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A11 Die Zeit 1974 1987 Um 1974 wird das Ehrenmal (Denkmal) für die Opfer der beiden Weltkriege (bis dahin neben der Kapelle im Dorf) in den Eichenhain hinterm Dorf versetzt und dabei mit 2 neuen Gedenksteinen für die Zeit 1939-1945 ergänzt. Das alte provisorische Holzkreuz (an der Kapelle) hat ausgedient. 1974 Der Vorsitz im Kriegerverein Mardorf geht vom langjährigen 1.Vors. Heinrich Förthmann (Nr.12 *1.9.1904) an Rolf Lorisch (Nr.240 / *12.2.1925 / Schulrat in Neustadt und Sonderschulrektor / Foto im Juni 1995). Er bleibt es bis 1995. Gründung Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg/Weser. Zuständig für Wasserläufe I.Ordnung (Weser, Leine), II.Ordnung (Meerbach, Nordbach, Südbach), Unterhaltungsverband Meerbach-Führse (Mitglied wird die Stadt Neustadt, die Grundeigentümer im Rehburger Feld und Barloh. Für Wasserläufe III.Ordnung (sonstige Zu- und Abflüsse: Mardorfer Dorfgraben, Kreuzholzmoorgraben, Schäfergraben, Bannseegraben, Hochmoorgraben) ist zunächst noch der Wasser- und Bodenverband zuständig. Die Hastra Hannover übernimmt als Stromversorger das Überlandwerk des Landkreises Neustadt. 2.1.1974 Michael Baldauf übernimmt im Fremdenverkehrsverein Mardorf den Vorsitz bis 1985. (*14.3.1918 München / Offizier, 5 Jahre russische Kriegsgefangenschaft / Bauingenieur und Unternehmensberater / oo Ursula 3 Kinder) ist seit 1963 in der CDU und vom 20.4.1971 bis 20.6.1986 im Niedersächsischen Landtag in Hannover. 1972-1974 im Kreistag Neustadt a. Rbge. 1976 holt er Franz-Josef Strauß nach Eilvese zu einem spektakulären Zelt-Auftritt vor tausenden Zuhörern. Ab 1981 ist er stellv. Bürgermeister in Neustadt. Er bewirkt auch den rasanten Anstieg der Mardorfer CDU auf über 60 Mitglieder. Am 23.4.1985 wird er Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf. 12.2.1974 Bau des 2.Faulturms ( Eindicker ) der Kläranlage Mardorf. 1. März 1974 Kreis-, Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen auch Hannover-Gesetz, weil die Reform in unserem Gebiet letztlich für die finanzielle Gesundung der Landeshauptstadt durchgeführt wird. Mardorf verliert seine Selbständigkeit und wird gegen den Willen der Bevölkerung und seiner gewählten Vertreter zu einem von 34 Teilen der neuen Kunststadt Neustadt. Das gleiche Schicksal ereilt auch Steinhude/Großenheidorn, das aus Schaumburg herausgelöst und der Stadt Wunstorf zugeschlagen wird. Dort ist der örtliche Widerstand so groß, dass ein Staatskommissar die Belange regeln muss. Die Hauptschule besteht zwar bis 1977 weiter, aber die Klassen 5 und 6 müssen jetzt mit dem Schulbus nach Neustadt zur Orientierungsstufe fahren. Mit der Eröffnung der KGS (Koop. Gesamtschule) in Neustadt 1976 ändert sich die Schullandschaft nochmals dramatisch. Der Landkreis Neustadt a.rbge. wird aber erst am 1.8.1977 rechtskräftig aufgelöst. Der Vorläufer des späteren Naturparks Steinhuder Meer (1983) wird gegründet. In der Stadt Neustadt a. Rbge. ist noch Bürgermeister Gubba und Stadtdirektor Hergt im Amt. Nach der Wahl am 9.6.1974 wird Fritz Temps Bürgermeister und Felix Rohde Stadtdirektor. Im Stadtrat Neustadt ist E.Freese (Nr.226 *1920 SPD). Im Ortsrat sind zusätzlich: O.Bruns (Nr.78 *1933 CDU), Dr.G.Motzheim (Nr.656 *1927 CDU), G.Kuschbert (Nr.237 *1912 CDU), D.Meyer (Nr.49 *1951 CDU), H.Heidorn (Nr.60 *1938 SPD), G.Zocher (Nr.245 *~1920 SPD), W.Meier (Nr.312 *1940 SPD), K.Kasemir (Nr.68 *1938 SPD), W.Rabe (Nr.4 *1916 UWG). Nach der Kommunalwahl am 9.6.1974 hat die CDU sogar 6 Sitze (F.Brase = auch Stadtrat, W.Struckmann Nr.96, O.Bruns, Dr.Motzheim, G.Kuschbert, D.Meyer), die UWG mit W.Rabe, die SPD 4 Sitze (W.Nortmeier = auch Stadtrat, E.Freese, G.Zocher, H.Kowalewski). Im neuen Interims-Ortsrat Mardorf sitzen 11 Mitglieder. Erster Ortsbürgermeister ist der bisherige Gemeindebürgermeister F.Brase (Nr.59 *1923 CDU), der jetzt auch im Stadtrat Neustadt a. Rbge. sitzt. Stellvertreter und Stadtrat ist W.Nortmeier (Nr.90 *1939 SPD). Der Kindergarten Mardorf (im südlichen Schulgebäude) wird zu einem Spielkreis mit 2 Gruppen. Neu als Betreuerinnen sind: Gerlinde Benske (Nr.72) und Marina Mantei (bei Nr.77). 305

Karte für das Gebiet mit dem Landkreis Neustadt a. Rbge. (beige unterlegt) bis 31.7.1977 (Eintritt Rechtskraft): Grellgelbe Gemarkung zeigt die Gemarkung der Gemeinde Mardorf. Hellblau ist der ehemalige Bereich des Landkreises Schaumburg-Lippe am Steinhuder Meer (Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg, Altenhagen). Östlich davon ist der Landkreis Grafschaft Schaumburg (Sachsenhagen). Dunkelgrau ist der westliche Zipfel der Stadt Hannover (Marienwerder) und hellgrau der ehemalige Landkreis Hannover nördlich (Heitlingen, Engelbostel) und südlich (Seelze) von Hannover. Hellgrün ist der ehem. Landkreis Burgdorf (Resse, Heitlingen). Westlich grenzt der Kreis Nienburg (Rehburg, Brokeloh, Husum) und nördlich der Kreis Fallingbostel (Norddrebber, Schwarmstedt) an. Der Landkreis Neustadt a. Rbge. ist ab 1.1.1963 auch Bestandteil vom Verband Großraum Hannover (...der damals viel Geld in Mardorf investiert). 306

1.3.1974 Die Mardorfer Gemeindefeuerwehr wird Ortsfeuerwehr mit den Aufgaben eines Stützpunktes. Der Gemeindebrandmeister Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923 / bis 1984) wird zum Ortsbrandmeister. 31.3.1974 Als ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren wird Hans-Otto Gade (*1.6.1947 oo 2 K. / 1978 Buxtehude) eingeführt. Er ist auch Kapellengemeinde-Vorsteher seine stv. ist Anneliese Münchow. 11.-13.5.1974 (Pfingsten) Das erste Schützenfest nach Verlust der Selbständigkeit in Mardorf! Schützenkönig ist Dieter Mußmann Nr.190 und Kinderkönig Werner Förthmann (*1964 Nr.32). Sommer 1974 Die Hauptschule Mardorf kann den Unterricht in der bisherigen Form vorläufig weiterführen bis zum 31.7.1977. Abriss des inzwischen baufällig gewordenen Badehotels (Nr.110) am Weißen Berg. Pächter nach R.Fischer war nach 1960 Max Georg Rinne (*1938). Nach 1970 erwirbt der Verband Großraum Hannover (später Kommunalverband / Region) das gesamte unbebaute Gebiet um den Weißen Berg. Es entsteht dort 1975 das Restaurant Weiße Düne mit Parkplatz (8) und die ehemalige Wanderdüne wird von allen Camping-Hinterlassenschaften geräumt. Leider folgt dann aber die komplette Einzäunung und was noch schlimmer ist, die künstliche Begrünung mit Robinien (ein fataler Fehler, wie sich später zeigt). Von allen Übernachtungen in Mardorf und am Nordufer sind 34% Camper (22% Wohnwagen und 12% Zelt), 26% Wochenendhausbenutzer und 27% in Pensionen. In den 1970er Jahren besteht (bis 1987) eine intensive Partnerschaft zwischen dem TSV Mardorf und der SC Eintracht Polle (Oberweser). Jährlich werden im jeweils anderen Ort legendäre Zeltlager mit sportlichem Begleitprogramm abgehalten. Initiator ist der ehemalige Mardorfer August Nortmeier (Nr.25). Strandleben in den 1970er Jahren (vor 1975) an einem schönen Sommertag am Weißen Berg 307

In den 1970er Jahren heißt die wieder aufgebaute Gaststätte mit Pension Asche jetzt Asche-Bruns (Nr.78 / später Bruns-Asche ). Sie ist die einzige alte Dorfwirtschaft in Mardorf die noch nach 2000 besteht (Foto unten die bis heute fast unveränderte Ansicht seit 1964).Das Herrenhäuser Bier aus Hannover wird lange und ausschließlich in Mardorf getrunken. Bis Ende der 1960er Jahre ist es vorwiegend Exportbier (wegen fehlender Kühlmöglichkeit war lange Haltbarkeit wichtig). Danach setzt sich mehr und mehr Pilsener (Pils) durch. Mardorfer Bauern holen sich von den Brauereien in Hannover gerne den Bier-Treber (Rückstand beim Brauen / eiweißreiches Rinderfutter). Die Gaststätte schließt nach 2000. Um 2012 ist die Pension noch in Betrieb. In den 1970er Jahren gehört immer viel Spaß zum Schützenfest und Erntefest in Mardorf dazu. Besonders gern verkleiden sich die Schützendamen, manchmal sogar schon vor dem Rundmarsch. (2 Fotos links um 1975 / rechts von 1984) 308

In der Gemarkung Mardorf oft sehr zahlreich vorkommende Vogelarten: (in den 1970er Jahren) oben: Weißstorch Bekassine Dorngrasmücke Nachtigal Bläßhuhn Reiherente - Stockente / unten: Eisvogel Kiebitz Mäusebussard Großer Brachvogel Lachmöwe. Kranich Fischadler Teichrohrsänger füttert Kuckuck Wasserralle Uferschnepfe Kleiber Höckerschwan Uhu Rotmilan Turmfalke Bartkauz Schleiereule Rabe Elster Eichelhäher Buntspecht Beliebte Jagdvögel in der Mardorfer Gemarkung: (in den 1970er Jahren) Graugans Auerhahn Rebhuhn Fasan Löffelente 309

Um 1975 Im Erholungsgebiet Mardorf befinden sich 550 Wochenendhäuser und die Campingplätze sind mit 1150 Zelten belegt (Wohnwagen spielen noch keine Rolle). Die Bettenkapazität in Mardorf liegt bei 520. So wird von einer Belegung von max. fast 6.000 Personen am gesamten Nordufer ausgegangen. Dazu kommen noch ca.17.000 Tagesbesucher. An der Meerstraße (Ecke Dreieckstr. neben dem Grundstück von Nr.459 Gertrud Rost) wird ein kleiner Kiosk als Imbiss eröffnet. Er heißt u. a.: Rost s (Foto rechts) / Anke s / Conny s / Imbiss zum Meer / ab 2011 Pizzeria da Natale. In Mardorf gibt es noch 31 Haupt- und 11 Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft. 1975 Mardorf hat 1.263 Einwohner: Davon sind 8 Ausländer und am Nordufer werden offiziell 150 Zweitwohnungen gezählt. Einweihung des neuen Panorama-Cafes und Restaurants Weiße Düne (Nr.110). Der mehrgeschossige Betonneubau mit großen Fensterfronten und einem Aussichtsturm (55 m ünn) wird später zu einer Dauerreparaturstelle. Gebaut vom neuen Eigentümer fast aller Flächen am Weißen Berg dem Großraumverband Hannover. Erste Pächter werden Familie Hageböck und Christian Herr (*1946 / oo Elisabeth*1950). Herr bleibt bis 2005 erfolgreicher Pächter. 2006-2009 sind Britta Steen und Birgitt Klemenz Pächterinnen. Der neue Kiosk am Strand wird u. a. von Joachim Gossler und später Doris Schulz betrieben. Dazu Polizeiposten und DLRG- Rettungsstation. Der Badestrand an der Weißen Düne um 1970 (Mardorf Nr.110 Badehotel) und um 2000 (Panorama-Restaurant) 1975 Bau des therapeutischen Hallenbads (Foto unten um 2000) im DRK-Heim (am Möwengrund). Stadt Neustadt übernimmt den Feuerbeobachtungsturm auf dem Weißen Berg. Eröffnung der Badeinsel. (Die Energieversorgung der Insel erfolgt ab 2008 ausschließlich durch Sonnenergie und Biomasse). 310

1975 Einweihung des größten Campingplatzes in Mardorf Nordufer Camping (Pferdeweg 3-5). Gebaut vom Großraum Hannover auf privaten Mardorfer Grundstücken (u. a. Brase Nr.3) für 330 Dauercamper, 127 Durchgangscamper, einige Wohnmobilstellplätze. Erster langjähriger Pächter ist Familie Meyer-Weidemann. Ab 2000 übernimmt Familie Brase (Nr.3) mit dem Ehepaar Hopp (Nr.43) den Platz und erreicht im Jahre 2010 die hohe Auszeichnung von 4 Sternen. 14.2.1975 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (55 später 47 Mitglieder) übernimmt Fritz Brase (Nr.59 *1923). 21.2.1975 1.Vors. im TSV Mardorf wird Walter Grehl (*27.7.1930 Nr.58) und bleibt es bis 1986. 11.4.1975 Der bisherige Fremdenverkehrsverein heißt jetzt: Verkehrsverein Mardorf e.v. und der neue Slogan ist: Mardorf Perle am Steinhuder Meer. Frühjahr 1975 Ulrich Hermann (Mardorf Nr.195 Foto rechts oben sein Reethaus westlich der Kräheninsel) organisiert und leitet von dort privat die Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer. Mai 1975 Hannover 96 steigt unter Trainer Fiffi Kronsbein erneut in die 1.Bundesliga auf. Das Trainingslager für die Vorbereitung ist auch einige Male in Mardorf (Hotel zur Reuse Nr.241) auf dem Fußballplatz des TSV. 17.-19.5.1975 (Pfingsten) ist Schützenkönig Wilhelm Förthmann (*1934 Nr.32), Kinderkönig zum 2x in Folge sein Sohn Werner (2 Fotos unten). Sommer 1975 Die extreme und lang anhaltende Trockenheit und Wärme führt zu zahlreichen größeren Waldund Moorbränden in Norddeutschland (das Tote Moor brennt gefährlich nah bis an Mardorf heran). 8.-18.8.1975 In der Lüneburger Heide kommt es zur Brandkatastrophe! Auch die Feuerwehr Mardorf ist mit Leuten und Gerät bei Gifhorn im Einsatz. 2 Wasserbomber (Wasserflugzeug Canadair CL 125) des französischen Zivilschutzes helfen aus und nehmen im Niedrigflug neues Löschwasser aus dem Steinhuder Meer auf ( Wasserbomber : Gemälde links: Opppermann Hamburg / Foto rechts: H- U.Opppermann Wölpinghausen) 311

Sommer 1975 Der Verkehrsverein Mardorf gibt neues Prospekt mit einem kleinen Gastgeberverzeichnis heraus: Perle am Steinhuder Meer und Sonnenstrand des Steinhuder Meeres (Umschlag unten). 1.10.1975 Nach der Gebietsreform Wegfall der alten eigenen (3071) und Einführung einer neuen Postleitzahl für Mardorf 3057 (Rehburg behält 3056). Die Poststelle bleibt auf dem Buchenberg 3 (Nr.112). 312

30.11.1975 Friedrich Meyer stirbt nach schwerer Krankheit mit 65 Jahren. Stoffers Fritz wird am 10.2.1910 in Mardorf am Steinhuder Meer geboren. Aufgewachsen auf dem elterlichen Bauernhof Nr.23. Besuch der Volksschule in Mardorf von 1916 bis 1924. 1929-1930 Ausbildung in der Landwirtschaftlichen Fachschule. Heiratet am 3.5.1930 in der Mardorfer Kapelle die Bauerntochter Ida Nortmeier (*1912 Nr.19) vom Wieschenhof. Sie haben zwei Töchter Ilse und Marlies. Aug.1939 beginnt der den Dienst als Soldat der Wehrmacht (Luftwaffe u. a. Oldenburg). Er gerät in russische Kriegsgefangenschaft und wird nach Sibirien verschleppt und kann erst 1946 völlig ausgemergelt wieder heimkehren. Er widmet sich jetzt den Rest seines Lebens dem Aufbau des neuen demokratischen Staates. Er ist an vielen Stellen und in vielen Ämtern öffentlichen und privaten zum Wohle der Allgemeinheit tätig. 1952 bis 1961 Wiedergründer und 1.Vorsitzender des Schützenvereins Mardorf, später dessen Ehrenvorsitzender. 1952 bis 1956 Mitglied des Kreiswohnungsausschusses zur Unterbringung der vielen Vertriebenen und Flüchtlinge im Landkreis Neustadt a.rbge. Niedersäscher Landvolkvorsitzender Kreisverband Neustadt: stv. Um 1952-1957 und Vors. 1.6.1959-1966 (Ehrenmitgl.1975). 1959 bis 1967 Kreislandwirt für Neustadt a.rbge. 27.11.1956 bis 15.11.1972 Landrat des Landkreises Neustadt a.rbge. (für die DP bis 1961, dann WG/FDP und ab 1964 SPD) im Kreistag noch bis 1974 (Gebietsreform). Hier setzt er sich besonders für den Wirtschaftswegebau, die Wasserwirtschaft, die Einrichtung von Spielkreisen und bis zuletzt für die Selbständigkeit Mardorfs oder zumindest als eigenständige Gemeinde in einer Samtgemeinde ein. Als dies wegen der Interessen Hannovers am Steinhuder Meer nicht mehr möglich scheint, versucht er Mardorf noch in die neue Stadt Rehburg-Loccum zu integrieren. Die Folgen einer schweren Erkrankung verhindern indes weitere Anstrengungen. 1965/66 gründet er den eigenständigen SPD-Ortsverein Mardorf und bleibt dessen Vorsitzender bis Anfang 1972. 1957 Mitbegründer und Vorsteher (-1960) des Meerbach-Verbandes (im Oberverband Leese) bis zur Gründung des Unterhaltungsverbandes Meerbach-Führse. Mitbegründer des Wunstorfer Aueverbandes Nr.53 und 54 und dessen langjähriger Vorsitzender. Initiator der Wasser- und Bodenverbände (WuBv Unteres Leinetal und im Vorstand des WuBv Steinhuder-Meerbruch). Beteiligt an wesentlichen Aufgaben der Wasserwirtschaft im Regierungsbezirk Hannover. Beisitzer der Spruchstelle für Flurbereinigung beim Landeskulturamt Hannover. 1960 Mitbegründer und 1.Vorsitzender (1965 bis 1974) des (Fremden-) Verkehrsvereins Mardorf. Als Mitglied des Großraumverbandes Hannover hat er sich schon früh für den Tourismus am Steinhuder Meer eingesetzt und versucht hartnäckig die Betroffenen vor Ort vom Nutzen zu überzeugen. Oberlandwirtschaftsrichter beim Oberlandesgericht Senat für Landwirtschaftssachen Celle. Beisitzer am Verwaltungsgericht Hannover. 4.6.1967 bis 10.5.1974 Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Er ist für die SPD im Wahlkreis 9 (Neustadt a. Rbge.) für 2 Wahlperioden Abgeordneter in Hannover. Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Durch den Bundespräsidenten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Die Mardorfer haben am 19.2.1986 das Dorfgemeinschaftshaus Landrat Friedrich Meyer nach ihm benannt. (Daten zusammengetragen von Enkel Friedel Dankenbring) 5.12.1975 Die Wettfahrvereinigung Steinhuder Meer (WVStM) wählt Ulrich Hermann aus Mardorf Nr.195 (Vorsitzender der Notgemeinschaft Steinhuder Meer) zum Obmann für den Rettungs- und Bergungsdienst auf dem Meer. Die damals eingeführten Dienste werden bis heute privat fortgeführt. Nach 1975 baut der Verband Großraum Hannover (z. T. mit Landkreis Hannover) die öffentlichen Parkplätze: Badestraße-West (9e), Kiefernweg (10), Alte Moorhütte (11), Hubertusstr. (12) bis 1989; Rote- Kreuz-Str.(1), Holunderweg (3), Bockelriede (7), Badestr.(9) nach 1989 und richtet das noch 2013 bestehende Parkleitsystem (weiße Nr.1-12 auf grünem Grund) an der Meerstr. ein. 313

1976 Einstellung der Milchlieferung zur Molkerei frischli (Logo rechts) in Rehburg durch Mardorfer Gespanne! In den vergangenen Jahrzehnten hatten u. a. Wilhelm Nülle (Nr.53?), August Nülle (Nr.39), Heinrich Stadtländer (Nr.61), die mit Pferden und Milchwagen (Foto rechts Vor der Höhe vor 1950: ein Milchwagen mit winterfestem Führerhaus auf Holz- Speichenwagen ) die Milchkannen nach Rehburg transportiert und auf der Rückfahrt Milch- und Käseprodukte für die Mardorfer mitgebracht. Erst ab 1956 fährt man dann mit dem Trecker und Gummiwagen. Die Nahversorgung von Mardorfern mit Frischprodukten vom Milchwerk wird später mit den Milch- Tankwagen (Lkw) sichergestellt, die die Milch bei den Erzeugern direkt vom Hof abholen. 3.1.1976 Orkan Capella mit Wind bis 145 km/h führt zu einer Jahrhundertflut an der Nordsee-Küste! Jan.1976 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60). Frühjahr 1976 Der Rundweg um das Steinhuder Meer ist auf der Mardorfer Seite komplett. Für 160.000 DM ist der Holzsteg zwischen den beiden Moorhütten errichtet worden. Die neue 1,5 m breite Trasse parallel zum alten Polendamm (Großes Dreckmoor) verbindet den südlichen Mummrian mit dem Heudamm. Konstruktionsmängel lassen aber den teuren (1/2 Mio. DM) Weg schon in den nächsten 2 Jahren wieder im Moorrast versinken. So bleibt noch für viele Jahre der alte Damm eine beliebte Wanderstrecke in den Großen Dreckmoorwiesen. 16.5.1976 Die Boots-Ringlinie auf dem Steinhuder Meer nimmt den Betrieb auf. 5.-7.6.1976 (Pfingsten) Schützenkönig ist zum 4x Dieter Denker (*1946 Nr.73) er wird damit König der Könige! Kinderkönig ist zum 3x in Folge Werner Förthmann (*1964 Nr.32). Sommer 1976 Erste Windsurfer versuchen sich am Nordufer des Steinhuder Meeres. Daraufhin wird vor dem Weißen Berg eine Surfzone ausgewiesen und markiert. Im Jahr 2000 sind bereits fast 1.000 Surfer regelmäßig in Mardorf. 5.11.1976 Gründung Gemischter Chor Germania Mardorf! Dieser Gesangverein steht jetzt Frauen und Männern offen und so sind gleich am Anfang 25 weibliche und nur noch 12 männliche Mitglieder dabei. Vors. bleibt H.Langhorst (Nr.2). Dirigent wird Holger Göring (Nr.70) und bleibt es bis 2009. Dez.1976 Weiße Weihnachten mit Schnee. 1977 Die SNM ( Schmalspurbahn Neustadt-Mardorf ) GmbH stellt nach mehreren Jahren vergeblicher Genehmigungsbemühungen beim Großraumverband und Landkreis Hannover die weiteren Planungen für eine Bahnverbindung über das Tote Moor ein. SPAR Super-Markt (Mardorf Nr.102) hat Jubiläum (Foto rechts: Erich Jonischeit oo Gertrud geb. Meyer, Sohn: Heinrich Frenzel oo Magdalene). 1988 übernimmt Wolfgang Frenzel (*1963 1.oo Anke Stünkel+ /2 S./ 2.oo Paula Campos- Silva / T.) den Markt (Mardorf Nr.102), der 1999 zu MARKANT wird. 2001 kommt LOTTO und 2008 eine Post- Filiale hinzu. 314

Anfang 1977 Die Kräheninsel vor dem Mardorfer Ufer. Auf der Luftaufnahme um 1978 (unten links) kann man noch gut den halbrunden Insel-Charakter erkennen, die im Übrigen aber zur Gemarkung Steinhude gehört und nur bei Niedrigwasser trockenen Fußes erreicht werden kann. Oben rechts am jeweiligen Bildrand die beiden Privathäuser in der Nähe der Rote-Kreuz-Str. und links unten das Schilfhaus. 30 Jahre später ist die Insel fast verlandet und der Baumbestand hat wesentlich zugenommen (Luftbild unten rechts um 2009). Mit dem Bebauungsplan Nr.203 A Um die Kräheninsel (seit 1973 im Verfahren, 1979 für ungültig erklärt) sind jetzt konkret große touristische Entwicklungen für Mardorf s ortsnahen Uferbereich geplant und vorangetrieben von S.Siebens vom Großraum Hannover, C.H.Schlupp von der Stadt Neustadt und U.Hermann als Bauherr. Ca. 200 m von der kleinen Insel entfernt ist ein Aparthotel an der Poggenecke (Weg links unten im Bild von 1977) geplant mit 184 Wohneinheiten (seit 1973 bis heute mit Baugenehmigung!). Am Rande der kleinen Insel soll ein Segelzentrum mit Bootsmarina (Hafen mit ca. 650 Liegeplätzen) entstehen. Auf 3 Ebenen für Personal, DLRG-Rettungsstation im Turm, Segler und Tourismus, dazu eine Slipanlage. 315

Anfang 1977 Die Projekte Kräheninsel scheitern an fehlenden Investoren und Naturschutzeinwänden. Danach wird der Bereich südwestlich der Rote-Kreuz-Str. unter Naturschutz (24.6.1981 NSG- HA60 und nach 1994 auch FFH) gestellt. Der Bereich Poggenecke bleibt aber im gültigen B-Plan 203. Mardorf Ufer 1977 (Lütjen Mardorf bis Erlenweg / Bahlsengelände / Nordufer-Camping / Badestrand) 28.-30.5.1977 (Pfingsten) Zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins wird Helmut Dankenbring (*1950 Nr.23) König. Kinderkönig ist erstmals mit Birgit Syrup (*1964 Nr.15) ein Mädchen. Die Feuerwehrkapelle erhält bei ihrer 20-Jahr-Feier eine Fahne in Form einer rot-blauen Standarte. Sommer 1977 Zum Abschluss der Fußballsaison 1976/1977 2.Kreisklasse II.Herren: Betreuer Walter Grehl, F.Dankenbring, H. Wuschansky, J.Mooshake, D.Meyer, P.Zieseniß, S.Meier, W.Asche, R.Kutsche, F.Ohlhagen, K.-H.Kausch, Betreuer H.Heidorn. 1.8.1977 Landkreise Grafschaft Schaumburg (RI) und Schaumburg-Lippe (STH) werden zu Kreis Schaumburg (Kennzeichen: SHG). Landkreis Neustadt a.rbge. geht im neuen Landkreis Hannover (mit ca. 500.000 Einw.) auf, der jetzt das gesamte riesige Gebiet um Hannover umfasst. Kfz.- Kennzeichen für neuen Landkreis Hannover H XX 1111. Aufgrund sinkender Schülerzahlen eröffnet die Grundschule Mardorf / Schneeren (Doppelstandort) mit dem Leiter Helmut Dannenberg (Nr.232 - Nr.22). Lehrerin Annemarie Röhl (Mdf.Nr.232 / in Mardorf 1.8.1973). 3./4.9.1977 Erntefest mit 50-Jahr-Feier des Schützenvereins Mardorf. 4.10.1977 Mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Hannover wird Mardorf Staatlich anerkannter Erholungsort. Mardorf ist viele Jahre bei der ITB in Berlin vertreten. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für Mardorf nimmt weiter zu. 316

1977/1978 Die letzte Saison (Spiel in Steinhude) einer eigenständigen I. Herren- Mannschaft des TSV Mardorf (3.Kreisklasse): (hinten) Friedel Dankenbring, Dieter Meyer, Heinrich Heidorn, Reiner Kutsche,??, Friedrich Ohlhagen, Herbert Karau, Heinz Wuschansky, (vorn) Helmut Mantei, Walter Heidorn, Siegfried Meier, Heinz Thürnau. Die letzte eigen-ständige Jugend des TSV Mardorf (B-Jugend auch mit Schneerener Spielern / 1 Jahr Kreisliga Hannover- Land (Foto unten rechts beim Pokalspiel in Helstorf: Hartmut Wiebking, Kurt Kasemir, Werner Förthmann, Hartmut Bruns, Jürgen Eichmann, Holger Kasemir, Holger Hofmann, Lothar Völke, Uwe Heidorn, Alexander Kahle, Bernd Brinkmann, Achim Förthmann, Frank Eichmann, Heinrich Struckmann / Trainer Friedel Dankenbring). 1978 Heinrich Rusche (*9.11.1923 Nr.53 / Blanken-Rusche / Anbauer und Landwirt / oo seit 20.5.1948 mit Adelheid Schlombs aus Schlesien / 2 Kinder: Heinrich, Sabine). An vielen Stellen des öffentlichen Lebens in Mardorf und darüber hinaus langjährig tätig: Seit 1953 Mitbegründer und Ausschussmitglied und von 1978 bis 1998 Vorstandsmitglied (auf dem Foto rechts: 5. von.rechts / es fehlt F.Meyer Nr.23) des Wasser- und Bodenverbandes Steinhuder Meer-Bruch (Vorsteher ist August Lustfeld sen. Rehburg). 1956 bis 1961 Gemeinderatsmitglied Mardorf. 1975 bis 1995 Vorsitzender der Kühlhausgemeinschaft Mardorf. 1979 bis 1985 Versammlungsmitglied in der Landwirtschaftskammer Hannover. 317

1978 Der Kapellenvorstand mit der Vors. Anneliese Münchow lässt die alte Mardorfer Kapelle (von 1722) völlig modernisieren. Die gesamte alte Inneneinrichtung (Altar, Kanzel, Sakristei, Orgel, Empore, Balkon, Bänke) wird herausgenommen. Es bleibt eine schlichte moderne Kirche mit Stühlen und Fußbodenheizung zurück der markante Schornstein ist überflüssig. Im Laufe der kommenden Jahre wird dann aber die Einrichtung wieder Stück für Stück im alten Stil vervollständigt. So kommt 1978 ein Wandkruzifix, 1982 Taufengel, 1989 Altardecke und Eichenbohlen zur Erinnerung an alle bisherigen Pastoren und schließlich 2003 wieder Sitzbänke. 1.1.1978 Der Spielkreis Mardorf kann wegen der sinkenden Schülerzahlen erstmals eigene Räume im südlichen Anbau der Schule beziehen. Die Betreuungszeit ist jetzt von 7:45-11:45 Uhr Vormittags. Frühjahr 1978 Verbindliche Einführung von kleinen Sanitärstationen an jedem Nordufer-Steg. Gründung der Spielgemeinschaft Mardorf / Schneeren für Fußball. Der TSV Mardorf (unter der Führung von Walter Grehl) und der TSV Schneeren lassen dafür ihre Sparten ruhen. Es gibt zur Saison 1978/79 jetzt 4 Herrenmannschaften, 1 Alte Herren und für fast jeden Jahrgang eine Jugendmannschaft. Einige bekannte langjährige (zum Teil noch 2014 aktive) Mardorfer Spieler der Zeit sind: Helmut Mantei (*1951 Nr.248), Friedel Dankenbring (*1952 Nr.23 Winzlar), Siegfried Meier (*1956 Nr.94) und Wilfried Breuer (*1954 Nr.224/65) der wohl gleichzeitig auch erfolgreichste Mardorfer Fußballer überhaupt (rechts sein letzter Spielerpass). 1.3.1978 Gründung der Yachtschule Mardorf (Segelschule im DSV) durch Joachim Gossler (Mardorfer Vehrenheide, Heideweg 2). 13.-15.5.1978 (Pfingsten) Schützenkönig ist W.Kahle (*1933 Nr.82), Kinderkönig zum 4x Werner Förthmann Nr.32. Sommer 1978 Auf dem Steinhuder Meer sind 5.920 Sport- und Freizeitboote zugelassen (max. Länge: 7,60 m / Breite: 2,50 m / Tiefgang: 0,70 m) bei 25 Rettungs- und Bergungsbooten. Gesamt gibt es 35 Segelvereine und es finden 20 Regatten (darunter auch Deutsche und Internationale Meisterschaften) statt. 318

Mardorf nach Nordosten 1978 (Neubaugebiet Lindenberg / Mummrian / 1.Fuhrenkamp mit Poggen-Düne) Mardorf nach Südosten 1978 (Friedhof / Dorfstraße / Meerstraße / Poggenecke / 2.Fuhrenkamp) 319

2./3.9.1978 Erntefest mit Rundmarsch am Sa.18 Uhr (Treffen der Kompanien bei den Gaststätten Asche und Am Dreieck ) und So.13 Uhr Umzug mit den Erntewagen. Dez.1978 Bei der Feuerwehr Mardorf gibt es die Ersatz-Neubeschaffung eines TLF 8/W (Tanklöschfahrzeug MB-Unimog 1300L mit eingebautem FP 8/8 am Heck, Allradantrieb, Besatzung 1-2 / das TLF8/S war ungeeignet für den Einsatz nördlich des Meeres). Das Fahrzeug sollte dann bei guter Pflege 25 Jahre Dienst tun, ist aber bis 2012 im Einsatz. 14.12.1978 Vereinbarung über (private) Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer zwischen allen Beteiligten (Lk Hannover, WFVStM für die 24 Segelvereine, DLRG,. FFw Steinhude). An 16 Standorten (davon Nordufer 5) sind 20 Boote (2011=22 vereinseigen) stationiert. Jährlich werden 2400 ehrenamtl. Wach-Stunden und 100 Einsätze geleistet. Die Kosten von ca. 200.000 DM werden privat getragen. Inzwischen sind Region Hannover und Wettfahrvereinigung Partner der Vereinbarung. 24.12.1978 Weiße Weihnacht mit viel Schnee. 29.12.1978 Schneekatastrophe mit Sturm und 87 Stunden Schneefall. Sylvester fällt die Temperatur plötzlich bis - 20 C. Es gibt einen schweren Wintereinbruch bis März 1979 mit vielen Verwehungen und Sperrungen. Bis 1979 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) ist Willem Rovers. Der beliebte Padweg (s/w Foto rechts um 1984) durch die alte Obstbaumallee am Nüllen Grund vom Brink kommend, um die Wiese herum zum Hof Nr.47 und dort vorbei zum Buchenberg. In den Jahren nach 1995 verschwindet dieser kleine Verbindungsweg, wie auch alle anderen (z. B. die 3 Wege zwischen Hinterm Dorf und Mardorfer Straße bei Nr.7, Nr.6, Nr.102). Die Wege führten leider immer schon über Privatgrundstücke und irgendwann wollten die Eigentümer es nicht mehr dulden oder die Notwendigkeit hatte sich durch Straßenneubau erledigt. Nüllen Grund mit Padweg um 1995: Hinter der großen Wiese der Kleine Brink mit Kühlhaus und den beiden Fachwerkscheunen Nr.14 und 19, rechts die Hofstelle Wieschen Nr.19. Die Obstbaumallee und der Padweg sind in der Bildmitte noch erkennbar. 320

Anfang 1979 Bis März ist es sehr schneereich und kalt! 1979 Vakanz der evang. Pastorenstelle in Schneeren. Mardorf hat 1.347 Einwohner, davon 10 Ausländer. Der Verkehrsverein Mardorf feiert das 25-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest (bei 85 Mitgliedern). 1.5.1979 Lehrerin in Mardorf Heidemarie Brinkmeyer (Mdf.Nr.142). 2.-4.6.1979 (Pfingsten) Schützen- und Volksfest unter den Eichen. Am Samstagabend muß bei über weit über 500 Tanzwilligen das Festzelt zeitweise geschlossen werden. Am Sonntag beim Katerfrühstück kommen über 5.000 DM an Spenden zusammen. Beim Schützenkönig Heinz Thürnau (*1946 Nr.77) wird durch Egon Franke (traditioneller Annagler ) eine weitere inoffizielle Scheibe ( Froschmotiv wegen Poggenecke) beim Nachbarn H.Thürnau (Nr.13) angebracht, weil er noch nie eine errungen hat. Kinderkönigin ist am Montag Kirsten Fussy (*1966 Nr.179). Zum Festumzug nehmen noch viele Kinder mit bunten geschmückten Stöckern (Jungen) und Bögen (Mädchen) teil. Sie werden an der Grundschule abgeholt. Sommer 1979 Auf dem Steinhuder Meer sind insgesamt 5.451 Boote zugelassen. 8./9.9.1979 Erntedankfest unter den Eichen. Sa. Rundmarsch und So. Umzug der Erntewagen. 3.11.1979 Auf der Generalversammlung des Schützenvereins wird Heinrich Rusche (*19.3.1922 Nr.191) nach 27 Jahren Vorstandsarbeit (davon 11 Jahre als 1.Vorsitzender) verabschiedet und zu Pfingsten 1980 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wird Walter Langhorst (Nr.73 *4.3.1944 oo 2.3.1967 Edith Dalhoff 2 Kinder: Karola und Torsten). (Walter Langhorst 1981 beim Schützenkönig F.Dankenbring mit einer Balkonrede ) Er ist schon seit 1961 im Verein und seit 1970 im engeren Vorstand. Unter ihm wächst der Verein auf über 300 Mitglieder an. Der Verein wird zu einem wesentlichen Faktor der Dorfgemeinschaft. Seine aufopfernde Arbeit für ganz Mardorf verlangt neben seiner Tätigkeit bei der Fa. Kammeier in Seelenfeld viel. Er ist wesentlich für das Entstehen des neuen Schützenhauses und der Friedhofskapelle 1983 verantwortlich. Am 30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses. Er ist der Motor für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierten Aufgaben. Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände 1983 als Walter-Langhorst-Platz mit dem Zusatz: Erbauer des neuen Schützenhauses 1983 benannt. Nach seiner Amtsübergabe am 7.11.1987 an Friedrich Dankenbring (Nr.23) wird er beim Schützenfest 1988 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine Krankheit lässt ihn gerade mal 50 Jahre alt werden (+27.8.1994). Neuer Tambourmajor des Spielmannzuges wird Torsten Lohrer (*1959 Nr.34). 24.12.1979 Ein halber Meter Schnee zu Weihnachten! Anfang 1980 Die Klosterforst Häfern wird wieder Staatsforst (Land Niedersachsen). Ende der Oberförsterei Rehburg und Försterei Schneeren. Erstes gemeinsames Schießen um den Meeres-Cup. Initiator ist Georg Depken (+2011) vom SV Rehburg. Die Orte westlich des Steinhuder Meeres ( die einen Meerblick haben ) sollen daran teilnehmen. Zunächst sind dies Rehburg, Mardorf und Winzlar. Doch auch Münchehagen und später Loccum (aber nur bis 2003) kommen hinzu. Die Tradition wird bis nach 2013 beibehalten. Der Zuchtbetrieb für Topfblumen und Baumschule Margit und Peter Fiedler (Nr.465) nimmt den Betrieb an der Meerstraße 7 auf. 1987 wird um ein großes Verkaufs- und Gewächshaus erweitert. Nach zweimaligem schwerem Brandschaden geben sie den Betrieb bis um 2000 auf. 321

Anfang 1980 Der Verkauf der beiden Lehrerwohnungen Nr.232 (neben der Grundschule / Eichendorffstraße 3 und 3a) und die geplante Veräußerung bzw. Abriss der Neuen Alten Schule (Nr.97 obere Etage war lange Mietwohnung und im großen unteren Raum war ab 1963 eine kleine Strumpffabrik und später eine Außenstelle des Rehburger Gummiwerks) als eines der wenigen Wahrzeichen in Mardorf setzt eine Erneuerungsbewegung in Gang. Die Dorferneuerung Mardorf (Erste Gespräche Ortsrat Mardorf mit Landkreis und Stadt / 25.2.1980 Beschluss Stadtrat Neustadt / 11.7.1980 Beschluss Ortsrat / Anfang 1981 Begehung, Info-Veranstaltung, Infoheft / April 1981 Arbeitskreis Dorferneuerung mit 25 Bürgern hat das Ziel der Rettung alter dörflicher Strukturen und die Gestaltung des Ortes für die Zukunft. Es mündet schließlich 1983 in der Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Mardorf (späteres Logo rechts). Initiatoren sind Josef Boslar und Wilhelm Brase. Viele Projekte werden in den Folgejahren in Eigenleistung umgesetzt. 3.2.1980 Neuer ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren wird Ernst-Friedrich Heider (ab 1982 Hannover). Vorsteherin der Kapellengemeinde Mardorf ist Anneliese Münchow. 9.4.1980 Beschluss für den Neu- und Ausbau des Sperrwerks im westl. Meerbachtrichter (Nähe Heudamm): Mindestablassmenge Meerwasser 150 Liter/sec. (Betriebswert 200 Liter/sec.). 18.5.1980 Der Mt. St.Helens Vulkanausbruch in WA, USA verwüstet weite Teile der dortigen Bergregion und hat weltweite negative klimatische Auswirkungen. 24.-26.5.1980 (Pfingsten) Am So. ist Festgottesdienst auf dem Zelt. Schützenkönig ist Hartmut Wolter (*1961 Nr.29), Kinderkönigin Karola Langhorst (*1967 Nr.73). 23./24.8.1980 Erntefest mit Luftballonwettbewerb (SZ-Jubiläum). Der weiteste Flug geht bis nach Angermünde (Oder) in der damaligen DDR. Die Feuerwehr-Kapelle Mardorf wird mit 15 Jungs und Mädels kräftig verjüngt. Sommer 1980 Auf dem Steinhuder Meer sind insgesamt 5.595 Boote zugelassen (Tendenz stark steigend). 22.9.1980 1.Golfkrieg (Irak-Iran). 26.9.1980 Blutiges Bombenattentat beim Oktoberfest München (13 tot und 211 verletzt). 5.10.1980 Bei der Bundestagswahl werden in den beiden Mardorfer Wahlbereichen insgesamt 1392 Stimmen abgegeben: CDU 716, SPD 530, FDP 127, DKP 1, Grüne 17, NPD 1. 22.10.1980 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (48 später über 50 Mitglieder) übernimmt Wilfried Struckmann (Nr.96 *1940). 3.12.1980 Amtliche Viehzählung in Mardorf: 48 Landwirtschaftliche Betriebe mit 1.522 Stück Rindvieh, 822 Stück Schweine und 35 Stück Schafe. 15.12.1980 Die Feuerwehr Mardorf bekommt nach intensiven Bemühungen seit 1979 erstmals einen Einsatzleitwagen (MTW Mannschaftstransportwagen 1/7, ein gebrauchter VW-Bus T3 / Foto rechts). Ende 1980 Der Bebauungsplan 212 (Infrastrukturbereich) sorgt für Wirbel in Mardorf. Alle Mardorfer Vereine sollen in den östlich der Roten-Kreuz-Straße gelegenen Bereich umziehen. Dort sollen Sportplätze, Mehrzweckhalle und Freizeiteinrichtungen für über 26 Mio. DM entstehen. Die betroffenen Bürger und Vereine investieren aber lieber in ihre vorhandenen Bereiche. Wie die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2000 (u. a. Wellness-Hotel) zeigt, liegen sie damit richtig, denn aus den ganzen Planungen wird letztlich nichts. Schiedsmann ist H.Bartling (Schneeren -1991), stellv. aus Mardorf ist Wilhelm Asche Nr.88 (- 1991). 322

Bis 1981 Komplette Sanierung des Abwasserkanalnetzes in Mardorf für 1,4 Mio. DM. 7 Pumpwerke sind allein am Nordufer (fehlendes Gefälle) zu unterhalten. 1981 Wallaufschüttung im Bereich süd-/ östlich des Meerbachs im Ruckfeld bis zu den südlicher gelegenen Steinhuder Wiesen, um Meerwasser vor den Nutzwiesen zurückzuhalten. Das Füllmaterial wird von einem Berg bei den Kielstücken (Forst B) entnommen. Über Wochen fahren Lastwagen hinter die Beeke. Die erforderlichen Grundstückskäufe wurden schon ab 1979 vom Großraumverband Hannover und Land Niedersachsen getätigt (erstmals in der Geschichte Mardorfs wird landwirtschaftlich genutztes Land verkauft bis dahin war es eher üblich zuzukaufen). Sanierung des Mardorfer Klärwerks für 1,4 Mio. DM. Mardorf hat 1.414 Einwohner, wovon 15 Ausländer sind. Es gibt etwa 200 Zweitwohnungen. 6.-8.6.1981 (Pfingsten) Zum Schützenfest mit 10jährigem Bestehen der Damenabteilung wird erstmalig eine Damenscheibe ausgeschossen. Am Samstagnachmittag soll mit einer Abordnung und der Feuerwehrkapelle die Scheibe bei Helga Kasemir (*1944 Nr.68) angebracht werden. Schützenkönig Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23/Heerhof) hat die Ehre sie anzunageln. Aber schon beim ersten zaghaften Schlag spaltet die eigentlich als Zimmerscheibe gedachte Holzplatte. Spaß haben alle umso mehr. Den langen Rückweg überrascht ein Sommergewitter mit Wolkenbruch. Die Kapelle muss ihre Blasinstrumente alle paar Meter ausleeren und die guten wollenen Bunge-Uniformen werden nach der anschließenden Sonnentrocknung manchem nicht mehr passen. Die Scheibe beim König nagelt am Sonntag der Bundesminister Egon Franke mit Widmung an. (Foto unten: links im Bild wäre Spielmannszug Mardorf im Bild: Sohn Franke, Michael Baldauf-MdL, Egon Franke-MdB / Bundesminister für Innerdeutsche Beziehungen, Dietmar Kansy-MdB, Aloys Bunge, dahinter weitere Honoratioren mit Rolf Lorisch, Neust. Bürgermeister Henry Hahn, Rudi Semsroth, Abordnungen SV Schneeren und SV Winzlar, Könige Mardorf, SV Mardorf, Feuerwehrkapelle Mardorf). Am Montag geht es zum Kinderkönig Martin Nülle (*1967 Nr.54). Pfingsten 1981 Mit der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter Löschgruppe Eudenbach (am Rhein / Wappen rechts)und der Mardorfer Feuerwehr beginnt eine bis heute andauernde Freundschaft. Regelmäßig besucht man sich zu besonderen Anlässen und der Nachwuchs verlebt schöne Zeltlager im jeweils anderen Ort. Auch die Mardorfer Feuerwehrkapelle und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr tauschen sich aus. 323

24.6.1981 NSG HA60 wird im Meerbruch mit 202 ha ausgewiesen. Neuer Eigentümer ist der Landkreis Hannover. 11.7.1981 Abbau des Meyer-Speichers (Nr.227 - Kleiner Brink / Foto rechts) als erste Dorferneuerungsmaßnahme. Mit Hilfe vieler Jugendlicher soll daraus ein Jugendhaus entstehen. 17.-19.7.1981 Strandfest mit einem Riesenzelt für 700 Gäste wird ein finanzieller Reinfall, da nicht einmal die Hälfte tatsächlich kommt (Eintritt 8 Mark). 29./30.8.1981 Erntefest mit Jubiläumsfest der Damenabteilung. 27.9.1981 Kommunalwahl: Wilhelm Brase (CDU) kommt in den Stadtrat Neustadt. Im Ortsrat Mardorf hat die CDU- Fraktion die absolute Mehrheit mit 7 Sitzen und Ortsbürgermeister wird ebenfalls W.Brase (*1921 Nr.3); stv. OB wird W.Rabe (*1916 UWG). Die SPD hat 3 Sitze und der unabhängige Kandidat Friedrich Brase (ehem. CDU) verzichtet auf sein Mandat. So hat der neue Ortsrat nur 10 Mitglieder. DKV-Heim (Nr.133) in 1981 1.11.1981 Friedrich Fritz Brase tritt nach der Kommunalwahl sein gewonnenes Mandat nicht mehr an und zieht sich aus der Orts- und Stadtpolitik zurück eine Ära geht zu Ende! Fritz Brase (*2.2.1923 in Mardorf Nr.59 - Zum Fuhrenkamp 1 oo Wilma Stadtländer*1924 Nr.61 Sohn Friedrich *1949) übernimmt um 1950 den elterlichen Hof und wird Landwirt. Nebenbei betreibt er ein kleines Allianz-Versicherungsbüro. Schon früh ist er in vielen Mardorfer Vereinen auch im Vorstand (z. B. Schützenverein) tätig. So ist er 1960 unter den Wiedergründungs- Mitgliedern des Fremdenverkehrsvereins Mardorf und ist zeitweise auch 1.Vorsitzender. Auch bei der weiteren Touristischen Entwicklung ist er maßgeblich beteiligt (u. a. 1977 staatlich anerkannter Erholungsort und erste Teilnahme an der ITB in Berlin). Am 19.3.1961 wird er Gemeindedirektor in Mardorf. Am 29.9.1968 kommt dann auch noch die Position des Bürgermeisters hinzu. Im gleichen Jahr übernimmt er auch den Vorsitz der Realgemeinde Mardorf. Alle diese Ämter hat er als SPD-Ortsvereins Gründungsmitglied um 1964/65 bis zum Ende der Selbständigkeit Mardorfs 1974 inne. 1970 ist er unter den Vätern des Mardorfer Spielmannszuges im Schützenverein. 1972 ist er einer der Gründer des CDU-Ortsverbandes Mardorf (1.Vorsitzender 14.2.1975 22.10.1980). 1973 gründet er mit anderen örtlichen Honoratioren (u. a. Aloys Bunge, Egon Franke, Deutscher Wilhelm) den legendären Mardorfer Frühschoppen. Mit der Gebietsreform ab 1.3 1974 wird er Mardorfer Ortsbürgermeister (bis 1981 ist der 1. der drei Brase-Cousins ). Gleichzeitig ist er auch im Stadtrat Neustadt vertreten. In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen: 1967 Bau des Klärwerks und Kanalisation in Mardorf, Baubeginn der Moorstraße und 1972 Bau des Feuerwehrgerätehauses sowie 1977 Einrichtung der Grundschule Mardorf/Schneeren. Nach kurzer, schwerer Krankheit stirbt er am 30.4.1995. (Daten zusammengetragen F.Dankenbring Nr.23) 324

Nov.1981 (Foto v. links: Friedrich Dankenbring, Wilfried Struckmann, Wilhelm Kahle, Ortsbürger-meister Wilhelm Brase, Wolfgang Dinter, stv. Obgm. Wilhelm Rabe, Peter Büscher - CDU, Ursula Feldmann, Walter Heidorn, Wilhelm Nortmeier - SPD). 24.12.1981 Weiße Weihnachten mit über 15 cm Schneehöhe. Mehlschwalben finden wegen des Rückgangs an landwirtschaftlichen Gebäuden immer weniger Unterkünfte. 1982 Im neuen Ortsrat wird die Dorferneuerung zum bestimmenden Thema. Um größere Fördergelder von Landkreis, Land, Bund und EU (und die Rücklagen der ehem. Gemeinde Mardorf) zu bekommen, müssen als zwingende Voraussetzungen erarbeitet werden: Innenbereichssatzung ( 34 BBauG), Gestaltungssatzung und Baumschutzsatzung. Auch die Zukunftssicherung der örtlichen Landwirtschaft und des Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Die alte Gaststätte Dükerstuben (Nr.118) brennt ab. Neubau durch den Eigentümer Achilles. 1994 wird es zum Ital. Restaurant Al Lago. Um 1995 wird Ulrich Hermann Eigentümer. Erste Pläne für ein Altenwohnzentrum (Dr. Hein) entstehen. Baubeginn der neuen Friedhofskapelle. Die Dorfgemeinschaft Mardorf nimmt sich des vom Abriss bedrohten Transformators (1913) an. Bei Rodungsarbeiten an den Diepholzbergen wird am Acker von K.Koop (Nr.9) der zweitgrößte Findling in Mardorf entdeckt später Paul-Woldstedt-Stein genannt. Er wird mit einem Bergepanzer an den Hochmoorweg geschleppt. 17.3.1982 Gründung der Jugendfeuerwehr Mardorf durch die amtierenden Brandmeister Wilhelm Ideker und stv. Heinfried Röhr mit den ersten Mitgliedern: Markus Meier, Sven Meier, Mike-Mario Peters, Markus Stadtländer, Martin Nülle, Andreas Backhaus, Kurt Hemmecke, Michael Göhring, Frank Banach. Erste Jugendwarte sind Manfred Silbe (Nr.242) und Bernd Karsten (Nr.39). Ihnen stehen zur Seite oder folgen im Amt: Günther Nülle, Rainer Rusche, Martin Nülle, Olaf Maus, Mark Krüger, Simon Rodenbeck, Uwe Rodenbeck, Markus Nülle, Stefan Poschag, Sebastian Röhr, Manuel Heidorn, Sara Rodenbeck, Christoph Braunert, Anja Röhr, Bianka Nülle, Danny Meier. 29.-31.5.1982 (Pfingsten) Margret Struckmann (Nr.20) erhält schon am Freitag die Damenscheibe, die mit einer Poolparty gefeiert wird. Tochter Beate Struckmann (*1967 Nr.20) ist Kinderkönigin. Schützenkönig ist zum 2x Heinz Thürnau (*1946 Nr.77). Sommer 1982 Auf dem Steinhuder Meer werden erstmals über 1.000 Surfbretter gezählt (1978 nur ca. 250). Ende Aug.1982 Erntefest. 17.11.1982 Heinz Surber (*26.3.1921 Mardorf Nr.25) stirbt. Lange Jahre war er stv. Vorsitzender des Niedersächsischen Schaustellerverbandes und wie seine ganze Familie (Rabba / Vorwieger) ständig auf den Festen und Veranstaltungen im Land unterwegs. Der Betrieb ist nach 1963 am Ohlhagen Steinweg ansässig und hat hier auch sein Winterquartier. 325

Seit 1982 wird vom Verkehrsverein Mardorf die Vereinheitlichung der Beschilderung am Nordufer vorangetrieben. Es gibt bis dahin noch die üblichen braunen, viele z.t. verwitterte Holzschilder und ungezählte kleine und große private Schilder. Ein erstes Radwegesystem wird konzipiert. Anfang 1983 Neue ev.-luth. Pastorin für Mardorf und Schneeren ist Bernhardine Dine Barta (* Wiesens oo / 1985 in Hannover). Mardorf bekommt eine Kleintierpraxis in Nr.68: Dr.med.vet. Cornelia Schäfer-Nolte. Die Jugendherberge (Nr.119) wechselt die Eltern : Familie Wittig geht und Familie Hans-Jürgen oo Martina Slany (bis 1989) übernimmt. 5.1.1983 Entschlammungsausschuß Steinhuder Meer wird vom Nds. Landwirtschaftsmin. Glup eingesetzt, bleibt aber ohne konkretes Ergebnis. 30.1.1983 Einweihung der Friedhofskapelle an der Jägerstraße. Mit vielen und großzügigen Spenden sowie großer Eigenleistung unter der baulichen Regie von Walter Langhorst (Nr.73) und der organisatorischen Führung von Kapellenvorsteherin Anneliese Münchow entsteht ein großer Andachtsraum, eine Kühlkammer und ein Vorbereitungsraum. Die alte kleine Leichenhalle (vor 1960 gebaut) hat ausgedient. Nunmehr können die Beerdigungen direkt vom Friedhof aus stattfinden. 11.3.1983 Inbetriebnahme der Flutlichtanlage am Sportplatz des TSV Mardorf. Unter der Leitung von Walter Grehl (Nr.58) sind in großer Eigenleistung seit 1.10.82 und nur mit Spenden 6 Lichtmasten errichtet worden. Der Platz ist nun auch in dunklen Zeiten nutzbar und entspricht Wettbewerbsregeln. Dazu findet ein Freundschaftsspiel gegen die Traditionself von Arminia Hannover (Foto rechts) statt und endet 5:5. Frühj.1983 Richtung der Fachwerk-Bushaltestelle als 1. neues Fachwerk-Gebäude in Mardorf. Der Spruch über dem offenen Tor lautet: Ich stehe hier Mardorf zur Zier Anno 1983. Richtung Buswartehaus 1983 mit NDR-Fernsehen (W.Rabe, W.Struckmann, F.Dankenbring, K.-H.Schlupp) 326

30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses im neu entstandenen Eichenpark unter den Eichen auf dem Gelände der Realgemeinde mit über 250 Gästen. Es wird das vorhandene Gebäude in das Neue integriert. Endlich hat Mardorf wieder einen großen Festraum! Es gibt jetzt 6 moderne Luftgewehrbahnen (die bei Bedarf schnell abgebaut werden können). Der Motor für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierte Aufgabe ist Walter Langhorst (Nr.73). Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände als Walter-Langhorst-Platz benannt. Der angrenzende Teich wird ebenfalls saniert. 1.5.1983 Bei der alljährlichen traditionellen Jagdversammlung (mit anschließender Gemeindeversammlung) wird Heinrich Thürnau (Nr.18) zum Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft gewählt. 21.-23.5.1983 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wolfgang Kasemir (Nr.68), Kinderkönigin zum 2x Karola Langhorst (Nr.73). Die Damenscheibe bekommt am Freitag Hannelore Rusche (Nr.26). Der Abend wird mit Torfmoor-Bahnfahren in den Kaarbuschwiesen verschönert. 3.7.1983 wird das neue Buswartehäuschen in Fachwerk (Foto rechts / anstelle des Alten mit gelben Well- PVC) neben der Kapelle eingeweiht. Wiederaufbau des Meyer-Speichers. Aloys Bunge übernimmt sämtliche Kosten und möchte das Gebäude als Jugendhaus genutzt wissen. Deshalb sind bei den Bauarbeiten auch viele Mardorfer Jugendliche mit im Einsatz (Foto Hake Zeitung unten). Auch die Inschriften an den Außenbalken sind entsprechend formuliert: Ein alter Speicher neu erbaut ist Mardorfs Jugend anvertraut / Wappen Mdf. / Gestiftet Aloys Bunge / Anno 1983. Spätestens seit dieser Zeit hat sich auch der Name des Platzes verfestigt: Aloys- Bunge-Platz. Drittes katastrophales Fischsterben in Folge im Meerbach. Gründung einer Jugend-Volkstanzgruppe Mardorf (16 Jugendliche) unter Leitung von Josef Boslar. 22.-24.7.1983 Großes Strandfest mit Wahl einer Strandkönigin. Festplatz ist nördlich des DRK-Heimes. 20./21.8.1983 Erntefest im großen Festzelt unter den Eichen. 26.9.1983 Die Welt steht im Kalten Krieg wegen falsch gedeuteter westlicher Militäraktionen und russischer Fehlalarme unmittelbar ein III. Weltkrieg bevor. Mittel- und Westdeutschland droht eine nukleare Wüste. 15.10.1983 Mardorf wird Schönstes Dorf im Neustädter Land (Begriff wurde vom Verkehrsverein entwickelt). Die Siegertafel hängt seitdem am Dorfgemeinschaftshaus (Foto rechts). Herbst 1983 Werner Glinka (*9.1.1924 Fröhlich-walde, Ostpreußen / als Kriegsversehrter nach 1945 in Mardorf Nr.219 mit Frau Hertha und Tochter Rosemarie*1955) ist leidenschaftlicher Angler (Foto Mitte von 1983) und trotz Behinderung aktiver Mardorfer! Er ist beständiger Zuschauer beim örtlichen Fußball und beteiligt sich bei vielen öffentlichen Anlässen. Nach schwerer Krankheit stirbt er im August 2002 im neuen Haus an der Lehmkuhle. 327

Dez.1983 Der durch Baufälligkeit bedingte Abriss des kleinen alten Häuslingshauses von 1803, das zuletzt als Rauchhaus zum räuchern genutzt wurde, (Foto unten) Nr.7a Hinterm Dorf bewegt alle Mardorfer. Gerade haben sie begonnen sich ihrer alten Schätze bewusst zu werden und in der Dorferneuerung um jedes alte Gebäude kämpfen. 18.12.1983 Das 1.Adventssingen findet auf dem noch kleinen Dorfplatz (heute: Aloys-Bunge-Platz) statt. Genau zum Trompetensolo (Wike/Bork-Heeresmusikkorps1) aus dem Dachfenster der "Neuen Alten Schule" (heute: DgH) setzt leichter Schneefall ein. Teilnehmer: Gem. Chor (Holger Göhring), FwKapelle Willi Asche), Akkordeon/Flötengruppe (Helie Siebert), Aloys Bunge mit Drehorgel und Spieluhr. Zum Abschluss: Kirchenglocken und Trompeten. In den Folgejahren entwickelt sich hieraus der heute so erfolgreiche Weihnachtsmarkt am 1.Advent (Foto rechts Nülle Zeitung). 6.12.1983 (Dienstag) Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Mardorf e.v. im Gasthaus Asche-Bruns (Nr.78). Vorbereitet durch die Arbeitsgruppe Dorferneuerung unter Leitung des Ortsrates Mardorf, versammeln sich mit dem Stadtdirektor Felix Rohde, Stadtrat Gernot Feldmann und den schon länger in Mardorf aktiven städtischen Planungsamtsmitarbeiter Karl-Heinz Schlupp sowie dem Landkreismitarbeiter Dr. Eckhard Peters weitere mindestens 67 interessierte Mitbürger. Viele Erwachsene und Jugendliche erklären spontan ihre Mitgliedschaft im neuen Verein. Der mit großer Mehrheit gewählte geschäftsführende Vorstand besteht aus: 1.Vors. Horst Puttnins (Nr.38), 2.Vors. Josef Boslar (Nr.109), Kassenwart Barbara Graune. Ein gut ausgearbeiteter Satzungsentwurf wird verabschiedet. 29.12.1983 Sprechstelle der Stadt Neustadt a. Rbge. und Touristinfo (bis dahin bei Eva Kahle im Privathaus, Am Vogelherd 1) ist jetzt im neuen Dorfgemeinschaftshaus im Obergeschoß untergebracht. 1984 Der mögliche Widmungsgleiche Vorgang durch Allgemeinverfügung für den Uferweg in voller Länge (vom Kurhotel bis zur Neue Moorhütte) wird von der Stadt Neustadt a. Rbge. nicht durchgeführt. Das Strandhotel (Nr.326) wird von Familie Böllert an Familie Täger abgegeben. Ihnen folgt 1998 Familie Grunwald, 2000 Familie Herbrechtsmeier und 2002 Frank Wittmershaus. Gründung der Baufirma Wilhelm Höfer (B.d.L.Birken 11 / *26.2.1936 oo Rose Marie Rosi / 2 Kinder) Höchstes Jahresmittel beim Wasserstand im Steinhuder Meer mit 38,033 m ünn. Die Bestandsaufnahme der vorhandenen Strukturen in Mardorf ist abgeschlossen es gibt damit auch weiterhin noch sehr viel zu tun (siehe weiter unten)! 328

1.2.1984 Mit dem Ruhestand von Helmut Dannenberg geht die Ära Dannenberg in Mardorf zu Ende. Schon sein Großvater (Nebel) und Vater Heinrich Dannenberg waren vor ihm Lehrer bzw. Schulleiter in Mardorf. Generationen von Kindern kannten immer einen Lehrer Dannenberg. Helmut Dannenberg (*6.9.1923 Mardorf Nr.22 / Lehrerfamilie Kirchdorf/Deister seine 4 Geschwister werden alle Lehrer / oo 6.10.1951 Jutta Schütze*1928 Jauernig, Schlesien / ebenfalls eine Lehrerfamilie 2 Söhne). 1942 macht er Abitur und wird danach gleich an die Kriegsfront auf dem Balkan geschickt. Er kann die russische Kriegsgefangenschaft erst 1947 verlassen. Aber schon 1948 beginnt er das zweijährige Studium auf Lehramt in Hannover. 1950 bekommt er eine Anstellung in Hannover-Hainholz. Am 1.10.1954 übernimmt eine Lehrerstelle an der alten Mardorfer Volksschule (Aloys-Bunge-Platz) und zieht auch mit der Familie nach Mardorf in die neue alte Schule (Nr.97) nebenan. Nach dem Umzug in die neue Volksschule am Schulweg (Eichendorffstraße) am 4.9.1959 übernimmt er die Leitung und wird am 1.1.1960 Hauptlehrer. Mit der Gebietsreform am 1.4.1974 wird aus der eigenständigen Hauptschule in Mardorf eine Grundschule mit nur noch 4 Klassen. Am 1.8.1977 wird er schließlich Leiter der wegen des weiteren Schülerrückgangs notwendig gewordenen gemeinsamen Grundschule Mardorf/Schneeren. Bei seiner Verabschiedung wird er als eine der Mardorfer Persönlichkeiten geehrt, der seinen Beruf mit Herz und Verstand ausgeübt hat. Neue Grundschulleiterin Mardorf/Schneeren ist Margrit Segatz aus Neustadt a. Rbge. (bis 1989). 12.2.1984 (So.) Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses in der ehemaligen Schule (Nr.97) mit dem 1.Seniorennachmittag, (Foto rechts) Kaffee und Kuchen, Tanz und gemeinsamen warmen Abendessen. Angegliedert ist ein Grillplatz. Im Keller ist jetzt das Vereinsheim des Angelsportvereins ASV Hai (4.000 Arbeitsstunden). Im Erdgeschoß ist Sitzungsraum des Ortsrates und oben die Sprechstelle der Stadt und die Tourist-Info des Verkehrsvereins untergebracht. Benennung: Aloys-Bunge-Platz! 12.3.1984 (Montag) Die Dorfgemeinschaft Mardorf e.v. wählt bei der ersten ordentlichen Versammlung im Gasthaus Asche mit 58 stimmberechtigten Mitgliedern (von insgesamt schon 135): 1.Vors. Josef Boslar (Nr.109), 2.Vors. Rudi Semsroth, Kasse Barbara Graune (gleichzeitig Schriftf.), Beisitzer Heinrich Röhr und Rolf Lorisch, für den OR als Vertreter Ursula Feldmann und Friedel Dankenbring. Beiträge: Erwachsene 1 DM Jugendliche 50 Pfg. Protokollführung RA Diekmann. 20.3.1984 (16:10 Uhr) "We mooked mol 'ne Röveree": Zwei angetrunkene (35 u. 40jähr.) Männer (aus einem Bad Rehburger Pflegeheim) verüben spontan einen "spektakulären" Banküberfall auf die Sparkasse in Mardorf. Ihre Fahrräder haben sie etwas entfernt geparkt und dann steht der eine Täter auf der gegenüberliegenden Straßenseite "Schmiere" (und schläft dabei ein). Der andere hält seine in einen Strumpf eingewickelte Pistole durch den Zahlschacht und ergaunert 4.400 Mark. Noch auf ihrer Flucht zu Fuß nach Norden am Schützenplatz vorbei, werden die Beiden schon nach 25 Minuten am Ortsrand verhaftet (Foto oben Hake). Frühj.1984 Der Verkehrsverein Mardorf (1.Vors. ist noch Michael Baldauf) hat 73 Mitglieder. Das Info- Büro besetzt seit 1974 (zuerst noch in ihrer Wohnung am Vogelherd) und bis 1986 Eva- Maria Kahle (Nr.82). 329

Frühj.1984 Am neuen Schützenhaus ist unter den Eichen (Realgemeinde) ein kleiner Park entstanden. Um die Jahrhunderte alte Weide ist der Notteich zu einem ansehnlichen Dorfteich worden (vergrößert und vertieft auch als Regenrückhaltebecken wertvoll / Foto zeigt die Baggerarbeiten 1983) und über den kleinen Bach spannt sich nun eine Holzbrücke (Foto unten nach 1990). Sie entwickelt sich zu einem beliebten Fotomotiv für Brautpaare. Blick auf die Alte Schmiede Nr.58 und aus dem Dorf in die Dreieckstraße, die damals noch direkter Weg zum Meer war. Blick auf alten Friedhof südlich der Kapelle Nr.51 auf den ehem. Schulgarten, die Alte Schule Nr.50 bis zum Hof Nr.105. 330

Mai 1984 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal wäre 60). 4.6.1984 Eröffnung der Mardorfer Bier- und Cafestube in der ehem. Hofstelle Nr.38 (Auf dem Mummrian 10) durch Horst Puttnins (*11.6.1933 oo) Dorlis Hörlücke (*16.10.1934) später in Diepholz. 9.-11.6.1984 (Pfingsten) Schützenkönig ist Helmut Mantei (*1951 bei Nr.77), Kinderkönig Torsten Ideker (Nr.91). Heinrich Nülle (*1956 Nr.54 / Foto rechts) ist Kreisschützenkönig. Eva Kahle (Nr.82) erhält die Mardorfer Damenscheibe am Freitagabend. 20.-22.7.1984 Strandfest des Verkehrsvereins Mardorf mit der Wahl von Strandköniginnen (wieder nördlich vom DRK-Heim). 1.8.1984 Lehrerin in Mardorf wird Bärbel Biniok. 24.-26.8.1984 Am Freitagabend ist Kommers zum Jubiläum 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mardorf. Am Sa. findet das Erntefest mit Erntewagenumzug statt und So. ist ein großer Umzug von befreundeten Feuerwehren. Im Rahmen des Festes beendet die Volkstanzgruppe Mardorf (von 1972) ihre aktive Tätigkeit mit 34 Mitgliedern. (Foto rechts: Gründungsmitglieder an der alten Handdruckspritze von 1903) 29.8.1984 Richtfest des wieder aufgebauten Brase-Speichers (ehemaliger Schweinestall von 1660 auf der Hofstelle Nr.3 / am 17.12.1983 abgebaut) auf dem späteren Bungeplatz. Hier wird neben den ersten öffentlichen Toiletten im Dorf im Laufe der Jahre zunächst die Tourist-Info (Eva Kahle), um 1998 ein Blumenspeicher (Andrea Kirk), um 2000 das kleine Lokal Hexenstübchen (Ingrid Gerberding, Nr.85 / Bärbel Bülter bis 2003) und ein Versicherungsbüro (2009-2012) untergebracht. Die eichene Gedenktafel (von Jupp Boslar handgeschnitzt) an der Nordseite hat folgende Inschrift: Mardorfer Speicher aus dem Jahre 1660, gestiftet vom Bürgermeister Willi Brase. Wiedererrichtet im Jahre 1984 durch die Dorfgemeinschaft Mardorf. Der neue Grillplatz im Sommer 1984 (Foto links) Der neue alte Brasespeicher um 1998 (Foto rechts) 331

9.9.1984 Um 9:09 Uhr beginnt die Veranstaltung Ein Dorf stellt sich vor. Trotz Dauerregen ist es ein Riesenerfolg. U. a. wird zu dem Anlass die Landesstrasse ganztägig gesperrt. Die Veranstaltung kommt im NDR-Fernsehen. Im ganzen Ort gibt es Vorführungen und Darbietungen. Es gibt Hubschrauber-rundpflüge mit einem sehr alten Gerät, das eine Woche später abstürzt. Der Autoverkehr wird großzügig nördlich von Mardorf vorbeigeleitet. Die Durchgangs-straße ist ganztägig gesperrt. Die jahrelangen Begleiter der Dorferneuerung Mardorf Dr. E.W.Peters (Landkreis Hannover) und C.H.Schlupp (Stadt Neustadt) erarbeiten mit einigen Mardorfern (u. a. Josef Boslar, Willi Nortmeier, Friedel Dankenbring) eine Bilderchronik mit fast allen noch verfügbaren alten Fotos: Mardorf in alten Photographien (Abb. der Titelseite weiter unten). Finanziert wird der aufwendige Druck u. a. von Aloys Bunge. Mardorf erringt beim nächsten Kreiswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden nur noch den 5.Platz und der Naturpark Steinhuder Meer bekommt beim Bundeswettbewerb die Goldmedaille. Plan des Festes 1984: Unser Dorf stellt sich vor! 27.11.1984 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (60 später 68 Mitglieder und damit stärkster Verband neben Neustadt) übernimmt nach dem überraschenden Parteiaustritt von Wilfried Struckmann (Nr.96) der bisherige Stellvertreter Friedrich Dankenbring (Nr.23 / Heerhof 3*1952). Ende 1984 Der Wildschweinbestand nimmt wieder zu! Maisanbau als gutes Futter und der Naturschutz bietet neue Rückzugsräume. Überall um Mardorf verbreitet: Wildschweine (hier mit Frischlingen) 332

Die Mardorfer Bilderchronik von 1984 1.12.1984 Zweiter kleiner Kriminal-Film Eifersucht der MAFIA (Mardorfer Filmamateure / Filmplakat unten rechts) hat Premiere. 16.12.1984 2.Adventssingen auf dem späteren Bungeplatz mit allen Musiktreibenden Mardorfern. Ende 1984 Der Brink jetzt offiziell Kleiner Brink genannt, weil es in anderen Dörfern Neustadts weit größere gleichnamige Plätze gibt wird das nächste große Projekt der Dorferneuerung (auf dem Foto oben links - 1984 noch mit Jägerzaun und wenig einladend, soll der Kleine Brink nun einer der zentralen, öffentlichen und dringend benötigter Parkplatz werden. Im Bild links zwischen den großen Linden sind die damals entlang der wichtigen Straßen im Dorf noch recht zahlreichen Rotdornbäume zu sehen). Seit 1984 ist der neue Rettungshubschrauber "Christoph 4" (Bell UH-1D) für Mardorf und Steinhuder Meer zuständig (-1997). 333

1985 Michail S. Gorbatschow wird Generalsekretär des ZK der KPdSU (1990/91 Präsident). Mit ihm beginnt das Ende des Afghanistankrieges und der Sowjetdiktatur und ab 1989 auch das Ende des Warschauer Paktes mit den anderen kommunistischen Diktaturen in Osteuropa. Mardorf hat 1.539 Einwohner (davon 20 Ausländer), 17,2 km Gemeindestraßen mit nur 407 m Bürgersteig. Ein kleiner Fachwerk-Geräteschuppen wird am Aloys-Bunge-Platz (Parkplatz, später Wesemann) errichtet. Bis 5.1.1985 ist katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) Johann Reese. Danach ist kurze Vakanz. 1985 1994 wird das Dorfgemeinschaftshaus (und der Grillspeicher) von der Ev. Kirchengemeinde Mardorf mitgenutzt. Seit 1991 findet auch der Konfirmandenunterricht im DgH statt. Anfang 1985 wird auf der Jahresdienstversammlung Manfred Silbe (Nr.242 *1960 / bis 1991) neuer Ortsbrandmeister in Mardorf und Wilhelm Ideker Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Mardorf: Wilhelm Ideker (*1.1.1923+19.4.1994 / Mardorf Nr.91 / Sohn Wilfried ist langjähriger Leiter der Feuerwehrkapelle / Ehefrau Marie *1927 ist von 1954-2003 stellv. Vorsitzende des Mardorfer DRK). Er ist seit 1945 in der Freiwilligen Feuerwehr und von 1957 bis 1974 Gemeindebrandmeister. 1957 gründet er auch mit anderen Musikern (Wilhelm Asche Nr.88) die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr. Zu den unvergessenen Auftritten gehören sicher die bei Aloys Bunge in Hannover und beim Bundesminister Franke in Bonn. Sohn Wilfried Ideker (*19.11.1952) ist seit Mitte 1980 Leiter der weit über Mardorf bekannten Musikkapelle. Die Feuerwehr erlebte während seiner Amtszeit einen großen Aufschwung: 1964 wird das Löschfahrzeug LF8/TS und 1971 das Tanklöschfahrzeug TLF8/S angeschafft. 1972 erfolgt dann die ersehnte Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Aufenthaltsund Übungsraum an der Eichendorffstraße. Ebenso beginnt eine noch heute enge Freundschaft zur Feuerwehr in Eudenbach/Königswinter. Ab 1974 bis 1984 ist er dann Ortsbrandmeister in Mardorf, zuletzt im Rang eines Oberbrandmeisters. Die Mardorfer Wehr wird innerhalb der Stadt Neustadt a. Rbge. zur Stützpunktfeuerwehr. 1977 erfolgt die Verleihung des Deutschen Feuerwehrehrenabzeichens in Silber. 1978 wird ein TLF8/W als Ersatz für das alte beschafft. 1979 sorgt er für den 1.MTW (VW-Bus). 1982 Gründung der Jugendfeuerwehr. Er ist nebenbei über viele Jahre Mitglied im Gemeinderat und verantwortlich tätig in vielen anderen Gremien, Vereinen und der Dorfgemeinschaft in Mardorf. Daten zusammengetragen von Friedel Dankenbring (Mardorf Nr.23) 8.2.1985 JHV Dorfgemeinschaft Mardorf e.v. im Gasthaus Asche: Neuwahl 2.Vors. Helmut Nülle Nr.67, weiterhin: 1.Vors.J.Boslar, Kasse B.Graune, Schriftführung Evamaria Kahle. Frühjahr 1985 Das Sportabzeichen wird erstmals in Mardorf abgenommen (Walter Grehl mit Familie). 18.3.1985 Die neue öffentliche Krananlage mit Slipeinrichtung (Holunderweg 27) wird von der Stadt Neustadt, dem Großraum Hannover und Ulrich Herrmann (Mardorf Nr.195) erbaut. Den Kranverkehr regelt bis nach 2013 Diether Breuer. Der neue Kiosk (Foto rechts) wird an Rosemarie Höppner (Mardorf) und Michael Spengler verpachtet. Der kommunale Steg (N41) wird vom Verkehrsverein Mardorf übernommen. Im südlichen Abschnitt des Holunderweges wird später auf dem verrohrten Dorfgraben eine separate Trailor-Wartespur ausgebaut (Gesamtkosten 1,85 Mio. DM) und es entsteht der Parkplatz 3 an der Ecke Meerstraße/Holunderweg. 23.3.1985 Das NDR-Radio Niedersachsen mit Dr. Christian Wolf sendet von 15:30-17 Uhr live aus dem Schützenhaus Mardorf und berichtet über alle dörflichen Aktivitäten. 10.-13.4.1985 Die Paris-Fahrt des Schützenvereins ist damals noch etwas Besonderes für die Mardorfer. Vereinsübergreifend geht es (wie damals üblich) mit dem Busunternehmen "Busche" auf Reise. 334

23.4.1985 1.Vorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf wird Christian Herr (Nr.110-Weiße Düne seit 1977 im Verein) bei 79 Mitgliedern. Am 30.4.1985 wird der neue Name Verkehrsverein Mardorf am Steinhuder Meer e.v. offiziell und der Mitgliederstand wächst. An der Kran- und Slipanlage (Holunderweg 27) wird der erste kommunale Steg (N41) am Meer vom Verein betrieben. Der Slogan für das Nordufer lautet jetzt: Mardorf die Sonnenseite am Steinhuder Meer. 16.5.1985 Besetzung der ev.-luth. Pastorenstelle in Schneeren mit dem Ehepaar (mit 2 Kindern) Klaus (*8.5.1938 Lübeck / bis 2001) und Elisabeth Gülich (*Höner 16.1.1950 in Schötmar / bis 2010). 25.-27.5.1985 (Pfingsten) Angelika Diers (Nr.231) erhält am Samstag die Damenscheibe. Sonntag: Schützenkönig Werner Förthmann (Nr.32). Montag: Kinderkönig Oliver Struckmann (Nr.30). Eva- Maria Kahle (Nr.82) schießt bei den Deutschen Meisterschaften. 28.6.1985 Einweihung Brase-Speicher als Geschäftsstelle (mit Info) des Verkehrsvereins Mardorf. 14.7.1985 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) ist Pfarrer Ladislaus Klara (Polen). 19.-21.7.1985 Strandfest mit Wahl der Strandkönigin auf dem Festplatz am DRK-Heim. 29.7.1985 Um 14:30 Uhr hinterlässt eine Windhose (kleiner Tornado) eine 200x40 Meter breite Schneise der Zerstörung am Weidenbruchsweg (Campingplatz Stemke). Es gibt erheblichen Sachschaden. Auf dem Steinhuder Meer werden 8.038 Boote (hauptsächlich mit Segel) gezählt das ist der höchste Stand überhaupt! 1.8.1985 Lehrerin in Mardorf wird Irmgard Ditt (Eichendorffstr.). 31.8./1.9.1985 Erntefest mit SZ-Jubiläum. Nov.1985 Die Singegruppe der evang.-luth. Kirchengemeinde wird unter Leitung von Elisabeth Gülich (Schneeren) gegründet. 335

Der Kriegerverein und die Dorfgemeinschaft richten den Platz um das Ehrenmal (Foto) unter den Eichen wieder her. Nov.1985 Der Verkehrsverein Mardorf erstellt nach fast 10 Jahren ein neues Prospekt (Foto der Titelseite weiter oben) mit Gastgeberverzeichnis. Jetzt wirbt man mit dem neuen Badestrand und dem Restaurant Weiße Düne. Von 3 langen Stegen (Fähranleger: Moorhütte, Weiße Düne, Pilz) fahren regelmäßig Ausflugsboote nach Steinhude und zum Wilhelmstein. Der Verein ist zu dieser Zeit auch Mitglied im Fremdenverkehrsverband Weserbergland-Mittelweser. Ende 1985 Es beginnt die lang ersehnte Entschlammung des Steinhuder Meeres. Leider zu Beginn mit Firmen, die auf dem Gebiet keinerlei Erfahrung haben und so kommt es vor den Bultgärten fast zur chemischen Katastrophe, als ein Schweizer Unternehmen zur "Klärung" des trüben Wassers künstliche Substanzen einsetzt, die das sensible Gleichgewicht der Pflanzen zerstören und im jetzt plötzlich klaren Wasser ein ungebremstes Algenwachstum einsetzt. Auch die Aktionen den Schlamm "aufzurühren" oder dorthin zu pumpen, wo es bislang gar keinen gab, führen dazu, dass sich fortan überall ungewollt Schlamm ablagert. So füllen sich die bis dahin freien und tiefen "Deipen" bis zum Rand. 24.12.1985 Weihnachten mit sehr viel Schnee! Nach 1985 Entwicklung der Landwirtschaftlichen Betriebe in Mardorf: (Karte unten in grün): Die Wohnbauflächen (rot) und die touristisch genutzten Einrichtungen nehmen drastisch zu und die Zahl der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe geht Jahr für Jahr zurück. Es werden noch 31 Haupterwerbsbetriebe gezählt! Davon sind 8 Vollerwerbsbetriebe mit Entwicklungsfähigkeit, 6 Haupterwerbsbetriebe mit Vorbehalt entwicklungsfähig. 16 Betriebe mit längerfristig unsicherer Entwicklung und 1Haupterwerbsbetrieb mit rückläufiger Entwicklung. Daneben bestehen 13 Nebenerwerbsbetriebe. Der Bestand an Pferden (Freizeitnutzung) erhöht sich erheblich. 336

Anfang 1986 Das Jahr fängt sehr kalt an! 1986 Der Halley sche Komet erscheint (wie alle 76 Jahre) diesmal besonders hell. Im Norden von Mardorf bei Husum von EXXON-Mobil 1.Bohrung nach Erdgas und Förderung (bis 2013 ca. 6 Mrd. m³). Der Akademische Seglerverein zu Hannover übernimmt die Neue Moorhütte (Nr.188). Eigenbetriebene Postfiliale in Mardorf mit Leiterin Ursel Thürnau (*5.9.1949+ Poggenecke 8 Moorhof bis 1993). Die Feuerwehr bekommt Funkalarmempfänger für die stille Alarmierung (möglich durch viele Spenden!). Bis dahin mussten jedes Mal die Sirenen im Ort ausgelöst werden. Später sind die Fahrzeuge oft schon unterwegs, wenn dann doch noch die Sirene geht. Vorsteher der evang. Kapellengemeinde ist Wilhelm Heidorn (Nr.36). Es wird ein Taufengel und Jerusalemkreuz angeschafft. Dieter Wittenberg übernimmt die Leitung des DRK-Therapiezentrums Mardorf (Vorsitz im DRK Mardorf 1989-1998?). 1993 erfolgen umfassende Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten der Gebäude. 1995 wird im gegenüberliegenden Fuhrenkamp ein eigener großer Parkplatz angelegt. Versuch einer Musikschule in der Grundschule Mardorf scheitert. Der Findling Davidstein an der Weißen Düne (wegen des Größenunterschieds zum eigentlichen Goliathstein am Müsseweg irrtümlich oft Goliathstein genannt) wird für kurze Zeit völlig freigelegt und als zweitgrößter Findling in Niedersachsen eingestuft. Aus Denkmalschutzgründen schließt man die Grabungsstelle aber wieder. Der Maler- und Lackierermeister in Hannover Rolf-Dieter Hengstmann (*1951 oo Brigitte Funke*1952) ziehen nach Mardorf. Sie haben 2 Klinkerhäuser gebaut im typisch neueren Baustil für Mardorf (entsprechend der Gestaltungssatzung): Was uns bewog nach Mardorf zu ziehen! Durch meine Selbständigkeit als Maler und Lackierer hatte ich den Auftrag eines Kunden sein Holz- Wochenendhaus zu streichen. Ich lernte dabei das Dorf und die Umgebung näher kennen. Fasziniert von der ländlichen Schönheit und der Ruhe des Ortes erzählte ich meiner Frau davon. Nach gemeinsamen Besuchen fanden wir ein Grundstück mit Blick auf Pferdekoppeln und Wald. 1986 haben wir dann im Heerhof gebaut und sind mit unseren Eltern und den Haustieren von Hannover nach Mardorf gezogen. Wir alle haben diese Entscheidung bis heute nicht bereut. Die Dorfgemeinschaft Mardorf erwirbt von Ideker (Schneeren Nr.1) das Gebäude für das Museum. 19.2.1986 Benennung des Dorfgemeinschaftshauses in der ehemaligen neuen alten Schule (Nr.97) nach Landrat-Friedrich-Meyer (F.Meyer,Nr.23 *1910 Landrat des Kreises Neustadt a. Rbge. +1975). 7.3.1986 Einweihung der 1.Aalräucherei am Nordufer des Steinhuder Meeres in der Alten Schmiede Mardorf (Nr.58 von 1867) durch Familie Lemme. 14.3.1986 JHV Dorfgemeinschaft Mardorf e.v. im Gasthaus Asche. Neuwahl Kassenwart: Helga Rübenhaus, Schriftf. E.Kahle, Beisitzer Wilhelm Langhorst (für Lorisch), OR-Vertreter W.Dinter (für Feldmann). Ostern 1986 1.Treffen mit 44 Gästen aus Mardorf in Hessen (bei Homberg/Efze). Empfang am Dorfgemeinschaftshaus in Mardorf (Steinhuder Meer) und anschließend gemütliches Beisammensein im Schützenhaus. 26.4.1986 Unglück im Kernkraftwerk Tschernobyl (Sowjetunion-Ukraine). Die radioaktive Verseuchung reicht bis Westeuropa. Der Raum Hannover (mit Mardorf) wird zum Glück nur wenig betroffen. 17.-19.5.1986 (Pfingsten) Der Schützenverein Mardorf erhält von August oo Gertrud Schulze (Nr.480) eine wertvolle Damenkönigskette, Schützenkönigskette (Foto der Kette siehe in 1991) sowie eine Kinderkönigskette (Foto rechts 2012) gespendet. Schützenkönig ist Wilhelm Gieseke (Nr.213). Kinderkönig ist Christian Poschag (Nr.55) und gegen Abend wird ein Luftballonwettbewerb veranstaltet. Der weiteste Flug geht bis nach Sachsen-Anhalt. Das letzte Mal organisiert der Vorstand noch den gesamten Ablauf der beiden großen Feste im Ort selbst. Im Folgejahr erfolgt eine komplette Ausrichtung durch die Festwirtin Margret Meyer aus Rehburg. 337

(Pfingsten 1986) Die Realgemeinde hat zum Schützenhausbau insgesamt 35.000 DM gespendet. Heinrich Nülle (*1956 Nr.54) wird zum 2x Kreisschützenkönig. 4 weitere Kreis-Königstitel gehen nach Mardorf. Eva-Maria Heine (früher Nr.82) erringt mit dem Luftgewehr die Nds. Landesgoldmedaille. Marina Mantei (bei Nr.77) erhält die Damenscheibe. Mai 1986 Dieses Fest wird das letzte Mal über Pfingsten stattfinden, weil chaotische Zustände am Nordufer auch immer wieder negative Auswirkungen auf das traditionelle Schützenfest im Dorf haben. Der Schützenverein entschließt sich zukünftig eine Woche vor Pfingsten zu feiern. Norddeutschland- und Westfalenweit beworbene sogenannte Rockertreffen finden alljährlich auf einer Wiese am Pferdeweg/Bockelriede statt. Extra für diesen Behelfs-Campingplatz (im Landschaftsschutzgebiet) vom Landkreis Hannover genehmigt, drängen sich dort bis zu 5.000 alkoholisierte und oft gewaltbereite jüngere Menschen bei manchmal nur 5 Behelfstoiletten. Viele reisen mit schweren Maschinen in Gruppen bis zu 60 Mann an und der Platz ist schnell überfüllt. Einige weichen in die nahen Wälder aus, die dann auch noch als Brennholzlieferanten herhalten müssen. Der Pferdeweg ist im Bereich Bockelriede außerdem komplett mit Autos zugeparkt. Die Polizei trotz Verstärkung durch Bereitschaftspolizei, Reiter und Hundeführer in der Unterzahl kann sich nur auf allgemeine Verkehrskontrollen beschränken. Am späten Abend und in der Nacht ziehen dann randalierende Gruppen zu Fuß am Ufer entlang und andere tauchen auf dem Dorffest auf. Manchmal gelingt es friedlich miteinander zu feiern, oft genug eskaliert aber alles in blinde Gewalt. Birgit Heidorn (*1.5.1974 Mardorf Nr.60 / Foto: Spielerpass 1985) muss nach vielen erfolgreichen Jahren in der gemischten Fußball-Jugend Mardorf verlassen. Mit der D-Jugend endet hier die weitere Spiel-Möglichkeit. In Hannover ist sie in der höchsten Klasse erfolgreich. Schon ihr Vater Walter Heidorn (*1949), Onkel Heinrich Heidorn (*1938), Cousin Uwe Heidorn(*1963) und dessen Sohn Patrick Heidorn spielten lange im TSV und der SG Mardorf/Schneeren. 28.5.1986 Eröffnung des Muschelmuseums im Seestern (Nr.115) durch Familie Stemke. Juni 1986 60-Jahrfeier des TSV Mardorf mit Sportwerbewoche (11.-16.), Kommers im Schützenhaus (28.) mit einer kleinen Chronik (Foto rechts). Sommer 1986 Landtagswahl in Niedersachsen (SPD siegt im Bereich Neustadt). Beim Strandfest wird mit Sylvia Syrup (Nr.15) erstmals eine Mardorferin Strandkönigin. 30./31.8.1986 Erntefest (noch auf dem Festplatz). 5.10.1986 Kommunalwahl: Ortsbürgermeister bleibt O.Brase (Nr.105) und stv. W.Rabe (Nr.4) bei 8 Sitzen für die CDU und 3 der SPD. 13.11.1986 Gründungsversammlung des Fördervereins der Grundschule Mardorf/Schneeren. 38 Mitglieder mit dem 1.Vors. Lothar Bodenburg (B.d.L.Birken 3). 25.12.1986 Weiße Weihnachten mit viel Schnee. Im Monat Dez. fällt über 160 mm Niederschlag (normal 60). Ende 1986 In Mardorf haben in 1986 insgesamt ca. 25.000 Touristen übernachtet. Im strengen Winter schiebt der enorme Eisdruck des lange zugefrorenen Meeres aus Südosten große Teile des Nordufers landeinwärts. Die Eisdecke kann lange befahren werden. 338

Jan.-März 1987 Es ist durchgehend sehr kalt! Am Nordufer türmen sich Anfang Februar vom zugefrorenen Steinhuder Meer her meterhohe Eisschollen auf und schieben Boden- und Schlickberge bis an den Uferweg. Anfang 1987 Auf der Jahreshauptversammlung des TSV Mardorf wird Helmut Mantei (*1951 Nr.248) neuer 1.Vorsitzender und Walter Grehl Ehrenvorsitzender: (*27.7.1930 in (Eckersdorf, Kreis Glatz-Neurode, Niederschlesien). Verwaltungslehre beim Landratsamt Glatz; durch II.WK aber abgebrochen. Nach 1945 Schlosserlehre bei Fa. Harry Schulz in Neustadt. Gelernter Schmied und Hufbeschlag bei Schmiedemeister Heinrich Meyer in Mardorf Nr.58 (Mardorfer Str.19). Später Schlossermeister bei Metallbau Eichbaum Hannover. Verheiratet 1.x mit Lina Meyer (Nr.58*4.1.1931+19.10.1965 / 2 Töchter Marianne und Rita / 2.x mit Heide *2.5.1942 / Tochter Claudia). In Mardorf ist er von Anfang an ein nicht wegzudenkender Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens. So hat er hier auch viele Aufgaben übernommen und Ämter bekleidet. Wiedergründer TSV Mardorf am 10.4.1947 zusammen mit Willi Denker (als Vorsitzenden) und 21 weiteren Mardorfern. Zunächst nur Turnsparte auf dem Saal Asche Mardorf. Später weitere Sparten: Tanz, Fußball, Gymnastik, Theater, Tischtennis, Feldhandball und Leichtathletik. Die Gründungsfeier findet mit schon 125 Mitgliedern statt. Er ist aktiver Turner; setzt sich aber schon früh für einen Sportplatz ein. Dieser ist zuerst direkt an der Rehburger Straße. Ab 1954 wird dann mit dem Bau des heutigen Platzes auf einem Grundstück von Nr.19 begonnen; unter wesentlicher Beteiligung von britischen Soldaten und deren schwerem Gerät. Zunächst ist es nur ein damals üblicher roter Schlackeplatz. Dort wird oft mit den gleichen Leuten Feldhandball und anschließend Fußball gespielt. Walter Grehl hat in all den Jahren verschiedene Vorstandsposten (auch als 2.Vors. und als Kassierer 1965-1975) inne. In dieser Zeit (1973) wird der Traum von einem eigenen Clubraum verwirklicht. Schließlich wird er am 21.2.1975 1.Vorsitzender des TSV Mardorf. Danach steigt die 1.Herren mit kräftiger Verstärkung aus Hannover in die 1.Kreisklasse auf. In seine Amtszeit fällt 1978 der wichtige Zusammenschluss der Fußballsparten des TSV Mardorf und TSV Schneeren zur Spielgemeinschaft Mardorf / Schneeren. Ohne die der Spielbetrieb in beiden Orten zum Erliegen gekommen wäre. Es spielen seitdem bis zu 4 Herrenmannschaften und eine Alte Herren sowie fast alle Jahrgänge der Jugend. 1983 kommt die Flutlichtanlage dazu. Diese wurde unter seiner Koordination selbst gebaut. Es folgen weitere wichtige Investitionen wie z.b. die erste Zaunanlage am südl. und westl. Sportplatz 1983, 1986 eigene Außentür für die Umkleidekabine und westl. Ballfangzaun. In der Zeit vom 11.-15.6.1986 wird aus Anlass des 60-jährigen Bestehens erstmals eine Sportwerbewoche mit Kommersabend im Schützenhaus durchgeführt. Das Amt als Vorsitzender führt er bis zum Winter 1986. Er wird bei der Hauptversammlung 1987 auch zum Ehrenmitglied ernannt. Das hindert ihn nicht im Folgejahr 1988 noch einmal den Vorsitz für ein Jahr zu übernehmen, um den Verein in einer schwierigen Zeit zu führen. Der 1.Herrenmannschaft gelingt 1988 schließlich der Aufstieg in die Kreisliga (bis 1992). Bis zum Sommer 1988 Instandsetzung (14 Monate) des Platzes und nördl. Zaun mit Parkplatz. Walter Grehl gründet 1985 in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Barmer Ersatzkasse die Vereinssparte Sportabzeichen. Zunächst mit nur 12 Teilnehmern (später bis zu 100). Seitdem ist der TSV Mardorf schon fast 20 mal bei den Vereinen bis 500 (bzw. 300) Mitgliedern in Niedersachsen der Verein mit den meisten abgelegten jährlichen Sportabzeichen geworden. Bei den Vorbereitungen für die 31.Fußballstadtmeisterschaft 2007 hat sich Walter noch mal richtig reingehängt. Schon 6 Monate vorher repariert er Zäune und deren Tore. Vieles nimmt er zur Feinbehandlung sogar mit nach Hause. So kommen viele Arbeitsstunden an den Samstagen und auch in der Woche zusammen. Das Sportplatzgelände mit Parkplatz (Eichendorffstraße / Hegebusch) erhält 1991 den folgenden Namen: Walter-Grehl-Platz Offiziell eingeweiht am 18.7.2009 mit dem Zusatzschild: Walter Grehl (*27.07.1930 in Eckersdorf-Schlesien, Mardorf Nr.58) Turner, Leichtathlet, Hand- und Fußballer, wesentlich beteiligt: 1947 Wiedergründung TSV Mardorf, 1954 Sportplatzbau, 1973 Vereinsheimbau, 1978 Gründung Spielgemeinschaft Mardorf/Schneeren, 1975 1986 Vorsitzender TSV Mardorf, 1983 Flutlichtbau, 1985 Initiator des erfolgreichen Sportabzeichens. (Lebensdaten zusammengetragen vom Freund und Wegbegleiter Friedel Dankenbring) Anfang 1987 Das im äußersten Nordwesten (kurz vor Husum) gelegene Mardorfer Bieförthmoor wird Naturschutzgebiet (3.12.1986 NSG-HA114 ca.115 ha). Mit dem Schneerener Anteil gesamt 198 ha. Der letzte Handtorfstich liegt gerade mal 10-15 Jahre zurück. Der landeinwärts verwehte Sand am Badestrand wird mit frischem Sand aus Schneeren aufgefüllt. Der Fremdenverkehr am Steinhuder Meer gehört noch zum Gebietsausschuß Steinhuder Meer- Mittelweser. 339

Anfang 1987 Der Verein Ski und Wandern Rehburg (SWR) gründet sich mit großer Beteiligung von etlichen Mardorfern. So gehört die Gruppe heute bei örtlichen Veranstaltungen auch in Mardorf dazu. Kreisschützenkönig ist Holger Flächsig (Nr.232) und Kreiskinderkönig Christian Poschag (Nr.55).2.3.1987 Massiver Eisregen in unserer Gegend! 25.1.1987 Bei der Bundestagswahl gewinnt die CDU im Bereich Neustadt. 7.3.1987 JHV Dorfgemeinschaft Mardorf e.v. (Asche). Schriftführer neu: Horst Kohlmann. 29.-31.5.1987 2.Kreisschützenfest in Mardorf aus Anlass von 135 Jahren Schützenfeste, 60 Jahre Gründung des Schützenvereins (Foto rechts: Die Festschrift) und 35 Jahre nach Neugründung. Es ist auch das 1.Fest nach 1950, dass Eine Woche vor Pfingsten stattfindet. Maria Dunsing (Nr.52) erhält die Damenscheibe schon am Samstag. 1.weibliche Schützenkönigin in Mardorf wird Elfriede Röhr (Nr.37 *1932), Kinderkönigin Ilka Denker (Nr.73). Annageln der beiden Scheiben am Samstag. Festplatz für das Großereignis ist der noch freie Platz an der Alten Lindenstraße (damals Bolzplatz, heute Kindergarten). Mehrere Tausend Menschen kommen und am Ausmarsch am Sonntag (Antreten auf dem Sportplatz) nehmen über 55 Vereine teil. Er führt unter 10 Ehrenpforten hindurch. Fotos v. o. l.: Spielmannszug Mardorf mit T.Lohrer, auswärtiger Fanfarenzug, Festkutsche, SV Mardorf 340

Pfingsten 1987 Einmal mehr gibt es auch in diesem Jahr an der Bockelriede wieder ein vom Landkreis Hannover genehmigtes Chaoten Treffen. 17.6.1987 Mardorf (Steinhuder Meer) besucht erstmals Mardorf in Hessen (bei Homberg/Efze). 3 Busse mit begeisterten alten und jungen Menschen fahren gen Süden: Vors. Jupp Boslar mit der Dorfgemeinschaft, OBgm. Willi Brase mit dem Ortsrat, der SZ (Leiter T.Lohrer auf dem Foto der Fritzlar- Homberger Allgemeine vom 19.6.87 mit SZ in der Homberger Innenstadt) mit Schützenverein, die Feuerwehr-Kapelle mit Feuerwehr, die Volkstanzgruppe, der Gemischte Chor sowie eine Fußballmannschaft des TSV. Ein übliches Kajütboot/Dickschiff (Foto oben), Schiffer-Knoten (Foto links) und Bootstypen auf dem Steinhuder Meer Sommer 1987 Der Ortsbürgermeister W. Brase (Nr.3) mauert persönlich mit Katzenköpfen (blaue Straßen- Steine) ein Blumen-Rondeel an der Einmündung zum Mummrian (Foto rechts). 1.8.1987 Lehrer in Mardorf ist Matthias Stier (*21.4.1952 Mardorf, Zum Fuhrenkamp oo Esther Leger, Künstlerin 3 Kinder). 28.-30.8.1987 Erntefest mit dem 30-jährigem Bestehen der Feuerwehrkapelle Mardorf: Am Freitagabend ist Kommers, am Samstag Erntefest mit Umzug der Erntewagen und Sonntag großes Treffen vieler Musikzüge mit Umzug. 341

30.8.1987 Eine Kassette (Foto unten) mit der Musik der heimischen Blaskapelle (u. a. mit dem Mardorfer Lied) gibt es erstmals zu kaufen. Davor war schon eine Singleschallplatte erschienen und Jahre später wird sogar eine 2.MC veröffentlicht. 30.10.1987 Am Abend spricht bei einer Wahlkampf-Veranstaltung der stv. Niedersächsische Ministerpräsident Wilfried Hasselmann im Schützenhaus Mardorf. 30.10.1987 Ida Meier (*30.10.1922 Kleine Nr.106 oo Otto Meier, Müller in Mardorf Nr.75/ Nr.94) geht in den Ruhestand und gibt die Leitung des Kindergartens Mardorf ab an Karin Langhorst (*2.1.1949 Nr.174). Das Gelände am Parkplatz vor dem Kindergarten (Alte Lindenstraße / Bei den Langen Birken) erhält am 5.11.2009 offiziell den Namen: Tante-Ida-Platz (Foto rechts: Tante Ida mit Kindergarten- Kindern, damals noch in der Grundschule) Auf dem Erläuterungsschild steht: Ida Meier (* 30.10.1922, geb. Kleine, 3 eigene Kinder, Mardorf Nr.94 Mühle ). 1941 1945 Erste Betreuerin im Ernte-Kindergarten bei Hof Nr.1 (seitdem bekannt als Tante Ida ). 1970 1987 Leiterin des Spielkreises und Kindergartens Mardorf. Nov.1987 Die seit Jahren verschwundene Welfen-Vereinsfahne des Gesangvereins Mardorf taucht nach einer langen Odyssee, die bis nach Canada reichte, wieder auf. Sie wird seit dem sicher in Mardorf verwahrt und vereinbarungsgemäß an einem bestimmten Datum im Dorfgemeinschaftshaus zu den anderen beiden Fahnen gehängt. 342

7.11.1987 Die Generalversammlung des Schützenvereins mit über 70 Teilnehmern nimmt mit Bedauern den krankheitsbedingten Rücktritt von Walter Langhorst (Nr.73 +27.8.1994) zur Kenntnis. Er wird auf der Hauptversammlung am 10.11.1990 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Da nach eingehender Debatte kein Nachfolger gefunden ist, wird gem. Satzung Friedrich Friedel Dankenbring (Nr.23 / Heerhof *1952 / schon seit 1977 im engen Vorstand) mit der Wahrnehmung der Geschäfte des 1.Vorsitzenden beauftragt. Die einstimmige Wahl zum 1.Vors. erfolgt dann auf der folgenden Hauptversammlung am 12.11.1988 (bis 1995 im Amt). Es sind weit über 300 Mitglieder im Verein und er ist damit über Jahre der viertgrößte im Kreisverband Neustadt. Das große Bauvorhaben: ein neuer überdachter Kleinkaliberstand wird endlich konkret geplant. 4.12.1987 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (um 50 Mitglieder) übernimmt Wilhelm Kahle (Nr.82 *1933). Er führt die Partei bis zum12.4.2002. Dez.1987 Ende 1987 Der Monat ist sehr kalt. Die Segelschule des DHH an der Neuen Moorhütte wird bis 1991 zum Segelstützpunkt, betreut aber weiter die Postboje. Vor 1988 kommt zum SPAR-Supermarkt in Nr.102 eine Gaststätte mit Pension Zum Rauchfang (Foto rechts um 1985) hinzu. Im Restaurant sind später Pächter: Familie Kampf, Familie Dörrie und um 2005 Familie Duong im Asia Restaurant Xuan (Foto links oben 2012: Xuan-Frühling im Rauchfang). 343