Stammbaum der Landgrafen von Leuchtenberg /1634

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Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek

Transkript:

Stammbaum der Landgrafen von Leuchtenberg 1180 1586/1634

Kerngebiet der Leuchtenberger an der Naab zwischen Pfreimd und Weiden i.d.opf. im Jahr 1646

Das Hl. Römische Reich in seinen Gliedern. Links: 2. Flügelfeder von innen: Leuchtenberg neben Elsaß, Hessen und Thüringen als eine der VIER Landgrafschaften

Zarenkrone

Reitersiegel des Grafen Gebhard IV. von Leuchtenberg 1277 Das Führen von Reitersiegeln war vormals ein Privileg des hohen Adels. Die Leuchtenberger führen einen Balken/Binde im Schild. Dieses einfache Erkennungszeichen steht für ein uradeliges Geschlecht.

Helmkleinod / Helmzier, stellvertretend für den Wappenschild Schild: Blauer Balken auf silbernem Grund Helmzier: Armloser Männerrumpf, Kopf mit Gugel und spitzem Hut mit breiter Krämpe. Körper und Hut silberfarbig, Krämpe blau.

Veränderung des armlosen Rumpfes zum Köpfchen im 15. Jahrhundert Pfennige im 1400 Verwendung der Helmzier auf Münzen und Siegeln der Landgrafen von Leuchtenberg

I II III Helmkleinod Verfälschungen Bild I: Bild II: Bild III: Farbgebung richtig, beim Tragen der Gugel kann Bart nicht sichtbar sein! Farbgebung falsch, Gugel fehlt, ehem. Gugelzipfel als Haarzopf ausgebildet! Männchen in Gestalt und Farbgebung falsch, Gugel fehlt

Vierschlagpfennig um 1370 bis etwa 1400 Reichstaler 1541-1553 Medaille 1616 Münzen und Medaillen der Landgrafen von Leuchtenberg mit dem Balkenwappen

Wittelsbach und Leuchtenberg Während ihrer 500jährigen Existenz haben die Leuchtenberger es erfolgreich vermieden, eine eheliche Verbindung mit dem Hause Wittelsbach einzugehen. Ausgerechnet die erste und einzige Eheschließung führte zum Erbfall zugunsten der Wittelsbacher. Mechtild, Tochter des Reichshofratspräsidenten und Landgrafen Georg Ludwig von Leuchtenberg ehelichte 1612 den bayerischen Herzog Albrecht VI. Nach dem Tod des letzten Leuchtenbergers 1646 war diese eheliche Verbindung ein gewichtiger Aspekt, der zur Lehensübernahme der reichsunmittelbaren Landgrafschaft Leuchtenberg an die Wittelsbacher führte.

Wittelsbach und Leuchtenberg Nach dem Tod von Herzog Maximilian Philipp ging die Landgrafschaft Leuchtenberg an die kurfürstliche Linie der Wittelsbacher über. Die Verwaltung blieb jedoch selbstständig und hatte ihren Sitz in Amberg und Pfreimd. Siegel und Wappen führten weiterhin den leuchtenbergischen Balkenschild. Herzog Maximilian Philipp von Bayern, Landgraf von Leuchtenberg 1638-1705

Wittelsbach und Leuchtenberg Kaiser Karl VII.: Neben Böhmen, Bayern, Pfalz, Österreich an 5. Stelle Leuchtenberg Kurfürst Maximilian IV. Joseph: Großes Wappen bis zur Annahme der Königswürde 1806 Den Anspruch auf die Landgrafschaft Leuchtenberg machten die Wittelsbacher auch dadurch deutlich, dass sie deren Titel unmittelbar nach dem herzoglichen, später nach dem kurfürstlichen Titel führten.

Kaiserreich Frankreich unter Napolen I. Königreich Italien während der napoleonischen Zeit In den Diensten Napoleons sowie als Vizekönig von Italien wurden von Eugen die Staatswappen geführt

Das Leuchtenberg-Wappen nach dem Diplom von 1817 Im 1. silbernen Feld ein blauer Balken, Helmkleinod: Silberngekleideter Mannesrumpf mit spitzem Hut mit blauem Aufschlag und am Ende drei Federn weiß-blau-weiß (Landgrafschaft Leuchtenberg) Im 2. blauen Feld auf grünem Hügel zwei hohe Zinnentürme,aus denen jeweils ein grüner Eichen-Baum wächst. Helmzier: Turm mit Baum (Eichstätt, hier aber anstelle des blauen ein rotes Feld) Im 3. Grünen Feld zwischen drei gestürzt angeordneten goldenen Sternen ein aufrecht stehendes goldbegrifftes Schwert, auf dessen Klinge nochmals ein goldener Stern. Helmzier: Lorbeerumwundener Marschallsstab (in Erinnerung an die Kriegstaten und Schlachten) Im 4. Silbernen Feld ein mit drei Merletten besetzter schwarzer Balken. Helmzier: Flug wie Feld. (Stammwappen der Beauharnais)

Das Leuchtenberg-Wappen nach dem Diplom von 1817 und seine Verwendung in der Verwaltung Herzogin Auguste Amalie verwendete u.a. auch ein Allianz-Wappensiegel mit den Schilden von Leuchtenberg (1817) und Pfalz-Bayern mit den entsprechenden Schildhaltern: Widersehender Adler und Löwe.

Das Leuchtenberg-Wappen nach der Wappenmehrung von 1826 (Gnadenzeichen: Herzschild) Ismaning, Schloss, 2. Feld falsche Feldfarbe, 4. Feld nicht korrekt (Merletten flugbereit) Lindau, Villa Leuchtenberg (oben) und Liechtenstein, Burg (rechts), mit jeweils nicht korrekter Darstellung des vierten Feldes. Merletten flugbereit

Kaiserlich russische Wappenmehrung vom 12./24.8.1839 (bayer. Genehmigung 21.8.1839) Seeon, Schloss: Wappenschild nach russischer Wappenmehrung. Über dem Schild ein römischer/griechischer Helm. Schildbekrönung: Fürstenhut Schildbekrönung: Zarenkrone Wappenmehrung durch Auflegung des Schildes auf den russischen Reichsadler und im 4. Feld anstelle der Merletten drei flugbereite Amseln. Der Adler selbst liegt auf goldenem Grund. Das 2. Feld (Eichstätt ist nicht korrekt mit blauem, sondern mit rotem Feld abgebildet.

Allianzwappen Leuchtenberg Russland: Das leuchtenbergische Wappen ist in allen Feldern korrekt gezeichnet. Das 2. Feld (Eichstätt) ist richtig mit blauem Grund dargestellt. Hochzeitsmedaille 1839 Maximilian Maria Nikolajewna

Herzog Maximilian Sterbemedaille 1852 Medaille auf Herzog Nicolaus: Wappenschild belegt mit Fürstenhut anstelle Zarenkrone Falsche Darstellungen auf der Medaille: 2. Feld (Eichstätt): anstelle Eichenbäume aus Zinnentürmen gestielte Kugeln und 3. Feld: Sternenkranz um stehendes Schwert. Mittelstern fehlt. Neu: Zarenkrone auf dem Schild

Herzog Georg Medaille mit Stammbaum Schlosskapelle Stein: Leuchtenbergisches Wappen als Brustschild auf russischem Doppeladler mit entsprechender Helmzier. Spielgelverkehrte Abbildung! Identische Wappenabbildung auf Medaille und Epitaph. 1. und 4. Feld Leuchtenberg, 2. Feld Erinnerung an Eugens Verdienste und 3. Feld Stammwappen Beauharnais Seeon, Grabepitaph

Wappen Kuriositäten Eichstätt: Verfremdetes leuchtenbergisches Wappen: Herzschild: nicht erkennbar (Leuchtenberg?) Medaille 1854: Vermählung Franz I. Josef Kaiser von Österreich und Elisabeth von Bayern Wappenverwechslung, anstelle des k.u.k.wappens das Leuchtenbergische Feld 1: unbekannt (Fantasie?) Feld 2: verwittert Feld 3: korrekt Feld 4: Grund silbern anstelle grün, Merletten schwarz anstelle weiß

Die Verbindung Leuchtenberg Eichstätt wurde nicht erst zu Beginn des 19. Jahrhundert geknüpft. Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts hatte ein Leuchtenberger in Eichstätt Quartier bezogen. Landgraf Friedrich III. von Leuchtenberg, Bischof von Eichstätt +1329 (aus der Eichstätter Prachthandschrift Pontificale Gundecarianum)