Teil II Anwendungen. Enterprise Resource Planning (ERP): Komplexe betriebswirtschaftliche Anwendungs- und Informationssysteme am Beispiel von SAP R/3

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Transkript:

Teil II Anwendungen Enterprise Resource Planning (ERP): Komplexe betriebswirtschaftliche Anwendungs- und Informationssysteme am Beispiel von SAP R/3 9. Allg. Einführung in die ERP-Konzepte und in SAP R/3 10. Datenmodellierung und verwaltung 11. Datenbankschnittstellen und -zugriff 12. Transaktionsverwaltung Data Warehousing 13. Data Warehousing Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 1

Kap. 9 Einführung in ERP-Systeme 9.1 Was ist Standardsoftware? 9.2 Grobarchitektur und Eigenschaften von ERP-Systemen 9.3 Einführung in SAP R/3 Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 2

Vorüberlegung: 9.1 Was ist Standardsoftware? Idee: Die Welt wird einmal modelliert und das Ergebnis (das Weltschema) wird in einer (grossen) Datenbank gespeichert. Zusätzlich wird die Funktionalität der Welt (basierend auf dem Weltschema) implementiert. Anwender kaufen das Weltschema, also alle Objekte, Beziehungen, Methoden. Sie identifizieren den für sie relevanten Anteil, passen ihn für ihre Belange an und bevölkern diesen Anteil mit Daten als Instanzen des Teilschemas. Schemaänderungen erfordern kontinuierliche Anpassungen durch den Hersteller des Weltschemas... Ist das Weltschema realistisch? Frage bleibt offen! Jedoch: Modellierung von Branchen, wichtigen Anwendungsbereichen, z.b. betriebliche Anwendungen. Jeder Betrieb braucht Buchhaltung, Personalführung, Lohnabrechnung, usw. Dies war offensichtlich eine sehr erfolgreiche Idee! Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 3

Standardsoftware Im Mittelpunkt von Teil I (IS-Infrastruktur) stand das Ziel, die Laufzeitumgebung eines Informationssystems nicht selbst zu bauen, sondern anwendungsunabhängige Middleware zu diesem Zweck zu verwenden. Nun wird diese Idee auch auf die eigentliche Anwendungslogik ausgedehnt (Datenmodell, Funktionalität, etc.). Gegenstand der Systemumgebung ist jetzt nicht mehr nur das Laufzeitsystem für die Anwendungen, sondern auch die Anwendung selbst. Die Entwickler müssen lediglich die benötigte Funktionalität auswählen und an die eigenen Bedürfnisse anpassen (Deployment im Grossen). Standardsoftware bedeutet hier Software, die für einen anonymen Markt entwickelt wurde. Diese Software ist zwar immer noch Domänen-spezifisch (z.b. für betriebswirtschaftliche Anwendungen), folgt aber trotzdem der Idee des Weltschemas, d.h. ist so generisch, dass sie an die unterschiedlichsten Anforderungen angepasst werden kann. Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 4

Betriebswirtschaftliche Standard-Software Betriebswirtschaftliche Anwendungen Häufig wiederkehrende Abläufe, weitestgehend unternehmensneutral Wesentliche Bereiche (nach einer unabhängigen Studie der Butler-Group) Finanzverwaltung Herstellung Controlling Planung Verkauf Personalverwaltung Mögliche Alternativen: Das Rad jeweils neu erfinden Auf Standardsoftware zurückgreifen Andere Bezeichnung: ERP = Enterprise Resource Planning Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 5

ERP System vs. Individuallösung Problemstellung C. Lever von der Firma Competence Ltd. möchte ein Informationssystem zur Büromaterialverwaltung einsetzen Anforderungen Lagerbestandsverwaltung Automatisierung von Bestellvorgängen Alternativen Individuallösung (eigenes IS entwickeln) ERP-Lösung (z.b. SAP R/3) Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 6

Individuallösung C. Lever kauft Modellierungswerkzeug Datenbanksystem GUI-Builder Laufzeitumgebung für seine Anwendungen Was erhält er davon für die Materialverwaltung? Zunächst nichts! Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 7

Individuallösung Was muss C. Lever noch tun? Informationsmodellierung Export in Datenbankschema Implementierung aller Funktionen Prozesse Oberflächenprogrammierung... Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 8

Materialverwaltung mit ERP-System, z.b. SAP R/3 C. Lever kauft SAP R/3 Was erhält er davon für die Materialverwaltung? Datenmodell Funktionen Prozesse. FUNCTION CO_RU_UNIT_CONVERSION. DATA: TMP_DECIMALS LIKE T006-ANDEC, TMP_MEINS LIKE MARA-MEINS, TMP_MENGE_F TYPE F. CALL FUNCTION 'UNIT_CONVERSION_WITH_FACTOR' EXPORTING ADD_CONST = 0 DENOMINATOR = UMREZ INPUT = TMP_MENGE_F NUMERATOR = UMREN IMPORTING OUTPUT = TMP_MENGE_F EXCEPTIONS DIVISION_BY_ZERO = 03 OVERFLOW = 04 TYPE_INVALID = 07. IF SY-SUBRC <> 0. PERFORM CONVERSION_ERROR USING MEINH MEINS. ENDIF. ENDIF. IF SY-SUBRC <> 0. CLEAR T006. T006-MSEHI = MEINS. SELECT SINGLE * FROM T006 WHERE MSEHI = T006-MSEHI. IF SY-SUBRC = 0.... Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 9

Materialverwaltung mit ERP-System, z.b. SAP R/3 Was muss C. Lever noch tun? Consultants engagieren bzw. das System verstehen Konfiguration des Systems Customizing: Auswahl und Anpassung der ausgelieferten branchen- und unternehmensneutralen Funktionen/Prozesse Eigenentwicklungen: Zusätzliche unternehmensspezifische Erweiterungen Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 10

Geschwindigkeit zum Einsatz Motivation für Standard-Software hoch BUY (Standardsoftware) Wettbewerbsunterschiede BUILD (Individualsoftware) niedrig hoch Flexibilität BUY vs. BUILD: Hierbei geht es nicht mehr wie bisher (Teil I) nur um die Middleware-Funktionalität (also die Laufzeitumgebung), sondern auch um die eigentliche Anwendungsfunktionalität! Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 11

Wo wird Standard-SW eingesetzt? Anfang/Mitte der 90er: zunehmende Verbreitung von ERP in Grossunternehmen Seit Ende der 90er: ERP-Systeme auch in mittelständischen Unternehmen (50 1000 Mitarbeiter) Neuester Trend: ERP in KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) Zugriff auf eigenen Bereich in zentral gewartetem ERP-System (ASP, application service providers) Studie über die erwartete Zunahme der Verbreitung von ERP-Systemen in mittelständischen Unternehmen (basierend auf Analyse von ~2650 europäischen und nordamerikanischen Unternehmen) Quelle: Communications of the ACM, April 2000 Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 12

Betriebswirtschaftliche Standard-SW: Meet the Players SAP (Deutschland) http://www.sap.de SAP R/3 Oracle (USA) http://www.oracle.com Oracle Applications 11i PeopleSoft (USA) http://www.peoplesoft.com PeopleSoft V8 Baan (Niederlande) http://www.baan.com BaanERP J.D. Edwards (USA) http://www.jdedwards.com J.D. Edwards OneWorld Lawson (USA) http://www.lawson.com Lawson Insight Und weitere 4 Einnahmen 1997 (in Mrd. US$) 3 2 1 0 SAP (3,36 Mrd. $) Oracle (1,16 Mrd. $) Peoplesoft (815 Mio. $) Baan (684 Mio. $) Einnahmen der vier führenden ERP-Anbieter (nach OHE99, Abb. 2-2) Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 13

9.2 ERP: Grobarchitektur und Charakteristiken ERP-Systeme zeichnen sich durch eine dreistufige Client/Server- Middleware-Architektur aus: Client-GUI Client-GUI Client-GUI Client-GUI Präsentation Betriebswirtschaftliche Betriebswirtschaftliche Anwendungslogik Anwendungslogik Anwendungslogik (verteilte) Datenhaltung Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 14

Charakteristiken eines (idealen) ERP-Systems Datenmodell: die Weltmodell-Idee erfordert die Möglichkeit, gegebenenfalls Anpassungen an spezifische Anforderungen vorzunehmen Erweiterbarkeit Dokumentation siehe Kapitel 10 (Datenmodellierung und verwaltung) Datenhaltung: persistente Datenhaltung (grosse Datenmengen), Einsatz von (verteilter) Datenbanktechnologie Datenzugriff aus Anwendungen Optimierungsmöglichkeiten Abbildung von Anwendungsobjekten auf Datenobjekte siehe Kapitel 11 (Datenbankzugriff) Entwicklungsunterstützung: Neben der Erweiterung des Datenmodells ist zumeist auch eine Erweiterung auf funktionaler Ebene nötig Anwendungsobjekte Betriebswirtschaftliche Funktionen siehe Kapitel 11 (Datenbankzugriff: ABAP-Programmierung in SAP R/3) Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 15

Charakteristiken eines (idealen) ERP-Systems Transaktionsverwaltung: Transaktionen in Client/Server-Middleware- Umgebung Verteilte Transaktionen, Einsatz von TP-Monitoren (TP-heavy) Zusammenspiel von Datenbank-Transaktionen und Transaktionen auf ERP-Middleware-Ebene siehe Kapitel 12 (Transaktionsverwaltung) Data Warehousing: Zusammenfassung, Gruppierung, Strukturierung der anfallenden Daten siehe Kapitel 13 (in allg. Form, losgelöst vom Kontext der ERP-Systeme) Einführung: Konfiguration eines branchenunabhängigen Systems Workflow Management: Unterstützung von Geschäftsprozessen Data Mining: Nutzbarmachung und Analyse aller gesammelter Informationen Offenheit: Unterstützung von Standards E-Business: Öffnung des ERP-Systems zum Internet hin Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 16

9.3 Einführung in SAP R/3 SAP R/3 = Realtime-System, Version 3 Ca. 15 GB pro Installation (ohne operationale Daten) Ca. 7 Millionen Programmzeilen 8.681 vordefinierte Tabellen im DB-Server bei unserer DBS/ETHZ-Installation Entstehungsgeschichte: 1972: SAP R/1, Mainframe-basiert 1983: SAP R/2, Mainframe-basiert 1989: Prototyp SAP R/3, Client/Server-Architektur 1992: Erster produktiver R/3-Kunde Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 17

Anhang: Einige Fakten zu SAP (Stand 02/02) SAP = Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverwaltung (Walldorf, D, seit 1972) Mehr als 21.800 R/3 Installationen Drittgrösster Softwarehersteller weltweit Marktführer in ERP-Systemen (ca. 36 %) Über 13.500 Kunden in über 120 Ländern Weltweit ~28.400 Mitarbeiter (davon ca. 7.500 in R&D) Umsatz der SAP AG im FY 2001: 7,34 Mrd. Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 18

R/3 Anwendungsmodule im Überblick QM PA Personaladministration PM Projekt- Client-GUI Client-GUI haltung Client-GUI planung system Client-GUI Instand- HR Personalplanung & -entwicklung Betriebswirtschaftliche SAP R/3- Anwendungslogik TR Anwendungen AA SAP R/3- Qualitätsmanagement Anlagenwirtschaft PP Produktions- PS MM Materialwirtschaft SD Vertrieb Anwendungen Treasury CA IM FI Finanzwesen Investitionsmanagement Präsentation Anwendungslogik CO Controlling Anwendungsübergreifende Funktionen Datenhaltung BC Basisfunktionen IS Branchenlösungen EC Unternehmens- Controlling Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 19

Allgemeine R/3 Module Basis (BC) ABAP Development Workbench Data Dictionary Workflow Management Kommunikation Büro-/Archivierungsdienste,... Anwendungsübergreifende Funktionen (CA) Referenzmodell Data Modeler Customizing-Werkzeuge ALE-Technologie (Application Link Enabling),... Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 20

Anwendungsbereiche... Rechnungswesen Finanzwesen (FI) Anlagenwirtschaft (AA, Assets Accounting) Treasury (TR) Investitionsmanagement (IM) Controlling (CO) Unternehmenscontrolling (EC, Enterprise Controlling) Personal Personaladministration und -abrechnung (PA) Personalplanung und -entwicklung (HR, Human Resources) Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 21

Anwendungsbereiche Logistik Materialwirtschaft (MM) Vertrieb (SD, Sales & Distribution) Produktionsplanung und -steuerung (PP) Instandhaltung (PM, Plant Maintenance) Qualitätsmanagement (QM) Projekt-System (PS) Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 22

Branchenspezifische R/3 Module 21 Branchenlösungen (IS, Industrial Solutions bzw. mysap... ), u.a.: Haushaltsführung/ Finanzplanung für öffentl. Verwaltungen (mysap Public Sector) Gesundheitswesen (mysap Healthcare) Universitätsverwaltung (mysap Higher Education & Research) Abonnentenverwaltung für Verlage (mysap Media) Telekommunikation (mysap Telecommunications) Versicherungen (mysap Insurance) Bankenwesen (mysap Banking) Chemische Industrie (mysap Chemicals) Öl- und Gas-Industrie (mysap Oil & Gas) Pharmazeutische Industrie (mysap Pharmaceuticals) Energieversorger (mysap Utilities) Automobilindustrie (mysap Automotive) Luftfahrt (mysap Aerospace & Defense) Maschinenbau (mysap Engineering & Construction) Warenwirtschaftssystem (mysap Retail) Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 23

Einsatz von SAP R/3 nach Branchen Telekommunikation Medien Metall, Holz & Papier Sonstige Automobilindustrie Bankwesen Chemie Versicherungen Dienstleistungen Verbrauchsgüter Pharmazie Elektronik Einzelhandel Gesundheitswesen Maschinenbau Öffentl.Verwaltungen Quelle: SAP Corporate Profile, August 99 Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 24

Unterstützte Hardware und Systemsoftware Hardware Unix-Systeme Bull, Digital, HP, IBM, SNI, SUN Bull/Zenith, Compaq, Digital, HP (Intel), NCR, IBM (Intel), SNI,... IBM AS/400 Betriebssysteme AIX, Digital UNIX, HP-UX, Sinix, Solaris Windows NT NT OS/400 Datenbanken ADABAS D, DB2 für AIX, Informix Online, ORACLE ADABAS D, ORACLE, MS SQL Server DB2 für AS/400 Dialog SAPGUI Windows 3.1, Windows 95, Windows 98, Windows NT, Windows 2000 OSF/Motif, OS/2 Presentation Manager, MacIntosh, Java VM Sprachen ABAP/4, C, C, C++, C++, (Business) HTML, Java Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 25

Architektur von SAP R/3 SAPGUI (Business Client) SAPGUI (Business Client) Web-Client Präsentation HTTP Dispatcher Web Server Anwendungen (ABAP) Data Dictionary DynPro-Interpreter ABAP-Interpreter Datenbank-Schnittstelle Anwendungslogik Datenhaltung Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 26

Architektur von SAP R/3 Präsentation SAP-spezifisches GUI bzw. Standard-Webbrowser Unterstützung beliebiger Plattformen Applikationsschicht Anwendungen in SAP-spezifischer 4GL (ABAP) implementiert Interpretierte Abarbeitung des aus den ABAP-Programmen generierten Bytecodes Sämtliche ABAP-Programme, zugehöriger Bytecode und Meta-Daten in der Datenbank verwaltet Datenbankschicht Nur eine zentrale Datenbank; keine Verteilung möglich Zugriff via Datenbank-Schnittstelle: Anpassung an spezifische Protokolle und SQL-Dialekte Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 27

Architektur von SAP R/3: Prozess-orientierte Sichtweise X-Server SAPGUI- Prozess SAPGUI- Prozess PC Präsentation Batch- Workprozess Dispatcher Spool- Workprozess Verbuchungs- Workprozess Dialog- Workprozess Enqueue- Workprozess Anwendungslogik Datenhaltung Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 28

Abarbeitung der Anwendungslogik: Dialog-Workprozess Dialog-Workprozess DynPro-Interpreter Shared Memory ABAP-Interpreter Native SQL Tabellenpuffer Datenbank- Schnittstelle Open SQL Data Dictionary Kapitel 9: SAP R/3-Einführung 29