Ein Kuss - Antonio Ligabue

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Transkript:

Ein Kuss - Antonio Ligabue Einpersonenstück von Mario Perrotta Übersetzung von Gabriela Zehnder Schauspiel: Marco Michel Regie: Mario Perrotta Dauer: ca. 75 Minuten!

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Stück Thema Spiel Autor Bühne Einpersonenstück über den schweizerisch-italienischen Maler Antonio Ligabue (1899-1965), der lange verkannt wurde und der über seine Kunst eine Brücke zur Aussenwelt geschlagen hat. Es geht um die Themen Ausgrenzung, Wahnsinn und Kunst - und um die Frage nach der (wirklichen oder vermeintlichen) Verrücktheit von Aussenseitern, bzw. von Gesellschaften. Es spielt Marco Michel, Schweizer Schauspieler, der nicht nur Ligabue zum Leben erweckt, sondern auch seine Schaffenskraft zeigt: Auf der Bühne entstehen grossformatige Zeichnungen. Geschrieben und inszeniert hat das Stück Mario Perrotta, ein preisgekrönter Autor und Regisseur aus Italien. Übersetzt wurde es von Gabriela Zehnder. 5m breit und 4m tief Tournee-Koproduktion Edith Eicher Kulturvermittlung Fauntheater Kontakt und Tourneeleitung Edith Eicher, Kulturvermittlung Rehalpstrasse 19 8008 Zürich 0041 (0)44 422 73 94 eeicher@sunrise.ch www.eeicherkultur.ch

DIE FÜNF UNBEKANNTEN Ein unbekanntes Stück von einem unbekannten Autor über einen unbekannten Maler mit einem unbekannten Schauspieler von einem unbekannten Regisseur Das klingt doch schon mal vielversprechend! Auf jeden Fall gibt es hier etwas zu entdecken. Der Autor und Regisseur Mario Perrotta ist in der Schweiz zwar tatsächlich fast unbekannt, in Italien aber einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Theatermacher und einer der Hauptvertreter und -entwickler der Neuen Dramaturgie. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt im Jahre 2013 den Premio Ubu, den renommiertesten Theaterpreis Italiens, für eben dieses Stück. Der Maler Antonio Ligabue, obwohl in der Schweiz aufgewachsen, ist nördlich der Alpen ebenfalls weitgehend unbekannt, während man in Italien stolz ist auf den «eigenen Van Gogh». Und schliesslich Marco Michel: Er steht zwar erst am Anfang seiner Schauspielerkarriere, bringt aber bereits eine breite Bühnenerfahrung mit. Er war u.a. im Rahmen von Auftritten und Gastspielen freier Produktionen auf Bühnen von München, St. Petersburg und Peking zu sehen und wurde von Mario Perrotta nach einem intensiven Auswahlverfahren als Darsteller für «Ein Kuss - Antonio Ligabue» ausgewählt. Die deutsche Erstaufführung fand am 6. November 2014 in der Psychiatrischen Klinik von Pfäfers (SG) statt, wo Antonio Ligabue einst als Patient in stationärer Behandlung war. Die Premiere wurde dank der grossartigen Leistung von Marco Michel mit seiner selten erlebten Intensität begeistert aufgenommen. Es folgten bisher fünf weitere Vorstellungen, u.a. in Brig, St. Gallen und Mels.

ANTONIO LIGABUE 18. Dezember 1899-27. Mai 1965 Der schweizerisch-italienische Maler Antonio Ligabue kam in Zürich als uneheliches Kind einer italienischen Einwandererin zur Welt und wurde mit neun Monaten an Pflegeeltern weggegeben. Weil er früh durch sein «schwachsinniges Verhalten» aufgefallen war, kam er ins Jugendheim und später in die Psychiatrie, bis er mit 18 Jahren u.a. wegen Landstreicherei des Landes verwiesen und nach Italien zwangsausgeschafft wurde. In Gualtieri (einem kleinen Dorf am Po, dem Heimatort seines vermeintlichen Vaters) lebte er als Aussenseiter und Dorftrottel, bis er wenige Jahre vor seinem Tod von einem bekannten Maler entdeckt und auf einen Schlag berühmt wurde. Heute ist Italien stolz auf seinen «italienischen Van Gogh», während er in der Schweiz weitgehend unbekannt ist. Seine Bilder sind grösstenteils im Besitz privater Sammler.

DAS STÜCK In diesem Einmannstück geht es um das Leben von Antonio Ligabue, von seiner Geburt bis zum Tod. Zwar zeigt es Ligabues Randexistenz, jedoch rückt es vor allem eines ins Zentrum: Seine unglaubliche Schaffenskraft. Er ist an seinem Schicksal nicht zerbrochen, sondern hat sich ein eigenes Universum von Bildern und Plastiken geschaffen. Somit ist das Zeichnen ein elementarer Bestandteil dieses Schauspiels: Auf Leinwänden entstehen immer wieder grossformatige Kohlezeichnungen von Menschen, die sein Leben prägten seine Mutter, die Leute aus dem Dorf, die Wäscherin. Wie Antonio Ligabue in seinem Leben, so erschafft sich auch Marco Michel auf der Bühne immer wieder ein neues Gegenüber denn nur über seine Kunst konnte Ligabue mit der Welt kommunizieren. Ausserdem geht es um die Frage, wer denn eigentlich der Verrückte ist: Der Ausgeschlossene oder die Ausschliessenden?

SCHAUSPIELER: MARCO MICHEL Ursprünglich aus Bern stammend (geb. 1984), studierte er von 2010-2014 Schauspiel an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. Er ist Mitbegründer des deutsch-polnischen Tanztheater-Kollektivs «little:interference», dessen erste Produktion den polnischen Theaterpreis «Goldene Maske» erhalten hat. In München war er in verschiedenen Produktionen im Akademietheater, im Schweren Reiter und im Metropol- Theater zu sehen. Im September 2014 war er mit einer Produktion über Soldaten-Schicksale in Israel und im Iran an den internationalen Theaterfestivals in Peking und Tiflis zu Gast. Ausserdem war er in kleineren Rollen im Fernsehen zu sehen und spielte im Film «Durch die Nacht» die Hauptrolle Alex. 2015 und 2016 war er deutschlandweit als Leutnant Werner im Theaterstück «Das Boot» zu sehen. Marco Michel lebt in München und Bern.

AUTOR & REGISSEUR: MARIO PERROTTA Schauspieler, Autor und Regisseur aus Lecce, Italien (geb. 1970). Von 1990 bis 1993 studierte er Philosophie und Schauspiel in Bologna und ist Mitbegründer der Gruppe «Teatro dell Argine». Er hat zahlreiche Stücke veröffentlicht und ist Initiator der Trilogie über Antonio Ligabue (von der «Ein Kuss» ein Teil ist). Mario Perrotta ist dreifacher Preisträger des Premio Ubu, dem wichtigsten Theaterpreis Italiens. Ausgezeichnet wurden «Ein Kuss» in der italienischen Fassung, sowie die Trilogie über Antonio Ligabue insgesamt. Er lebt mit seiner Familie bei Bologna.

PRESSESTIMMEN «Schauspieler Marco Michel hat das Schicksal des Künstlers Antonio Ligabue in selten erlebter Intensität auf die Bühne gebracht. (...) Über 70 Minuten Monolog und keine Sekunde langweilig. Das ist der grossartigen Leistung des erst 30- jährigen Bühnenkünstlers Marco Michel zu verdanken, der das Publikum vom ersten Wort weg fesselt. (...) Doch Michel erzählt nicht nur, er zeichnet auch, buchstäblich. Auf drei Tafeln entwirft er immer wieder aufs Neue aus der Dramatik der Situation heraus Bilder jener Personen, die sein Leben prägten. (...) Michel gelingt es dabei, durch seine künstlerische Expression die innere Zerrissenheit des Kindes, des Mannes und Künstlers spürbar zu machen.» Sarganserländer vom 10.11. 2014, nach der Premiere des Stückes

Sarganserländer, 10. November 2014

Charme macht Grenzüberschreitungen zur Satire. Denn die neun jungen Leute wagen seit den Anfängen unverfroren Brüche. Sie gleiten singend vom herzanrüherenden Rugguusseli in Klamauk, stellen freche Ratzliedli besinnlichen Chorälen gegenüber und fabrizieren aus traditionellen Elementen ihren Wurzeln und moderner Musikkultur ein Quodlibet, dass die Ohren wackeln. Die neun Frauen und Männer singen nicht nur wunderschön sondern auch witzig inszeniert. sen. Dazu haben alle ihr Arbeitspensum reduziert, damit neben der Probenarbeit und den zahlreichen Auftritten noch etwas Freizeit bleibt. Sie sind erwachsen geworden, für manche kommt vielleicht bald die Familienzeit und sie singen dann lieber privat im Duett oder gar Kinderlieder, als regelmässig öffentlich eine grossartige Show abzuziehen. Das Publikum im Casino Hersiau bejubelte den Hitzigen Appenzeller Chor am letzten Freitag frenetisch. Manche Anwesenden haben die Formation nicht das erste Mal gehört: Das Programm «JoliYo» unterhält in seiner aufgefrischten Form auch beim zweiten und dritten Mal grossartig, begeistert Menschen aller musikalischen Vorlieben gleichermassen. lichen Schalk und die ansteckende Spiel- Sie erschaffen soulige Polyphonie und Appenzeller 31.mit Oktober 2015 freude haben sie jedochvolksfreund, behalten. schütteln Altbekanntes Beatboxing Bei aller Leichtigkeit ist nicht die Präzisi- kräftig durch. Sie jodeln und scatten, Bunter Mix aufgefrischt Simon, Rebekka, Reto, Sevérine, Raphael, Melanie, Thomas, Corina und Meinrad, singen immer noch frisch von der Leber. Doch sie sind erwachsen geworden, ihre Stimmen und ihr Ausdruck haben an Reife gewonnen. Ihren jugend- on zu übersehen, mit der sie ihre Choreographien gestalten, sekundengenau auf die Lieder zwischen Seealpsee-Hymne und Michael Jacksons Ikone «Thriller». Sie variieren Tempi und Rhythmen, singen einmal teuflisch schnell und halten ein ander Mal Töne so lange man es aushalten kann. Gänsehaut verursachen sie in Kleingruppen mit schmelzenden Liebesliedern und zauberhaften Chansons. und sie schauspielern gekonnt: Ihr akustisches Tennismatch ist ein Paradestück. Neuerdings wird nicht mehr nur a capella gesungen, sondern werden auch Instrumente eingesetzt, zum Beispiel für spanische Ohrwürmer Ukulelen und Plastikrohre für die mitreissende Perkussionsbegleitung. Der hitzige Chor mischt Oldies mit Mundarttexten auf und bringt die Zuhörenden Berührende Darstellung eines tragischen Lebens Theaterstück «Ein Kuss» sensibilisiert für psychisch kranke Menschen Antonio Ligabue (1899-1965) war ein Wahnsinniger, ein unbeständiger aufgewühlter Mensch mit einem grossen Schmerz in seinem Herzen. Mitmenschen und Ärzte behandelten ihn wie einen Schwachsinnigen oder einen gefährlichen Geisteskranken. Sein Schicksal im Ein-Mann-Drama «Ein Kuss» war am Donnerstag auf der Bühne des Gymnasium St. Antonius in Appenzell zu sehen. Es berührte zutiefst. Monica Dörig Nachdem wir über eine Stunde seiner Lebensgeschichte zugehört haben, hätten wir Antonio den Kuss fast gewährt, um den er sein Leben lang alle Frauen angebettelt hatte; am liebsten hätten wir ihn in die Arme genommen. Doch wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass wir selten mutig genug sind, widerständigen, unberechenbaren Menschen mit reiner Zuneigung oder auch nur mit Verständnis zu begegnen. Manchmal sind wir nicht einmal bereit, ihre Würde zu respektieren. In der Ostschweiz aufgewachsen Antonio Ligabue, 1899 in Zürich als unehelicher Sohn einer Gastarbeiterin geboren, körperlich und geistig krank, wollte eigentlich alles richtig machen, suchte verzweifelt nach Liebe. Antonio Ligabue war fast immer im Weg, eckte an mit seinen Wutausbrüchen und seinem triebhaften Verhalten. Antonio Ligabue wollte dazugehören: zu den Schulkameraden, die ihn verlachten wegen seines Aussehens, seines Namens und seiner Lernschwäche. Er kam in die Sonderschule, als Pubertierender in ein Heim in Marbach SG, arbeitete als Knecht und wurde 18-jährig in die psychiatrische Klinik St. Priminsberg in Pfäfers eingewiesen. Aus diesem Grund wurde die deutsche Fassung des Stücks «Ein Kuss» 2014 im Rahmen der «Wahnsinnsnächte» dort uraufgeführt. Antonio Ligabue wurde wegen Landstreicherei des Landes verwiesen. Im Heimatdorf seines ihm unbekannten Stiefvaters war er, der italienischen Sprache nicht mächtig, der «Deutsche»; für die Bewohner war er ein armer Narr, den man mit derben Spässen demütigen konnte. Das einzig Gute was man über Antonio in der Schulzeit und in der Psychiatrie sagte: Er konnte aussergewöhnlich gut zeichnen. Antonio fand nur bei den Tieren Frieden. Viele Jahre lebte er im Wald am Po-Ufer, imitierte Tierstimmen und redete nachts mit dem Mond. Aus Lehm formte er seine eigenen Tiere; mit Gras, Erde und Pisse malte er Landschaften, die an die Ostschweiz erinnern, wo er aufgwachsen und zumindest in der Pflegefamilie ein paar Jahre glücklich war. Er malte in bunten wilden Farben und Strichen Tiere im Kampf: Adler und Schlange, Streithähne, Tiger mit gefletschten Zähnen, vom Gewitter erschreckte Pferde. In ihrer Farbigkeit erinnern sie an Henri Rousseau und Paul Gaugin. Der Künstler Marino hatte Antonio Leinwand und Farben zugänglich gemacht. Immer wieder malte Antonio sich selbst. Fast wie Van Gogh sieht er auf den Bildern aus: Hagerer Kopf, schütteres Haar, markante Nase, dunkler beharrlicher Blick. Antonio Ligabue war mit sechzig ein berühmter Art Brut-Künstler; die grosse Ausstellung in Rom besuchte er gut gekleidet und barfuss. Tauschte er einst Bilder gegen einen Teller Suppe, werden heute bis zu 250 000 Franken dafür gezahlt. Vom Verkauf seiner Bilder und Skulpturen kaufte sich Antonio Motorräder und Autos, doch um die Liebe flehte er bis an sein Lebensende vor fünfzig Jahren im Armenhaus vergebens. An der Beerdigung waren sie dann alle da, die ihn nicht in ihrer Mitte haben wollten. Im Teufelskreis Marco Michel in Aktion. (Bild: Monica Dörig) Malen wie ein Wahnsinniger Dass Schauspieler Marco Michel auch ein grosses Zeichentalent ist, trug zu Eindrücklichkeit seiner Darstellung bei. Wie ein Wahnsinnger warf er Kohlestriche auf die grossen Papierbögen: Figuren, Gesichter, Landschaften. Nach einer Stunde war unser Herz schwer. Die Intensität des Schauspiels berührte zutiefst: Soviel Sehnsucht, soviel Wut, soviel Naivität, soviel Getriebenheit. Doch das Drama, das in Italien vielfach aufgeführt und mit diversen Preisen ausgezeichnet worden ist, zielt nicht auf Mitleid. Es zeigt auf, wie Menschen die anders sind, in einen Teufelskreis geraten können aus Ablehnung, Unverständnis, Aufbegehren, fürsorgerischen Massnahmen und Rückzug aus der Welt. Antonio Ligabue sagte: «Ich bin von Anfang an mit dem Leben hinter mir geboren». Die Aufführung von «Ein Kuss» des Teatro dell Argine di Bologna (I) fand im Rahmen der «Wahnsinnsnächte» statt, einer Veranstaltungsreihe, die für psychische Gesundheit sensibilisieren will. Vor elf Jahren im Fürstentum Liechtenstein initiiert, sind die Vorträge, Filme und Theaterstücke in Zusammenarbeit mit dem Ostschweizer Forum für psychische Gesundheit jeweils im Oktober auch in den Kantonen St. Gallen, Appenzell Aus ser- und Innerrhoden auf Tournee.

Sarganserländer, Montag, 2. November 2015 Sarganserländer Montag, 2. November 2015 SARGA Von atemberaubender Intensität Am Freitagabend gab es stehende Ovationen für eine packende, schauspielerische Leistung. Im Alten Kino führte Marco Michel das Publikum durch das Leben des psychisch kranken Künstlers Antonio Ligabue, der vor 50 Jahren starb. Von Katrin Wetzig Er war ein Ausnahmetalent ein Künstler aus Verzweiflung und Wahnsinn der 1965 verstorbene Antonio Ligabue. Im Rahmen der Wahnsinnsnächte, die anlässlich des internationalen Tages der psychischen Gesundheit (10. Oktober) mittlerweile über Liechtenstein hinaus in den Kantonen St. Gallen und Appenzell Innerhoden und Ausserhoden stattfinden, gab es Einblick in das Leben dieses psychisch kranken Künstlers. Die Darbietung macht betroffen Beeindruckende Leistung: Marco Michel verkörpert den Sonderling Antonio Ligabue mit vollem Körpereinsatz. Die Sehnsucht nach körperlicher Nähe hinterlässt Farbspuren vom Bildnis der Mutter im Gesicht des Darstellers. Bild Katrin Wetzig Im von Mario Perrotta entwickelten Stück übernimmt Marco Michel szenisch die Darstellung dieses Künstlerlebens. Bereits mit der ersten Szene werden Auffälligkeiten deutlich. Ein befremdlich anmutendes Missverhältnis zu Nähe und Distanz klingt an, als der Schauspieler in den Zuschauerreihen um einen Kuss bittet auf den Mund. Verunsichert flieht der Blick der Angesprochenen. Das Tabu des Umgangs mit psychisch auffälligen Menschen wird deutlich. Man sieht vorsichtshalber weg. Mit atemberaubender Intensität nimmt Michel die Zuschauenden mit in das Leben und Erleben dieses zeitlebens verspotteten und geplagten Künstlers. Die absolute Stille während der Darbietung darf als Zeichen der Betroffenheit gewertet werden. Antonios Sehnsucht nach mütterlicher Liebe, nach Anerkennung und Geborgenheit wird nie gestillt. Der Künstler wird 1899 in Zürich geboren. Die leibliche Mutter ist überfordert und gibt das Kleinkind in eine Pflegefamilie. Mit hastigen, nur scheinbar unbedachten Strichen und Kleksen skizziert Marco Michel mit Kohle nicht nur die Gesichter der Mutter und der lästernden Meute, sondern zugleich das unstete Leben eines herumgeschubsten Kindes, das durch Wutausbrüche und Lernschwierigkeiten auffällt und schlussendlich in einem Waisenheim landet. Zeitlebens geplagt und verspottet Doch der Aufenthalt in dieser Institution ist nur von kurzer Dauer. Wegen unsittlichem Verhalten erfolgt der Rausschmiss des jugendlichen Antonio Ligabue. Er hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Einzig mit den Haustieren und wilden Tiere im Wald versteht sich der verstörte und verstörende Mensch gut. Die Einweisung in die Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers gibt einen konkreten Berührungspunkt mit dem fachund kulturinteressierten Publikum aus der Region an diesem Abend in Mels. Wegen Landstreicherei wird Ligabue, der nur einen italienischen Pass besitzt, schliesslich als junger Erwachsener ausgewiesen nach Italien in ein Heimatland, dessen Sprache er nicht einmal spricht. Als Aussenseiter und Sonderling lebt er im Wald in der Nähe des Ortes, in dem sein Stiefvater wohnt. Aus Lehm entstehen unzählige Skulpturen. Irgendwann wird der Maler Marino Mazzacurati auf ihn aufmerksam. Diese Begegnung bringt dem Künstler den Umgang mit Ölfarben und Leinwand. Die Ausstellung seiner Bilder in Rom, vier Jahre vor seinen Tod, macht ihn berühmt. Seine farbenfrohen Bilder, Abbildungen von Tieren und Landschaften, darunter auch viele Selbstporträts sind heute ein Vermögen wert. Sie wurden dem Publikum eingangs als Projektionen gezeigt und faszinieren. Antonio Ligabue stirbt 1965 im Armenhaus. Pflanzenheilkunde eine uralte Methode Der Bad Ragazer Drogist und Naturheilpraktiker Markus Kressig führte beim Kneippverein Sarganserland in das

KONTAKTE Tournee-Koproduktion Edith Eicher, Kulturvermittlung Annette Flury, Fauntheater Rehalpstrasse 19 Habstettenstr. 1 8008 Zürich 3065 Bolligen www.eeicherkultur.ch www.fauntheater.ch Tourneeleitung Edith Eicher, Kulturvermittlung Rehalpstrasse 19 8008 Zürich 0041 (0)44 422 73 94 eeicher@sunrise.ch www.eeicherkultur.ch Schauspieler Marco Michel Bürglenweg 7 3063 Ittigen info@marcomichel.com www.marcomichel.com Aufzeichnung Link zur Aufnahme der Premiere: https://www.youtube.com/watch?v=b4e8qthwens&feature=youtu.be

TECHNISCHE ANGABEN Generell können alle hier aufgeführten Angaben, inklusive Lichtplan, nach Rücksprache auf ein praktikables Minimum reduziert werden. Der Schauspieler Marco Michel wird von einem eigenen Techniker begleitet, der nicht nur beim Aufbau und Einrichten dabei ist, sondern auch die Technik während der Vorstellung bedient. BÜHNE Minimale Grösse: 5m breit x 4m tief Verdunkelter Saal TON Tonanlage mit Mischpult mit angemessener Beschallung des Saals Vier Monitore, zwei davon auf der Bühnenrückseite Ein CD-Player, wie z.b. Sony oder Technics (kein DVD-Player) LICHT 3 Dimmer 6 Kanäle 2,5 Kw 14 PC 1 PAR 1kW 4 Profiler usw. Zoom 750 w 5 Domino 1 Kw nötige Verbindungskabel BEMERKUNGEN - minimale Lasteinheit: 15 KW. Alle PAR sollten Torblenden und Farbfilter haben - mindestens drei von fünf Dominos sollten Farbfilter haben - die vier Profiler sollten Farbfilter haben - das REGIEPULT ist mittig am Saalende positioniert FARBFILTER 119 dunkel blau (für zwei Dominos) 201 kalte Umsetzung (Eis) (für alle PAR und Profiler) 116 grün (für ein Domino) DIE GRUPPE NIMMT FOLGENDES EIGENES MATERIAL MIT Bühnenbild: 3 Stellwände auf Rollen, 2m x 1m, und ein Kubus (ca. 70cm x 70cm) TECHNISCHE ASSISTENZ Ein hauseigener Techniker wird für den Auf- und Abbau benötigt und steht auch während der Aufführung zur Verfügung MONTAGE - ca. 4 Stunden - Der Veranstalter sorgt dafür, dass das angeforderte Material bereitsteht und der hauseigene Techniker vor Ort ist, so dass um 12Uhr des Aufführungstages mit dem Aufbau begonnen werden kann. - Der Lichtaufbau erfolgt nach dem Lichtplan bei verdunkeltem Saal. - Ein hauseigener Techniker sollte zum Fokussieren der Licht- und Tonproben zur Verfügung stehen.

LICHTPLAN B ü h n e n r ü c k w a n d Z u s c h a u e r