Gletscher und Abflussverhalten

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Transkript:

Gletscher und Abflussverhalten Bericht zu Zielvereinbarung 2008/31 Reinhard Böhm, Wolfgang Schöner, Ingeborg Auer, Bernhard Hynek, Christine Kroisleitner, Gernot Weyss Anita Jurkovic Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Wien, Dezember 2007

Abflussverhalten von Gletschern: Die Abschmelzung eines Gletschers wird von der Energiebilanz gesteuert, und es wurde gezeigt, dass die Lufttemperatur ein gutes Maß für die Energiebilanz darstellt. Die Lufttemperatur nimmt mit zunehmender Seehöhe ab und zwar im Mittel um etwas mehr als ein halbes Grad pro 100m. In der Abnahme der Lufttemperatur mit der Seehöhe spiegelt sich auch die Abnahme der zum Schmelzen zur Verfügung stehenden Energiemenge wider. Das ist in Abbildung 1 im generell linearen Zusammenhang zwischen den Abschmelzbeträgen und der Seehöhe für die drei Hauptgletscher der Goldberggruppe und für die Pasterze zu sehen. Sehr deutlich zeigt sich jedoch in dieser Abbildung, dass die Abschmelzung noch von anderen Faktoren beeinflusst wird, oder anders gesagt, dass die Lufttemperatur nur in erster Näherung eine gute Maßzahl für die Abschätzung der Abschmelzung ist. Betrachtet man die Variation der Abschmelzbeträge in einer bestimmten Seehöhe von z.b. 2400m, so sieht man für die Pasterze Werte zwischen ca. 5 und 7 Metern. Das Goldbergkees hingegen verliert in derselben Seehöhe lediglich 2 bis 3.5 Meter. Insgesamt ergibt das einen Schwankungsbereich der Eisabschmelzung in gleicher Seehöhe zwischen 2 und 7m an zwei nahe gelegenen Gletschern. Diese Unterschiede sind aus der unterschiedlichen Exposition, Abschattung und Albedo an den einzelnen Messstellen zu erklären, die die Größe der kurzwelligen Strahlungsbilanz bestimmen. Dabei liefert die kurzwellige Strahlungsbilanz die zur Verfügung stehende Schmelzenergie. Die Abschattungs- und Expositionsunterschiede erklären auch, warum das Goldbergkees positiver bilanziert als das unmittelbar benachbarte, von der Größe und Seehöhe vergleichbare Wurtenkees. 3200 Höhe [m ] Pasterze 3000 Kleinfleisskees Goldbergkees Wurtenkees 2800 2600 2400 2200 2000-8 -7-6 -5-4 -3-2 -1 0 Eisabschmelzung [m] Abb.1: Eisabschmelzung an den Ablationspegeln von Goldbergkees (blau), Kleinfleißkees (rot), Wurtenkees (grün) und Pasterze (schwarz) im Sommer 2005

Schmilzt die Schneedecke auf dem Gletscher, so gelangt das Schmelzwasser, der Schwerkraft folgend, in die darunter liegenden Schneeschichten. Besitzen diese tiefer liegenden Schneeschichten eine Temperatur unter 0 C, so wird das Schmelzwasser wieder gefrieren, und die dabei freiwerdende Energie wird zum Erwärmen der Schneedecke verwendet. Ist die Schneedecke hingegen schon durchgehend auf 0 C erwärmt, wird das Schmelzwasser in der Schneedecke oder an der Grenzfläche Schnee/Firn beziehungsweise Schnee/Eis abfließen. Schmilzt Eis an der Gletscheroberfläche, sammelt es sich sehr schnell in oberflächlichen Abflusskanälen. Findet dieser oberflächliche Abflusskanal eine Störstelle im Gletscher, zum Beispiel in der Form einer Gletscherspalte, so verschwindet das Wasser in den Untergrund. Dabei wird die Spalte durch das Wasser in eine Gletschermühle umgeformt. Im Gletscher sammeln sich die einzelnen Abflusskanäle zu immer größeren, die recht rasch die Gletscherbasis erreichen und an der Gletscherzunge wieder aus dem Gletscher austreten. Meist ist dann nur mehr ein Bach, der den Gletscher verlässt oft in einem Gletschertor, wie es sich häufig an der Zunge des Goldbergkeeses bildet, seit diese in einem relativ flachen Felskessel endet zu sehen (Abb.2). Abb.2: Das untere Ende der Gletscherzunge des Goldbergkeeses im Frühjahr und Sommer 2007. Ein kreisrundes Loch hat sich gebildet, das in den Jahren um 2010 zu einem neuen Gletschertor werden wird. Fotos: links oben: R. Böhm alle anderen: G. Weyss

2 1.5 total runoff icemelt runoff Q (m 3 s -1 ) 1 0.5 0 15-Apr-03 15-May-03 14-Jun-03 14-Jul-03 13-Aug-03 12-Sept-03 Abb.3: Gletscherabfluss im Sommer 2003. Die Fotos oben zeigen Schmelzwasserbäche auf der Pasterze, das Foto unten die Pegelmessstelle beim Abfluss des Vorlandsees des Goldbergkeeses. Das Diagramm zeigt die täglichen Abflussmengen (in m 3 pro Sekunde) der Pegelmessstelle Goldbergkees. Grau hinterlegt ist der gesamte Abfluss, blau hinterlegt ist die Eisschmelze. Im August 2003 war der Anteil der Eisschmelze nahe 100%. Quelle: G. Koboltschnig, 2007, Fotos: G. Weyss

Das gesamte Volumen der Gletscher in Österreich kann man mit grob 20 km³ (Wasseräquivalent) abschätzen. Stellt man sich vor, dass man alle Gletscher in Österreich auf einmal abschmelzen lässt und diese Wassermenge gleichmäßig über die gesamte Landesfläche verteilt, ergäbe das eine Wasserhöhe von rund 200 mm. Vergleicht man das mit der durchschnittlichen Niederschlagsmenge pro Jahr in Österreich (1100mm), dann sieht man, dass der in den Gletschern gespeicherte Süßwasservorrat vergleichsweise gering ist. Das Abschmelzen aller Gletscher auf einmal ist natürlich unrealistisch. In der realen Welt kann man mit jährlichen Gletscherspenden von 1000 mm (im Durchschnitt des Klimas der 1990er und 2000er Jahre) bis im Extremfall 2000 mm Wasseräquivalent rechnen (das Extremjahr 2003). Unter Gletscherspende versteht man den zusätzlichen Beitrag eines Gletschers zum Abfluss in Haushaltsjahren mit negativer Massenbilanz. Bei rund 500 km 2 vergletscherter Fläche sind das also, umgelegt auf die Gesamtfläche Österreichs, grob geschätzt 10 mm Beitrag im Extremjahr 2003, 5 mm im Normaljahr, also schwach ein halbes Prozent Gletscherspende zum Normalabfluss der Österreichischen Flüsse. Führen wir nun unsere Milchmädchenrechnung für den Extremfall des Sommers 2003 durch. Wir kommen bei damals 75% des Normalniederschlages und rund 40% Sommeranteil am Gesamtniederschlag in Österreich, im Sommer 2003 auf etwa 330 mm Sommer-Niederschlag im Österreich-Durchschnitt. Die Gletscherspende aller österreichischen Gletscher, die wir der Einfachheit halber auch ganz auf den Sommer verlegen wollen, (Sommer bedeutet bei uns Klimatologen Juni bis August) von damals 10mm sind dann auch in diesem Extremsommer nur 3% des Gesamtniederschlages auf Österreich. Man muss schon ganz hinauf in stark vergletscherte kleine Einzugsgebiete in den Hochalpen gehen, um zu nennenswerten Anteilen der Gletscherspende am Abfluss zu kommen. Dann ist der Beitrag der Gletscher zur Wasserführung der Bäche und Flüsse nicht immer unbedeutend. Es sind jedoch nicht die Hochwässer, auf die die Gletscher einen starken Einfluss haben, sondern ganz im Gegenteil, es ist ihr Einfluss auf das Niedrigwasser. Dieser Einfluss ist in Abbildung 3 für das Goldbergkees im Jahr 2003 zu sehen. 2003 war der August besonders trocken und überdurchschnittlich heiß. Der fehlende Niederschlag führte zum starken Absinken der Pegelstände der Bäche und Flüsse in den Alpen, da zu diesem Zeitpunkt auch die Schneedecke in den Hochregionen der Alpen bereits völlig abgebaut war. Die Gletscher konnten diesen Wassermangel zum Teil wettmachen, da gerade zu den Zeiten mit Trockenheit und hohen Temperaturen (und auch hohen Beiträgen aus der kurzwelligen Strahlung) die Schmelze der Gletscher besonders intensiv war.

Ausblick: Mit dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sind wir bereits im Treibhauszeitalter angelangt, das wohl das Klima des gesamten Jahrhunderts prägen wird. Wir versuchen nun einen Ausblick auf das weitere Verhalten der Alpengletscher und insbesondere des Goldbergkeeses zu geben. Die Grundlage ist der Stand der Wissenschaft des Jahres 2007. Sollten in späteren Jahren verbesserte Modellrechnungen für abweichende Ergebnisse sorgen, oder eine andere Entwicklung der Menschheit, ihrer Wirtschaftstätigkeit und ihrer Lebensweise zu einer heute nicht vorhergesehenen Klima- und Gletscherzukunft führen, werden wir das zur Kenntnis nehmen Fortschritte in der Wissenschaft sind immer zu begrüßen, und überraschende Entwicklungen widerlegen oft die besten Prognostiker. Das Jahr 2007 bot eine gute Ausgangsbasis für unsere Abschätzung. In diesem Jahr kam der neue IPCC-Bericht heraus und die Kollegen vom World Glacier Monitoring Centre der Universität Zürich haben im Rahmen eines interdisziplinären EU Projekts (ALP-IMP, Böhm et al., 2006) eine detaillierte Zukunftsabschätzung für die Alpengletscher durchgeführt (Zemp, 2006). Abbildung 4 zeigt eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Hinter dem einfach aussehenden Diagramm verbirgt sich eine große Rechenleistung. Jeder einzelne Alpengletscher und seine aktuelle Gleichgewichtslinie (GGL) wurden zunächst in ein hoch aufgelöstes digitales Geländemodell eingepasst. Großräumige physikalische Gesetzmäßigkeiten zwischen Temperatur und Niederschlag an der Gleichgewichtslinie von Gletschern erlaubten sodann, diese mit künftig zu erwartenden Temperatur- und Niederschlagsänderungen in Beziehung zu setzen. Schlussendlich kann damit eine neue prognostizierte GGL berechnet und wieder in das Geländemodell implantiert werden. Alle verbleibenden Gletscherflächen oberhalb der neuen GGL stellen das künftige Nährgebiet oder Akkumulationsgebiet eines Gletschers dar. Steigt die GGL über das Gipfelniveau des Gletschers hinaus an, verliert er sein Nährgebiet und ist nur noch ein Eisrest ohne Nachschub und somit ohne Zukunft. Je nachdem, wie dick dieses Eis ist, können allerdings noch Jahre, bei großen Gletschern Jahrzehnte vergehen, bis diese Eisreste dann tatsächlich abschmelzen. Faktisch ist der Gletscher aber bereits tot und nur noch ein Relikt aus früheren besseren Gletscherjahren. Die klimatischen Akkumulationsflächen im Zemp-Modell sind somit ein sehr brauchbares Maß für die künftige Entwicklung der Alpengletscher. Das Diagramm in Abbildung 4 ist nicht an ein spezielles Zukunftsszenario gebunden, es kann variabel eingesetzt werden mit unterschiedlichen Erwartungen bezüglich Temperatur- und Niederschlagsänderung.

Abb.4: Diagramm zur Abschätzung der künftigen Entwicklung der Alpengletscher. Die erwartete Temperaturänderung kann entlang der horizontalen Achse verändert werden, die 6 verschiedenfarbigen Ganglinien stehen für unterschiedliche Niederschlagsentwicklungen. An der vertikalen Achse kann die resultierende verbleibende Fläche mit aktiven Gletscher-Nährgebieten abgelesen werden (in % des Basiswerts 1971-1990, für den Gletscherhöhenmodelle aller Alpengletscher existieren). Zwei plausible Zustände für die Alpen in der Mitte und gegen Ende des 21. Jahrhunderts wurden hervorgehoben (IPCC-Modellwelt A1B, mit gut 1.5 Temperaturerhöhung bis 2050 und 3.5 bis 2100), wobei die sicherere Temperaturerwartung als Fixwert angenommen, die unsicherere Niederschlagserwartung zwischen -10% und +10% variiert wurde. Quelle: Zemp, 2006 Wenn wir uns die durchaus plausible Modellwelt des IPCC Szenarios A1B als Grundlage nehmen, landen wir in der Mitte des 21. Jahrhunderts bei noch 37 bis 56% verbleibender aktiver Gletscherfläche in den Alpen, je nach dem ob der Niederschlag ab- oder zunimmt. Gegen Ende des 21. Jahrhunderts ist dann nur noch 13 bis 20% der Fläche gegenüber dem Ende des 20. Jahrhunderts vorhanden. Eine Differenzierung des Modells für die einzelnen Alpenländer weist die Schweizer Gletscher als in Summe am stabilsten auf, gefolgt von den italienischen, französischen, dann den österreichischen und, als Schlusslicht, den deutschen. In der Schweiz wird (in diesem Fall bei gleich bleibendem Niederschlag gerechnet) Mitte des 21. Jahrhunderts noch 55% der Gletscherfläche vorhanden sein, gegen Ende des 21. Jahrhunderts noch 20%. Österreich steigt durch die im Schnitt geringeren Gipfelhöhen gegenüber den Westalpen wesentlich ungünstiger aus. 20% aktiver Gletscherfläche erwartet das Modell für die Mitte des Jahrhunderts, nur noch etwa 7% werden es gegen Ende des 21. Jahrhunderts sein. Die wenigen deutschen Gletscher verschwinden bereits bei +2, also in der A1B-Welt bald nach der Jahrhundertmitte. Beispiele für Gletscher, die auch noch im 22. Jahrhundert da sein werden, sind die alpinen Eisriesen wie der Aletschgletscher, der Rhonegletscher, die beiden Grindelwaldgletscher, Mer de Glace, Glacier des Bossons, Gepatsch- und

Hintereisferner, die Sulzbachkeese und die Pasterze. Sie alle und noch andere werden sich in Zukunft allerdings in stark verkleinerter Form präsentieren. Wie gesagt, das Modell berechnet die aktiven Gletscherflächen oberhalb der Gleichgewichtslinie, ausgehend vom Referenzwert, der aus Massenbilanzen der Jahre 1971 1990 ermittelt wurde, als die Gletscher noch etwas größer waren als nun zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Seit dieser Referenzperiode haben die Gletscher schon ein großes Stück auf dem Weg zum Szenario +1 C zurückgelegt. Auch wenn ein Gletscher sein gesamtes Nährgebiet verliert, dauert es noch Jahre bis Jahrzehnte bis das verbleibende Toteis gänzlich abschmilzt. Dieser Vorgang, bei dem auch die Fließdynamik des Eises, die Gestaltung des Eisuntergrundes und andere Faktoren wie die Schuttbedeckung und die Strahlungsexposition der Eisoberfläche die Sache verkomplizieren, kann mit der erforderlichen Genauigkeit heute noch kaum befriedigend modelliert werden vor allem die schwer zugänglichen Vorgänge am Untergrund sind noch sehr schwer fassbar. Da gibt es in der Forschung noch viel zu tun, vor allem im Hinblick auf die Anwendung des Wissens auf die riesigen Eiskörper Grönlands und der Antarktis, die ja zu den Schlüsselfaktoren gehören, die die Höhe des Meeresspiegels der Ozeane regieren. Doch zurück zu den Hohen Tauern. Was sagt das Modell für unsere relativ kleinen Gletscher mit den geringen Gipfelhöhen in der Goldberggruppe und für die höher gelegene, größere Pasterze in der benachbarten Glocknergruppe? Abbildung 5 zeigt in verschiedenen Farben die verbleibenden Gletschernährgebiete für verschieden starken Temperaturanstieg. Der Niederschlag wurde für diese Modellierung als gleich bleibend angenommen.

Abb.5: Karte der verbleibenden aktiven potentiellen Nährgebiete der Gletscher in der Goldberggruppe (unten) und der Pasterze (oben) in den Hohen Tauern nach unterschiedlich starken Temperaturzunahmen. Von +1 bis +5 C gegenüber dem Mittel 1971-1990. Quelle: Zemp et al., 2006, angepasst und umgezeichnet

Die Modellläufe sagen der Pasterze noch ein vergleichsweise langes Leben voraus. Immerhin wären sogar bei einer Temperaturzunahme von +5 C noch kleine Gebiete, nämlich 1% der Fläche aus dem Referenzlauf, vorhanden, in denen Akkumulation stattfinden könnte. Allerdings wären diese Flächen zu klein, um einen abschmelzenden Gletscher vor seinem Ende bewahren zu können. Beim Szenario +4 C werden nach diesem Modell noch etwa 7% der Akkumulationsfläche von 1971 1990 übrig bleiben. Bedenkt man, dass die Modellläufe für den gesamten Alpenraum durchgeführt wurden, und daher die Auflösung relativ grob (100 x 100m) ist, befindet man sich bei diesen beiden Szenarien im Bereich der Spekulation. Aber sie vermitteln einen Eindruck von den Größenverhältnissen zwischen Pasterze und Goldberggruppe, denn z.b. 7% des Akkumulationsgebietes der Pasterze hätten mit 1 km² Fläche immer noch ungefähr die heutige Größe des gesamten Wurtenkeeses. Laut IPCC-Bericht von 2007 wird für den Alpenraum eine Temperaturzunahme bis 2100 von ungefähr 3 C erwartet. Für die Pasterze würde das eine Abnahme der klimatischen Akkumulationsflächen um 74 % gegenüber der Referenzfläche bedeuten. Nach diesem Modell würde sich die Gleichgewichtslinie je nach Gelände, auf Seehöhen zwischen 3150m und 3200m Seehöhe einpendeln. Die höchste Erhebung in der Goldberggruppe ist der Hocharn mit 3254m Seehöhe. Um seinen Gipfel wird beim +3 C Szenario noch ein Fleckchen Akkumulationsfläche angezeigt. In Relation zur Referenzfläche würde aber schon bei einer Temperaturzunahme von 2 C die klimatische Akkumulationsfläche in der Goldberggruppe auf 12 % schrumpfen, in Absolutzahlen weniger als 1 km². Im Vergleich dazu würden bei +2 C für die Pasterze noch 46% des Gletschernährgebietes erhalten bleiben, das wären 6 7 km², ein Gebiet ungefähr in der Größe der gesamten Referenzfläche für die Goldberggruppe. Bei einer Temperaturzunahme von 1 C und gleich bleibendem Niederschlag wird sich die klimatische Akkumulationsfläche auf der Pasterze auf 73% der Referenzfläche verkleinern. In der Goldberggruppe wird sich das Nährgebiet der Gletscher auf 40% der Referenzfläche verringern. Die Gleichgewichtslinie würde bei diesem Szenario um durchschnittlich 150m ansteigen. Ihre absolute Höhe lässt sich für so kleine Gebiete, wie die hier gezeigten, mit diesem Modell kaum abschätzen, da die Besonderheiten des Geländes in der groben Auflösung nicht berücksichtigt werden können. Neben den Zusammenhängen zwischen der Temperatur und den Niederschlägen an der Gleichgewichtslinie, auf denen das Modell beruht, gibt es noch wichtige lokale Faktoren, die das Entstehen von Akkumulationsflächen steuern. Ist das Gelände steil, kann sich kein Schnee halten, ist es nach Süden exponiert, erhält es mehr Sonneneinstrahlung, und der Schnee schmilzt früher, als in nordexponierten Lagen. Typisch ist auch der Triebschneeeintrag in Mulden und von Bergkämmen geschützte Kare, die günstige Geländeformen für das Entstehen von Gletschern darstellen. Wie schon erwähnt, ist es das Nährgebiet, welches einen Gletscher am Leben erhält. Auf der Pasterze wird man auch in den nächsten 100 Jahren noch Akkumulationsflächen, und dadurch Bewegung des Gletschers finden, auch wenn er sich immer weiter zurückzieht. Die meisten Gipfel der Goldberggruppe sind einfach zu niedrig, um bei einem Temperaturanstieg von +3 C noch Flächen über der Gleichgewichtslinie, und damit Akkumulationsflächen, zu besitzen. Gibt es kein Nährgebiet mehr, ist das Schicksal eines Gletschers endgültig besiegelt. Es

ist nur eine Frage der Zeit, bis das bewegungslos daliegende Eis endgültig verschwunden ist. Noch hat das Goldbergkees ein Akkumulationsgebiet, dessen Größe am Beginn des 21. Jahrhunderts zwischen den Flächen des Referenzlaufes und des +1 C Szenarios im Modell von Zemp liegt. Allerdings konnte auf die unterschiedlich exponierte und terrassenartige Lage des kleinen Gletschers in diesem Modell keine Rücksicht genommen werden. Daher wurden für das Goldbergkees einfache Abschätzungen der gesamten Gletscherfläche für zwei Zukunftsszenarien in höherer Auflösung vorgenommen. Die Basis hierfür stellen die Höhenänderung der Gletscheroberfläche aus digitalen Höhenmodellen der Jahre 1992 und 1998, die Eisdickenmessung der TU Wien im Jahr 2003 und die Massenbilanz des Jahres 2003 dar. Mit Hilfe der Höhenmodelle wurde die mittlere jährliche Massenbilanz, und damit die mittlere jährliche Änderung der Eisdicke berechnet. Diese Änderungen wurden bis zu den Jahren 2020 und 2050 aufsummiert und anschließend von der im Jahr 2003 gemessenen Eisdicke abgezogen. Die Bewegung des Gletschers, die zu einem Transport von Eis aus dem Akkumulations- ins Ablationsgebiet führt, wurde nicht berücksichtigt. Messungen der Fließgeschwindigkeit des Gletschers im Jahr 2006 haben ergeben, dass sich das Eis tatsächlich nur noch sehr langsam bewegt. Die Vernachlässigung des Eisflusses des Goldbergkeeses wird unsere Abschätzung somit nicht wesentlich beeinträchtigen. Das Szenario in Abbildung 6 simuliert die Flächenänderung des Goldbergkeeses unter der Annahme, dass die jährliche Massenbilanz bis 2050 gleich bleibt, wie sie im Durchschnitt in den Jahren 1992-1998 war. Dies würde auch gleich bleibende Temperaturen und Niederschläge bis 2050 bedeuten. Ruft man sich die Prognosen des IPCC ins Gedächtnis, ist dieses Szenario mehr als unwahrscheinlich. Es zeigt aber deutlich, dass die Gletscherfläche abnimmt, auch wenn sich die klimatischen Gegebenheiten nicht verändern. Offensichtlich hat sich der Gletscher nach der rasanten Erwärmung der 1980er Jahre noch nicht auf das Klima der 1990er und 2000er Jahre eingestellt. Bis 2020 würde der Gletscher um etwa 0,4 km² kleiner werden, wobei diese Änderungen in erster Linie die tiefer gelegenen Teile der Zunge und den nach Süden exponierten Rand des oberen Bodens betreffen. Diese Stellen sind auch bis 2050 am stärksten vom Verlust von Eisflächen betroffen. Mitte des 21. Jahrhunderts ist der Gletscher nach diesem Szenario um ca. 1/3 geschrumpft und hat eine Ausdehnung von rund 1 km². Auf der Zunge liegt nur noch ein kleiner Fleck Toteis im vom Gebirge abgeschatteten Teil, der im Jahr 2003 noch rund 20 Meter dicke Gletscherbruch ist verschwunden. Dennoch wären nach diesem Szenario noch 66% der Gletscherfläche erhalten. Da sich das Goldbergkees nach dann mehr als 50 Jahren Anpassungszeit um 2050 zweifellos im Gleichgewicht mit dem in diesem Szenario als gleich bleibend angenommenen Klima befinden wird, bleibt die hellblau eingezeichnete Gletscherfläche bis 2100 und darüber hinaus unverändert.

Abb.6: Der Rückgang der vergletscherten Fläche des Goldbergkeeses von 2003 über 2020 bis 2050. Abschätzung auf der Basis der Massenbilanzen 1992-1998, der Eisdickenkarte 2003 und unter der Annahme einer vernachlässigbaren Fließgeschwindigkeit. Szenario 1 (unwahrscheinlich): Klima bleibt konstant wie im Mittel der Jahre 1992-1998. Quelle: Interne Arbeitgrundlagen von Ch. Kroisleitner und W. Schöner, 2007, sowie D. Binder, 2007 Ein nahendes Ende für das Goldbergkees wird im zweiten Szenario in Abb. 7 gezeigt. Hier wurde von einer im IPCC-Bericht prognostizierten regionalen Temperaturzunahme von rund 3 C bis 2100 ausgegangen. Dies entspricht Verhältnissen, wie wir sie im Sommer 2003 schon erlebt haben. Daher wurde die Massenbilanz des Sommers 2003 als Muster für das Jahr 2100 und die Massenbilanzen aus dem Zeitraum 1992-1998 als Basis verwendet. Ausgehend von den Basiswerten wurde nun linear die jährliche Änderung der Massenbilanz bis ins Jahr 2100 berechnet, in dem die Verhältnisse denen des Jahres 2003 entsprechen sollen. In diesem wahrscheinlicheren Szenario ist die Gletscherfläche schon 2020 um mehr als ein Drittel geschrumpft. Hier ist die Abnahme nicht nur auf die südexponierten und tief liegenden Teile des Gletschers beschränkt, sondern betrifft alle Ränder und auch die am höchsten gelegenen Bereiche des Gletschers. Der Gletscherbruch ist im Jahr 2020 schon verschwunden. In der Mitte unseres Jahrhunderts sind nach diesem Szenario noch rund 25% der Gletscherfläche übrig, die sich in erster Linie auf Gebiete des oberen Bodens konzentrieren, jenem Teil des Gletschers mit der größten Eisdicke. Diese Gebiete sind am südlichen Rand durch den Alpenhauptkamm abgeschattet und haben zurzeit noch kleine Akkumulationsgebiete.

Abb.7: Der Rückgang der vergletscherten Fläche des Goldbergkeeses von 2003 über 2020 bis 2050. Abschätzung auf der Basis der Massenbilanzen 1992-1998, der Eisdickenkarte 2003 und unter der Annahme einer vernachlässigbaren Fließgeschwindigkeit. Szenario 2 (wahrscheinlich): weiterer linearer Temperaturanstieg bis zu Verhältnissen, die um das Jahr 2100 denen des Sommers 2003 entsprechen, für den es eine gemessene Massenbilanz gibt. Quelle: Interne Arbeitgrundlagen von Ch. Kroisleitner und W. Schöner, 2007, sowie D. Binder, 2007 Nicht zu sehen in Abbildung 7 ist die Gletscherfläche bei Szenario 2 im Jahr 2100. Der Grund dafür ist, dass das Goldbergkees in diesem Fall schon längere Zeit davor verschwunden sein wird. Zwar werden sich immer wieder so genannte perennierende Firnfelder bilden, die zwei oder drei kühle Sommer überdauern können, und wahrscheinlich wird unter dem Grat des Alpenhauptkamms zwischen Alteck und Goldbergspitze unter Schutthalden noch Toteis existieren. Aber zur Neubildung von Gletschereis wird es im Klima des ausgehenden 21. Jahrhunderts im Gebiet um den Sonnblick nicht mehr reichen. Sollten sich die mittels Georadar gewonnenen Angaben über den Gletscheruntergrund als richtig erweisen, wird ein blauer See die Stelle zieren, die heute, zu Beginn des Jahrhunderts, noch das mehr als 100 Meter mächtige Eis des oberen Keesbodens bedeckt. Ein schmaler Wasserfall über das ehemalige obere G rupete Kees wird ihn nennen wir ihn Goldbergsee -mit dem jetzt schon existierenden kleineren Vorlandsee im Kar zwischen oberem und unteren G rupeten Kees verbinden. Ansonsten wird es in dem dann eisfreien Tal von der Fleißscharte hinunter zu der Stelle, an der jetzt der Gletscherlehrpfad endet viel Schutt geben. Es wird noch lange dauern, bis sich die entgletscherten Kare der Hohen Tauern in grünen geschlossenen Almflächen zeigen, wie es die schon seit Jahrtausenden eisfreien Hochregionen der Niederen Tauern tun. Wie wir gesehen haben, sind die langfristigen Zukunftsaussichten unseres Goldbergkeeses wenig rosig. Zwar wird der Gletscher wohl die erste Hälfte des 21. Jahrhunderts überdauern, egal welchen Weg die Menschheit einschlägt und wie viel zusätzliche Treibhausgase sie dabei erzeugt. Gegen Ende des

Jahrhunderts ist aber mit seinem weitestgehenden Verschwinden zu rechnen. Vom Gipfel des Sonnblicks aus werden praktisch nur noch in der benachbarten Glocknergruppe einige Eisfelder zu sehen sein. Generell wird das 21. Jahrhundert zwar keine gletscherlosen Alpen erleben, sehr wohl aber eine weitere markante Reduktion dieses Landschaftsschmuckes. Verwendete Literatur und Arbeitsgrundlagen Böhm R, W. Schöner, I. Auer, B. Hynek, C. Kroisleitner, G. Weyss. 2007. Gletscher im Klimawandel Vom Eis der Polargebiete zum Goldbergkees in den Hohen Tauern. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Wien ISBN 978-3-200-01013-0 Böhm R (coord.) und 36 Co-Autoren. Final Report for RTD-project ALP-IMP (Multicentennial climate variability in the Alps based on Instrumental data, Model simulations and proxies. 2006. http://www.zamg.ac.at/alp-imp/ IPCC 2007. Climate Change 2007. The Physical Science Basis. Intergovernmental Panel of Climate Change. Fourth Assessment Report. http:// ipcc.wg1.ucar.edu/wg1/wg1.report.html Koboltschnig G. 2007. Mehrfachvalidierung hydrologischer Eis- und Schneeschmelzmodelle in hochalpinen, vergletscherten Einzugsgebieten. Universität für Bodenkultur Wien. Dissertation Wien. Zemp, 2006.Glaciers and Climate Change. SPatio-temporal Analysis of Glacier Fluctuations in the European Alps after 1850. Schriftenreihe Physische Geographie, Glaziologie und Geomorphodynamik 49: 67 Seiten plus 5 Publikationen und Programme im Anhang. Universität Zürich. Interne Arbeitgrundlagen von Ch. Kroisleitner und W. Schöner. 2007, sowie D. Binder.