Der Schornsteinfeger Ihr Sicherheits-, Umwelt- und Energieexperte

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Transkript:

Der Schornsteinfeger Ihr Sicherheits-, Umwelt- und Energieexperte Layout: MEDIEN-HOF GmbH IHRE INNUNGS-SCHORNSTEINFEGER WIR PUNKTEN MIT ECHTEM PLUS IMPRESSUM BUNDESVERBAND DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS Westerwaldstraße 6 / 53757 Sankt Augustin T 02241 3407 0 / F 02241 3407 10 www.schornsteinfeger.de ziv@schornsteinfeger.de BUNDESVERBAND DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS

2 BUNDESVERBAND DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS 3 Ganz Deutschland ist unser Kunde Zurzeit sind rund 7.600 Betriebe mit ca. 20.000 Beschäftigten Mitglied einer Innung und als Teil dieser Organisationseinheit über Landesverbände im Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks vertreten. Damit repräsentiert der Bundesverband über 97 Prozent der am Markt beteiligten Betriebe. Zu den Kunden des Schornsteinfegers gehören ca. 30 Millionen Privathaushalte in Deutschland, hinzu kommen die Eigentümer gewerblicher Immobilien. Die Kunden des Schornsteinfegers 30Mio Privat-Haushalte 7.700 Bezirke Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks 7.600 Innungsbetriebe 16 Landesinnungsverbände Erfolgreiche Bilanz nach Wettbewerbsöffnung Seit der Teil-Liberalisierung des Schornsteinfegerhandwerks im Jahr 2013 müssen in Deutschland hoheitliche Maßnahmen und privatwirtschaftliche Tätigkeiten getrennt werden. Freie Aufgaben können von jedem qualifizierten Schornsteinfegerbetrieb angeboten und ausgeführt werden. Auch die Preisgestaltung folgt den Prinzipien des freien Wettbewerbs. Hoheitlich und damit im Verantwortungsbereich des bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers bleiben Bauabnahmen, die Führung des Kehrbuchs und die Feuerstättenschau. Den Übergang in den freien Wettbewerb haben die Betriebe erfolgreich umgesetzt. Dank eines anhaltend hohen Auslastungsgrades entwickelt sich die wirtschaftliche Situation weiterhin positiv. Festzustellen ist eine steigende Nachfrage bei Energiedienstleistungen wie der Ausstellung von Energieausweisen oder bei Zusatzleistungen wie dem Vertrieb und der Montage von Rauchmeldern. 51 Schornsteinfeger- Innungen 97Prozent Mitgliedsdichte des Handwerks

4 BUNDESVERBAND DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS 5 Anlagenbestand in Deutschland 15,6Mio Gasheizungen 5,6Mio Ölheizungen Anlagenbestand in Deutschland In Deutschland gibt es insgesamt 15,6 Gas- und 5,6 Millionen Ölfeuerungsanlagen sowie 800.000 Heizkessel für feste Brennstoffe. Diese Anlagen werden je nach Brennstoff, Alter und Anlagenart in verschiedenen Abständen vom Schornsteinfeger überprüft. Die Messungen und Überprüfungen basieren im Wesentlichen auf zwei gesetzlichen Grundlagen: der Bundes-Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) und der Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV). Hinzu kommt die Energieeinsparverordnung (EnEV). 0,8Mio Heizkessel für feste Brennstoffe 11Mio Kamin-, Kachelöfen, Heizkamine u.w. Mehr Sicherheit durch regelmäßige Betreuung Im Rahmen der Bundes-Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) und der Feuerstättenschau überprüft der Schornsteinfeger die Betriebs- und Brandsicherheit der Feuerstätten und Abgasanlagen in Deutschland. Auch die Reinigung der Abgasanlagen zählt zum Aufgabenbereich der KÜO. Wie wichtig diese Sicherheitsaufgaben sind, lässt sich u.a. an der Jahresstatistik des Bundesverbandes ablesen. Jedes Jahr ergeben die Messungen der Schornsteinfeger, dass Anlagen den vorgeschriebenen Kohlenmonoxid- Grenzwert überschreiten. Im Jahr 2015 wiesen 184.000 Gasfeuerungsanlagen einen CO-Gehalt zwischen 500 und 1.000 ppm auf. Bei diesen Feuerstätten wurde aus Sicherheitsgründen eine Wartung dringend empfohlen. 134.000 überprüfte Gas-Heizkessel mussten mit einem Wert von über 1.000 ppm verpflichtend gewartet und nachgemessen werden. Ein Wert von über 1.000 ppm Kohlenmonoxid kann für die Bewohner lebensgefährlich sein. Überprüfungen decken Mängel auf Insgesamt wurden im Rahmen der KÜO-Arbeiten, der Feuerstättenschau und bei baulichen Abnahmen im Jahr 2015 mehr als 1,4 Millionen Mängel festgestellt. Die Zahl der Mängel hat im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen: Im Jahr 2014 waren es noch 1,2 Millionen Mängel. Überprüft wurden bestehende, wesentlich geänderte und neu installierte Anlagen. Die Ergebnisse im Bereich der neuen Anlagen belegen, dass selbst diese nicht per se sicher sind. Wegen technischer Mängel oder Fehler in der Installation war eine Nachbesserung vor der endgültig mängelfreien Abnahme durch den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger erforderlich. e Hoher Sicherheitsstandard: Im europäischen Ausland liegt die Zahl der CO-Unfälle und Brandschäden deutlich höher als in Deutschland. Gesamtzahl der Öl- und Gasfeuerungsanlagen nach KÜO und 1. BlmSchV in Deutschland 0 Mio 1,0 Mio 2,0 Mio 3,0 Mio 4,0 Mio 5,0 Mio 6,0 Mio 7,0 Mio 0,5 5,1 6,1 Öl-Heizungen (Heizwert) Öl-Heizungen (Brennwert) Raumluftabhängige Gasheizungen mit Strömungssicherung 0,6 0,8 Raumluftabhängige Gasheizungen ohne Strömungssicherung (Heizwert) Raumluftabhängige Gasheizungen (Brennwert) 1,8 Raumluftunabhängige Gasheizungen (Heizwert) 4,3 Raumluftunabhängige Gasheizungen (Brennwert) 1,2 Raumluftabhängige Gas-Warmwasserbereiter 0,08 Raumluftunabhängige Gas-Warmwasserbereiter 0,5 Raumluftabhängige Gas-Raumheizer 0,2 Raumluftunabhängige Gas-Raumheizer Quelle: Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks, Stand 2015

6 BUNDESVERBAND DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS 7 Zu viele Altgeräte: Regierung fördert Modernisierung 17,8 Prozent der Öl- und 11,8 Prozent der Gasheizungsanlagen sind älter als 24 Jahre. 7 Prozent der Öl- und 3,7 Prozent der Gasheizkessel sind sogar über 32 Jahre alt 1. Nimmt man die über 15 Jahre alten Anlagen hinzu, gelten über 70 Prozent des Heizungsbestands als technisch veraltet und energetisch wenig effizient. Um den hohen Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser senken zu können, hat die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen beschlossen. So sollen gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) über 30 Jahre alte Heiz- kessel ausgetauscht werden. Es gibt Ausnahmen: Brennwert- und Niedertemperaturkessel sowie Anlagen in selbst genutzten 2 Ein- oder Zweifamilienhäusern genießen Bestandsschutz und dürfen weiter genutzt werden. Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger kontrolliert die Einhaltung der EnEV-Auflagen im Rahmen der Feuerstättenschau. Neben der Kessel-Austauschpflicht zählt dazu auch die Dämmung von Warmwasserleitungen in unbeheizten Räumen. Zusätzlich sollen zahlreiche Förderund Beratungsangebote sowie das nationale Energieeffizienzlabel für alte Öl- und Gasheizkessel mehr Hausbesitzer von einer Modernisierung überzeugen und damit die Effizienz in deutschen Heizungskellern steigern. Schornsteinfeger kennzeichnen die betreffenden Heizkessel ab 2017 stufenweise im hoheitlichen Auftrag. 1 Die Zahlen beziehen sich auf die nach der 1. BImSchV messpflichtigen Anlagen. Es handelt sich in der Regel um Heizwert-Anlagen. 2 Der Eigentümer muss vor 02. Februar 2002 selbst dort gewohnt haben. Umweltschutz beginnt im Heizungskeller Moderne Feuerstätten verbrennen in der Regel sauber und emissionsarm, dennoch kann sich die Umweltbilanz eines Wärmeerzeugers mit der Zeit verschlechtern. Eine regelmäßige Überprüfung ist daher notwendig, um Schadstoffemissionen etwa durch technische Mängel frühzeitig feststellen zu können. Insgesamt konnten die Umwelt- und Klimabelastungen seit Einführung der Immissionsschutz-Messungen deutlich reduziert werden. Im Bereich der festen Brennstoffe hat der Gesetzgeber die Aufgaben des Schornsteinfegers zuletzt im Jahr 2010 erweitert. Kaminöfen im Fokus In der novellierten 1. BImSchV wurden u. a. Anforderungen für Heizkessel ab 4 kw sowie erstmals Grenzwerte für Einzelraumfeuerungsanlagen (= Kamin-, Kachelöfen, Heizkamine etc.) festgelegt, deren Einhaltung schrittweise zu einer Modernisierung des Ofenbestandes führen soll. Gemäß Bundesumweltministerium sind insgesamt 4,5 Millionen Öfen technisch nachzurüsten oder auszutauschen. Altersstruktur der Öl- und Gasheizungsanlagen (ohne Brennwertgeräte) Veraltete Ofentechnik, ungeeignete Brennstoffe und falsches Heizverhalten sorgen für vermeidbare Emissionen. Schornsteinfeger beraten Ofenbesitzer daher zum richtigen Heizen mit Holz. Anzahl der nach 1. BImSchV messpflichtigen Anlagen nach Baujahren 340.000 110.000 310.000 1.360.000 Altersstruktur der Einzelraumfeuerungsanlagen (Kamin- und Kachelöfen, Heizeinsätze u.w.) 1,7 18,5 16,5 5.480.000 6,6 6.230.000 43,7 13,0 1.1.1998 bis 31.12.2014 1.10.1988/3.10.1990* bis 31.12.1997 1.1.1983 bis 30.09.1988/2.10.1990* * Wiedervereinigung bis 31.12.1978 1.1.1979 bis 31.12.1982 1.1.2015 bis 31.12.2015 vor 01.01.1950 1950 bis 1974/nicht feststellbar 1975 bis 1984 1985 bis 1994 1995 bis 21.03.2010 ab 22.03.2010 Quelle: Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks, Stand 2015 Quelle: Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks, Stand 2015

8 BUNDESVERBAND DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS 9 Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk Vielfältige Kompetenz Insgesamt lernen zurzeit rund 2.200 Auszubildende in einem der rund 7.600 Innungs-Schornsteinfegerbetriebe in Deutschland. Mit den positiven Veränderungsraten der letzten Jahre setzt sich das Schornsteinfegerhandwerk deutlich vom allgemeinen Ausbildungstrend ab. Während das Gesamthandwerk rückläufige Lehrlingszahlen verzeichnet, erreichte die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Schornsteinfegerhandwerk 2013 den höchsten Stand seit 18 Jahren. Seitdem liegt die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe auf hohem Niveau. Betriebe investieren in Nachwuchs Dieser Erfolg ist auch auf die Einrichtung der Ausbildungskostenausgleichskasse (AKS) im Jahr 2013 zurückzuführen. Ausbildungsbetriebe erhalten von der solidarisch finanzierten Kasse Fördergelder pro Auszubildenden und Ausbildungsjahr. Auf diese Weise werden die Investitionen in die Fachkräfte- und Nachwuchsförderung wettbewerbsgerecht verteilt. Übersicht der Ausbildungsvertragsabschlüsse seit 2000 (1. Lehrjahr) 1000 neue Ausbildungsverhältnisse 800 600 400 Energieberatung Gebäudethermografie Rauchwarnmelder Frauenanteil steigt Von den insgesamt 735 neuen Auszubildenden des Jahres 2015 sind 93 weiblich, das entspricht einem Anteil von 200 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Betriebssicherheit Überprüfungen Brandschutz Kehren und Reinigen Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, Stand 2016 12,6 Prozent und einer Steigerung um 12 Prozent im Vorjahresvergleich. Die meisten weiblichen Lehrlinge gibt es in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Gute Karrierechancen Bei einer Umfrage unter den Teilnehmern des jährlichen Praktischen Leistungswettbewerbes gaben 90 Prozent als Grund für ihre Berufswahl die tägliche Abwechslung, viele Kundenkontakte und ein besonderes Arbeitsumfeld an. Auch die Aufstiegschancen im Schornsteinfegerhandwerk bewerten die Berufsanfänger positiv. Unmittelbar nach einer erfolgreichen Gesellenprüfung können Gesellen die Meisterschule besuchen und sich als Handwerksmeister mit einem eigenen Betrieb selbständig machen. Das Ziel vieler Schornsteinfegermeister bleibt die Übernahme eines eigenen Bezirks. Da diese seit der Handwerksreform alle sieben Jahre nach bestimmten Auswahlkriterien neu vergeben werden, erhöhen sich die Chancen, bereits in jungen Jahren bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger zu werden. Energieausweise Umweltschutz Emissions- und Abgasverlustmessung Beratung

10 BUNDESVERBAND DES SCHORNSTEINFEGERHANDWERKS 11 Zukunftsaufgaben im Schornsteinfegerhandwerk Zu den Zukunftsaufgaben für das Schornsteinfegerhandwerk zählen die Schwerpunktbereiche Energiedienstleistungen sowie Wartung und Reinigung von Lüftungsanlagen. Die fachliche Expertise und die Unabhängigkeit des Schornsteinfegers machen ihn zu einem bevorzugten Ansprechpartner für Hauseigentümer - sei es bei der Energieberatung und der Ausstellung von Energieausweisen, der Installation von Rauchwarnmeldern oder bei der Effizienzanalyse einer bestehenden Heizungsanlage. Energiedienstleistungen für Hausbesitzer Mit derzeit rund 2.600 Energieberatern in der Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) sind Schornsteinfeger im Bereich des Handwerks zahlenmäßig führender Anbieter. Der Bundesverband setzt sich für einen Ausbau der Partnerschaft mit der dena ein. Entsprechende Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote für Betriebe werden angeboten und orientieren sich am aktuellen Stand der Energie- bzw. Förderpolitik. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IFAM und gefördert durch das Bundesumweltministerium eruiert der Bundesverband das Potenzial weiterer Energiedienstleistungen und testet deren Zukunftsfähigkeit direkt am Markt bzw. beim Kunden. Schornsteinfeger sollen durch diese neuen Dienstleistungen ihre Kunden dabei unterstützen, Klimaschutz und Ressourcenschonung in Angriff zu nehmen und Energiekosten einzusparen. Sieben Dienstleistungen wurden vorab auf der Basis von Marktforschungsergebnissen entwickelt: Beratung zu gering-investiven Maßnahmen Durchführung gering-investiver Maßnahmen Brennwert-Check Informationen zu Förderprogrammen Unterstützung bei der Antragsstellung zu Fördermitteln Unterstützung bei der Einholung und Sichtung von Angeboten zur Heizungsmodernisierung Verbrauchs-Check Betreuung von Lüftungsanlagen Als Folge der zunehmenden Luftdichtheit von Gebäuden übernimmt die kontrollierte Wohnraumlüftung eine wichtige Funktion. Sie sorgt für ein gesundes, hygienisches Raumklima und den Erhalt der Gebäudesubstanz möglichst ohne Wärmeenergieverlust. Der Bedarf ist entsprechend hoch und wurde im Rahmen einer Marktanalyse definiert. Im Bereich der Lüftungsanlagen verfügt das Schornsteinfegerhandwerk über bestehende Strukturen. Ein berufseigenes Kompetenzzentrum in Dülmen, Nordrhein-Westfalen, bietet Ausstellungsfläche, Informations- und Weiterbildungsangebote rund um das Thema kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) und Raumluftechnische (RLT)-Anlagen. Im Zentrum der Wissensvermittlung stehen die Verbesserung bzw. die einwandfreie wirtschaftliche Funktion von Lüftungs- und Klimaanlagen, eine nachhaltige Erhöhung der Betriebssicherheit der Anlagen und die Verbesserung der Wohngesundheit. Qualifizierte Schornsteinfegerbetriebe bieten bereits Inspektions-, Reinigungsund Wartungs-Dienstleistungen für private und gewerbliche Kunden an. Dieser Service soll in Zukunft ausgebaut und zu einem flächendeckenden Angebot weiterentwickelt werden.