentationspflicht zukünftig zu einer besseren Informationsgrundlage für die Klärung von Haftungsfragen bei wetterbedingten Ausfällen und Schäden beitragen können. Durch eine breitere Informationsgrundlage ließe sich besser beurteilen, welche wetterbedingten Schäden durch vorsorgende Anpassungsmaßnahmen vermeidbar gewesen wären.

Instrumentenvorschläge im Handlungsfeld Energiewirtschaft Einbeziehung von Klimarisiken in Netzausbauziele und Trassenplanung (Bundesfachplanung) Vorschlag: Zum Erreichen der Netzausbauziele sollte auch die Möglichkeit ergriffen werden, bestehende Stromnetze zu verstärken, so dass sie weniger anfällig gegenüber Extremwetterereignissen sind. Bei Entscheidungen im Rahmen der Trassenplanung sollten die zukünftige Windanfälligkeit oder Überschwemmungsrisiken stärker berücksichtigt werden. Erdkabel weisen eine etwas höhere Klimaresilienz als Freileitungen auf, da sie unbeeinträchtigt von Wind und weniger anfällig gegenüber Temperatureinflüssen sind. Allerdings können auch Erdkabel durch Überschwemmungen beschädigt werden und in diesem Fall lange Reparaturphasen notwendig machen. Im Rahmen des Netzausbaus sollte auch umfassend geprüft werden, wo die Verwendung von Erdkabeln statt Freileitungen sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar ist. Diese Prüfaufträge sollten in die rechtlichen Grundlagen der Trassenplanung integriert werden.

Instrumentenvorschläge im Handlungsfeld Energiewirtschaft Integration von Aspekten einer klimaresilienten Energieversorgung in Förderinstrumente für Erneuerbare Energien Vorschlag: In die bestehenden Förderinstrumente sollten Aspekte einer klimaresilienten Energieversorgung stärker aufgenommen werden, um Synergien zwischen dem Umbau des Energieversorgungssystems mit stark steigendem Anteil der erneuerbaren Energien und Klimaanpassung zu nutzen. Als wichtiges Element eines resilienten Energieversorgungssystems sollten Forschung und Investitionen in Energiespeichertechnologien (z.b. Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicher, Wärme- und Kältespeichersysteme) gefördert werden, um Spitzenlasten abzudecken sowie die Volatilität der Erneuerbaren Energien ausregeln und Ausfälle bei Extremwettereignissen kompensieren zu können.

Instrumentenvorschläge im Handlungsfeld Energiewirtschaft Überprüfung, ggf. Verschärfung von Normen für Strommasten und sonstige Bestandteile der Energieversorgungsinfrastruktur g g Vorschlag: Die nach dem Schadensfall im Münsterland in 2005 erarbeiteten Normen für Strommasten sollten bei Sanierungsmaßnahmen auch auf eine größere Zahl von Bestandsmasten als bisher angewendet werden. Kriterien für die Auswahl von Masten, die zur Vermeidung von Schäden durch Extremwetterereignisse ertüchtigt werden sollten, sollten erarbeitet werden. Da die Deutsche Kommission Elektrotechnik (DKE) als normsetzendes Gremium nur für Regeln für neu zu errichtende Freileitungen zuständig ist, muss das normsetzende Gremium für Regelungen im Bestandsnetz noch bestimmt werden.

Instrumentenvorschläge im Handlungsfeld Energiewirtschaft Verbreitung guter Praxisbeispiele für energieautarke Kommunen und Regionen Vorschlag: Beispiele für die Gute Praxis für den Aufbau von energieautarken Kommunen und Regionen sollten aufbereitet werden. Wichtig ist es, Beispiele zu erarbeiten, für die eine Übertragbarkeit auf andere Kommunen in Deutschland möglich ist. Ebenfalls sollten aufgetretene Hindernisse und Barrieren sowie Erfolgsfaktoren zusammengestellt werden. Broschüren und eine Online-Plattform können die Informationen bündeln.

Vielen Dank! Achim Daschkeit