Die Weiterentwicklung von AMTOR über PACTOR-1, -2 und -3 ist nun bei PACTOR-4 angekommen HB9AUR * SWISS-ARTG GV 2011 *

Ähnliche Dokumente
Digi-Mode Verfahren Einsatz Klang

Robust Packet Radio. OFDM und AX25 auf Kurzwelle. Michael Zwingl, OE3MZC

Digi-Mode Verfahren Einsatz Klang

-Gateway HB9AK. Seit auf dem Landstuhl (Neuenegg BE)

OE3-Notfunkkurs. in der Landeswarnzentrale Tulln am 14. Oktober 2006 des Referates Notfunk aus OE3. DI Christian OE3CJB Bauer

PSK-31 Modulation. DJ4FQ OV München-Süd (C18)

Fehlersicherung für die ATM-Übertragung über Satellit

FM PM FSK BPSK FDM PSK GMSK OFDM ASK 64-QAM AFSK. Analoge und digitale Modulationsarten im Amateurfunk

DMR Technische Grundlagen

Nonreturn to Zero (NRZ)

Prolog Wir haben die Lizenz zum Funken und warum tun wir das so selten?

Verfügbarkeit und Fehlersicherung bei der ATM-Übertragung über Satellit

Asynchronous Digital Subscriber Line. Übertragungstechnik Schnittstellen und Protokolle Einsatzgebiete

Modulator. Digitales Signal(t) Modulationsarten: - Amplitudenmoulation, Frequenzmodulation, Phasenmodulation, hybride Verfahren...

Neue Detektoren für die Bewertung von Funkstörungen

Digitale Betriebsarten. von Ing. Kurt Baumann OE1KBC

im praktischen Notfall- und Katastrophenfunk

Betriebsarten. R. Schwarz OE1RSA. Übersicht. Amateurfunkkurs. Betriebsarten. Betriebsarten. Fragen. Landesverband Wien im ÖVSV. Erstellt:

FT8 in Theorie und Praxis

PSK31 Eine neue Art des Fernschreibens. Wasserfalldiagramm PSK31 auf 7,0375 MHz in LSB

Encoding und Modulation. Grundlagen der Rechnernetze Physikalische Schicht 47

Systeme II. Christian Schindelhauer Sommersemester Vorlesung

FM Funksystem TSQ - HB9W

HD-Radio und FMeXtra

Übung 4: Physical layer and limits

Seminar Multimediaprotokolle für den Wohnzimmer PC DVB S/C/T/IP/RC. Eine Übersicht. Martin Kremer

Digitale Betriebsarten

Einführung in die Betriebsart

Genereller Aufbau von Funknetzen. WLAN: IEEE b. Drahtloses Ethernet. Entwurfsziele für drahtlose Netze (WLAN/WPAN)

2016 DB7MJ, Peter Ess

Übung 8: Digitale Modulationen

Gigabit Ethernet. Technische Daten: Standart 802.3z. Aspekte für Gigabit Ethernet

Eine clevere Softwarelösung für digitale Sprachübertragung (nicht nur) auf KW

Fehlererkennung und -behandlung. Paritätsverfahren

Reichweiten und Bandbreitentests mit WiMax

Tutorübung zur Vorlesung Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme Übungsblatt 3 (6. Mai 10. Mai 2013)

Next Generation DWDM-System 200 Gbit/s Muxponder und AES 256 Verschlüsselung

Digital Mobile Radio

Frequenzplanung II. 3 Zellen/Cluster. 7 Zellen/Cluster. 3 Zellen/Cluster plus 3 Sektoren/Zelle. f 2. f 1. f 3. f 1 f 1. f 2 f 2. f 5 f 6. f 4.

R. Krause-Rehberg, DK5RK

Arduino Kurs Zusammenarbeit Bodo - Norbert Inhalte - weitere Planung - Projekte JT 65 - neue Betriebsart mit Flüsterfunk (Whispering) Projekt WSPR

dbw und dbm dbw und dbm zur logarithmischen Darstellung einer Leistungsgröße P [W]:

Kanalkapazität. Gestörter Kanal. Grundlagen der Rechnernetze Physikalische Schicht 25

Digitale Sprachübertragung wie funktioniert ein Vocoder

Übung zu Drahtlose Kommunikation. 1. Übung

Beispielhafte Testfragen (auch aus Schülerreferaten, Fragen können redundant sein, keine Audio Kompression berücksichtigt):

Bluetooth- Theorie Ursprung und Anwendungen Übersicht der Eigenschaften Klassen und Reichweiten Modulation GFSK

Lernkarten Technik Klasse A Ver , funken-lernen.de / DC8WV TE101. Wie unterscheidet sich J3E von A3E in Bezug auf die benötigte Bandbreite?

Zellengröße von z.b 100 m (Stadt) bis 35 km (ländliches Gebiet) bei GSM (auch kleiner bei höheren Frequenzen)

FCS (Block-Prüfsummen Zeichenfolge) Digitale Daten und Sprache werden in Daten-Blöcken (Frames) übertragen.

Grundlagen der Rechnernetze. Physikalische Schicht

Energieverbrauch von verschiedene Bluetooth Smart Varianten

Kapitel 4 Leitungscodierung

Leitungscodierung. Modulation , G. Hirsch. bit. Slide 1

COMPACT MODULAR HEADEND

ADSL. Referat 6 Seiten INHALT. 1 Aufgabenstellung Beurteilungskriterien...2

Vor der Montage der Kanalaufbereitungsanlage lesen Sie bitte aufmerksam die Montageanleitung.

NTM1-Modul Schlussprüfung

Übersicht digitale Betriebsarten im Amateurfunk

Datenblatt. Remote-I/O - u-remote UR20-4AO-UI or 4-wire connection; 16-bit resolution; 4 outputs

WCOM2-Zwischenprüfung

Ein Überblick über MIMO- Systeme und deren Einsatzgebiete.

TechTalk #76 #74. Amateur Television Symbol-Rate, FEC und HF-Bandbreite - - The Digital Fork in the Road - -

Wireless LAN Meßverfahren

Einführung in HSDPA und HSUPA

Die Digitalisierung von Musik

Digital Smart Technology for Amateur Radio

Prüfanforderungen nach der EN V1.9.1 für 2.4 GHz Breitband-Funksysteme

Summation der I und Q Signale

AFu-Kurs nach DJ4UF. Betriebstechnik/Vorschriften 04: Betriebliche Abkürzungen. Amateurfunkgruppe der TU Berlin. Stand

Audio- und Videodatenströme im Internet

Neue WLAN-Techniken und ihr Einfluss auf Enterprise WLANs. Dr. Joachim Wetzlar,

Multimediale Werkzeuge, Audio: Formate, Tools. -Sound/Audio Objekte. Formate, Beispiele:

DMR-BCT835 Blu-ray Recorder mit Twin HD DVB-C Tuner, 1TB

ALLNET ALL0258n. Wireless N 150Mbit AP. 150 Mbit WEP Verschlüsselung WPA/ WPA 2 PSK Verschlüsselung LED Anzeige.

Modulation und Kanalzugriffsverfahren in Mobilfunknetzen. Hauptseminar Maik Bloß

DL3OCK Selbstbau in D-STAR auf der Basis von UP4DAR

Kurzeinführung in PSK. Daniel, DJ6DP

Echtzeit-Messdatenerfassung. über WLAN. Stephan Habegger Senior Design Engineer. Neratec AG

Markt & Ausblick ASTRA 19,2 Ost. Was ist bei einem Umbau einer SAT - Empfangsanlage zu beachten

Hauptfunktionen Direkte Bedienung oder Fernbedienung über LAN CODE kann direkt durch einen Operator bedient oder aber über ein angeschlossenes

Das Multimode-Relais DBØHEW

Bestandteile eines RFID-Systems

M-Bus für VARIOMASS MF

OE3XEC Statistik Jahr 2015

Arbeitsgemeinschaft Höllochforschung

1 von :01

1 von :10

MULTIPSK. Status von CLOCK: ist Freeware für die Decodierung der Synchronisation vom PC und alarmabhängige Aktionen die die Lizenz voraussetzen.

Die versteckte Kommunikation

Netzwerke - Bitübertragungsschicht (1)

Busse. Dr.-Ing. Volkmar Sieh WS 2005/2006. Institut für Informatik 3: Rechnerarchitektur Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Merkmale: Spezifikationen: Standards IEEE 802.1d (Spanning Tree Protocol) IEEE a (54 Mbps Wireless LAN) IEEE b (11 Mbps Wireless LAN)

Busse. Dr.-Ing. Volkmar Sieh. Institut für Informatik 3: Rechnerarchitektur Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg WS 2008/2009

CATALOG. HilKOM GmbH 2012/2013 HilK Digital GmbH 20 Digital GmbH /2013. HilKOM Digital. HilKOM Digital GmbH.

Übertragungskanäle. FDMA - Funktionsweise TDMA. Frequency Division Duplex (FDD)

SDR# Software Defined Radio

Merkmale: Spezifikationen:

Kanalkapazität. Grundlagen der Rechnernetze Physikalische Schicht 25

Transkript:

Die Weiterentwicklung von AMTOR über PACTOR-1, -2 und -3 ist nun bei PACTOR-4 angekommen

MUSEUM in RAPPERSWIL mit RTTY-Lochstreifen!

SITOR: SImplex Telex Over Radio Entwickelt in den 60-/70er Jahren als Verbesserung von RTTY RTTY 5 bit Baudot Code erweitert zu 7 bit Code (CCIR 476) mit Fehlererkennung. Jedes Zeichen hat 4 Mark ( 1 ) und 3 Space ( 0 ) -> 35 Zeichen (+ Idle, Phasing, repeat request) 100 Bd, FSK (Abstand 170 Hz)

ARQ: Automatic Repeat request 3 Zeichen senden: 3 * 7 bits * 10 ms = 210 ms Auf Quittung (OK, NOK) warten: 240 ms Gleiche oder nächste 3 Zeichen senden Max. Durchsatz: 3 Z / 450 ms = 400 Z / min oder 15 bit / 450 ms = 33.3 bit/s (wie RTTY mit 50 Bd)

FEC: Forward Error Correction Redundante Übertragung: Jedes Zeichen wird 2 x zeitversetzt gesendet NAVTEX (NAVigational TEXt Messages): Standardisiertes Meldungsformat für das weltweite Global Maritime Distress Safety System (GMDSS) 490 khz (local) und 518 khz (international)

1978: Peter Martinez, G3PLX adaptiert SITOR für den Amateurfunk. (1998 bringt er dem Amateurfunk PSK31)

AMTOR / SITOR Nachteile : o o o 5-bit Code Fehlererkennung ungenügend effektive Übermittlungsrate nur 33.3 bit/s Vorteile: o o Kurze Paketlänge Synchrone Übertragung PACKET 300 BD Nachteile : o o Protokolloverhead Meist zu lange Packets Vorteile: o o Zuverlässige Fehlersicherung mit CRC16 Hohe Übermittlungsrate

Synchron; 1.25 s Frames 0.96 s Tx, 0.29 s Rx 100/200 Bd FSK; Shift 200 Hz; BW < 500 Hz Pro Frame: 96 bits @100 Bd, 192 bits @200 Bd Format: Header 8/20 Bytes Nutzdaten Status CRC16 Analoges Memory-ARQ Datenkompression (Huffman Coding) Alternierende Mark-Space Inversion Long Path: 1.4 s Frames 0.96 s Tx, 0.44 s Rx

Ziel: Arbeitsbereich / Adaptivität grösser Modulation: 2 Töne (Abstand 200 Hz), Phasenmoduliert, 100 Bd; BW 450 Hz Töne alternieren mit jedem Frame Crest-Faktor 1.45 (3 db) -> eff. Leistung 50% Pseudo-Markov-Kompression (PMC) Synchron; 1.25 s Frames 0.8 s Tx, 0.45 s Rx mode: 3.75 s Frames 3.28 s Tx, 0.47 s Rx Convolutional Code (FEC) Viterbi Decoder

Level Modul Symb /s Bits/ Symb Phy. Code Net Bytes Short Packet Bytes Packet User AMTOR FSK 100 1 100 5/7 71.4 (2) - 33.3 P1 SL1 FSK 100 1 100 1/1 100 8-51.2 P1 SL2 FSK 200 1 200 1/1 200 20-128 P2 SL1 DBPSK 100 2 * 1 200 1/2 100 5 36 76.8 P2 SL2 DQPSK 100 2 * 2 400 1/2 200 14 76 162.1 P2 SL3 8-DPSK 100 2 * 3 600 2/3 400 32 156 332.8 P2 SL4 16-DPSK 100 2 * 4 800 7/8 700 59 276 588.8

Mehrtonverfahren: 2 bis 18 Träger im 120 Hz Raster, von 480 Hz bis 2520 Hz Trägerumkehr für jede Wiederholung Bandbreite: 2.2 khz (400 2600 Hz) 100 Bd DBPSK oder DQPSK 6 Speed Levels bis 2700 bit/s (User ) Crest-Faktor 1.9 db (SL1) bis 5.7 db (SL6)

Level Tones Mod. Bits / Symb. Phy. Code Net Bytes Short Packet Bytes Packet User P3 1 2 DBPSK 2 * 1 200 1/2 100 5 36 76.8 P3 2 6 DBPSK 6 * 1 600 1/2 300 23 116 247.5 P3 3 14 DBPSK 14 * 1 1400 1/2 700 59 276 588.8 P3 4 14 DQPSK 14 * 2 2800 1/2 1400 122 556 1186.1 P3 5 16 DQPSK 16 * 2 3200 3/4 2400 212 956 2039.5 P3 6 18 DQPSK 18 * 2 3600 8/9 3200 284 1276 2722.1

Mind. doppelt so schnell wie PACTOR-3! 10 Speed Levels Bandbreite: 2.4 khz Single Tone, dafür adaptiver Kanal-Entzerrer (Equalizer) Entzerrer kompensiert auch TRX-Durchlasskurve Symbolrate 56.25/s, 112.5/s, 225/s und 1800/s N-fach Auto-Notch gegen Schmalband-Störungen 2-Ton Chirp-Modulation bei sehr niedrigem SNR (SL 1)

Level Symb Mod. Bits / Symb. Phy. Code Net Bytes Short Packet Bytes Packet P4 X (112) DBPSK + 1 (112) 6/64 (10.5) 0-0 User P4 1 56.25 DBPSK + 2 112.5 1/2 56.25 X 22 46.9 P4 2 112.5 DQPSK + 2 225 1/2 112.5 X 40 85.32 P4 3 112.5 DQPSK + 2 225 5/6 180 X 69 147.2 P4 4 225 DQPSK + 2 450 5/6 375 X 141 300.8 P4 5 1800 BPSK 1 1800 1/3 600 43 203 433.1 P4 6 1800 BPSK 1 1800 5/6 * 1500 43** 514 1096.5 P4 7 1800 QPSK 2 3600 5/6 * 3000 87 1031 2199.5 P4 8 1800 8-PSK 3 5400 5/6 * 4500 131 1549 3304.5 P4 9 1800 16-QAM 4 7200 5/6 * 6000 175 2066 4407.5 P4 10 1800 32-QAM 5 9000 5/6 * 7500 175** 2584 5512.5

2 Ton DBPSK wie PACTOR-2 und PACTOR- 3 SL1 Aber: statt 2 fixe Töne 2 variable Töne Chirps Startfrequenzen der beiden Träger: 550 Hz, 1530 Hz Ton- Drift : 294 Hz/s; überstreicht in einem Frame (3.28 s Tx) 965 Hz -> 550-1515 Hz, 1530-2495 Hz Sehr robust bei Schmalband- und Teilkanal- Störungen sowie bei selektivem Fading

Niedrige Symbolrate für Speed Level 1 bis 4 -> nur geringe Bandbreite. Problem: o Kanal (2.4 khz) schlecht genutzt o Pech, falls Nutzsignal mit schmalbandigem Störer kollidiert Lösung: Moduliertes Signal über den ganzen Kanal spreizen. SL2/3: BW 150 Hz mit 16-fach Spreizung = 2400 Hz

Kompatibel zu PACTOR-1, -2 und -3; 4-Core DSP Spannungsversorgung: 10 28 V, isoliert Geringe Leistungsaufnahme: max. 3 W Hochgenaue Zeitbasis: TCXO mit 1 ppm Wasserfall / Spektrum Anzeige (OLED, 64 x 256)

2 x TRX Audio (MAIN / AUX) TRX Control, USB, GPS Optional: LAN, USB Master, Bluetooth MIC / Speaker: für zukünftige Anwendungen

Test-QTC: 27 400 Bytes (komprimiert) via WINLINK2000, abgeholt bei guten Signalstärken auf 80m oder 40m bei HB9AW, HB9XQ, HB9MM, OE9XRK, IQ4VU Mode Dauer Speed Vergleich mit P-3 Station PACTOR-4 56 99 s 2215 3914 b/s 2.1 3.7 x HB9AW, OE9XRK PACTOR-3 205 s 1070 b/s - HB9XQ, HB9MM WINMOR (8 T) 483 s 454 b/s 0.4 x IQ4VU

8 Ton DBPSK/DQPSK; Abstand 60 Hz, BW 500 Hz 2 Speed Level: 200 bps und 600 bps 50 Baud, Code ½ (200 bps) oder ¾ (600 bps) Interleaving zum Schutz vor Fehler-Bursts

PC/Soundkarte basierendes ARQ Verfahren Mode 500 Hz: 2 Ton Mode 1600 Hz: 8 Ton Modulationen: 4FSK, 4PSK, 8PSK, 16PSK Symbolrate: 46.875/s und 93.75/s Zyklus: ca. 5.3 s (4.4 s Tx 0.9 s Rx) Block Code (Reed-Solomon)

Tones Symb Mod. Bits / Symb. Phy. Code Net Bytes/ Packet User Bytes/ Packet 2 46.88 4FSK 2 * 2 187.5 1/2 93.75 103 44 67 User 2 93.75 4PSK 2 * 1 187.5 81% 151.8 105 68 102 2 93.75 8PSK 2 * 2 375 82% 112.5 206 144 219 2 93.75 16PSK 2 * 3 562.5 80% 307.5 309 216 328.5 8 46.88 4FSK 8 * 2 750 1/2 375 412 176 268 8 93.75 4PSK 8 * 1 750 81% 607.5 420 272 407 8 93.75 8PSK 8 * 2 1500 82% 1230 824 576 876 8 93.75 16PSK 8 * 3 2250 80% 1800 1236 864 1314