40 Jahre erster bemannter Weltraumflug

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GU\dbQe]VQSdc!"! $ -DKUHEHPDQQWH5DXPIDKUW-DKUHEHPDQQWH5DXPIDKUW 40 Jahre erster bemannter Weltraumflug Vor 40 Jahren, am 12. April 1961, um 9:07 Uhr Moskauer Zeit, startete Juri Alexeyewich Gagarin mit Wostok 1 zum ersten bemannten Weltraumflug. Damit flog erstmals ein Mensch in den Weltraum und die sowjetische Raumfahrt hatte auch diesmal das Rennen gewonnen, wie auch mit dem ersten Satelliten im Weltall, Sputnik 1. Juri A. Gagarin wurde am 9. März 1934 in Klushino, einer Kleinstadt 160 km westlich von Moskau geboren. Während seiner Schulzeit war sein größter Traum, Pilot zu werden. Sein Wunsch erfüllte sich schließlich und 1955 führte er seinen ersten Soloflug durch. 1959 begann für Juri A. Gagarin und 19 weiteren Personen die Kosmonautenausbildung. Einige dieser Kosmonautenanwärter führten aber nie einen Schnittzeichnung der Startrakete mit der Wostok 1 Kapsel. Skizze: Christine Noestler bemannten Flug durch. Im Frühjahr 1959 lagen die Konstruktionszeichnungen des Raumschiffs vor, im Sommer war die Technologie ausgearbeitet, und im Herbst begann die Montage der ersten Wostok. In den folgenden Monaten erfolgten verschiedene Systemtests und am 15. Mai 1960 erfolgte der Start des ersten unbemannten Prototyps Wostok-A. Der Start verlief wie geplant, der Flug verlief völlig normal, bis zum 64. Erdumlauf. Vom Boden kam das Signal zum Einschalten des Bremstriebwerks und zur Trennung von Rückkehr- und Geräteteil. Doch anstatt auf die berechnete Abstiegsbahn zu gelangen, stieg das Raumschiff auf eine höhere Umlaufbahn. Das Orientierungssystem, das für die exakte Missionsdaten: Juri Alexeyewich Gagarin Start: 12. April 1961, 9:07 Uhr Moskauer Zeit Besatzung: Juri A. Gagarin Nutzlast: Wostok 1 Missionsdauer: 108 Minuten Bahndaten: Apogäum (Erdfernster Punkt): 324 km Perigäum (Erdnächster Punkt): 179 km Inklination (Bahnneigung zum Äquator): 65 Daten der Wostok Kapsel: (aus 2 Teilen bestehend) 1.) Geräteteil: Batterien, Orientierungsraketen, Bremstriebwerk 2.) Rückkehrteil: Funk, Lebenserhaltungssystem, Instrumente und Schleudersitz

Ausrichtung der Kapsel im Augenblick der Triebwerkszündung verantwortlich ist, hatte versagt. Am 19. August 1960 erfolgte ein zweiter Versuch, mit den Hunden Bjelka und Strelka. Dieser Flug war erfolgreich. Der nächste Start einer Wostok, am 1. Dezember 1960 war wieder ein Mißerfolg, da die Rückkehrkapsel wegen eines zu steilen Wiedereintrittswinkels bei der Landung in der Erdatmosphäre verglühte. Doch die letzten beiden, für den 9. und 25. März 1961 angesetzten Testflüge über je eine Erdumkreisung mit anschließender Bergung verlaufen erfolgreich. Die am 11. Jänner 1960 ausgewählten sechs Kosmonautenanwärter sind Zeuge der Generalprobe. Die Vorbereitungen für den ersten bemannten Wostok Start beginnen am 11. April, um 5 Uhr morgens Moskauer Zeit wird die Trägerrakete mit Wostok 1 zum Startplatz am Kosmodrom Baikonur gebracht. Um halb sechs Uhr des 12. April 1961 ist für Juri Gagarin und seinem Ersatzmann German Titow die Nacht zu Ende. Eineinhalb Stunden später steht Gagarin bereits am Fuß der Rakete, die ihn als ersten Menschen in den Weltraum bringen soll. Es ist 7:10 Uhr Moskauer Zeit als Gagarin mit dem Aufzug zur fast 40 m hohen Rakete empor fährt. Knapp 2 Stunden später soll dann der Start erfolgen. Es ist 9:07 Moskauer Zeit. Die 38,4 m hohe und fast 300 t schwere dreistufige Wostok 1 hebt zum ersten bemannten Weltraumflug mit Juri A. Gagarin an Bord ab. 119 Sekunden später trennen sich die Erststufenblocks vom Zentralkörper, nach 300 Sekunden ist die zweite Stufe ausgebrannt, und in der 676 Sekunde hat das Landemanöver von Wostok 1, hier sieht man die getrennte Landung der Kapsel und des Kosmonauten, welcher vorher mittels Schleudersitz aus der Kapsel katapultiert wurde und nun auch mittels Fallschirm landet. Skizze: Christine Noestler Schnittzeichnung des Wostok 1 Raumschiffs: Skizze: Christine Noestler %

Juri Gagarin und sein Ersatzmann German Titow auf dem Weg zum Start. Foto: Archiv. erste bemannte Raumschiff den Anfang seiner Umlaufbahn erreicht. Nach einem Erdumlauf, um 10:15 Uhr Moskauer Zeit beginnt die Lageorientierung für die Rückkehr und 10 Minuten später wird das Bremstriebwerk für den Wiedereintritt gezündet. Die Landung erfolgte 108 Minuten später in der Saratov Region, 26 km südwestlich der Stadt Engels, wobei Gagarin und die Wostok 1 Kapsel getrennt am Fallschirm landeten. Ein weiterer Nachteil der Wostok Kapsel gegenüber der amerikanischen Mercury Kapsel war, daß diese im Weltraum nicht von Hand gesteuert werden konnte. Start von Wostok 1. Foto: Archiv. Juri Gagarin starb, nur 34jährig, am 27. März 1968 bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz außerhalb von Moskau, wobei Gerüchte bis heute nicht verstummen, daß der KGB damit etwas zu tun hatte. RE 40 Jahre erster bemannter amerikanischer Weltraumflug Vor 40 Jahren, am 5. Mai 1961, um 9:34 EST (15:34 MEZ) zogen dann die Amerikaner mit der sowjetischen Raumfahrt gleich. Auf einer Redstone-Rakete startete mit Alan B. Shepard, Jr. der erste amerikanische Astronaut in den Weltraum. Damit hatte die amerikanische Raumfahrtbehörde nicht einmal einen Monat später den Vorsprung des großen Rivalen eingeholt. Natürlich war dieser Flug als Suborbitalflug eigentlich nicht ganz mit dem Flug von Gagarin vergleichbar, der die Erde immerhin einmal komplett umkreiste. Der Sputnik-Schock und auch der erste bemannte Raumflug der Sowjets führte aber dann zum berühmten Ausspruch von Präsident Der Start der Redstone-Rakete (NASA). &

J.F.Kennedy, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond zu bringen. Das Ergebnis in Form des Apollo-Programmes, einer gigantischen Anstrengung der amerikanischen Volkswirtschaft, brachte dann mit Neil Amstrong wirklich den ersten Menschen zum Mond. Natürlich waren diese Erstflüge nicht in erster Linie von wissenschaftlich - technologischer Bedeutung, die politische Symbolwirkung war hier sicher wichtiger. Die Raumfahrt wäre aber heute sicher nicht so weit fortgeschritten, wenn ihr nicht die nationale Politik der großen Weltraummächte Sowjetunion und USA so große Priorität beigemessen hätte. Erst später gewannen mit den vielen Satelliten für die verschiedensten Zwecke andere Gesichtspunkte an Bedeutung. Doch auch die Internationale Raumstation ISS ist nicht in erster Linie von wissenschaftlicher oder wirtschaftlicher Bedeutung, sondern auch hier steht die politische Idee am Beginn. Im Gegensatz zu den ersten Raumflügen steht aber diesmal statt der Rivalität die gemeinsame Anstrengung im Vordergrund. Nun zurück zum ersten amerikanischen bemannten Raumflug: Schon bald nach dem Start der ersten Forschungssatelliten entstanden bei der NASA Pläne für ein bemanntes Programm. Die Firma McDonnell wurde mit der Konstruktion einer entsprechenden Kapsel beauftragt. Im konischen Teil der Kapsel befand sich die hermetisch abgeschlossene Druckkabine für den Piloten mit den Cockpit-Instrumenten zur Überwachung und Steuerung des Fluges. Darum herum waren das Lebenserhaltungs-, das Lageregelungs-, Kommunikations- und Energieversorgungssystem angeordnet. Im oberen zylindrischen Teil befand sich der Landefallschirm. Seitlich in der Kapsel war die Luke für Ein- und Ausstieg angebracht sowie ein kleines Fenster, aus dem der Pilot seine Umgebung betrachten konnte. Die Mercury-Kapsel hatte einen Durchmesser von 1,8m, eine Höhe Die Mercury-Kapsel. Grafik: NASA. Die Redstone-Rakete mit der Mercury-Kapsel. Grafik: NASA. '

von 2,7m und eine Masse von 1.450 kg. Der Pilot lag während des Fluges mit angewinkelten Beinen in einer speziell geformten Kunststoffschale und blickte auf die Instrumententafel vor sich. Nur bei einer Drehung des Kopfes konnte er aus dem Seitenfenster blicken. Während des Fluges wurde durch ein Telemetriesystem laufend 90 Parameter abgefragt, darunter auch genaue medizinische Meßwerte des Astronauten. Während des Fluges trug der Astronaut einen Raumanzug, der getrennt von der Kabinenatmosphäre mit reinem Sauerstoff versorgt wurde. Der Luftdruck betrug ca. 0,5 bar, die Kabinentemperatur ca. 31-38 C, im Raumanzug war es etwa 10 C kühler. Alan B. Shepard, Jr. Foto: NASA. Der erste bemannte Flug von Alan Shepard erfolgte dann erst nach zahlreichen unbemannten Testflügen, bei denen unter anderem auch Affen an Bord waren. Der Eigenname der Mercury-Kapsel war Freedom-7, die Mission wurde als MR-3 bezeichnet. Die für diesen Flug eingesetzte Redstone-Rakete war wie die später verwendete Atlas-Rakete aus militärischen Trägerraketen entwickelt worden. Aufgrund der geringen Leistungsfähigkeit der Redstone-Rakete konnte die Kapsel auch nicht in einen Erdorbit einschwenken, sondern kehrte nach einem parabelförmigen Flug wieder zur Erde zurück. Nach 2,6 Minuten hatte die Rakete Brennschluß, dann folgte eine etwa 5minütige Freiflugphase. In dieser Phase konnte der Pilot erste Versuche in der Schwerelosigkeit unternehmen. Danach wurden die Bremstriebwerke gezündet. Etwa 15 Minuten nach dem Start war der Flug beendet und der erste amerikanische Astronaut wurde mitsamt seiner Kapsel aus dem Meer geborgen. Im gleichen Jahr erfolgte dann noch ein Suborbitalflug durch Virgil Grissom. Die Mission MR-4 fand am 21.Juli statt, die Kapsel Liberty Bell-7 startete wieder an Bord einer Redstone-Rakete. Bei der Bergung versank die Kapsel dann im Meer, der Astronaut konnte aber gerettet werden. Diese Kapsel wurde übrigens erst vor kurzem aus dem Meer geborgen. Der erste echte amerikanische Weltraumflug inklusive Erdumkreisung fand erst im Jahre 1962 statt. John Glenn startete in der Kapsel Friendship-7 am 20. Februar 1962, erstmals an Bord einer Atlasrakete. Bei dieser Mission MR-6 umkreiste Glenn die Erde dreimal und landete nach einer Gesamtdauer von 4 Stunden und 56 Minuten sicher auf der Erde. EF, Quellen: Datenblatt von Erwin Rössler, Buch Enzykopädie Raumfahrt von Wolfgang Engelhardt, NASA-Internetseiten. Shepard wird von einem Hubschrauber nach seiner Landung im Meer geborgen. Foto: NASA. Astronaut Alan B. Shepard erhält den NASA Distinguished Service Award von Präsident John F. Kennedy, nur Tage nach seinem historischen Flug MR-3. Links von ihm seine Gattin und seine Mutter, auf der anderen Seite die anderen sechs Mercury-Astronauten im Hintergrund. Foto: NASA. (