Freistaat Sachsen Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

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Transkript:

Vergleichsanbau sächsischer Herkünfte bei Erica gracilis auf einer Fließmattenanlage im Freiland Ergebnisse 1998 Aktuelles für die Praxis Freistaat Sachsen Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

In Zusammenarbeit mit der Azerca Sachsen e.v. sowie der Spezialberaterin Moorbeetpflanzen Frau Zempel vom AfLuG Rötha wurde 1998 in Dresden-Pillnitz wieder ein Vergleichsanbau sächsischer Herkunft bei Erica gracilis durchgeführt. Standort war die Pillnitzer Versuchsanlage zum geschlossenen Bewässerungssystem Fließmatte im Freiland. Diese Anlage, 1997 mit einer Langsamfiltration ausgestattet, 1998 durch eine EC-gesteuerte Nachdosierung von Dünger zur umlaufenden Nährlösung versehen, wurde damit ebenfalls weiterentwickelt und erprobt. 1. Sortiment In den Vergleichsanbau waren folgende Sorten bzw. Klone und Herkünfte einbezogen: Tabelle 1: Pillnitzer Vergleichsanbau Erica gracilis 1998 Sorten, Klone und Herkünfte Nr. Sorte bzw. Klon Herkunft 1 Rot, Zukauf Frankfurt Rudolph, Coswig 2 Rot früh Stahnke, Naunhof 3 Rot Standfuß, Boxdorf 4 999 von Köhler, Frankfurt Engelage & Meyer, Hartmannsdorf 5 Rannacher 1 Rannacher, Baalsdorf 6 Rannacher 2 Rannacher, Baalsdorf 7 Landswehr Rot Gb Meußlitz, Dresden 8 Kirschrosa Gb Meußlitz, Dresden 9 Glasers Rot Gb Meußlitz, Dresden 10 Weinrot Gb Meußlitz, Dresden 11 Klon 32-1 ( Astrid Lindgren ) Gb Meußlitz, Dresden 12 Klon 20-8 ( Nils Däumling ) Gb Meußlitz, Dresden 13 Klon 20-20 ( Pippi Langstrumpf ) Gb Meußlitz, Dresden

2. Kulturablauf Wo 13 Wo 15 Wo 16 Wo 21 Wo 22 Wo 23 Wo 25 Wo 27 Wo 28 Wo 29 Wo 31 Wo 33 Wo 35 Wo 36 Anlieferung/Abholung der Jungpflanzen aus den Anbaubetrieben Stutzen aller Jungpflanzen Kontrollanalyse des losen Moorbeetpflanzensubtrates von SÜDHUMUS (Dichte 0,77 kg /l; 140 mg N /l; 165 mg P2O5 /l; 270 mg K2O /l; Salzgehalt 0,88 g /l und ph 4,9) Topfen 11 cm - Plasttöpfe, Aufstellen in Palette TEKU ST 11 B; 67 Pfl /m2; frostfreies Gewächshaus 2. Stutzen von Hand Pflanzenschutz: 0,075% Baymat fl. + 0,2% Aminosol Ausräumen auf die Freiland - Fließmattenanlage (10 Beete x 15 m x 1,5 m); Beet 2, 3, 6 und 7: 3 Pfl/Palette = 25 Pfl/m²; Beet 4, 5, 8 und 9: 2 Pfl/Palette = 17 Pfl/m²; Beginn Bewässerungsdüngung Flory 1 Rot (20+5+10+2) in der Zudosierung mit einer Konzentration von 0,03 % (-> EC 0,5 bis 0,8) Erhöhung Zudosierung Flory 1 Rot auf Konzentration 0,05 % (-> EC 0,7 bis 1,4) Pflanzenschutz: 0,125% Baymat fl. + 0,3% Aminosol Kontrollanalyse des Substrates (Dichte 0,69 kg /l, 12 mg N /l; 160 mg P2O5 /l; Beginn EC - Regelung in der Nährlösung auf EC 1,15 mit Flory 1 Rot; Pflanzenschutz: 0,1% Saprol Neu + 0,3% Aminosol Umstellung der Bewässerungsdüngung auf Flory 3 Grün (15+10+15+2), Beibehaltung des EC = 1,15 Pflanzenschutz: 0,125% Baymat fl. + 0,3% Aminosol Umstellung der Bewässerungsdüngung auf Flory 4 Weiß (8+16+24+4), Umstellung auf EC = 1,0 Pflanzenschutz: 0,1% Saprol Neu + 0,2% Aminosol Umstellung der Bewässerungsdüngung auf EC = 0,85 unter Beibehaltung von Flory 4 Weiß Pflanzenschutz: 0,125% Baymat fl. + 0,05% Decis erster Klon (Nr. 3) in Vollblüte

3. Ergebnisse Nach den Erfahrungen des Jahres 1997 (durchgängig früher Blühbeginn bei spät einsetzendem Markt) bestand besonderes Interesse an der Blütezeitstaffelung der Sorten/Klone. Bei einem späten letzten Stutztermin in Woche 20, anhaltend feuchter und kühler Sommerwitterung sowie damit verbundenen Schwierigkeiten in der Nachdüngung ergab sich der im Diagramm 1 dargestellte Blühverlauf. Die Entwicklungsstadien wurden wie folgt bonitiert: 1 = nicht blühend 2 = Knospe sichtbar 3 = 1. Blüte offen 4 = 1/3 Blüten offen 5 = 2/3 Blüten offen (entspricht Verkaufsreife) 6 = Vollblüte 7 = 1/3 verblüht 8 = 2/3 verblüht 9 = vollständig verblüht Das Erreichen der Verkaufsfähigkeit mit dem Blühstadium 5 (= 2/3 der Blüten geöffnet) ist im Sortiment zeitlich stark gestaffelt. Durch Sorten- bzw. Klonwahl ist eine weitgefächerte Reifezeitstaffelung möglich, auch wenn durch andere Jahreswitterung eine stärker zusammengedrängte Entwicklung zu erwarten ist. Die im Versuch getesteten Standweiten von 17 und 25 Pfl/m 2 wiesen keine Unterschiede im Aufblühen auf. Bei der Variante 25 Pfl/m 2 war die Ausfärbung der unteren Blüten jedoch sehr schlecht, bei 17 Pfl/m 2 bei den meisten Sorten ausreichend gut. Auch bei der Zielstellung einer möglichst guten Flächenauslastung der kostenintensiven Fließmat-

tenanlage sollten nicht mehr als 15 Pfl/m 2 gestellt werden, um gute Qualität zu erzielen. Die Entwicklung der Pflanzenhöhe war ebenfalls stark von der Sorte bzw. Klon abhängig, wobei später blühende Sorten in der Regel kräftiger wuchsen und größere Pflanzenhöhen erreichten. Mit Differenzen von bis zu 15 cm unterscheiden sich die Sorten wesentlich (siehe Diagramm 2). Hinsichtlich der Ausgeglichenheit der Bestände ergab sich nach einer mehrfachen Beurteilung über die gesamte Vegetationsperiode das in der Tabelle 1 dargestellte Bild. Tabelle 2: Pillnitzer Vergleichsanbau Erica gracilis 1998 Ausgeglichenheit Mittelwert Ausgeglichenheit Nr. Sorte bzw. Klon Herkunft 8,4 8 Kirschrosa Gb Meußlitz, Dresden 8,0 13 Pippi Langstrumpf Gb Meußlitz, Dresden 7,7 11 Astrid Lindgren Gb Meußlitz, Dresden 7,6 9 Glasers Rot Gb Meußlitz, Dresden 7,5 7 Landswehr Rot Gb Meußlitz, Dresden 7,4 5 Rannacher 1 Rannacher, Baalsdorf 7,4 10 Weinrot Gb Meußlitz, Dresden 7,3 12 Nils Däumeling Gb Meußlitz, Dresden 6,9 6 Rannacher 2 Rannacher, Baalsdorf 6,1 4 999 von Köhler, Frankfurt Engelage & Meyer, Hartmannsdorf 6,1 3 Rot Standfuß, Boxdorf 5,3 2 Rot früh Stahnke, Naunhof 4,8 1 Rot, Zukauf Frankfurt Rudolph, Coswig

9 8 7 6 5 4 Diagramm 1: Pillnitzer Vergleichsanbau Erica gracilis 1998 Blühverlauf Klon 20-20 Klon 20-8 Klon 32-1 Weinr ot Gb Meußlitz Glasers Rot Gb Meußlitz Kirschrosa Gb Meußlitz Landswehr Rot Gb Meußlitz Rannacher 2 Rannacher 1 999 von Köhler /F. Engelage&Meyer Blühstadium 3 2 1 60 70 80 90 100 110 120 130 140 Rot St andf uß Rot früh St ahnke Rot Zukauf Frankf urt Rudolph Kulturtage ab letztem Stutzen

40 35 30 25 Diagramm 2: Pillnitzer Vergleichsanbau Erica gracilis 1998 Entwicklung der Pflanzenhöhe Klon 20-20 Klon 20-8 Klon 32-1 Weinrot Glasers Rot Kirschrosa Landswehr Rot Pflanzenhöhe in cm 20 15 10 5 0 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 Rannacher 2 Rannacher 1 999 von Köhler / F. Engelage&Meyer Rot St andf uß Rot früh St ahnke Rot Zukauf Frankf urt Rudolph Kulturtage ab letztem Stutzen

Die Beurteilung der Pflanzenausfälle war besonders für die Bewertung des Risikos der Krankheitsausbreitung über das geschlossene System interessant. Mit Rot Zukauf Frankfurt von Rudolph Coswig stand dabei eine vom Ausgangsmaterial her mit Wurzelkrankheiten belastete Sorte an mehreren Stellen mit im Vergleich (siehe Diagramm 3). Eine Ausbreitung auf benachbarte Sorten bzw. Klone wurde nicht beobachtet. Bei Rot (Standfuß, Boxdorf) erreichten die Ausfälle bis zum Kulturende 4 %, bei allen anderen Sorten bzw. Klonen traten keine nennenswerten Ausfälle auf. In den sächsischen Betrieben wird ein differenziertes und leistungsfähiges Sortenspektrum bei Erica gracilis kultiviert. Die geschützten neuen Sorten ( Astrid Lindgren, Nils Däumling und Pippi Langstrumpf ) sind ebenfalls sehr leistungsfähig. Auffällig und interessant ist der neue Habitus dieser Neuzüchtungen. Die Triebe sind rundum dicht mit Blüten besetzt und wirken so walzenförmig mit auslaufender Spitze. Trotz der zusätzlichen Lizenzkosten ist eine wietere Erprobung in den sächsischen Moorbeetpflanzenbetrieben auch unter dem Gesichtspunkt der Restung des Marktverhaltens sinnvoll.

20 18 16 14 12 Diagramm 3: Pillnitzer Vergleichsanbau Erica gracilis 1998 Entwicklung der Ausfälle Klon 20-20 Klon 20-8 Klon 32-1 Weinrot Glasers Rot Kirschrosa Landswehr Rot 10 Rannacher 2 Ausfallrate in % 8 6 4 2 0 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 Rannacher 1 999 von Köhler / F. Engelage&Meyer Rot St andf uß Rot früh St ahnke Rot Zukauf Frankf urt Rudolph Kulturtage ab letztem Stutzen

Hinsichtlich des geschlossenen Bewässerungssystems (Fließmattenanlage mit Langsamfiltration) wurden folgende Erfahrungen gemacht: Bewässerung von unten vorteilhaft für geschlossenen Pflanzenaubau - keine Spur des Bewässerungswagens bei nasser Witterungsperiode ist Düngung problematisch - EC-Nachführung, d.h. Düngungscomputer erforderlich - bei andauernd feuchten Töpfen keine Düngezufuhr in den Töpfen möglich höhere Bestandsdichten vermeiden, sonst schlechte Ausfärbung - 17 pfl/m 2 bei einigen Sorten noch möglich, 25 Pfl/m 2 stets zu viel bisher keine Infektion über die umlaufende Nährlösung aufgetreten - trotz kranker Pflanzen in einigen Partien teilweise durch ständig feuchte Matte Wurzelschäden an untersten 0,5 bis 1 cm und Auftreten von Knöllchen, jedoch ohne weitere Auswirkungen auf die Pflanze Wasserverteilung war (bei den schmalen Beeten) ohne Probleme

Starkniederschläge sind für die Kapazität des Langsamfilters problematisch. Töpfe bleiben sauberer als beim Einsenken im Freiland Das geschlossene Bewässerungssystem Fließmatte im Freiland ist für die Kultur von Erica gracilis grundsätzlich anwendbar und liefert gute Qualitäten. Die höheren Investitionskosten lassen jedoch in nächster Zukunft keine breitere Anwendung zu, zumal die Eriken als Massenkultur nach wie vor preismäßig unter Druck stehen. Betriebe, die zum Beispiel wegen Wasserschutzauflagen auf ein geschlossenes System umstellen müssen, können die geschlossene Fließmatte nutzen. Für die höheren Aufwendungen ist ein entsprechender finanzieller Ausgleich Voraussetzung.

Impressum: Herausgeber: Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft August-Böckstiegel-Str. 1 01326 Dresden Tel: (0351) 26 12-0 Fax: (0351) 26 12-153 Postanschrift: 01311 Dresden, Postfach 54 01 37 Bearbeiter: Stephan Wartenberg, Ines Bahsitta Fachbereich Gartenbau und Landespflege mit Lehranstalt Dresden-Pillnitz Söbrigener Str. 3a 01326 Dresden Tel: (0351) 26 12-700 Fax: (0351) 26 12-704 Postanschrift: 01311 Dresden, Postfach 54 01 37