Astronomische Gesellschaft Oberwallis

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Transkript:

Mitteilungen September 2016 Inhalt Termine im September.........Seite 1 Aus der Redaktion......Seite 1 Mondkalender...Seite 2 Die Planeten und Kleinplaneten......Seite 2 Interessantes am Himmel......Seite 2 AGO-Starparty am Samstag, 3. September 2016...Seite 3 15 Jahre Sternwarte Simplon-Adler...Seite 4 Umsetzung des AGO-Beobachtungsvorschlags für den Sommer 2016 10 Deep-Sky-Objekte im Sternbild Cassiopeia...Seite 5 Digitalisierte Fotoplatten...Seite 7 Bericht - Perseiden-Abend vom 12. August 2016...Seite 8 Termine im September Samstag, 3. September, ab 16 Uhr AGO Starparty * * Der Anlass wird bei jedem Wetter durchgeführt. Aus der Redaktion Die Redaktion dankt für die neuen Zusendungen für die AGO-Mitteilungen. Wir freuen uns auf weitere Beiträge oder auch Fotos. Gerne nehmen wir auch eure Kritik entgegen. Die Beiträge bitte wie bisher an michael.hauck@rhone.ch senden. Michael und Alexander Hauck September 2016 Seite 1

Mondkalender Neumond: Erstes Viertel: Vollmond: Letztes Viertel: Donnerstag, 01. September Freitag, 09. September Freitag, 16. September Freitag, 23. September Die Planeten Merkur: Wird Ende September am Morgenhimmel sichtbar. Venus: Kann in der Abenddämmerung im Westen knapp über dem Horizont aufgesucht werden. Mars: Kann bei Einbruch der Nacht über dem Horizont im Südwesten beobachtet werden. Mars entfernt sich von Antares im Skorpion und wandert in Richtung Schütze. Seine Helligkeit geht im Laufe des Monats von -0.3 auf 0.0 mag zurück. Jupiter: Nicht sichtbar. Saturn: Bewegt sich rechtläufig im Sternbild Schlangenträger. Der Ringplanet kann nach Einbruch der Nacht beobachtet werden. Er geht zu Beginn des Monats noch vor Mitternacht und Ende September gegen 22 Uhr unter. Die Helligkeit von Saturn beträgt 0.5 mag. Uranus: Kann ab dem späten Abend in den Fischen aufgesucht werden. Uranus ist 5.7 mag hell. Neptun: Kommt am 2. September in Opposition zur Sonne. Neptun bewegt sich rückläufig im Wassermann und ist 7.8 mag hell. Kleinplaneten (1) Ceres: Bewegt sich nun rückläufig durch den Walfisch. Sie kulminiert aber erst nach Mitternacht. Die Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von 8.4 auf 7.8 mag zu. (2) Pallas: Hat ihre Oppositionsstellung gerade hinter sich. Sie verlässt den Pegasus und wandert durch das Füllen in Richtung Wassermann. Ihre Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von 9.2 auf 9.6 mag ab. Interessantes am Himmel Am 1. September gibt es eine ringförmige Sonnenfinsternis. Die Zone beginnt im Atlantik, zieht südlich des Äquators über den afrikanischen Kontinent und endet im Pazifik. In Europa ist die Sonnenfinsternis nicht beobachtbar. Am 3. September abends steht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes bei Venus. Am 8. September hält sich der Mond bei Saturn auf. Am 16. September findet eine Halbschattenfinsternis des Mondes statt. Bei Mondaufgang ist er bereits verfinstert, was sich aber kaum bemerkbar macht. In der Nacht vom 21. auf den 22. September entfernt sich der Mond von Aldebaran im Stier. Im September werden die Alpha-Aurigiden (Radiant nahe bei Kapella im Fuhrmann, Maximum am 1. September), die September-Perseiden (Radiant im Perseus, Maximum am 9. September) und die Delta-Aurigiden (Radiant im Fuhrmann nahe bei d Aurigae, ab Mitte September) erwartet. September 2016 Seite 2

AGO-Starparty am Samstag, 3. September 2016 Am Samstag, den 3. September findet ab 16 Uhr die alljährliche AGO-Starparty in unserer Sternwarte auf dem Simplonpass statt. Der Anlass wird bei jedem Wetter durchgeführt. Programm ab 16 Uhr: Sonnenbeobachtung ab 18 Uhr: Raclette, Kaffee, Kuchen ab 20 Uhr: Vorträge im Schulungsraum ab 21 Uhr: Beobachtung Sternenhimmel Bei schlechtem Wetter wird das Programm entsprechend angepasst. Gutes Wetter vorausgesetzt werden wir mit der Sonnenbeobachtung beginnen. Durch die, mit speziellen Folien ausgerüsteten Teleskope, können Flecken auf der Sonnenoberfläche angeschaut werden. Im H-alpha-Licht von Sonnenteleskopen wie dem Solarmax lassen sich dagegen Protuberanzen am Sonnenrand beobachtet. Ab etwa 18 Uhr kann man sich dann bei Raclette stärken. Weiterhin wird Kaffee und Kuchen serviert und mit astronomischen Vorträgen Interessantes aus dem Universum erzählt. Gegen 21 Uhr wird die Nacht einbrechen und es wird somit Zeit, sich an die Teleskope zu begeben. Die Planeten Mars und Saturn stehen nahe beieinander in SSW wenig über dem Horizont. Sie bilden mit dem auffälligen Antares im Skorpion ein Dreieck. Ist es dann wirklich finster, etwa ab 22 Uhr, gibt es bei guten Sichtverhältnissen Gelegenheit, verschiedene Deep-Sky-Objekte zu beobachten. September 2016 Seite 3

15 Jahre Sternwarte Simplon-Adler von Remo Glaisen Wie schnell die Zeit vergeht! Schon sind 15 Jahre verstrichen seit der Eröffnung unserer Sternwarte Simplon-Adler. Nach zweijähriger Bauzeit wurde das bisher grösste AGO-Projekt am 08. September 2001 offiziell eingeweiht. Anfangs noch mit dem selbstgebauten Newton-Teleskop Pegasus als Hauptteleskop und dem Takahashi-Refraktor von Richard ausgerüstet, zog die Sternwarte bereits nach dem Startschuss erfreulich viele Besucher an. Die Faszination des sternenübersäten Himmels lockte Schulen und Astronomiefreunde auf den Simplon. Immerhin war es im Oberwallis die einzige Möglichkeit, Galaxien, Sternhaufen oder Gasnebel im Universum durch ein öffentliches Teleskop zu betrachten. Auch die Vorträge der AGO-Animatoren wurden mit Interesse angehört. Manch eine Besucherin oder ein Besucher war von den Dimensionen des Universums geradezu überwältigt. Schon bald wurde klar, dass das Sternwartenteleskop Pegasus für den Einsatz mit Publikum nicht die optimale Lösung war. Nach einigen Diskussionen entschloss sich der Verein 2004 für die Anschaffung eines Meade LX200 16 SC Spiegelteleskops mit einer sehr stabilen und computergesteuerten Montierung von Astro Optik Kohler. Gleichzeitig wurde ein Sonnenteleskop Coronado SolarMax 70 gekauft und die Montierung des Takahashi Refraktors mit neuen Motoren und einer FS2 Steuerung aufgerüstet. Auch in den Folgejahren erfuhr die Infrastruktur laufend Optimierungen und Ergänzungen. Einige AGO-Mitglieder interessierten sich immer intensiver für die Astrofotografie. So war es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Sternwarten-Ausrüstung immer mehr auf dieses Hobby ausrichtete. Mittlerweile sind beide Teleskopstationen zu eigenständigen Arbeitsplätzen mit dem nötigen technischen Know-How für die Astrofotografie ausgebaut. Das Hauptaugenmerk der Sternwarte lag und liegt auch in Zukunft auf dem Vereinsziel, die Kenntnis über Astronomie und verwandte Wissensgebiete unter den Vereinsmitgliedern und bei der Bevölkerung zu verbreiten. Zu diesem Zweck wurden in den letzten 15 Jahren an die 170 öffentliche Beobachtungsanlässe, Starpartys oder vereinsinterne Beobachtungsabende organisiert. Wetterbedingt konnten nicht an jedem Abend Himmelsobjekte beobachtet werden, dank dem Schulungsraum war es aber immer möglich, die Besucher oder Vereinsmitglieder mit Vorträgen zu astronomischen Themen zu unterhalten. Die Logbücher der Sternwarte verzeichnen seit der Eröffnung im Jahr 2001 bis heute über 2500 Eintritte von AGO-Mitgliedern und von mehr als 8000 Besuchern und Gästen. Die Daten der öffentlichen Veranstaltungen in der Sternwarte sind mittlerweile ein fester Bestandteil in verschiedenen gedruckten oder elektronischen Veranstaltungskalendern. Sie werden auch jeweils im Walliser Bote angekündigt. Hier drei Beispiele: Die Sternwarte Simplon-Adler wird sicher auch in den kommenden Jahren ein interessantes Bildungsangebot für Astronomieinteressierte sein. Wir freuen uns jedenfalls auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Auch für AGO- Mitglieder soll sie Treffpunkt für Vereinsabende bleiben und den aktiven Hobbyastronomen eine sehr gute Infrastruktur zur Ausübung ihres Hobbys bieten. Im internen Bereich der AGO Webseite unter Dokumente > Präsentationen, wird ein kleiner Querschnitt durch die 15 Sternwartenjahre, von der Planung über den Bau bis zum Betrieb in 60 Momentaufnahmen, als Pdf-Dokument bereitgestellt. Vielleicht interessiert es den/die Einen oder Anderen. Download unter: http:www.ago-sternwarte.ch/ intern/dokumente/praesentationen.php September 2016 Seite 4

Umsetzung des AGO-Beobachtungsvorschlags für den Sommer 2016 10 Deep-Sky-Objekte im Sternbild Cassiopeia (1/2) von Remo Glaisen Am Vereinsabend vom 03. Juni 2016 wurde das Sternbild Cassiopeia vorgestellt. Dabei wurden 10 Deep-Sky-Objekte zum Beobachtungsziel für diesen Sommer oder Herbst definiert. Dank der guten Wetterlage in der Neumondphase der letzten Juli- und ersten Augustwoche konnte ich das Projekt Cassiopeia starten. Das Sternbild schob sich nach Mitternacht schon recht hoch an den Nordosthimmel und befand sich somit in guter Beobachtungsposition. Jahreszeitlich bedingt war die Einsatzzeit pro Nacht relativ kurz, denn die für die Astrofotografie nötige Dunkelheit wurde erst ab Mitternacht erreicht. Ab ca. 04:00 Uhr begann schon wieder die Morgendämmerung und läutete den Feierabend ein. Bei langen Belichtungszeiten konnten so pro Nacht nur 3-4 Objekte eingefangen werden. Solche Sommernächte unter sternenklarem Himmel hatten aber auch Vorteile. Sogar in unserer Sternwarte auf dem 2000m hohen Simplonpass herrschten Temperaturen um die +10 bis +15 C. Im Vergleich zu den tiefen Minustemperaturen im Winterhalbjahr ein angenehmer Nebeneffekt. Von den aufgelisteten Beobachtungsobjekten habe ich als erstes die HII Regionen Bubble-, Pacman-, Soul- und Heart-Nebel fotografiert. Danach waren die offenen Sternhaufen an der Reihe. Alle diese Objekte waren einfach aufzufinden und abzulichten. Schwieriger gestaltete sich das bei den beiden Zwerggalaxien NGC185 und NGC147. Richtig knifflig wurde es aber bei den sehr kleinen und lichtschwachen Planetarischen Nebeln Abell 82, Abell 84 und Hubble 12. Abell 84 konnte mit Hilfe der Rektaszensions- und Deklinationswerte aufgefunden und fotografiert werden. Bei Abell 82 ist das noch nicht gelungen, zumindest war das Objekt auf den Fotos nicht zu erkennen. Auch Hubble 12 tauchte auf den Fotos noch nicht auf. Möglicherweise ist er mit einer Grösse von ca. 1 zu klein für das Auflösungsvermögen unserer Teleskope, oder für das Seeing auf dem Simplonpass. In der nächsten Neumondphase mit wolkenlosen Nächten werde ich nochmals auf die Jagd nach diesen beiden versteckten Winzlingen gehen. Schauen wir mal ob es klappt. Vielleicht gelingt es auch anderen AGO-Mitgliedern diese beiden Objekte auf den Fotochip zu bannen bin gespannt. Nachfolgend schon mal ein Übersichtsbild der Cassiopeia und eine Collage der fotografierten Deep- Sky-Objekte. Die farbigen Halos um die Hauptsterne auf dem Übersichtsfoto entstanden, weil während den 5 Minuten Belichtungszeit um die Sternwarte Nebel aufzog und das Objektiv inert Minutenfrist mit Tau beschlagen hat. September 2016 Seite 5

Umsetzung des AGO-Beobachtungsvorschlags für den Sommer 2016 10 Deep-Sky-Objekte im Sternbild Cassiopeia (2/2) von Remo Glaisen September 2016 Seite 6

Digitalisierte Fotoplatten von Robert Glaisen 1996 habe ich mir für ein halbes Vermögen «The realsky» bei der Astronominal Society of the Pacific in San Francisco bestellt. Realsky beinhaltet 9 Daten CDs für die nördliche und 11 CDs für die südliche Hemisphäre. Die Fotoplatten der nördlichen Hemisphäre stammen vom Observatorium Mount Palomar und wurden zwischen 1949 und 1958 aufgenommen. Die Südhemisphäre fotografierte das Siding Spring Observatorium in Australien in den Jahren 1975 bis 1982. Die Digitalisierung der Fotoplatten startete 1992 und die erste digitale Ausgabe auf CDs folgte 1994 in zwei Versionen: 102 CDs bei einer Datenkompression von 10:1 und 20 CDs mit einer Kompression 100:1. Die Software zum Anschauen der Fotoplatten ist in der Zwischenzeit veraltet und läuft auf meinem Mac nicht mehr. In einem Anfall von Übermut habe ich mich anfangs Jahr entschlossen, diese alten CD s aufzubereiten, damit ich sie weiter nutzen kann. Die Fotoplatten - total 1661 - bilden ca. 6 x 6 ab, wurden mit 14 000 x 14 000 Pixeln bei einer Auflösung von 1.7 pro Pixel digitalisiert. Diese Datenmenge wurde in Kacheln von 500 x 500 Pixeln aufgeteilt - 784 Kacheln pro Fotoplatte. Die Daten wurden mit einem speziell für die Astronomie entwickeltem Verfahren komprimiert (H-Transformation - adaptive Wavelet Transformation). Zum Glück wurde der Source- Code in C zur Dekomprimierung auf einer CD mitgeliefert. Mit Mühe habe ich den Code zum Laufen gebracht - das Resultat sind FITS-Files mit einer Grösse von 504 KBytes pro Kachel. In einem weiteren Arbeitsgang habe ich diese FITS-Files in JPEG umgewandelt - dabei sinkt die Dateigrösse auf 10-50 kbytes pro Kachel. Diese Files sind über eine Webadresse abrufbar. Der Zugriff erfolgt über die AGO-Webseite/interner Bereich/Dokumente/Sonstiges/Digitale Fotoplatten. Aus urheberrechtlichen Gründen muss man sich anmelden (Name und Passwort stehen beim Link). Alle Bilder sind schwarz/weiss (hier ein Beispiel von M100). Sehr helle Objekte (M42, M31) sind völlig ausgebrannt, andere sehr schön ausbelichtet (IC 434- Pferdekopfnebel). Auf den Bildern besteht ein Copyright! Ausschnitte bis zu 1 x 1 können aber für Publikationen verwendet werden. September 2016 Seite 7

Bericht - Perseidenabend Freitag 12. August 2016 (1/2) von Claudio Abächerli Werbung wirkt! Nachdem am 10. August im Walliser Bote eine volle Seite über Remo und sein Hobby, die Astrofotografie mit Hinweis auf unserer Veranstaltung erschien, und nachdem RRO ein Interview mit unserem Vizepräsidenten zum Thema Perseiden ausstrahlte, war für den Perseiden- Abend am 12. August mit etwas mehr Besucher als üblich zu rechnen, zumal das Wetter mit klarem Himmel und milden Temperaturen mitspielte. Doch mit einem solchen Andrang hat niemand gerechnet! Bereits um 20:30, eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn, kamen die ersten Gäste, und der allererste war ein AGO-Gründungsmitglied, Alois Grichting. Schnell wurden die Teleskope auf den Mond gerichtet es war ja noch hell und Alois übte sich sichtlich vergnügt in der Identifizierung von vielen Mondkrater anhand einer Mondkarte. Gegen 21 Uhr war die Sternwarte bereits so voll, dass es schwierig wurde, die Teleskope auf die inzwischen sichtbaren Planeten Mars und Saturn zu richten, so dicht nebeneinander standen die Besucher. Und der Strom riss nicht ab, es kamen immer mehr: Alte, Junge, Familien, die ihre Picknickdecken auf die Wiese hinter unserer Sternwarte ausbreiteten, um bequem liegend die Perseiden besser beobachten zu können Gegen halb zehn waren über 70 Gäste auf dem Platz und die Lage liess sich nicht mehr ganz leicht beherrschen. Wir hatten den Überblick praktisch verloren. Mit viel Ach und Krach liessen sich dann zwei Gruppen bilden, die erste wurde im Schulungsraum regelrecht eingepfercht, wo Claudio, in einer Ecke mit kaum Bewegungsmöglichkeit gedrängt, vor 37 oder 38 Besucher den klassischen Vortrag über Meteore, Meteoriten, Sternschnuppen und Kometen hielt. Draussen zeigten Remo und Robert die Sternbilder wobei Perseus den Ehrenplatz erhielt - sowie die für den Laien interessanten Objekte, die am Sommerhimmel waren: Mond, Saturn und Mars, aber auch den Ringnebel, M13, die Andromeda Galaxie u.a.m. Danach Schichtwechsel vom Beobachtungsraum zum Schulungsraum und umgekehrt. Claudio hielt den gleichen Vortrag nochmals, auch diesmal im überfüllten Saal, wobei viele Gäste zwar die Erklärungen hörten, den Bildschirm aber nicht sahen, da sie im Gang, neben dem Bildschirm oder in die Küche Platz fanden. Nach den Vorträgen fing Anna an, literweise Kaffee, Tee und natürlich auch Biskuits auszuteilen. Die Tassen mussten zig Mal abgewaschen werden, da sie für alle nicht reichten, und die Reserven an Kaffeepulver und Teebeutel nahmen rapide ab aber es reichte doch für alle - mit Ausnahme des Kaffeerahms. Aber auch nach den Vorträgen kamen noch neue Besucher hinzu, und Claudio musste wieder neben der Sternwarte die Sternbilder zeigen, während Robert und Remo lange an den Teleskopen im Einsatz blieben. Inzwischen verschwand der Mond hinter dem Horizont, so dass die Bedingungen für die Perseiden-Beobachtung wesentlich besser wurden. Um es vorwegzunehmen: jeder Besucher sah mindestens ein paar Sternschnuppen, ABER die Perseiden waren sehr dünn gesät, und auch nicht besonders hell. 24 Stunden nach dem Maximum am frühen Freitagmorgen wurden an diesem Abend so um die 50 Meteore pro Stunde erwartet, aber es waren eher so 10 bis 20 pro Stunde, und dies im besten Zeitfenster, sonst noch spärlicher. Um es zu veranschaulichen: an diesen Abend hat Robert automatisch eine Reihe von Weitwinkel-Bildern aufgenommen und zwar insgesamt 480 Fotos geschossen (25 Sekunden Belichtung alle 30 Sekunden d.h. 3 Stunden und 20 Minuten totale Belichtungszeit). Resultat: 20 Satelliten, 1 Flugzeug und 9 Meteore, davon lediglich 5 Perseiden eine magere Ausbeute! Ich selber habe in ähnlicher Weise nach Mitternacht 66 Bilder à 30 Sek. in Richtung Schwan geschossen und dabei keine einzige Meteorspur eingefangen. Gegen ein Uhr lichteten sich langsam die Reihen, und man hatte Zeit für einige gute Gespräche mit Besucher, die sich für Astronomie und Astrofotografie interessieren. Es wäre nicht erstaunlich, wenn sich demnächst ein paar neue Mitglieder anmelden. September 2016 Seite 8

Bericht - Perseidenabend Freitag 12. August 2016 (2/2) von Claudio Abächerli Die letzten Besucher kamen kurz vor 2 Uhr: fünf welsche Jugendliche, die in einem Chalet in der Nähe übernachteten, mit einer Fendant-Flasche in der einen Hand, einem Glas in der anderen und einer deutliche Fahne. Ob sie wirklich M13 und M57 im Okular sahen, sei dahingestellt, aber fröhlich und lustig waren sie sicher. Und jetzt die Preisfrage: wie viele Besucher kamen im Ganzen? Es war sicher eine Rekordzahl: weder bei öffentlichen Abenden noch bei den Starpartys hatten wir je so viele. In den Vorträgen kam ich auf 74 aber einige blieben draussen, und mehrere kamen erst später. So waren es sicher über 80, wahrscheinlich über 90 und möglicherweise haben wir die 100-er Marke geknackt. Aber im Dunkeln und beim ständigen Kommen und Gehen ist eine genaue Zahlenermittlung nicht möglich. Von der AGO waren Remo, Robert, Anna und Claudio da, später kamen noch Michael und Jasmin dazu. Zu tun gab es genügend für alle! Fazit: Rekord-Besucherzahl, die die Kapazität unserer Sternwarte wohl sprengte, Superwetter, gute Stimmung, eine gute Reklame für unseren Verein. aber leider viel zu wenige Perseiden. Vielleicht im nächsten Jahr.. Ein Perseiden-Meteor, aufgenommen vom Remo Glaisen. September 2016 Seite 9