Kurzbeschreibung und Bewertung der meldepflichtigen Ereignisse in Kernkraftwerken und Forschungsreaktoren

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Transkript:

Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit Abteilung kerntechnische Sicherheit und atomrechtliche Aufsicht in der Entsorgung Störfallmeldestelle Kurzbeschreibung und Bewertung der meldepflichtigen Ereignisse in Kernkraftwerken und Forschungsreaktoren der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum Juli 2015 Stand: 03.03.2017 1

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Inhaltsverzeichnis 1. Übersichtsliste Kernkraftwerke... 4 2. Übersichtsliste Forschungsreaktoren... 4 3. Kernkraftwerke...5 4. Forschungsreaktoren... 8 5. Abkürzungen... 9 Vorbemerkung Meldepflichtige Ereignisse in Kernkraftwerken der Bundesrepublik Deutschland werden seit 1975 nach bundeseinheitlichen Meldekriterien in der jeweils gültigen Fassung an die atomrechtlichen Aufsichtsbehörden gemeldet und in einer zentral geführten Liste erfasst. Mit der Inkraftsetzung der derzeit gültigen Fassung der "Meldekriterien für meldepflichtige Ereignisse in Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen" zum 1. Juli 1991 sind auch die Betreiber von Forschungsreaktoren, deren Höchstleistung 50 kw thermische Dauerleistung überschreitet, verpflichtet, meldepflichtige Ereignisse den atomrechtlichen Aufsichtsbehörden zu melden. Die Verordnung über den kerntechnischen Sicherheitsbeauftragten und über die Meldung von Störfällen und sonstigen Ereignissen (Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung AtSMV vom 14. Oktober 1992 (BGBl. I S. 1766)) verpflichtet die Betreiber derartige Ereignisse an die Aufsichtsbehörde zu melden. Sinn und Zweck des behördlichen Meldeverfahrens ist es, sowohl den Sicherheitsstatus dieser Anlagen zu überwachen als auch diesen durch die aus den gemeldeten Ereignissen gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der Aufsichtsverfahren zu verbessern. Die Meldungen stellen eine wesentliche Basis für die frühzeitige Erkennung etwaiger Mängel ebenso wie für die Vorbeugung gegen Auftreten ähnlicher Fehler in anderen Anlagen dar. Meldepflichtige Ereignisse werden entsprechend der ersten ingenieurmäßigen Einschätzung nach deren Auftreten den zunächst als zutreffend erkannten Meldekategorien zugeordnet. Unabhängig vom behördlichen Meldeverfahren nach AtSMV erfolgt darüber hinaus die Einstufung der meldepflichtigen Ereignisse durch die Betreiber der Kernkraftwerke und der Forschungsreaktoren nach der Bewertungsskala der Internationalen Atomenergiebehörde, der "International Nuclear Event Scale" INES. Der vorliegende Bericht enthält die Übersicht über die nach AtSMV gemeldeten Ereignisse in Kernkraftwerken und Forschungsreaktoren der Bundesrepublik Deutschland, die im Berichtsmonat von der Störfallmeldestelle erfasst wurden. Die Monatsberichte werden ab Januar 2010 veröffentlicht. Die Sachverhaltsdarstellung und die Bewertung der Einstufung nach AtSMV beruhen auf dem jeweils aktuellen Wissensstand der Störfallmeldestelle und können vorläufig sein. Nach dem Vorliegen neuer Erkenntnisse zu einzelnen Ereignissen werden die älteren Monatsberichte entsprechend angepasst. 3

1. Übersichtsliste Kernkraftwerke Ereignis- Datum Anlage Ereignis Er.-Nr. Block-Nr. 08.06.2015 GKN-1 Schaden an einer Beckenkühlpumpe 15/035 02/2015 20.06.2015 KKP-2 Anregen eines Reaktorschutzsignals bei der Dampferzeugerdruckprüfung 23.06.2015 KKP-1 Leckage an einer Überströmleitung zum REWAS- Brunnen 06.07.2015 KKU Unbeabsichtigter automatischer Start eines Dieselaggregates bei Wiederkehrender Prüfung 07.07.2015 KKI-2 Anforderung eines Notstromdiesels durch den Reaktorschutz wegen einer Störung im externen 20-kV-Netz (dritte Netzeinspeisung) 12.07.2015 KKI-2 Befund am Wärmeschutzrohr in einem Stutzen des nuklearen Nachwärmeabfuhrsystems 13.07.2015 KKP-1 Funktionsstörung eines Notstromdieselaggregates bei Anregung des AUS-Programms 15/034 03/2015 15/036 03/2015 15/039 05/2015 15/037 1/2015 15/038 2/2015 15/040 04/2015 Status Kat. / INES endg. N / 0 vorl. N / 0 vorl. N / 0 endg. N / 0 endg. N / 0 endg. N / 0 endg. N / 0 2. Übersichtsliste Forschungsreaktoren Keine. 4

3. Kernkraftwerke Ereignis - Datum - Nr. 08.06.2015 15/035 20.06.2015 15/034 23.06.2015 15/036 Anlage Typ Kat./INES GKN-1 KKP-2 KKP-1 SWR Kurzbeschreibung und Bewertung des Ereignisses Schaden an einer Beckenkühlpumpe Die Anlage ist abgeschaltet. Aufgrund eines erhöhten Laufgeräusches wurde die in Betrieb befindliche Pumpe der Brennelement(BE)-Lagerbeckenkühlung zur Inspektion freigeschaltet. Die Befundaufnahme ergab einen Defekt an dieser Pumpe und die beschädigten Teile wurden ausgetauscht. Die Ursache wird auf eine gelöste Verschraubung des auf die Pumpenwelle aufgeschraubten Hilfslaufrades zurückgeführt. Die Verschraubung konnte sich lösen, da bei einer vorher durchgeführten Instandhaltung die Pumpe kurzzeitig rückwärts lief. Die betroffene Pumpe ist ein Teil der Kühlung des Lagerbeckens, in dem sich die abgebrannten BE befinden. Die Anlage befindet sich seit 2011 in der Nachbetriebsphase und die Nachzerfallsleistung der BE hat sich soweit reduziert, dass die Kühlung des BE- Lagerbeckens nicht mehr dauerhaft betrieben werden muss. Zwei weitere Kühlstränge zur BE-Lagerbeckenkühlung standen uneingeschränkt zur Verfügung. Es handelt sich um ein Ereignis der Meldekategorie N (Normalmeldung). Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft (keine oder sehr geringe Anregen eines Reaktorschutzsignals bei der Dampferzeugerdruckprüfung Die Anlage befand sich in der Revision. Bei der Druckprobe eines Dampferzeugers öffneten zwei Absperrventile in einem Strang des Frischdampf (FD)-Systems fehlerhaft. Dadurch kam es zu einem Druckabfall im Dampferzeuger und zur Auslösung des Reaktorschutzsignals für den Fall eines Druckabfalls in einem Dampferzeuger bzw. in einer FD-Leitung. Durch den Reaktorschutz wurden daraufhin auslegungsgemäß die entsprechenden Absperrsignale für die in diesem Fall zu schließenden Armaturen ausgelöst und der Druckabfall damit beendet. Des Weiteren wurden auslegungsgemäß die Hauptspeisewasserpumpen abgeschaltet. Die Ursache für das Fehlöffnen der beiden Absperrarmaturen wird noch untersucht - vorläufige Meldung. Das Reaktorschutzsignal wurde zurückgesetzt und die fehlerhaft geöffneten Absperrarmaturen wieder geschlossen. Nach dem fehlerhaften Öffnen der Absperrarmaturen sind durch geöffnete Entleerungsleitungen ca. 5 m³ Sekundärmedium in die Frischdampf- und Speisewasser-Armaturen-Kammer und von dort über Gebäudeöffnungen teilweise in das Regenwassersystem abgelaufen. Da das Sekundärwasser nicht aktivitätsführend ist, war mit dem Ablaufen über das Regenwassersystem keine Aktivitätsfreisetzung verbunden. Das ausgelöste Reaktorschutzsignal zum Absperren von FD-Abschlussarmaturen wird im Falle eines Lecks in der Frischdampfleitung, bei einem Fehlöffnen der FD-Umleitstation oder bei einem Bruch der Speisewasserleitung ausgelöst. Das Abschalten der Hauptspeisewasserpumpen dient dazu, durch Unterbrechung der Bespeisung der Dampferzeuger eine vom Sekundärkreislauf auf den Reaktorkühlkreislauf rückwirkende Abkühlung zu begrenzen. Durch die Auslösung von Reaktorschutzaktionen war das Ereignis meldepflichtig. Es handelt sich um ein Ereignis der Meldekategorie N (Normalmeldung). Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft (keine oder sehr geringe Leckage an einer Überströmleitung zum REWAS-Brunnen Die Anlage ist endgültig abgeschaltet. Bei einer wiederkehrenden Prüfung wurde an einer Rohrleitung eines Nebenkühlwasserstrangs des unabhängiges Sabotage- und Störfallschutzsystems (USUS) eine Leckage festgestellt. Die Leckage wurde abgedichtet. Die Ursachenklärung ist noch nicht abgeschlossen - vorläufige Meldung. Die Leckage hatte keine Auswirkungen auf die Verfügbarkeit des USUS-Strangs. Das USUS-System wurde im früheren Leistungsbetrieb bei Einwirkungen von außen, z. B. Flugzeugabsturz oder Explosionsdruckwelle, benötigt. Beim gegenwärtigen Anlagenzustand wird das USUS-Nebenkühlwasser nur noch für die Kühlung wichtiger Kühlstellen (z. B. Dieselkühler, Raumluftkühlung im USUS-Gebäude) eingesetzt. Es handelt sich um ein Ereignis der Meldekategorie N (Normalmeldung). Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft (keine oder sehr geringe 5

Ereignis - Datum - Nr. 06.07.2015 15/039 07.07.2015 15/037 12.07.2015 15/038 Anlage Typ Kat./INES KKU KKI-2 KKI-2 Kurzbeschreibung und Bewertung des Ereignisses Unbeabsichtigter automatischer Start eines Dieselaggregates bei Wiederkehrender Prüfung Die Anlage ist abgeschaltet. Bei der Prüfung von Notstromanlagen kam es zum unbeabsichtigten Start eines Notstromdieselaggregats. Die Ursache war eine bei der Prüfung nicht ausgeführte, aber in der Prüfanweisung vorgesehene Maßnahme. Begünstigt wurde dies durch ergonomische Mängel in der Prüfanweisung. Im vorliegenden Fall kam es zur Abschaltung einer Notstromschiene und zum auslegungsgemäßen Start des Notstromdiesels. Nach der anschließenden Normalisierung des Diesels wurde die Prüfung in korrekter Reihenfolge durchgeführt. Um zukünftig solche Fehlbedienungen zu vermeiden, wird in KKU die betroffene Prüfanweisung überarbeitet. Es handelt sich um ein Ereignis der Meldekategorie N (Normalmeldung). Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft (keine oder sehr geringe Anforderung eines Notstromdiesels durch den Reaktorschutz wegen einer Störung im externen 20-kV-Netz (dritte Netzeinspeisung) Die Anlage befand sich in Revision. Die Notspeiseschiene einer Redundanz wurde von der sogenannten dritten Netzeinspeisung (20-kV-Netz) versorgt. Spontan kam es zum Ausfall des externen 20-kV- Netzes und damit zum Spannungsausfall der 380-V-Notspeiseschiene. Auslegungsgemäß startete daraufhin der zugehörige Notspeisenotstromdiesel und übernahm deren Versorgung. Eine Ursache für den Ausfall des externen 20-kV- Netzes konnte vom Netzbetreiber nicht genannt werden. Bei der Rückschaltung der Notspeiseschiene auf die dritte wieder verfügbare Netzeinspeisung kam es zu einem Einschaltversagen des Kuppelschalters und zur erneuten Versorgung der Notspeiseschiene vom Notspeisenotstromdiesel. Der Kuppelschalter war aufgrund einer fehlenden Quittierierung der Unterspannungsüberwachung noch nicht einschaltbereit. Dies war dem Personal vor Ort nicht signalisiert worden. Die Ursache für die fehlende Signalisierung war die falsche Verdrahtung einer Leuchtdiode im Schaltfeld. Nach dem Quittieren der Unterspannungsüberwachung konnte die Versorgung der Notspeiseschiene wieder auf die Versorgung von der dritten Netzeinspeisung umgeschaltet werden. Die Anforderungen an die Kühlung der Brennelemente waren jederzeit erfüllt. Das Ereignis war aufgrund der Anforderung des Notspeisenotstromdiesels durch den Reaktorschutz meldepflichtig. Es handelt sich um ein Ereignis der Meldekategorie N (Normalmeldung). Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische, bzw. keine radiologische Bedeutung). Befund am Wärmeschutzrohr in einem Stutzen des nuklearen Nachwärmeabfuhrsystems Die Anlage befand sich in der Revision und im Brennelementwechsel. Bei der visuellen Inneninspektion des Primärkreislaufes wurde am Wärmeschutzrohr im Stutzen der kalten Einspeiseleitung des nuklearen Nachwärmeabfuhrsystems im Loop 2 des Kühlkreislaufes ein rissartiger Befund festgestellt. Eine daraufhin durchgeführte Ultraschalluntersuchung von außen ergab oberflächennahe Risse in dem Bereich, in dem das Wärmeschutzrohr über eine Schweißnaht mit dem Vorschuhende der Einspeiseleitung verbunden ist. Der für die druckführende Umschließung maßgebliche Grundwerkstoff des Vorschuhendes war befundfrei. Vergleichbare Rissanzeigen wurden auch im Wärmeschutzrohr der entsprechenden Einspeiseleitung des Loops 4 vorgefunden. Der Grundwerkstoff des Vorschuhendes war ebenfalls befundfrei. Die Wärmeschutzrohre in den Stutzen der Loops 1 und 3 waren befundfrei. Die Wärmeschutzrohre in den Loops 2 und 4 wurden ausgebaut und zur Klärung der Rissursache umfangreichen Untersuchungen unterzogen. Es wurde festgestellt, dass die Risse durch eine strömungsbedingte Wechselbeanspruchung hervorgerufen wurden. Die Wärmeschutzrohre in den Stutzen der Hauptkühlmittelleitungen sollen dazu dienen, die Stutzen vor hohen Beanspruchungen aus Temperaturdifferenzen beim Abfahren und bei Störfällen (Notkühlfall) zu schützen. Im vorliegenden Fall hat der Betreiber entschieden, in den beiden betroffenen Stutzen keine Wärmeschutzrohre mehr einzubauen, da Berechnungen ergeben hätten, dass diese nicht benötigt werden. Es handelt sich um ein Ereignis der Meldekategorie N (Normalmeldung). Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft (keine oder sehr geringe 6

Ereignis - Datum - Nr. Anlage Typ Kat./INES 13.07.2015 KKP-1 SWR 15/040 Kurzbeschreibung und Bewertung des Ereignisses Funktionsstörung eines Notstromdieselaggregates bei Anregung des AUS-Programms Die Anlage ist endgültig abgeschaltet. Nach einem Funktionstest eines Notstromdiesels nach Beendigung einer Instandhaltungsmaßnahme wurde nach dem Betätigen des AUS-Tasters nicht das AUS-Programm sondern der Sofort-Stopp angeregt. Dies führte zu einer Verblockung des Dieselaggregats. Da eine eindeutige Ursache für diese Fehlauslösung nicht festgestellt werden konnte, wurde der anschließend vorgesehene Prüfund Lastlauf durchgeführt. Bei der darauffolgenden Betätigung des AUS-Tasters wurde wieder der Sofort-Stopp anstelle des zeitlich verzögerten Stopps mit Nachlauf ausgelöst. Das selbe Verhalten zeigte sich drei Tage später bei einem Funktionstest im Zuge der Ursachenklärung. Ursache für dieses Fehlverhalten war eine defekte Eingangsdiode auf einer Elektronik-Baugruppe für die Ansteuerung des Diesels. Die Baugruppe wurde ausgetauscht Die Notstromschienen werden durch jeweils zwei redundante Dieselaggregate versorgt. Durch die Verblockung hätte ein Notstromdieselaggregat nicht sofort wieder gestartet werden können. Dies hätte jedoch keine langfristige Unverfügbarkeit zur Folge gehabt, da nach dem Quittieren vor Ort der Diesel wieder startbereit ist. Es handelt sich um ein Ereignis der Meldekategorie N (Normalmeldung). Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft (keine oder sehr geringe 7

4. Forschungsreaktoren Keine. 8

5. Abkürzungen Kernkraftwerke AVR Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbh GKN-1 Kernkraftwerk Neckarwestheim 1 GKN-2 Kernkraftwerk Neckarwestheim 2 KBR Kernkraftwerk Brokdorf KGR-1...-5 Kernkraftwerk Greifswald 1...5 KKB Kernkraftwerk Brunsbüttel KKE Kernkraftwerk Emsland, Lingen KKG Kernkraftwerk Grafenrheinfeld KKI-1 Kernkraftwerk Isar 1, Essenbach KKI-2 Kernkraftwerk Isar 2, Essenbach KKK Kernkraftwerk Krümmel KKP-1 Kernkraftwerk Philippsburg 1 KKP-2 Kernkraftwerk Philippsburg 2 KKR Kernkraftwerk Rheinsberg KKS Kernkraftwerk Stade KKU Kernkraftwerk Unterweser, Esenshamm KMK Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich KNK-II Kompakte natriumgekühlte Kernanlage, Eggenstein-Leopoldshafen KRB-A Kernkraftwerk Gundremmingen A KRB-II-B Kernkraftwerk Gundremmingen B KRB-II-C Kernkraftwerk Gundremmingen C KWB-A Kernkraftwerk Biblis A KWB-B Kernkraftwerk Biblis B KWG Kernkraftwerk Grohnde KWL Kernkraftwerk Lingen KWO Kernkraftwerk Obrigheim KWW Kernkraftwerk Würgassen THTR-300 Thorium-Hochtemperaturreaktor, Hamm-Uentrop 9

Forschungsreaktoren (Betreiber, Standorte) BER II FR 2 FRG-1 FRJ-2 FRM FRM-II FMRB FRMZ FRN RFR Berliner-Experimentier-Reaktor, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Rückbau- und Entsorgungs- GmbH Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung GmbH DIDO, Forschungszentrum Jülich Technische Universität München, Garching Technische Universität München, Garching Physikalisch Technische Bundesanstalt, Braunschweig Universität Mainz, Institut für Kernchemie Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf e.v. (VKTA) Reaktortypen HTR SNR SWR MTR Druckwasserreaktor Hochtemperaturreaktor Schneller Brutreaktor Siedewasserreaktor Materialtestreaktor Allgemein Er.-Nr. Er.-Nr. (F) Block-Nr. INES Kat. Status vorl. endg. Ereignisnummer (Kernkraftwerke) Ereignisnummer (Forschungsreaktoren) Ereignisnummer des Betreibers The International Nuclear Event Scale (Internationale Bewertungsskala für bedeutsame Ereignisse in kerntechnischen Einrichtungen) Meldekategorie entsprechend der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung - AtSMV- Status der Ereignismeldung Vorläufige Ereignismeldung endgültige Ereignismeldung 10