Ersatzneubau Strombrückenzug. Ergebnisbericht Faunistische Sonderuntersuchung Fische und Wassermollusken

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Transkript:

Projekt: Ersatzneubau Strombrückenzug Ergebnisbericht Faunistische Sonderuntersuchung Fische und Wassermollusken Naturschutzinstitut Region Leipzig e.v. Januar 2014, ergänzt Juni 2015

Titel: Auftraggeber: Ergebnisbericht Faunistische Sonderuntersuchung Fische und Wassermollusken Landeshauptstadt Magdeburg Tiefbauamt An der Steinkuhle 6 39128 Magdeburg Auftragnehmer: Büro Karsten Obst Landschafts- und Freiraumplanung Leipziger Straße 90-92 06108 Halle (Saale) Tel.: 0345 / 290 77 87 Fax: 0345 / 290 77 88 Mail: info@buero-obst.de Naturschutzinstitut Region Leipzig e. V. Bertolt-Brecht-Straße 04347 Leipzig Tel.: 0341 / 23486080 Fax: 0341 / 23486081 Mail: nsi_leipzig@t-online.de Bearbeiter: Hochschul-Ing. Thomas Krönert Ort, Datum: Halle, Januar 2014, ergänzt Juni 2015

Inhaltsverzeichnis Seite 1.0 Vorbemerkungen und Anlass des Vorhabens 3 2.0 Aufgabenstellung und Methodik 4 2.1 Fische 4 2.2 Wassermollusken 4 3.0 Erfassungsergebnisse 6 3.1 Erfassungsergebnisse Fische 6 3.2 Erfassungsergebnisse Wassermollusken 11 4.0 Naturschutzfachliche Bewertung 13 4.1 Fische 13 4.2 Wassermollusken 14 5.0 Literaturverzeichnis 16 Anlagen: Plan 1: Ergebnisse der Wassermolluskenkartierung 2

Ersatzneubau Strombrückenzug 1.0 Vorbemerkungen und Anlass des Vorhabens Die der Landeshauptstadt Magdeburg plant den Ersatzneubau Strombrückenzug. Im Rahmen der Vorhabensplanung sind verschiedene faunistische Sonderuntersuchungen durchzuführen. Seitens des Umweltamtes Magdeburg bestand die Forderung die erhobenen Daten aus dem Jahr 2011 für einzelne Arten/ Artengruppen nochmals zu überprüfen bzw. zu ergänzen. Im vorliegenden Gutachten werden die Ergebnisse der faunistischen Sonderuntersuchungen zu den Artengruppen Fische und Wassermollusken vorgelegt. Abb. 1: Übersichtslageplan mit den Grenzen des Untersuchungsgebietes Im vorliegenden Gutachten werden die Ergebnisse der faunistischen Sonderuntersuchungen zu den Artengruppen Fische und Wassermollusken aufgeführt. Abb. 2: Blickachse vom Zollhafen, dem südwestlichsten Teil der Zollelbe, in Richtung Nordnordost 3

Abb. 3: Der untersuchte Bereich der Alten Elbe weist in Teilen noch Merkmale einer natürlichen Flussmorphologie, wie unverbaute Kiesufer, auf. 2.0 Aufgabenstellung und Methodik 2.1 Fische Für die Feststellung der im Untersuchungsgebiet vorkommenden Fische war ein zweistufiges Verfahren vorgesehen. In der ersten Stufe war eine Datenrecherche bei allen verfügbaren Quellen (Anglerverband/verbände; Fischereibehörde, Landesverwaltungsamt) vorzunehmen. Die Anfragen bei den abzufragenden Institutionen hat das Büro Obst übernommen. Nach Vorlage aller Daten war durch das NSI zu prüfen, ob die Datenmenge und qualität für Aussagen zum Fischbestand im Untersuchungsgebiet ausreichend ist. Dies war im Ergebnis der Datenrecherche der Fall. Hätte dies nicht zugetroffen, war als Stufe 2 eine Elektrobefischung der betroffenen Gewässer vorgesehen 2.2 Wassermollusken Die vorliegende Erfassung folgte der Methodik von GLÖER & MEIER-BROOK (1998). Entsprechend der Aufgabenstellung wurden an den Gewässern Zollelbe und Alte Elbe das Vorkommen von Süßwassermollusken der drei Klassen/Unterklassen Prosobranchia (Vorderkiemer), Pulmonata (Lungenschnecken) und Bivalvia (Süßwassermuscheln) untersucht. Um das Artenspektrum dieser Artengruppe möglichst vollständig zu erfassen, sollten jeweils stromauf und stromab der Zollbrücke und der Anna-Ebert-Brücke am westlichen und östlichen Ufer Probestellen beprobt werden. Somit waren für jede Brücke bzw. die überspannten Gewässer jeweils 4 Probestellen vorgesehen. Diese Vorgabe ließ sich für das nordöstliche Ufer der Zollelbe innerhalb des Untersuchungsgebietes nicht realisieren, da der Gesamtbereich des Ufers hier durch eine Hochwasserschutzmauer nicht betretbar ist. Die vorgesehene Probestelle wurde an das Ostufer südlich der Brücke verlagert (siehe Plan Wassermollusken). In jedem der Gewässer wurden zwei Erfassungen in den Monaten Mai und August durchgeführt, um unter Berücksichtigung der Phänologie der einzelnen Arten das vorhandene Artenspektrum möglichst vollständig zu erfassen. Dabei wurden die Wassermollusken durch Keschern mit einem Metallsieb und stabilen Kleinkeschern, die Untersuchung von Gewässerbodenproben sowie das Abstreifen und Ablesen von Wasserpflanzen und Totholz aufgenommen. Zusätzlich wurden die Uferzonen nach Gehäusen abgesucht. Großmuscheln wurden durch eine ufernahe optische Suche und das Durchrechen der Uferbereiche mit einer Harke gesucht. 4

Abb. 4: Untersuchung eines Totholzastes auf anhaftende Wasserschnecken im Bereich des Zollhafens Die Determination der Arten erfolgte, mit Ausnahme der Gattung Stagnicola, anhand der Gehäuse mit den Bestimmungsschlüsseln von GLÖER & MEIER-BROOK (1998) sowie BÄHRMANN (1995). Hierzu ist anzumerken, dass sich für Malakologen im deutschsprachigen Raum ab ca. dem Jahr 2000 die Erkenntnis entwickelte, dass die Determination der Gattungen Stagnicola durch Präparation (Sezierung unter dem Mikroskop) vorgenommen werden sollte, da diese Gattung nur mit dieser Methode gesichert bis zur Art determiniert werden kann. Selbst die in der Fachliteratur noch enthaltene Angabe, dass sehr große Stagnicola- Gehäuse gesichert der Art Stagnicola corvus zugeordnet werden können, hat sich in der Praxis als falsch erwiesen. Die Determination der vorgefundenen Stagnicola-Arten wurde durch Frau Dipl.-Biol. K. Schniebs, Sektionsleiterin Malakologie, Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden, geprüft, welcher an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt werden soll. Bei nur zwei Erfassungen im Jahr besteht die Möglichkeit, dass unauffällige Kleinarten o- der Arten mit einer kürzeren Zeit des Auftretens von Alttieren nicht erfasst worden sind. Durch die Sammelmethodik ist bedingt, dass in der Gewässermitte bzw. in größerer Gewässertiefe lebende Arten nicht nachgewiesen werden können. Das Wetter an den Untersuchungstagen war für die Erfassung jeweils gut geeignet. Als Faktoren für die jährlich unterschiedliche Besiedlung von Gewässern mit Wassermollusken sind zu nennen: Absterben eines Teiles der Arten im Winter (Eisdecke, Durchfrieren des Gewässers) Absterben eines Teiles oder aller Arten bei Austrocknung des Gewässers Absterben eines Teiles oder aller Arten nach dem Eintrag gewässerbelastender Stoffe Absterben eines Teiles oder aller Arten nach übermäßigem Eintrag von Nährstoffen (Eutrophierung) und anschließendem ökologischem Umkippen Eintrag von Arten durch Wasservögel Eintrag von Arten durch Angler oder Aquarianer Eintrag von Arten in Überschwemmungsperioden bzw. durch Wasserschluß mit angrenzenden Gewässern bei Starkniederschlägen (wo zutreffend) Bei Massenauftreten von Lymnaea stagnalis in kleineren Gewässern Verdrängung der meisten weiteren Arten durch Nahrungskonkurrenz (GLÖER & MEIER-BROOK 1998) Einfluss von Prädatoren (u.a. Raubfische, Wasservögel) Aus den o.g. Gründen ist das jährliche Auftreten und Verschwinden von Wassermollusken sowie deren Populationsdichte stark von natürlichen oder anthropogen bedingten Faktoren abhängig. 5

3.0 Erfassungsergebnisse 3.1 Erfassungsergebnisse Fische Von den angefragten Behörden und Angelverbänden 1 wurden folgende Angaben übergeben: Tabelle 1: übergebenen Daten zu Fischvorkommen im Bereich der Elbe bei Magdeburg Datenquelle Landesbetrieb für Hochwasser-schutz und Wasserwirtschaft Sachsen- Anhalt / Gewässerkundl. Landesdienst Beprob. zeitraum 21.09.05-22.09.05 Beprobungsabschnitt Alte Elbe Magdeburg (Craucauer Wehr bis 2000m unterhalb) Nachweismethodik Elektrobefischung nachgewiesene Arten (+Anzahl) Aal (2), Aland (82), Barbe (2), Bitterling (0), Brachse (135), Döbel (61), Dreistachl. Stichl. (0), Flussbarsch (154), Gründling (327), Güster (210), Hasel (11), Hecht (19), Karpfen (0), Kaulbarsch (45), Plötze (78), Quappe (2), Rapfen (31), Rotfeder (11), Schleie (1), Steinbeißer (11), Ukelei (160), Weißflossengründling (50), Wels (0), Zander (0), Zope (16), Zwergwels (0), Häufigkeit nach Kategorien (bei fehlender Anzahl) - Büro für Gewässerökolo-gie und Fischerei-biologie Dr. Ebel (BGF) Landesverwaltungsamt (Teil 1) - Magdeburger Anglerverein e.v. (Heiko Brümmer) Elbe Magdeburg (bereich Domfelsen sowie Ober und Unterseite Domfelsen Alte Elbe Magdeburg (Unterhalb Straßenbrücke B1) August 2011 Elektrobefischung Die Daten dieser Erfassung (Domfelsen) wurden nicht übernommen, da der untersuchte Abschnitt nicht im Untersuchungsgebiet für das vorliegende Gutachten liegt Bachneunauge (0), Flussneunauge (0), Meerneunauge (0), Stör (0), Maifisch (0), Lachs (0), Meerforelle (0), Bachforelle (0), Regenbogenforelle (0), Bachsaibling (0), Äsche (0), Stint (0), Hecht (10), Plötze (295), Moderlieschen (0), Hasel (10), Döbel (65), Aland (0), Elritze (0), Rotfeder (60), Rapfen (27), Schleie (19), Nase (2), Gründling (423), Stromgründling (0), Barbe (2), Ukelei (172), Güster (35), Blei (84), Zope (0), Zährte (0), Bitterling (0), Karausche (0), Giebel (1), Karpfen (0), Schmerle (0), Steinbeißer (318), Schlammpeitzger (0), Wels (0), Zwergwels (0), Aal 1 Der Magdeburger Angelverein nach mit Schreiben von 07.04.2013 aus vereinsrechtlichen Gründen Abstand von einer Übergabe von Daten und verwies auf die zuständigen Behörden. 6

Datenquelle - WRRL Befischung LHW Beprob. zeitraum Alte Elbe 11.09. 2009 26-27.06. 2008 Beprobungsabschnitt Nachweismethodik Elektrobefischung - Dr. Zupke Alte Elbe Magdeburg Elektrobefischung nachgewiesene Arten (+Anzahl) (0), Quappe (5), Barsch (219), Kaulbarsch (26), Zander (14), Groppe (0), Dreistachl. Stichl. (8), Neunstachl. Stichl (0), Silberkarpfen (0), Marmorkarpfen (0), Graskarpfen (0), Blaubandbärbling (0), Sonnenbarsch (0), Edelkrebs (0), Glizischer Krebs (0), Kamberkrebs (0) Aal (1), Aland (0), Äsche (0), Atlantischer Lachs (0), Atlantischer Stör (0), Bachforelle (0), Bachneunauge (0), Bachsaibling (0), Barbe (0), Barsch (1312), Bitterling (0), Blaubandbärbling (0), Brachde (98), Döbel (379), Donausteinbeißer (0), Dreistachl. Stichl. (Binnenform) (0), Dreistachl. Stichl. (Wanderform) (0), Elritze (0), Finte (0), Flunder (0), Flussneunauge (0), Frauennerfling (0), Giebel (0), Goldsteinbeißer (0), Groppe (0), Gründling (89), Güster (194), Hasel (120), Hecht (57), Huchen (0), Karausche (0), Karpfen (0), Kaulbarsch (20), Maifisch (0), Mairenke (0), Meerforelle (0), Meerneunauge (0), Moderlieschen (0), Nase (0), Nordseeschnäpel (0), Ostseeschnäpel (0), Perlfisch (0), Quappe (0), Rapfen (0), Regenbogenforelle (0), Rotauge (189), Rotfeder (76), Schlammpeitzger (0), Schleie (0), Schmerle (0), Schneider (0), Schrätzer (0), Seeforelle (0), Sonnenbarsch (0), Steinbeißer (109), Steingressling (0), Stint (Binnenform) (0), Stint (Wanderform) (0), Streber (0), Strömer (0), Ukelei (0), Ukr. Bachneunauge (0), Weißflossengründling (0), Wels (0), Zährte (0), Zander (0), Ziege (0), Zingel (0), Zobel (0), Zope (0), Zwergstichling (0), Zwergwelsarten (0) Angaben erfolgen in Häufigkeitsklassen: Bachneunauge (0), Flussneunauge (0), Meerneunauge (0), Stör (0), Finte (0), Maifisch (0), Lachs (0), Meerforelle (0), Bachforelle (0), Regenbogenforelle (0), Bachsaibling (0), Äsche (0), Stint (0), Hecht (2), Plötze (4), Moderlieschen (0), Hasel (2), Döbel (3), Aland (4), Elritze (0), Rotfeder (2), Rapfen (2), Schleie (0), Nase (0), Gründling (4), Barbe (2), Ukelei (3), Schneider (0), Güster (3), Brasse (3), Zope (2), Zährte (0), Bitterling (0), Karausche (2), Giebel (0), Karpfen (0), Schmerle (0), Schlammpeitzger (0), Steinbeißer (3), Wels (0), Zwergwels (0), Aal (0), Quappe (2), Flussbarsch (4), Zander (2), Kaulbarsch (2), Koppe (0), Dreistachl. Stichl (0), Neunstachl. Stichl (0), Sil- Häufigkeit nach Kategorien (bei fehlender Anzahl) Vorkommen und Häufigkeit 0 = unbekannt 1 = verschollen 2 = selten 3 = regelmäßig 4 = häufig 7

Datenquelle - Magdeburger Anglerverein e.v. Alte Elbe von Wasserfall bis Einmündung Beprob. zeitraum 31.10. 8.11. 2007 Beprobungsabschnitt Nachweismethodik Elektrobefi-schung nachgewiesene Arten (+Anzahl) berkarpfen (0) Marmorkarpfen (0), Sonnenbarsch (0), Graskarpfen (0), Edelkrebs (0), Sumpfkrebs (0), Amerik. Flusskrebs (0), Wollhandkrabbe (3) Angaben erfolgen in Häufigkeitsklassen: Bachneunauge (0), Flussneunauge (0), Meerneunauge (0), Stör (0), Finte (0), Maifisch (0), Lachs (0), Meerforelle (0), Bachforelle (0), Regenbogenforelle (0), Bachsaibling (0), Äsche (0), Stint (0), Hecht (4), Plötze (3), Moderlieschen (0), Hasel (0), Döbel (3), Aland (3), Elritze (0), Rotfeder (2), Rapfen (4), Schleie (3), Nase (0), Gründling (4), Barbe (0), Ukelei (4), Schneider (0), Güster (4), Brasse (4), Zope (0), Zährte (0), Bitterling (0), Karausche (0), Giebel (0), Karpfen (0), Schmerle (0), Schlammpeitzger (0), Steinbeißer (0), Wels (0), Zwergwels (0), Aal (3), Quappe (3), Flussbarsch (4), Zander (3), Kaulbarsch (2), Koppe (0), Dreistachl. Stichl (3), Neunstachl. Stichl (0), Silberkarpfen (0) Marmorkarpfen (0), Sonnenbarsch (0), Graskarpfen (0), Edelkrebs (0), Sumpfkrebs (0), Amerik. Flusskrebs (0) Häufigkeit nach Kategorien (bei fehlender Anzahl) Vorkommen und Häufigkeit 0 = unbekannt 1 = verschollen 2 = selten 3 = regelmäßig 4 = häufig - Magdeburger Anglerverein e.v. Landesverwaltungsamt (Teil2) - Fangteam AV MD Zollelbe 20.11.07-29.11.07 22.10.200 2 Alte Elbe Magdeburg Elektrofischerei Angaben erfolgen in Häufigkeitsklassen: Bachneunauge (0), Flussneunauge (0), Meerneunauge (0), Stör (0), Finte (0), Maifisch (0), Lachs (0), Meerforelle (0), Bachforelle (0), Regenbogenforelle (0), Bachsaibling (0), Äsche (0), Stint (0), Hecht (4), Plötze (3), Moderlieschen (0), Hasel (0), Döbel (3), Aland (3), Elritze (0), Rotfeder (2), Rapfen (4), Schleie (3), Nase (0), Gründling (3), Barbe (2), Ukelei (4), Schneider (0), Güster (4), Brasse (4), Zope (3), Zährte (0), Bitterling (0), Karausche (0), Giebel (0), Karpfen (0), Schmerle (0), Schlammpeitzger (0), Steinbeißer (0), Wels (0), Zwergwels (0), Aal (0), Quappe (0), Flussbarsch (3), Zander (4), Kaulbarsch (0), Koppe (0), Dreistachl. Stichl (0), Neunstachl. Stichl (0), Silberkarpfen (0) Marmorkarpfen (0), Sonnenbarsch (0), Graskarpfen (0), Edelkrebs (0), Sumpfkrebs (0), Amerik. Flusskrebs (0) Aal (2), Aland (3), Barsch (25), Brassen (143), Döbel (22), Giebel (3), Gründling (1), Güster (1), Hecht (15), Schuppenkarpfen (1), Karausche (1), Kaulbarsch (3), Marmorkarpfen (1), Plötze (39), Rapfen (10), Ukelei (32), Zander (15) Vorkommen und Häufigkeit 0 = unbekannt 1 = verschollen 2 = selten 3 = regelmäßig 4 = häufig 8

Datenquelle Landesverwaltungsamt (Teil 3) - Uni Hamburg Landesverwaltungsamt (Teil 4) - Fangteam AV MD Beprobungsabschnitt Alte Elbe Magdeburg (unterhalb Wasserfall Bereich Stromkilometer 322,8) Beprob. zeitraum Alte Elbe Magdeburg 1997-2000 12.10. 2001 Nachweismethodik Befischungen mit verschiedenen Fangmethoden Elektrofischerei nachgewiesene Arten (+Anzahl) Angaben erfolgen in Häufigkeitsklassen: Bachneunauge (0), Flussneunauge (2), Meerneunauge (0), Stör (0), Finte (0), Maifisch (0), Lachs (0), Meerforelle (0), Bachforelle (0), Regenbogenforelle (0), Bachsaibling (0), Äsche (0), Stint (0), Hecht (2), Plötze (3), Moderließchen (0), Hasel (2), Döbel (3), Aland (3), Elritze (0), Rotfeder (2), Rapfen (3), Schleie (2), Nase (0), Gründling (2), Barbe (2), Ukelei (2), Schneider (0), Güster (4), Brassen (4), Zope (3), Zährte (0), Bitterling (2), Karausche, (2) Giebel (2), Karpfen (2), Schmerle (2), Schlammpeizger (0), Steineißer (2), Wels (0), Zwergwels (2), Aal (2), Quappe (2), Flussbarsch (3), Zander (2), Kaulbarsch (2), Koppe (0), Dreistachl. Stichl (0), Neunstachl. Stichl (0), Silberkarpfen (0), Marmorkarpfen (0), Sonnenbarsch (0), Graskarpfen (0), Weißflossengründling (2), Edelkrebs (0), Sumpfkrebs (0), Amerik. Flusskrebs (0) Aal (20), Aland (14), Barsch (86), Brassen (38), Döbel (65), Giebel (1), Gründling (6), Güster (13), Hecht (80), Hasel (2), Kaulbarsch (13), Plötze (129), Quappe (13), Rotfeder (5), Schleie (2), Steinbeißer (1), Ukeilei (7), Weißflossengründling (1) Häufigkeit nach Kategorien (bei fehlender Anzahl) Vorkommen und Häufigkeit 0 = unbekannt 1 = verschollen 2 = selten 3 = regelmäßig 4 = häufig - Bergemann (AV MD) Alte Elbe Magdeburg (unterhalb Wasserfall Bereich Stromkilometer 322,8) 03.05.200 1 Elektrofischerei Flussneunauge (1) 9

Tabelle 2: Zusammenfassung der übergebenen Daten zu Fischvorkommen für die Zollelbe nachgewiesene Arten Häufigkeit Kategorie 2 Aland regelmäßig Barbe selten Brasse häufig Döbel regelmäßig Flussbarsch regelmäßig Gründling regelmäßig Güster häufig Hecht häufig Plötze regelmäßig Rapfen häufig Rotfeder selten Schleie regelmäßig Ukelei häufig Zander häufig Zope regelmäßig Artenzahl 15 nach Tabelle 3: Zusammenfassung der übergebenen Daten zu Fischvorkommen für die Alte Elbe nachgewiesene Arten Anzahl Aal 20 Aland 82 Barbe 2 Barsch 1.312 Brachse 143 Döbel 379 Dreist. Stichl. 8 Flussbarsch 154 Flussneunauge 1 Giebel 1 Gründling 423 Güster 210 Hasel 120 Hecht 80 Karausche 1 Kaulbarsch 45 Marmorkarpfen 1 Nase 2 Plötze 295 Quappe 13 Rapfen 31 Rotauge 189 Rotfeder 76 Häufigkeit nach Kategorie (wo nur diese Daten vorhanden) 2 Für die Zollelbe wurden nur Daten mit Häufigkeitskategorien übergeben 10

nachgewiesene Ar- Anzahl ten Schleie 19 Schuppenkarpfen 1 Steinbeißer 318 Ukelei 160 Weißflossengründling 50 Wollhandkrabbe Zander 15 Zope 16 Zwergwels Häufigkeit nach Kategorie (wo nur diese Daten vorhanden) regelmäßig selten Artenzahl 32 3.2 Erfassungsergebnisse Wassermollusken Für die Wassermollusken ist es fachlich üblich, die Ergebnisse der Probestellen für abgrenzbare Gewässer zusammenzufassen, da die nachgewiesenen Arten im Regelfall im gesamten Gewässer vorkommen. In den genannten Gewässern wurden folgende Arten festgestellt: Abb. 5: Blickachse von der südwestlichen Probestelle der Anna-Ebert-Brücke in Richtung Nord Tab. 4: Wassermollusken der Untersuchungsgewässer Gewässer Art, deutscher Name Wiss. Name Gem. Schnauzenschnecke Bithynia tentaculata Zollelbe Alte Elbe Ohr-Schlammschnecke Eiförmige Schlammschnecke Radix auricularia Radix balthica (ovata) Spitzhorn Lymnaea stagnalis Kleine Sumpfschnecke Lymnea (Galba) truncatula (O.F. MÜLLER, 1774) 11

Gewässer Art, deutscher Name Wiss. Name Spitze Blasenschnecke Physella (Haitia) acuta (DRAPARNAUD, 1805) Zollelbe Alte Elbe Blasen- Amerikanische schnecke Physella heterostropha (SAY, 1817) Spitze Sumpfdeckelschnecke Viviparus contectus (MILLET, 1813) Riementellerschnecke Bathyomphalus contortus Gemeine Sumpfschnecke Stagnicola palustris (MÜLLER, 1774) Weißes Posthörnchen Gyraulus albus (O. F. MÜLLER, 1774) Gem. Teichmuschel Malermuschel Anodonta anatina Unio pictorum Wandermuschel Dreissena polymorpha (PALLAS, 1771) Gem. Kugelmuschel Sphaerium corneum Schiefe Erbsenmuschel Asiatiche Körbchenmuschel Pisidium subtrunctatum (MALM, 1855) Corbicula fluminea (O. F. MÜLLER, 1774) Artenanzahl je Gewässer 15 7 12

4.0 Naturschutzfachliche Bewertung 4.1 Fische Bei der Erfassung der Fische sowie der Rundmäuler bzw. Neunaugen wurde im Bereich der Alten Elbe eine gemäß BNatSchG (2013) / BArtSchV (2009) besonders geschützte Art nachgewiesen. Dies ist das Flussneunauge (Lampetra fluviatilis), welches auch im Anhang II der FFH-RL aufgeführt ist. Im Anhang II der FFH-RL sind gleichfalls der Rapfen (Aspius aspius) und der Weißflossengründling (Gobio albipinnatus) gelistet, wobei dies naturschutzrechtlich im vorliegenden Fall keine weiteren Konsequenzen hat. Die folgende Tabelle zeigt die in den Roten Listen von Deutschland und Sachsen-Anhalt geführten Arten. Tab. 5: Verzeichnis der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen gefährdeten Fische und Rundmäuler bzw. Neunaugen entsprechend den Roten Listen von Deutschland (J. Freyhof 2009) und Sachsen-Anhalt (B. Kammerad, O. Wüstemann u. U. Zuppke, 2004). Art Status in Deutschland Status in Sachsen-Anhalt Aal 3 Barbe 2 Flussneunauge 3 1 Karausche 2 3 Nase V 1 Quappe V 2 Rapfen 2 Steinbeißer 2 Weißflossengründling Zope V 3 Gefährdungsgrade: 1 vom Aussterben bedroht, 2 stark gefährdet, 3 gefährdet, V Vorwarnliste, G - Gefährdung unbekannten Ausmaßes, D Datenlage defizitär Als zusammenfassende Bewertung kann angegeben werden, dass in Hinsicht der vorhandenen Artenzahl die Zollelbe eine lokale und die Alte Elbe eine überregionale Bedeutung für die Artengruppe der Fische und Rundmäuler/Neunaugen besitzt. In der Alten Elbe wurden 10 in der Roten Liste Sachsen-Anhalts aufgeführten Arten nachgewiesen (2x vom Aussterben bedroht, 4x stark gefährdet 3x gefährdet, 1 x Datenlage defizitär) und in der Zollelbe 3 in dieser Liste aufgeführte Arten (2x stark gefährdet, 1x gefährdet). Für die Art Flussneunauge sind für die geplanten Baumaßnahmen zumindest Vermeidungsmaßnahmen vorzusehen, um die Forderungen der 44 u. 45 BNatSchG umzusetzen. D 13

4.2 Wassermollusken Naturschutzfachliche Bewertung In Auswertung der zwei Beprobungen kann im Vergleich zu vergleichbaren Gewässertypen die Zollelbe als artenreich, die Alte Elbe als mäßig artenreich bewertet werden. Bei der Wassermolluskenerfassung wurden zwei gemäß BNatSchG (2013) / BArtSchV (2009) geschützten Arten gefunden. Dies sind die Gem. Teichmuschel und die Malermuschel. Die folgende Tabelle zeigt die in den Roten Listen von Deutschland und Sachsen-Anhalt geführten Arten. Tab. 6: Verzeichnis der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen gefährdeten Wassermollusken entsprechend den Roten Listen von Deutschland (Jungbluth & v. Knorre Febr. 2010) und Sachsen-Anhalt (G. Körnig et. al., Februar 2004). Art Status in Deutschland Status in Sachsen-Anhalt Radix auricularia Ohr-Schlammschnecke Spitze Sumpfdeckelschnecke Viviparus contectus (MILLET, 1813) G - 3 - Gem. Teichmuschel Anodonta anatina Malermuschel Unio pictorum V - V - Gefährdungsgrade: 1 vom Aussterben bedroht, 2 stark gefährdet, 3 gefährdet, V Vorwarnliste, G - Gefährdung unbekannten Ausmaßes Als zusammenfassende Bewertung kann angegeben werden, dass aus Hinsicht der vorhandenen Artenzahl die Zollelbe eine regionale und die Alte Elbe eine lokale Bedeutung für die Artengruppe der Wassermollusken besitzt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass einige der festgestellten Arten nicht heimische Arten (Neobiota) sind. In der Zollelbe wurden 4 in der Roten Liste Deutschlands aufgeführten Arten nachgewiesen (1x Gefährdung unbekannten Ausmaßes, 1x gefährdet, 2x Vorwarnliste) und in der Alten Elbe 2 in dieser Liste aufgeführte Arten (2x Vorwarnliste). 14

Abb. 6: Blickachse von der Zollbrücke in Richtung des Winterhafens (links im Bild) und des Zollhafens Th. Krönert Anlage: Plan 1, Ergebnisse der Wassermolluskenkartierung 15

6.0 Literaturverzeichnis BÄHRMANN, R. (Hrsg., 1995): Bestimmung wirbelloser Tiere. Gustav Fischer Verlag, Jena, Stuttgart. FREYHOF, J. (2009): Rote Liste der im Süßwasser reproduzierenden Neunaugen und Fische (Cyclostomata und Pisces), in: Rote Liste gefährdeter Pflanzen, Tiere und Pilze Deutschlands, Bd. 1 (Wirbeltiere), Reihe Naturschutz und Biologische Vielfalt (Heft 70 (1), Bundesamt für Naturschutz [Hrsg.]; (2009) GLÖER, P. U. UND C. MEIER-BROOK (1998): Süsswassermollusken, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Hamburg. JUNGBLUTH & V. KNORRE (2010): Rote Liste und Gesamtartenliste der Binnenmollusken Deutschlands, in: Rote Liste gefährdeter Pflanzen, Tiere und Pilze Deutschlands, Bd. 3 (Wirbellose Tiere), Reihe Naturschutz und Biologische Vielfalt (Heft 70 (3), Bundesamt für Naturschutz [Hrsg.]; (2011) KAMMERAD, B., WÜSTEMANN, O. U. ZUPPKE, U. (2004): Rote Liste der Fische und Rundmäuler (Pisces und Cyclostomata) des Landes Sachsen-Anhalt, in: Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, [Hrsg.]; Nr. 39 (2004) KÖRNIG et. al (2004): Rote Liste der Weichtiere (Mollusca) des Landes Sachsen-Anhalt, in: Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, [Hrsg.]; Nr. 39 (2004) Rechtsgrundlagen: BArtSchV (2009): Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung BArtSchV) vom 16. Februar 2005. (BGBl. I S. 258, 896), in der aktuellen Fassung BNatSchG (2013): Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundes-Naturschutzgesetz) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 2 Abs. 24 des Gesetzes vom 06.06.2013 (BGBl. I S. 1482), 2998). FLORA-FAUNA-HABITAT-RICHTLINIE (2006): RICHTLINIE 2006/105/EG DES RATES vom 20. November 2006 zur Anpassung der Richtlinien 73/239/EWG, 74/557/EWG und 2002/83/EG Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt in der Fassung vom 10.12.2010, Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg 16

eu ter -A lle e Ne ue St r om br üc L EL t-r ke Z OL Er ns BE ± Zollb rück e Ann a-e b ert-b r üc k e Zo ll h af en EL BE e Brückstraß t in W Gemeine Schnauzenschnecke Ohrschlammschnecke Eiförmige Schlammschnecke Spitzhorn Spitze Blasenschnecke Amerikanische Blasenschnecke Spitze Sumpfdeckelschnecke Riementellerschnecke Gemeine Sumpfschnecke Weißes Posthörnchen Gemeine Teichmuschel Malermuschel Wandermuschel Schiefe Erbsenmuschel Asiatische Körbchenmuschel Ersatzneubau Strombrückenzug Artnachweise Wassermollusken für die Probestellen Alte Elbe Gemeine Schnauzenschnecke Kleine Sumpfschnecke Gemeine Sumpfschnecke Gemeine Teichmuschel Malermuschel Gemeine Kugelmuschel Asiatische Körbchenmuschel Legende Untersuchungsgebietsgrenze Probestelle Stand: Januar 2014 Faunistische Erfassungen 2013 Ergebnisse der Wassermolluskenkartierung en LBE E E T AL Artnachweise Wassermollusken für die Probestellen Zollelbe, Zoll- und Winterhafen e af rh 0 50 100 Maßstab: 1:5.000 200 Meter Kartengrundlage mit Genehmigung von Google Earth Lizenz-Nr. DE23814302784 Im Untersuchungsgebiet nachgewiesene Arten (Gesamtartenliste): Gemeine Schnauzenschnecke Gemeine Sumpfschnecke Ohrschlammschnecke Weißes Posthörnchen Gemeine Teichmuschel Eiförmige Schlammschnecke Spitzhorn Malermuschel Kleine Sumpfschnecke Wandermuschel Spitze Blasenschnecke Gemeine Kugelmuschel Schiefe Erbsenmuschel Amerikanische Blasenschnecke Spitze Sumpfdeckelschnecke Asiatische Körbchenmuschel Riementellerschnecke Auftragnehmer: BÜRO KARSTEN OBST Landschafts- und Freiraumplanung Leipziger Str. 90-92, 06108 Halle (Saale) Tel: 0345-290 7787 Fax: 0345-290 7788 E-Mail: info@buero-obst.de AG Naturschutzinstitut Region Leipzig e.v. Bertolt-Brecht-Straße 9, 04347 Leipzig Tel.: 0341/23486080 Fax: 0341/23486081 E-Mail: nsi_leipzig@t-online.de