Tarif. der Gerichtskosten in Zivilsachen. Der Staatsrat des Kantons Freiburg. beschliesst: vom 6. September 1966

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Transkript:

5. Tarif vom 6. September 966 der Gerichtskosten in Zivilsachen Der Staatsrat des Kantons Freiburg gestützt auf Artikel des Gesetzes vom. November 949 über die Gerichtsorganisation; gestützt auf Artikel 4 des Gesetzes vom 0. November 958 über die Gewerbegerichtsbarkeit; auf Antrag der Direktion des Justiz-, Gemeinde- und Pfarreiwesens, beschliesst: I. TITEL Allgemeine Bestimmungen Art. Der vorliegende Tarif setzt die Kosten fest, die dem Bürger für die durch die Gerichtsbehörden des Kantons Freiburg behandelten Zivilsachen oder für die von den Gerichtsschreibereien verlangten Leistungen auferlegt werden können. Diese Kosten umfassen: a) die Gerichtsgebühren; b) die Gebühren der Gerichtsschreibereien; c) die Auslagen, eingeschlossen die dem Staat geschuldeten und durch Spezialgesetze festgesetzten Gebühren. Die Bestimmungen des Bundesrechts oder der interkantonalen Konkordate bezüglich Tarife bleiben vorbehalten, ebenso die Bestimmungen der speziellen kantonalen Gesetzgebung.

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. Art. Die Gerichtsgebühren sind Taxen, die für die durch den Zivilrichter vorgenommenen Amtshandlungen geschuldet sind. Sieht der Tarif eine veränderliche Pauschalgebühr vor, so wird ihr Betrag durch den zuständigen Richter festgesetzt, namentlich unter Berücksichtigung des Streitwertes und der Kompliziertheit des Verfahrens. Die Gerichtsgebühren, die für Amtshandlungen vor dem Kantonsgericht, dem Bezirksgericht, der Vormundschaftskammer, dem Gewerbegericht, dem Bezirksgerichtspräsidenten und dem Präsidenten des Gewerbegerichts geschuldet sind, gehören dem Staat; dasselbe gilt für die Gebühren, welche für Verrichtungen des Friedensrichters des 4. Kreises des Saanebezirks in Freiburg und der vollamtlichen Friedensgerichtsschreiber erhoben werden. 4 Die Gebühren, die für Verrichtungen des Oberamtmanns im Bereich der fürsorgerischen Freiheitsentziehung erhoben werden, fallen ebenso wie die Gebühren der Aufsichtskommission im Bereich der fürsorgerischen Freiheitsentziehung dem Staat zu. Art. Die Gebühren der Gerichtsschreiberei sind Taxen, die für Amtshandlungen erhoben werden: a) ausserhalb eines hängigen Rechtsstreites; b) im Verlaufe des Verfahrens, aber ohne dass sie gesetzlich vorgesehen oder durch den Richter angeordnet sind. Sie werden gemäss diesem Tarif durch die Gerichtsschreiberei festgesetzt und müssen grundsätzlich unverzüglich durch denjenigen, der sie veranlasst, bezahlt werden. Letzterer kann verlangen, dass der Betrag auf dem betreffenden Aktenstück eingetragen werde. Die durch die Gerichtsschreibereien des Kantonsgerichts, der Bezirksgerichte und der Gewerbegerichte eingenommenen Gebühren gehören dem Staat. Dasselbe gilt für die durch die vollamtlichen Friedensgerichtsschreiber eingezogenen Gebühren. Art. 4 Die Auslagen umfassen sämtliche durch die Gerichtsschreiberei bezahlten Beträge, namentlich die Zeugenentschädigungen, die Expertenhonorare, die den Richtern und den Gerichtsmitarbeitern zu entrichtenden Entschädigungen für Reisen, welche durch Verfahrenshandlungen veranlasst werden, die Stempel- und

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. Einregistrierungsgebühren, welche durch die Gerichtsschreiberei vorgeschossen werden. Die Reiseentschädigungen der Richter und der Gerichtsmitarbeiter sind zu 65 Rappen pro Kilometer des kürzesten Weges zu berechnen, sofern der Berechtigte sein privates Motorfahrzeug benützt, oder nach den tatsächlichen Kosten, sofern er ein anderes Transportmittel benützt. Die Verpflegungsentschädigung der Richter und der Gerichtsmitarbeiter bei Reisen im Verlaufe eines Verfahrens beträgt Franken pro Mahlzeit. Diese Entschädigung kann nicht zu derjenigen hinzugerechnet werden, welche in Artikel 5 des Beschlusses vom 5. Dezember 977 betreffend die Festsetzung der Entschädigungen der Mitglieder der Gerichtsbehörden vorgesehen ist. Art. 5 Die Gerichtskostenliste (Gerichtsgebühren und Auslagen) wird am Ende jedes Rechtsstreites oder jedes Verfahrens festgesetzt und dem amtlichen Aktenheft beigelegt. Die in den Artikeln 9 bis vorgesehenen Gebühren werden zu gleichen Teilen unter den Parteien verteilt und ihr Konto mit dem diesbezüglichen Betrag belastet. Die Auslagen werden auf das Konto derjenigen Partei eingetragen, die sie durch ihre Begehren veranlasst hat. Wurde die Prozesshandlung gemeinsam durch beide Parteien verlangt, oder vom Richter von Amtes wegen angeordnet, so werden die Auslagen zu gleichen Teilen auf die Parteien verteilt. Art. 6 Kommt es zu einem Urteil, so wird der Gesamtbetrag der Liste (Gerichtsgebühren und Auslagen) jeder Partei im Dispositiv angeführt. In den übrigen Fällen wird die Liste durch den Präsidenten der zuständigen Behörde sowie durch den Gerichtsschreiber unterzeichnet. Sie gilt ebenfalls als vollstreckbares Urteil im Sinne von Artikel 80 des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs, sobald sie in Rechtskraft erwachsen ist. Der jeder Gerichtsbehörde angehörende Gerichtsschreiber ist mit dem Inkasso des Betrages der Liste beauftragt.

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. Art. 7 Wer den Grundsatz, die Höhe oder die Verteilung von Gebühren oder Auslagen bestreitet, kann innert dreissig Tagen seit der Zustellung der Mitteilung bezüglich Festsetzung der Liste oder der Mitteilung des Urteils eine Einsprache an die Behörde einreichen, die den verlangten Betrag festgesetzt hat. Handelt es sich um Gebühren der Gerichtsschreiberei, so beginnt die Frist mit Zustellung der Zahlungsaufforderung zu laufen. Der Beschwerdeentscheid ist innert dreissig Tagen seit der Zustellung an den Moderationshof weiterziehbar, der die Streitigkeit endgültig entscheidet. Diese Bestimmung ist nicht anwendbar auf die durch das Kantonsgericht oder durch eine seiner Abteilungen gefassten Beschlüsse. Art. 8 Der Moderationshof ist befugt, die Anwendung der im vorliegenden Tarif festgesetzten Gebühren zu überprüfen, dies unbeschadet der Befugnisse, die dem Kantonsgericht als solchem zustehen. Sie kann, so oft sie es als gegeben erachtet, die Herausgabe des Standes der Gerichtsgebühren in Zivilsachen und der entsprechenden Aktenhefte fordern. II. TITEL Kantonsgericht und Gerichtsbehörden der Bezirke I. KAPITEL Gerichtsgebühren Art. 9 Das Kantonsgericht oder eine seiner Abteilungen erhebt für jede Streitsache eine Gebühr von 00 bis 500 Franken. Der Höchstbetrag kann auf 0 000 Franken erhöht werden, wenn es sich um Streitsachen handelt, die in einziger kantonaler Instanz behandelt werden oder die besonders bedeutend sind. Art. 0 Das Bezirksgericht erhebt für jede Streitsache, die in erster Instanz oder auf dem Beschwerdeweg eingeht, eine Gebühr von 00 bis 500 Franken. 4

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. Im Falle besonderer Schwierigkeiten, oder wenn der Streitwert 50 000 Franken übersteigt, kann die oben erwähnte Gebühr bis zum Doppelten des vorgesehenen Höchstbetrages erhöht werden. Art. Die Vormundschaftskammer des Bezirkes erhebt eine Gebühr von 0 bis 750 Franken. Wenn die Billigkeit oder spezielle Umstände es verlangen, kann die Vormundschaftskammer durch begründeten Entscheid auf jede Gebühr verzichten. Art. Für den Fall, dass Gerichtskosten auferlegt werden können, setzt die Bezirksgewerbekammer oder ihr Präsident eine Gebühr von 50 bis 50 Franken fest. Bei besonderen Schwierigkeiten kann das Maximum bis aufs Doppelte erhöht werden. Art. Der Bezirksgerichtspräsident erhebt in den Angelegenheiten, die ihm in Anwendung von Artikel 9 des Gesetzes über die Gerichtsorganisation unterbreitet werden, eine Gebühr von 75 bis 4000 Franken. In den Angelegenheiten, die ihm in Anwendung von Artikel 40 des Gesetzes über die Gerichtsorganisation unterbreitet werden, erhebt der Präsident die in Artikel 0 Abs. hievor vorgesehene Gebühr. Art. 4 Bei Hinterlegung erhebt der Präsident eine Gebühr, die in Prozenten des Wertes der hinterlegten Sache berechnet wird. Bei einem Wert bis zu 6 500 Franken beträgt die Gebühr %, mindestens jedoch 0 Franken; bei mehr als 6 500 Franken Wert 0,5 %, höchstens jedoch 750 Franken. Die Gebühr wird durch denjenigen bezahlt, der die hinterlegte Sache abholt, unter Vorbehalt der Bestimmungen des Artikels 46 der Zivilprozessordnung. 5

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. II. KAPITEL Gebühren der Gerichtsschreiberei Art. 5 Die Gerichtsschreiber erheben als Gebühr einen Betrag von 5 Franken: a) pro Seite Brief, Auszug, Bestätigung, Kopie oder anderweitige Mitteilung; b) pro Auskunft, die Nachforschungen erfordert, deren Dauer eine Viertelstunde nicht überschreitet, und für jede zusätzliche Viertelstunde; c) pro Beglaubigung; d) für die Einregistrierung einer Hinterlegung. Für Photokopien wird eine Gebühr von Franken pro Kopie erhoben. Art. 6 Für Amtshandlungen bei öffentlichem Inventar, bei amtlichen Liquidationen und bei Versteigerungen werden die Gebühren entsprechend den Bestimmungen berechnet, die für analoge Verrichtungen im «Gebührentarif zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs» vorgesehen sind. III. TITEL Friedensrichter und Friedensgericht I. KAPITEL Allgemeine Bestimmungen Art. 7 Die für Sitzungen des Friedensrichters erhobenen Gebühren werden zu gleichen Teilen zwischen dem Friedensrichter und dem Gerichtsschreiber geteilt. Die für Sitzungen des Friedensgerichtes erhobenen Gebühren werden folgendermassen verteilt: dem Friedensrichter 0 % jedem Beisitzer 0 % dem Gerichtsschreiber 0 % 6

Für die nachstehenden Amtshandlungen wird erhoben: Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. Die für Amtshandlungen ausserhalb der Sitzungen erhobenen Gebühren werden wie hievor unter denjenigen verteilt, welche sie vorgenommen haben, oder gehören demjenigen, der sie allein vorgenommen hat. Art. 7 bis Für eine ausserordentliche Sitzung schuldet die Partei, die sie verlangt hat, oder, im Falle eines von Amtes wegen durchgeführten Verfahrens, die betroffene Person eine zusätzliche Gebühr von 40 Franken für eine Sitzung des Friedensrichters und von 70 Franken für eine Sitzung des Friedensgerichts. II. KAPITEL Gebühren des Friedensrichters Art. 8 Für die in der Sitzung vorgenommenen Amtshandlungen wird erhoben: A) in Zivilsachen a) für den Versöhnungsversuch, pro Sitzung 0. bis 00. b)... c)... d) für andere Anordnungen oder Entscheide 5. bis 0. e) für den Erlass eines Verbots ohne Augenschein 70. mit Augenschein 00. B) in Vormundschaftssachen a)... b) für die Anordnung vorsorglicher Massnahmen 0. bis 40. Art. 9 7

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. a)... b) für die Versiegelung oder die Wegnahme der Siegel aa) an Werktagen 0. bis 00. bb) an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und nach 0.00 Uhr 50. bis 00. c) für die Aufnahme eines Inventars beweglicher Sachen, mit Schatzung aa) bis zu 00 000 Franken jedoch mindestens 50 Franken bb) über 00 000 Franken jedoch höchstens 000 Franken ½ d) für die Aufnahme eines Inventars beweglicher Sachen, ohne Schatzung, pro halbe Stunde 0. e)... f) für die Teilnahme an der Eröffnung eines Testaments oder eines Erbvertrags, je nach der Dauer der Handlung und der Bedeutung des Nachlasses 40. bis 00. g) für die Genehmigung einer Erbbescheinigung, für den Erbenruf oder für die Suche nach einem Testament 40. bis 00. h) für die Festsetzung einer Kostenliste 5. bis 0. i) für jede andere Amtshandlung, je nach Bedeutung und Zeitaufwand 5. bis 70. III. KAPITEL Gebühren des Friedensgerichts a) in streitigen Rechtssachen Art. 0 Für die in die Zuständigkeit des Friedensgerichts fallenden Rechtssachen wird erhoben: 8

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. a) für eine Sitzung 5. bis 40. b) für ein Urteil über Vorfragen oder Prozesshandlungen 0. bis 70. c) für ein Urteil über die Hauptsache 70. bis 00. Im Falle besonderer Schwierigkeiten oder wenn der Streitwert 40 000 Franken übersteigt, kann die Gebühr der Litera c erhöht, höchstens aber verdoppelt werden. b) in nichtstreitigen Rechtssachen Art. Für jede Sitzung und für jeden Entscheid wird eine Gebühr von 0 bis 50 Franken erhoben. c) in Vormundschaftssachen Art. Es wird erhoben: a) für die Anordnung einer Vormundschaft, einer Beiratschaft oder einer Beistandschaft, für einen Antrag auf Entmündigung, für einen Entscheid in Adoptionssachen oder in Sachen des Minderjährigenschutzes 40. bis 50. a bis ) für einen Entscheid im Bereich der fürsorgerischen Freiheitsentziehung 50. bis 00. b) für die Amtsenthebung oder Entlassung eines Vormunds, Beirats oder Beistands 0. bis 70. c) für die Genehmigung von Verträgen, Vereinbarungen oder Vergleichen 0. bis 50. d) für die Aufnahme eines Inventars, mit Schatzung aa) bis zu 00 000 Franken jedoch mindestens 50 Franken bb) über 00 000 Franken 9

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. jedoch höchstens 000 Franken ½ e) für jede andere Amtshandlung, je nach Bedeutung und Zeitaufwand 5. bis 70. Art. Für die Überprüfung und die Genehmigung der Abrechnung eines Vormunds, Beirats oder Beistands wird unabhängig von der Zahl der Sitzungen erhoben: a) für den Teil des Vermögens bis 0 000 Franken b) für den Teil des Vermögens von 0 000 bis 00 000 Franken ½ c) für den Teil des Vermögens über 00 000 Franken jedoch höchstens 50 Franken ¼ d) zudem, wenn das Mündel über ein Erwerbseinkommen verfügt 0. bis 0. Art. bis Beträgt das Reinvermögen des Betroffenen weniger als 0 000 Franken und ist sein Einkommen bescheiden, so wird keine Gebühr erhoben. IV. KAPITEL Gebühren des Gerichtsschreibers Art. 4 Für die ausserhalb der Sitzung vorgenommenen Amtshandlungen erhebt der Gerichtsschreiber: a) für die Übertragung einer Amtshandlung in ein Protokoll oder ein Register, pro Seite pro halbe Seite 0. 5. b) für Briefe, Auszüge, Kopien, Versand, pro Seite 5. 0

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. b bis ) für Photokopien, pro Kopie. c) für einen Weiterziehungsschein, für eine Ernennungsurkunde 0. bis 0. d) für die Entgegennahme von Aktenstücken, wenn die Gerichtsschreiberei als Domizil gewählt wurde, pro Empfang 5. e) für die Registrierung und Aufbewahrung von Wertschriften und Wertsachen, pro Wertschrift oder Wertsache und pro Jahr ½ f) für Auskunft oder Nachforschung, pro Fall 5. bis 40. g) für die Bereinigung eines Inventars in Vormundschaftssachen 5. bis 40. h) für jede andere Amtshandlung, je nach Bedeutung und Zeitaufwand 5. bis 40. III bis. TITEL Gebühren im Bereich der fürsorgerischen Freiheitsentziehung Art. 4 bis Für einen Entscheid im Bereich der fürsorgerischen Freiheitsentziehung erhebt: a) der Oberamtmann und der Arzt eine Gebühr von 0 bis 00 Franken; b) die Aufsichtskommission im Bereich der fürsorgerischen Freiheitsentziehung eine Gebühr von 0 bis 750 Franken. IV. TITEL Schluss- und Übergangsbestimmungen Art. 5 Der vorliegende Tarif tritt am 5. September 966 in Kraft. Die Gebühren und Auslagen für Amtshandlungen, die vor diesem Datum vorgenommen worden sind, werden nach dem alten Tarif berechnet. Nach

Gerichtskosten in Zivilsachen T 5. Abschluss des Verfahrens wird bei der Festsetzung der Pauschalgebühr, von den bereits nach dem alten Tarif berechneten Gebühren, Rechnung getragen. Art. 6 Mit Inkrafttreten des vorliegenden Tarifs sind alle widersprechenden Bestimmungen aufgehoben, insbesondere: a) der Tarif vom 6. März 874, soweit er nicht bereits ausser Kraft gesetzt wurde; b) der Beschluss vom. Mai 940 zur Abänderung einiger Bestimmungen des Tarifs der Gerichtsgebühren; c) der Beschluss vom 0. November 94 zur teilweisen Abänderung des Gebührentarifs der Friedensrichter, der Friedensgerichtsschreiber und der Friedensgerichtsweibel; d) die Artikel bis des Beschlusses vom 5. Mai 94 zur teilweisen Abänderung des Gebührentarifs in Zivil- und Strafsachen.