Das Jahr 2015 in der Schule ohne Klassenzimmer

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Transkript:

Das Jahr 2015 in der Schule ohne Klassenzimmer Jetzt sind es 12 Jahre, dass die Idee zur Schule ohne Klassenzimmer geboren wurde. Im Verlauf diesen Jahres war zu spüren, dass sich ein Zyklus geschlossen hat: Viele junge Menschen kamen in diesem Jahr, die in der Anfangszeit mit uns waren, wir nannten sie liebevoll Veteranen... Aber auch viele Menschen haben neu den Weg nach Samurskaja gefunden und das intensive Leben hier bereichert. In der Welt war dies ein Jahr mit vielen Spannungen, kriegerischen Auseinandersetzungen, Konflikten, oder anders ausgedrückt, es war ein Jahr, in dem sich viel Menschenverachtung zeigte und damit unser Bewusstsein herausforderte, den Weg dahin zu finden, wie Menschen im Miteinader Interesse füreinander entwickeln können, das Andere im Gegenüber lieben zu lernen, Gegensätze als Quell für Neues zu erkennen, indem sie durchlebt und überwunden werden. Dem aus einem solchen Bewusstsein aufleuchtenden warmen Licht, das den Menschen in seinem einmaligen inneren Wert sichtbar macht, war das Tun und Bemühen in allen Begegnungen gewidmet. Ein kurzer, bebilderter Weg durch das Jahr soll wenigstens einen Teil dessen sichtbar werden lassen, was sich in Samurskaja 2015 zugetragen hat. Vorher aber soll der Blick auf das gerichtet werden, was aus dem weiten Umfeld, fern von Samurskaja, getan wurde, das wie das unsichtbare Grundwasser die am Tageslicht sprudelnde Quelle nährt. Viele Freunde, Bekannte und Intressierte aus den verschiedensten Ländern waren im Hintergrund mit ihren lieben Gedanken, mit ihren Worten bei Gesprächen und ihren finanziellen Beiträgen eine tragende Stütze der Initiative. Miralmas e.v. in Stuttgart war dabei oft der Brennpunkt und die Aktiven des Vereins haben durch ihr selbstloses, opferbereites Tun Wesentliches für die Schule ohne Klassenzimmer geleistet. Begegnungen und Austausch mit anderen kleinen Schulinitiativen waren fruchtbare Nahrungsquellen für die Arbeit; die Freie Schule Morgenwind am Lehenhof, die Freie Dorfschule in Unterlengenhardt und die Schule Rastok in Moskau sind hier zu nennen. Manches, was an dieser Stelle nicht direkt genannt wurde wird im Verlauf des Rückblicks seinen Ort der Erwähnung finden. Ohne Sie wäre die Schule ohne Klassenzimmer auch nicht möglich... Maria mit Jesus (nach Lukas) Maria-Sophia mit Christus Ikonen aus dem Ikonen-Museum in Jaroslavl Maria mit Jesus (nach Matthäus)

Silvester/Neujahr 2015 Der Übergang zum Neuen Jahr brachte viel Schnee und im Warmen begrüßten wir das Jahr mit einer Familie aus Moskau und Natascha aus Selinograd, die schon viele Jahre immer wieder bei uns war. Januar Noch in der Zeit der russischen Winterferien kamen zwei 7. Klassen aus Ufa und Woronesch zu einer ChemieEpoche. Mit viel Interesse und Freude wurden die chemischen Versuche beschrieben und und besprochen, aber auch viele andere Aktivitäten ließen diese Epoche sehr farbig werden... beim Chemie-Unterricht...

das Essen war den Schülern der beiden Schulen und deren Begleitern Stärkung für die oft nicht geringen Anforderungen auf engem Raum... Ausflüge in der näheren Umgebung zu den Flüssen schufen Raum für Bewegung und große Schneekugeln über die Kante in den Fluss rollen bereitete großen Spaß!

Badefreuden in den heißen Quellen des Thermalbades bei Nijegorodskaja taten dem Leib und der Seele gut! Die Lehrer und Georg, der sein freiwilliges soziales Jahr in Ufa verbrachte, am Naturtempel, von wo aus ein schöner Blick auf Samurskaja gegeben ist. Und Schneeballschlachten sind auch immer schön... Nach dieser Epoche war Pause, da Lena, Gunter und Mira nach Deutschland gingen, um an der Landbauschule in Rengoldshausen und am Dottenfelder Hof in Bad Vilbel Chemie zu unterrichten. Und auch die Freie Schule Morgenwind haben wir in dieser Zeit besucht und etwas Unterricht gegeben, Mira hatte auf dem Lehenhof Gelegenheit in der freien Natur auf dem Pferd zu reiten und sie machte ein Praktikum in der Dorfbäckerei. Beides machte ihr viel Freude und gab Anlass, sich während des Jahres oft daran zu erinnern.

März/April Zurück aus Deutschland war Volodija, unsere treue Helferseele, damit beauftragt ein Hühnergehege zu bauen, da Mira sich entschlossen hatte, für Geld, das sie bekam, Hühner zu kaufen. Diese sind inzwischen fleißige Legehennen und auch die Nymphensittiche haben regelmäßig Nachwuchs: Der Frühling in den Wäldern ist immer etwas ganz besonderes mit all den Christrosen, Schneeglöckchen, Blausternen, Alpenveilchen und Primeln; es ist ein Wald, wie der Göinger Wald in Selma Lagerlöfs Legende von der Christrose: In der Osterzeit kamen dann zwei 7. Klassen aus Moskau (Schule Rastok = Keimling ) und Selinograd (Schule Soglasie = Einverständnis ) mit dem Wunsch nach einer Tierkunde (speziell Fische und Reptilien). Die Vielfalt der Fische in Form und Farben, der Zusammenhang mit dem Lebensraum, das ganz besondere, das die Schildkröten vermitteln, waren zentrale Themen.

Da ein jüdischer Schüler von Selinograd dabei war, feierten wir gleichzeitig Ostern und das jüdische PassahFest. Es war für alle ein interessantes Erlebnis, all die Bräuche des Passah-Festes kennen zu lernen. Wenn Schüler verschiedener Schulen gleichzeitig zu uns kommen, dann ist das immer auch ein besonderes soziales Moment, bei dem sich neue Freundschaften und Kontakte bilden, die oft weit über die Epoche hinaus bestehen. Ein besonderes Ereignis während dieser Epoche war eine Wanderung auf den Lissj Kamen (=kahler Stein), unseren Hausberg. Durch die weiten Buche-Hainbuche-Eichenwälder ging es im folgenden Anstieg durch den einmaligen Buchsbaum-Wald mit über 1000-jährigen Buchsbäumen zum kahlen Gipfel. Unser Nachbar Kostja war Bergführer, der nötig war, da es nur sehr unscheinbare Pfade sind, die man kennen muss, um ans Ziel zu gelangen. Alexej, ein Schülervater, hatte Geburtstag und ist hier beim Beginn eines Parcours, den er zu absolvieren hatte.

In der freien Zeit war eine Schülergruppe in der Umgebung unterwegs und machte eine für sie schreckliche Entdeckung. Sie fanden einen Totenschädel. Dieser ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Zeugnis des 2. Weltkrieges. Samurskaja war an der Frontlinie zwischen Russen und Deutschen, und nicht alle Gefallenen sind tatsächlich geborgen worden. Deshalb sind solche Funde sind immer wieder möglich. Natascha, die Klassenlehrerin von Selinograd genießt die Frühlingsruhe in Samurskaja.

Ende April hatten wir dann eine besondere Gruppe zu Gast. In Novj Poljana, dem Nachbardorf leben junge Familien, die wir vom Chor, den Mira besucht, kennen. Sie hatten einen Joga-Meister (Atma Kriya Yoga) eingeladen für einen Vortrag und ein Seminar und hatten uns gefragt, ob das bei uns stattfinden könne. Da in den Tagen gerade keine Epoche war sagten wir zu. Die Seminar-Gruppe mit ihrem Meister im sonnigen Frühling in Samurskaja Mai Im Mai war Gunter wieder unterwegs: Moskau, Periodisches Seminar für Waldorflehrer; Unterlengenhardt, Chemie-Epoche an der Freien Dorfschule; Bad Vilbel, Geologie-Seminar an der Landbauschule am Dottenfelder Hof... Juni/Juli Im Juni kam dann Joschua aus der 10. Klasse der Waldorfschule in Überlingen für zwei Monate nach Samurskaja.

Mira, Joschua und 'Barsik', unser junger Kater, spielen gemeinsam Domino. Im Juni war dann auch das insgesamt 5. Arbeitstreffen der Ärzte, Therapeuten und Pharmazeuten (das 3. Treffen in Samurskaja). Zehn Tage intensiver Arbeit zum Thema Krebs, die Herstellung zweier MistelPräparate mit den Pharmazeuten Ira und Mischa, Kräuterexkursion in die Berge und der immer in dieses Treffen fallende Geburtstag der Ärztin Lena aus Jukovski vergingen wie Flug. Lena, Katja, Ira und Lena (v. links) in der Sommerküche; Oleg bietet verschiedene Speck-Snacks an. Kräuterexkursion auf dem Hochplateau von Lago Naki. Die Pharmazeuten Mischa und Ira

Auftakt des Geburtstags-Märchens für Lena Das Geburtstags-Märchen, in dem das Geburtstagskind die Hauptrolle spielen musste. Kaum hatten wir die lieben Menschen des Arbeitstreffens verabschiedet, kamen auch schon die nächsten Gäste. Zum zweiten Mal kam eine 11. Klasse aus der Bremer Waldorfschule zu uns. Zwei Wochen lang waren sie in Samurskaja, zum Sprachaufenthalt und um gleichzeitig eine Biologie-Epoche zu haben. Tobias der BiologieLehrer und Gunter haben mit Freude zusammen gearbeitet, kannten sie sich doch schon seit langem und hatten nun ein Wiedersehen. Nach einer Gewöhnungsphase an die doch nicht sehr an Mitteleuropa erinnernden Lebensumstände fanden wir alle gut zusammen. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage konnten die russischen Schüler aus St. Petersburg nicht kommen, aber wie sich im Verlauf herausstellte, war es gut für die Klasse mehr unter sich zu sein. Der alltägliche Gesang der Klasse, sie ist ein hervorragender Chor, wurde im ganzen Dorf mit inniger Anteilnahme (zu)gehört. Ein besonderes Ereignis war das Treffen am Fundament für die Kapelle. Auf dem Platz, auf dem bis zum 2. Weltkrieg die Kirche stand, soll auf Initiative des Dorfes eine Kapelle gebaut werden. Das Geld reichte aber nur für das Fundament. Dank einer Stiftung aus Bremen und der Stiftung Erinnerung in Lindau kann der Bau weiter gehen (jetzt ist die Kapelle schon im Außenbau fertig gestellt). Die Dorfadministration traf sich mit der Klasse, die für den nun möglichen Weiterbau russische Choräle sang. Ausflüge in der Umgebung, Exkursionen ans Schwarze Meer und in die Berge des Kaukasus und der Besuch

des Marktes in Apscheronsk waren eine willkommene Abwechslung. Die Bremer am Ortseingang, am Lagerfeuer und im Wartehäuschen der Bushaltestelle; Gena aus Novj Poljana zeigt, wie Ziegenkäse hergestellt wird. Geburtstag von Sophie mit der immer individuellen Feier...

Exkursion in die Berge; Karst-Dolinen mit dem Restschnee des vergangenen Winters. Am Fundament der Kapelle in Samurskaja

Nach dem Treffen am Fundament der Kapelle kam Aleksander, der Dorfvorsteher, in Kosaken-Uniform zu Besuch und überließ sie (teilweise) einem Schüler zum Foto-Termin... In der zweiten Hälfte des Juli war dann etwas Ruhe und die bereits in Fülle fallenden Äpfel gaben Anlass, die schon im Vorjahr von Martin vom Lehenhof gespendete Saftpresse zu erproben (was 2014 mangels Äpfeln nicht möglich war). August Im August hatten wir dann unser Sommerlager, zu dem viele Jugendliche, Familien mit Kinder und auch Einzelpersonen kamen. Joshua war im Juli wieder nach Deutschland zurück gekehrt, aber statt dessen kam Gabriel aus der selben Klasse bis Anfang September zu uns. Insbesondere unter den jungen Menschen war eine ganze Anzahl Veteranen aus der ersten Zeit, die inzwischen teilweise noch studieren oder schon im Beruf stehen. Im Zentrum stand die drei-tägige Wanderung im Kaukasus mit zwei Übernachtungen im Zelt. Der Weg ging vom Hochplateau Lago Naki zum Fluss Ziza, am nächsten Tag weiter zum Bergsee Tschinadach und dann nach einer weiteren Nacht zur Steilwand mit den Wasserfällen am Berg Fischt.

Gleich zu Beginn der Wanderung war ein Geburtstag zu feiern mit einem Wunschballon (erstes Bild). Lena und Angelika am Lagerfeuer beim Kochen, im Hintergrund sitzt Gabriel. Auf den Steinen sind vier Veteranen aus der ersten Zeit. Steilwand des Fischt und der Bergsee mit unserem Zeltlager. Eine große Überraschung war der Besuch von Mischna aus St. Petersburg, der in den Waldmai-Wäldern viele Jahre eine biologisch-dynamische Initiative führte und zwischenzeitlich in Sochi gearbeitet hatte. Dort in Mojsejevitschi, dem Dorf in den Waldai-Wäldern hatten wir unsere ersten Erfahrungen mit der Schule ohne Klassenzimmer gemacht. Zwölf Jahre hatten wir uns nicht gesehen. Es war eine freudige Wiederbegegnung und auch eine Erlösung von Schatten, die nach unserer Trennung geblieben waren; nun war wieder Licht! Und das nach 12 Jahren!

Mischa (Mitte) mit seiner Lebensgefährtin und deren Tochter September Nach dem Sommerlager war etwas Zeit zum Aufräumen und ein bisschen Durchatmen bevor gleich zu Beginn September das nächste Lager begann. Aus vier verschiedenen Schulen kamen Schüler von der 5. und 6. Klasse, Lehrer und Eltern zu einer Pflanzenkunde-Epoche. Die Gruppe war zu groß für den Raum mit der Tafel im Haus. Deshalb fand der Unterricht in der Stalova (Speisesaal), dem überdachten Raum, der unser Militärzelt ersetzt hat, statt. Wanderungen, vielseitige Gespräche, Unterricht, intensive Erwachsenen-Kreise zu verschiedensten Themen... eine dichte Zeit! Die (fast) vollständige Pflanzenkunde-Truppe Badefreuden im Pschecha bei Niedrigstwasser und Baden im bergkalten Wasser der Matuska-Quelle.

Schon im August und nun zu dieser Epoche kamen auch Wowa, der gelernte Koch und unsere Tanja, die die Mannschaft äußerst gut bekochten, wofür es häufig Dank und Applaus gab. Wowa hat sich entschieden in der Initiative für längere Zeit zu bleiben und ist bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei uns. Er ist aber nicht nur Koch, sondern hat mit großer Verantwortung und Zuverlässigkeit viele Aufgaben übernommen. Dies ist eine große Hilfe, zumal Walodja, der bisher als Hausmeister bei uns war, durch den Tod seiner Frau nicht mehr so intensiv bei uns sein kann. Wowa und Tanja in der Küche Schon seit langem ist Angela aus Moskau, die eine große Stütze der Initiative ist, mit dem Plan befasst, dass die Schule ohne Klassenzimmer ein Badehaus bekommt. Im Sommer hat sie Pläne anfertigen lassen und nun Ende September war es so weit, dass der Bagger kam um die Gräben für die Kanalisation und das Fundament auszuheben. Das Geld für das Fundament war vorhanden und der Optimismus von Angela, dass sich das weiter ergeben wird, ließ uns zustimmen mit dem Bau zu beginnen. Die sanitäre Situation war und ist eine Schwachstelle, insbesondere in der kühleren Jahreszeit, wo auch große Gruppen mit einer kleinen Dusche im Haus auskommen müssen. Der Abwassergraben wird ausgehoben Oktober Im Oktober waren Lena und Mira in Sibirien bei den Eltern und Großeltern und Gunter war in Stuttgart an der Hochschule für Waldorfpädagogik. Tanja war vorübergehend auch nicht in Samurskaja, so dass Wowa die Stellung hielt. Er versorgte alle Tiere, erledigte viele Herbstaufgaben im Gelände und er betreute die Arbeiten am Fundament für das Badehaus. Ein großer Dank ihm an dieser Stelle!!! Mitte Oktober war dann das Fundament gegossen und die Schalung entfernt.

Das Fundament für das neue Badehaus. Die Aktivität von Angela geht weiter und sie wirbt im nahen und weiten Umfeld für Spenden, damit der Bau auch tatsächlich im Frühling weiter gehen kann. Es ist kein Luxus geplant, aber ein Badehaus mit einer Badewanne, drei Duschen und einer kleinen Banja (russisches Dampfbad). Die Kosten sind aber dennoch beträchtlich, zumal sich das Baumaterial ständig verteuert. Deshalb freuen wir uns über jede kleine und große Spende, die das Verwirklichen dieses vorerst letzten größeren Bauprojektes der Schule ohne Klassenzimmer unterstützt. Die Kontaktdaten für Spenden sind am Ende dieses Berichts angefügt. November Anfangs November kamen dann wieder Schüler, Lehrer und Eltern von zwei Schulen aus Moskau zu einer Mineralogie/Astronomie Epoche (und auch etwas Chemie) zwei 6. Klassen und eine 7. Klasse. Neben dem Unterricht fanden intensive Gespräche im Erwachsenen-Kreis zu verschiedensten pädagogischen Fragen statt, in denen auch sehr unterschiedliche Positionen sichtbar wurden, was auch große Anforderungen an das soziale Miteinander stellte. Im Mittelpunkt der Epoche stand der Besuch der aufgelassenen Bergwerke im Kaukasus, wo es die Möglichkeit gab verschiedenste Mineralien selbst zu sammeln. Ein steiler Anstieg durch den Wald (500 Höhenmeter) sind zu bewältigen, bis der Eingang der Stollen erreicht ist. Diesmal hatten wir das Glück, dass uns ein Geologe vor Ort führte und einiges über die Bergwerke erzählen konnte.

Beim Essen, besonders Richard, ein humorvoller Engländer und Vater eines Schülers der Schule Putj Serna (= Samenweg ). Im Stollen. Die Epoche war kaum beendet und die Kinder abgefahren, als auch schon eine neue, nicht erwartete Anfrage kam. Der von Dascha aus Novj Poljana geleitet Kinderchor, in dem auch Mira singt, wollte zum russischen Muttertag eine Aufführung für die Mütter machen; und diese Aufführung sollte bei uns sein. So hatten wir am 1. Advent nicht nur Advent, sondern ein größeres Muttertagsfest mit viel Musik. Dascha mit Ihrem Mann, einige Kinder des Chores und Gäste.

Dezember Nun war für dieses Jahr keine Epoche mehr geplant. Es konnte Weihnachtsgebäck gemacht werden und es war Zeit um vieles in und am Haus und im Gelände in Ordnung zu bringen, für den Winter vorbereiten. Mitte Dezember war Gunter dann nochmals in Deutschland für einen Vortrag und etwas Unterricht an der Freien Schule Morgenwind; es war eine Weihnachts-Chemie in der Plätzchen gebacken wurden und der dabei stattfindende chemische Prozess betrachtet wurde. Der oben erwähnte Kapellenbau ist nun auch soweit abgeschlossen, dass der Bau den Winter gut überdauert bis dann der Innenraum fertig gestellt werden kann. Die Kapelle auf dem Dorfplatz von Samurskaja Nun, nachdem die Weihnachtstage vorüber sind bereiten wir uns auf das Neue Jahr vor, insbesondere auf den Besuch an Silvester und die dann anschließende Biologie-Epoche einer 8. Klasse. *** Zuletzt soll nochmals der herzlichste Dank ausgesprochen werden für all die lieben Hilfen und Unterstützungen so vieler Menschen, ohne die auch dieser Bericht nichts enthalten könnte! Wer finanziell helfen will: Spenden (Spendenbescheinigung selbstverständlich) an Miralmas e.v., Verein zur Förderung und Entwicklung von pädagogischem Mut Adresse: Schwarzäckerstrasse 3, 70563 Stuttgart, E-Mail: miralmas@miralmas.de Konto#: 2609980, BLZ: 600 501 01, BW Bank Stuttgart Für Überweisung aus dem Ausland: IBAN: DE30600501010002609980, BIC: SOLADEST E-Mail Gunter und Lena: gualmaz@posteo.de

mit den besten Wünschen für das kommende Jahr 2015 Lena, Gunter und Mira