5. BSO-Weiterbildung Juni 2011 Einsatz von Schutzmasken Enderle Franziska, SIBE Biosicherheit USZ Frank Jörg, SIBE Biosicherheit UZH
Wann ist ein Atemschutz zu benutzen? Art. 5 und 38 VUV Ein geeigneter Atemschutz ist zur Verfügung zu stellen und zu benutzen, wenn Beschäftigte durch Einatmen von gesundheitsgefährdenden Schadstoffen oder durch Sauerstoffmangel gefährdet werden können. Können die Grenzwerte am Arbeitsplatz (MAK-Werte) nicht sicher eingehalten werden, ist ein Atemschutz zu verwenden. Zu den Schadstoffen zählen Gefährliche Stoffe laut Chemikalienverordnung (z. B. reizende, ätzende, giftige, krebserzeugende Stoffe) radioaktive Stoffe Mikroorganismen (z. B. Viren, Bakterien, Pilze und deren Sporen) Enzyme soweit sie in atembarer Form vorliegen. (http://wegleitung.ekas.ch/uebersichtwegleitung.aspx?wkapitel=337.9 )
Transportarten von Infektionserregern durch die Luft an Tröpfchen gebundene Erreger Tröpfchenkerne (ursprünglich an Tröpfchen gebundene Erreger, deren Wasser verdunstet ist) an Staubpartikel gebundene Erregern (z.b. in Tierställen) freie, d.h. nicht an andere Partikel gebundene Erreger (selten) Partikel müssen < als 5μm sein, um lungen- resp. alveolengängig zu sein
Erregergrössen Bakterien: 500 nm bis 20 μm (die kleineren Bakterien kommen als an Tröpfchen oder Staub gebundene, alveolengängige Teilchen in Frage) Viren: zwischen 10 nm und 2 μm (kommen alle als an Tröpfchen oder Staub gebundene, alveolengängige Teilchen in Frage)
Filtertypen Gegen Gase und Dämpfe Filtergeräte Gegen Partikeln Gegen Partikeln, Gase und Dämpfe Gasfilter und Atemanschluss Filtrierende Halbmaske gegen Gase und Dämpfe Partikelfilter und Atemanschluss Kombinationsfilter und Atemanschluss Partikelfiltrierende Halbmaske Filtrierende Halbmaske gegen Partikeln, Gase und Dämpfe (http://wegleitung.ekas.ch/uebersichtwegleitung.aspx?wkapitel=337.9)
Schutzmasken mit Partikelfilterfunktion Medizinische Mund-Nase- Schutzmaske (MNS, Synonyme: OP- oder Chirurgenmaske) Partikelfiltrierende Halbmasken (in Europa FFP, filtering facepiece; in den USA NIOSH N, National Institut for Occupational Safety & Health )
Schutzmasken und ihre Funktionen Medizinische Mund-Nase-Schutzmaske Definition: "Medizinprodukt, das Mund, Nase und Kinn bedeckt und eine Barriere darstellt, um die direkte Übertragung infektiöser Keime zwischen Personal und dem Patienten zu minimieren." 1) primäre Funktion: Schutz des Patienten vor Infektionen Partikelfiltrierende Halbmasken Definition: Eine FFP Maske "ist dazu bestimmt, eine angemessene Abdichtung am Gesicht des Geräteträgers gegen die Umgebungsatmosphäre zu ergeben, wenn die Haut trocken oder feucht ist und wenn der Kopf bewegt wird." primäre Funktion: Schutz des Arbeitnehmenden vor chemischen aber auch biologischen Partikeln 1) DIN EN 14683 2) DIN EN 149
Prüfung, welcher die MNS Masken unterliegen MNS Masken müssen den Anforderungen der DIN EN 14683 entsprechen. Es wird nur das filtrierende Material überprüft, nicht aber die Dichtheit der Maske (Dichtsitz der Maske am Gesicht des Trägers). Für das Filtermaterial wird eine bakterielle Filterleistung bestimmt, die die Wirksamkeit der chirurgischen Maske beim Zurückhalten bakterienhaltiger Aerosoltröpfchen ausweist. Weiter wird eine Atmungsaktivität (Druckdifferenz des Filtermaterials) bestimmt, welche etwas über den Atemwiderstand durch das Filtermaterial aussagt. Diese muss unter einem bestimmten Wert liegen. Je höher nämlich der Widerstand des Filtermaterials, desto mehr wird über die Leckage geatmet und desto weniger bringt die Maske.
Prüfung, welcher die FFP Masken unterliegen DIN EN 149 Es wird sowohl das Filtermaterial als auch der Dichtsitz am Gesicht des Trägers geprüft. Diese Geräte dienen zum Schutz sowohl gegen feste als auch gegen flüssige Aerosole. Sie werden nach ihrer maximalen gesamten nach innen gerichteten Leckage in drei Klassen eingeteilt FFP1, FFP2 und FFP3. Die gesamte nach innen gerichtete Leckage besteht aus drei Komponenten: der Gesichtsleckage, dem Ventilschlupf (falls ein Ausatemventil vorhanden ist) und dem Filterdurchlass.
Vergleich der Anforderungen an Masken (http://www.dguv.de/ifa/de/pub/grl/pdf/2006_003.pdf)
Wissenswertes über MNS Masken Es besteht eine besondere Klasse Medizinischer Masken, die einen Schutz des TRÄGER gegen Spritzer von Körperflüssigkeiten des Patienten bietet. Solche Masken sind zusätzlich auf den Dichtsitz am Gesicht geprüft. Muss beim Hersteller danach gefragt werden. In der Regel bieten Masken, welche mit Bändern um den Kopf gebunden werden und eine Nasenklemme besitzen, einen besseren Schutz als solche, die durch Ohrbänder hinter den Ohren des Trägers an ort gehalten werden.
Wissenswertes über FFP Masken Träger muss glatt rasiert sein (keine Bärte oder Koteletten) Es werden 10 Träger für den Praktischen Prüfungsteil beigezogen. Diese müssen "das Spektrum der Gesichtscharakteristiken typischer Benutzer abdecken. Es ist zu erwarten, dass ausnahmsweise einigen Personen eine partikelfiltrierende Halbmaske nicht befriedigend verpasst werden kann. Solche Ausnahmepersonen dürfen nicht zum Prüfen von partikelfiltriernden Halbmasken herangezogen werden" 2) Träger, die von sich aus angeben, dass die Maske nicht auf ihr Gesicht passt, werden ebenfalls von der Prüfung ausgeschlossen. 2) DIN EN 149
Filtereigenschaften von FFP-Masken (http://wegleitung.ekas.ch/uebersichtwegleitung.aspx?wkapitel=337.9)
Richtiges Handling von FFP Masken http://www.sapros.ch/images/supplier/220/pdf/66113_d.pdf
Individuelle Tests für Gesichtsmasken Praktische Prüfung der von Ihnen mitgebrachten Masken zur Veranschaulichung.