1 Der erste Eindruck zählt! Tipps über Farben im Business, Styling und Dresscode Die Macht des ersten Eindrucks Für einen guten Eindruck müssen Verhalten und Aussehen auf den ersten Blick angemessen sein. Wenn wir eine Person zum ersten mal sehen, entscheiden wir innerhalb von 7 Sekunden in welche Schublade wir diese Person einordnen. Wir nehmen uns für diesen ersten Eindruck wenig Zeit und schliessen vor allem auf Grund der äusserlichen Merkmale auf das Wesen der Person. Unser Unterbewusstsein gleicht innert dieser wenigen Zeit das soeben wahrgenommene mit unseren bisherigen Erfahrungen, unserem Vorwissen und unseren vorgefertigten Meinungen ab. So entsteht das Bild von der Person, die wir jetzt wahrgenommen haben. Unser Gehirn ist damit beschäftigt, emotionale Botschaften zu verarbeiten, die Sachinformationen stehen da hinten an, Denken findet in diesen Sekunden nicht statt.
Unser Thema heute ist die Wirkung der Kleidung, des Kleiderstils und der Farben. 2 Mit unserer Kleidung können wir Signale setzen für einen guten Eindruck. Kleider machen Leute dieses altbekannte Sprichwort drückt dies sehr gut aus. Mit einer zur Situation und meiner Person passenden Kleidung kann ich mein äusseres Erscheinungsbild beeinflussen und helfen, dass der erste Eindruck von mir stimmig ist für mein Gegenüber. Im Berufsleben gibt es je nach Branche unterschiedliche Business Dresscodes, es wird erwartet, dass ich mich als Person entsprechend kleide, diese Regeln kenne. Dies hat den Vorteil, dass mein Gegenüber eine gewisse Erwartungshaltung hat, und wenn ich diesem Bild entspreche, so stört dies sein Empfinden in diesen Sekunden nicht, und das Urteil fällt positiv aus. Wer eine Führungsposition anstrebt, sollte sich bewusst Zeit nehmen für die Inszenierung der eigenen Person und damit verbunden dem Aufbau der Marke ICH.
1. Wie Farben wirken 3 Ist uns Menschen wirklich bewusst, welchen enormen Einfluss Farben auf unser Leben haben. Farben sind ein nicht zu unterschätzendes Kommunikationsmittel. Johannes Itten, der bekannte Schweizer Maler und Kunsterzieher, gilt als Begründer der Farbtypenlehre. Ihn interessierte als Maler das Zusammenwirken von Form und Farbe. Bekannt ist der nach ihm benannte Farbkreis. Die innige Beziehung zwischen dem Kolorit eines Menschen (Haut-, Haar- und Augenfarbe) und seinen persönlichen Farben wurde durch ihn entdeckt Für die Amerikanerin Suzanne Caygill (1911-1994) ist Farbe nonverbale Kommunikation, welche Kleidung wir wählen ist Ausdruck, wie wir wahrgenommen werden. Sie hat in den 40iger Jahren das System der Farbberatung entwickelt mit der Einteilung in die vier Jahreszeitentypen und weiterer Untertypen. Ein sehr gutes Beispiel gibt uns dazu Angela Merkel, die deutsche Bundeskanzlerin. Sie hat eine Reihe von farbigen Blazern und trägt die Farbe die am besten passt zur jeweiligen Situation und betont damit was sie kommunizieren will auch im Stillen, nicht nur in ihrer Wortwahl. Diverse Untersuchungen von Farbpsychologen zeigen, dass Menschen den Farben Bedeutungen geben. Durch die unterschiedlichen Erfahrungen die jede einzelne Person macht, speichern sie diese in ihrem Unterbewusstsein. Farben lösen unterschiedliche Empfindungen und Assoziationen aus. Eine der grössten Befragungen über Farben und welche Gefühle und Eigenschaften Farben bei Menschen auslösen hat Dr. Eva Heller 1989 durchgeführt und in dem Buch Wie Farben wirken. Über die Psychologie der Farben niedergeschrieben. Hier die Liste der Lieblingsfarben und die Liste der unbeliebtesten Farben, basierend auf der Umfrage aus dem Jahr 1989 bei 1888 Frauen und Männern aller Altersgruppen.
4 Auszug aus dem Buch Wie Farben wirken, Heller 1989 Farben im Business Farben wirken auf allen Ebenen: körperlich, geistig und seelisch Es gibt die beiden Bereiche der kühlen und der warmen Farben. In den richtigen Farben können wir uns nonverbal und sehr authentisch präsentieren. In vielen Berufen und Lebenssituationen ist dies wichtig. Nutzen Sie die unterstützende Wirkung der Farben für ihren persönlichen Stil, welche Signale wollen sie senden, welche Werte wollen Sie vermitteln. Es gibt daher keine guten oder schlechten Farben, wählen Sie die Farben, die für die Situation passend sind und die Ihnen stehen. Die Kleiderfarbe die wir wählen, hat ihre Wirkung nach aussen und nach innen, beeinflusst unser Innerstes. Gestalten Sie daher bewusst ihr eigenes Image. Beim Dresscode Business sind zu 70% die Neutralfarben in der Basisgarderobe eine Richtlinie. Neutralfarben sind: alle Grautöne, Schwarz, Dunkelblau, Beige und Braun. Weitere Basisfarben sind mittlere Blautöne, Rot, Grün, Gelb, Weiss. Diese können gut für Oberteile gewählt werden wie Blusen, Shirts, Westen oder auffallende Einzelteile (Jacken).
Schwarz: In der Kleidung wirkt schwarz distanzierend und autoritätsbildend- Oft gewählt als Farbe für die Kreativen, wirkt hier avantgardistisch, edel, symbolisiert interessanterweise Freiheitsdrang, intellektuell. 5 Blau: In der Wirkung ebenfalls distanzierend, jedoch weniger wie schwarz. Blau drückt Nüchternheit, Vertrauenswürdigkeit aus, aber auch Autorität. Klassische Businessfarbe, gut kombinierbar mit intensiven Farbtupfen. Grau: Wirkt seriös, neutral. Grau wirkt fein, strahlt eine zurückhaltende Eleganz aus. Auch hier mit Farben kombinieren, damit es nicht zu langweilig wirkt. Braun: Natürlich und erdend, kann sehr elegant und fein wirken. Wird gerne in der Couture gezeigt, in der Businesskleidung nicht leicht - sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Weiss: Wird verbunden mit Reinheit, Schönheit, Klarheit. Klassische Businessfarbe zumeist für Oberteile, weniger für Kostüme, Hosenanzug geeignet. Der reine Weisston steht nur dem Wintertyp, cremige Weisstöne sind für die anderen Farbtypen besser geeignet. Rot: Rot symbolisiert das Feuer, kann aber auch auf die Erde verweisen. Rot ist Ursprung. Rot ist die Farbe der Macht, wird mit hoher Attraktivität und Selbstbewusstsein verbunden, energetisiert. Lieber nicht tragen, wenn Sie müde und gestresst sind oder bei Erstgesprächen mit neuen Kunden. Gelb: Wirkt fröhlich, aufheiternd, für aktive Botschaften. Weniger gut geeignet für ernste Gespräche und Situationen. Grün: Ausgleich und Gelassenheit, Harmonie und kraftvolle Ruhe. Stärkt bei Übermüdung und hat gute Signalwirkung Richtung Harmoniebereitschaft und gute Zusammenarbeit. Rosa: Charme und Höflichkeit, Sanftheit. Symbolisiert die Tugenden des Kompromisses, der Anpassung. In Rosa lässt sich kaum streiten, wird gerne genommen bei Konsensverhandlungen.
6 Violett: Wird gern in Verbindung gebracht mit Magie, Mystik, Emanzipation. Wirkt beruhigend und ausgleichend einerseits und auch anregend, Kreativität weckend. Im Businessbereich sehr sparsam verwenden. Orange: Orange ist eine moderne Farbe, stark extrovertiert, strahlend und lebhaft. Orange ist beliebt in der Werbung. Als seriöse Businessfarbe nicht zu empfehlen. 2. Stil - Styling Harmonie ist einer unserer Ur-Instinkte, deshalb wirken stimmige Menschen auf uns schön, die Proportionen und die Kleidung harmonieren. Wir kennen hier den goldenen Schnitt, das ideale Prinzip ästhetischer Proportionierung. Das kleine Stück ist im Verhältnis zum grösseren Stück gleich lang wie das grössere Stück zur ganzen Strecke. Das Vorbild ist die Natur, als Beispiel die Efeublätter oder auch viele weitere Blätter von Bäumen. Diese ideale Verhältnismässigkeit empfinden wir im Unterbewusstsein als schön und wenn wir unser Gegenüber scannen und diese guten Proportionen wahrnehmen, so ist diese Person für uns stimmig. Bei der Stilberatung wird diese Lehre der Proportionen angewandt in Form der Achtelteilung, wie die nachfolgende Abbildung zeigt. Gemessen wird von Kopf (Scheitel) bis zur Fusssohle. Bei der durchschnittlichen Körpergrösse einer erwachsenen Frau ist dies das Siebeneinhalbfache der Kopfgrösse. 1 Kopf Scheitel bis Kinn 2 Kopf Kinn bis Taille 1 Kopf Taille bis Schritt 2 Kopf Schritt bis Knie 2 Kopf Knie bis Fusssohle Die Länge vom Scheitel bis zur Taille sind idealerweise 3 Kopflängen, die Länge von der Taille bis zur Fusssohle sin 5 Kopflängen. Bei einer gedachten horizontalen Linie auf Höhe der Taille, wird so der ideale Körper vertikal im Verhältnis von 3 zu 5 geteilt.
Das Proportionen-Modell 7 Business Outfits sollten Stil haben und nicht nur die aktuellste und hippste Mode darstellen. Zeitlose Eleganz, perfekte Harmonie und Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Stilikonen wie Jackie Kennedy, Audrey Hepburn, Grace Kelly verkörperten genau dies. Stil ist eine Frage der Haltung einer Frau, sie zeigt darin ihre Persönlichkeit, die sie nicht einfach ändert. Stil ist Stimmigkeit. Die Beziehung zwischen einer Person und dem was sie trägt. (Giorgio Armani) Für Frauen ist die Wahl des passenden Business Outfits deutlich anspruchsvoller wie für den Mann, bei ihm ist der Anzug, Hemd und Krawatte und als Accessoires zumeist eine edle Uhr bisher der gesetzte Standard.
Früher haben Frauen sehr oft den Kleiderstil der Männer imitiert. Ein Imitat ist zumeist schlechter als das Original. Die Frauen heute sollten ihre Weiblichkeit in der Businesswelt nicht mehr verleugnen. Bei der Wahl der Stoffe und der Schnitte sollten wir dem weiblichen Dresscode mehr Beachtung geben. 8 3. Tipps für den gepflegten Auftritt (Dresscode): 1. Gut sitzende Kleidung Auf die passende Grösse achten, die Kleidung sollte nicht zu eng sein, die Ärmellänge bei Blusen und Blazer endet am Handknöchel. Ideal ist massgeschneiderte Kleidung, oder Masskonfektion. Bei Männern ist die Auswahl hier recht gross, bei Frauen ist die Masskonfektion im Kommen. Mit ihren weiblichen Attributen eine grössere Herausforderung für die Bekleidungsfirmen, hier eine gute Schnittführung zu finden. 2. Klassische Grundgarderobe mit modischen Accessoires Klassischer Grundstil und auf die Proportionen achten, siehe Ausführungen zum Proportionenmodell, angelehnt an die Lehren vom Goldenen Schnitt. Rock nicht mehr als eine Handbreit über dem Knie endend, kein zu tiefes Dekolletee. Frauen können auch Bodies oder Shirts unter dem Blazer tragen, wenn nicht der hochoffizielle Dresscode angesagt ist. Strumpfhosen matt wählen statt glänzend. Die Accessoires farblich passend wählen. 3. Schmuck Hier gilt das Motto: weniger ist mehr. Uhren und Schmuck sollten nicht zu auffällig sein. Wenig gut gewählte Schmuckstücke sind besser als viele. Oder alternativ ein auffallendes Schmuckstück, dass zur Garderobe passt. 4. Schuhe Schuhe sollten gute Qualität haben, im Business geschlossen (Zehen nicht zu sehen), keine Billigschuhe mit Plastiksohlen. Das zerstört sonst das Gesamtbild. Die Absätze sind nicht schief abgelaufen und die Schuhe sind geputzt. 5. Frisur, Makeup, Parfum Gut passende Frisur, die zum Typ passt und gepflegtes Haar. Makeup eher dezent einsetzen und beim Parfum einen Duft wählen der zum Typ und zum Businessauftritt passt. 6. Handtasche, Aktentasche Bitte auch hier aufqualität achten und hochwertige Lederhandtaschen tragen, keine Plastikvarianten. Ob der grossen Auswahl an Handtaschen ist sicher das passende für die Businessfrau dabei. Die Aktentasche für den Laptop und Arbeitsmaterialen kommt bisher eher maskulin daher, hier ist mehr die Funktion im Vordergrund.
9-er-Regel Besagt, dass stilsichere Leute nie mehr als 9 verschiedene Dinge sichtbar am Körper tragen. Ihre Kleidungsstücke und nur ein, höchstens 2 auffallende Accessoires. Also die Ohrringe und das Seidentuch. Oder die Sonnenbrille und die Armbanduhr. Stilsichere Frauen können mehr experimentieren und ausgefallene Einzelstücke, wie einen besonders auffallenden Blazer mit klassischen Kleidungsstücken kombinieren. Im klassischen Sinne ein Stilbruch, der gekonnt eingesetzt, wieder sehr gut wirkt und aus dem Rahmen fällt. Namhafte und bedeutende Menschen waren Frauen und Männer, die nicht dem Schönheitsideal entsprochen haben und sich nicht von ihrem Äusseren zu sehr beeinflussen lassen. Sie fanden ihren Weg die vorhandene Figur gut einzukleiden. Sie fanden ihren persönlichen Stil und gaben ein optimales persönliches Image nach aussen und nach innen. Ein gepflegtes Äusseres zeigt, dass Sie sich selbst wertschätzen, sie strahlen ihre Werte aus. Selbstbewusstsein hat keine definierte Kleidergrösse. Charme und Ausstrahlung machen attraktiv! Die eigene Wahrnehmung ändert sich beim Tragen von Kleidungsstücken. Wähle ich Business Dresscode oder Casual-Look?. Sie sollten sich immer die Frage stellen: Was will ich mit meiner Kleidung und meinem Stil ausdrücken, was unterstreicht meine Kompetenz in der jeweiligen Situation? Die eigene Wahrnehmung, das Selbstbewussstein und letztendlich die Ausstrahlung verändert sich durch diese Wahl. Wenn ich mich in der von mir bewusst gewählten Kleidung wohlfühle, dann verunsichern mich negative Kommentare meiner Mitmenschen nicht oder viel weniger. Viel Freude beim Lesen und wirkungsstarke Grüsse Ihre Brigitte Frank 9