Jugendhilfe. Projektstelle Italien Gurrone

Transkript

1 Jugendhilfe Projektstelle Italien Gurrone

2 Allgemeines Der Platz bietet Kindern und Jugendlichen eine Auszeit vom alltäglichen Umfeld im Zeitraum von drei Monaten. Sie lernen den Rhythmus der Natur kennen, das Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Natur und für sich selbst wird gestärkt. Standort Gurrone ist ein kleines Bergdorf in der Nähe von Cannobio am Lago Maggiore (Italien). Um den Ort zu erreichen, muss man einen Fußweg von ca. 15 Minuten durch den Wald zurücklegen. Der Platz liegt mitten im Wald, umgeben von Bergen auf 700 m Höhe. Es gibt keinen Strom. Räumlichkeiten Am Ort befindet sich ein Steinhaus mit einer Küche, Wohn- und Schlafbereich. Geheizt wird im Winter mit Ofen bzw. Kamin. Des Weiteren gibt es verschiedene Naturbauten, ein wachsendes Baumhaus, ein Hobbithaus, eine Klangjurte, eine Klangplattform und ein Sommerhaus, in allen Naturbauten kann man übernachten. Klangjurte und Hobbithaus sind auch im Winter beheizbar. Von Mai bis ca. Ende Oktober findet das Leben ausschließlich in freier Natur statt. Das Grundstück umschließt eine Fläche von 1,5 ha. Es gibt drei Lamas. Des Weiteren zwei Katzen. Der Nutzgarten von ca Quadratmetern wurde im Sinne der Permakultur angelegt. Es gibt fließend kaltes und warmes Wasser. Unter der Naturdusche ist warmes Duschen möglich. Zahnarzt und Allgemeinarzt befinden sich in Cannobio, ca. 15 Minuten Fahrzeit von Gurrone. Die Einkäufe werden einmal in der Woche erledigt, außerdem sind gemeinsame Ausflüge in die nähere Umgebung geplant. Betreuer Die Kinder bzw. Jugendlichen verbringen hier gemeinsam mit den Betreuern die Zeit von drei Monaten. Das Betreuerpaar ist seit 22

3 Jahren verheiratet und haben eine Tochter und einen Sohn. Beide befinden sich in beruflicher Ausbildung und leben in Deutschland. Die Betreuerin ist Diplomsozialpädagogin und Sexualpädagogin. Ihr Mann ist gelernter Elektriker, Allroundhandwerker und berufener Gärtner. Ausschlusskriterien Akute Drogenabhängigkeit Pädagogisches Konzept Durch die naturnahe Lebensweise soll dem zu betreuenden Kind bzw. dem zu betreuenden Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, die Wahrnehmungssinne zu aktivieren, um so fühlen zu lernen, wo die eigenen Bedürfnisse liegen und somit dem Leben wieder eine sinnvolle Richtung zu geben. Stärkung des Körpergefühls Eigene Grenzen wahrnehmen, kennenlernen und akzeptieren Verantwortung für sich und die Umwelt übernehmen (Wandern, Tierpflege, Garten und Holzarbeit) Vermittlung von Werten wie Wahrheit, gegenseitige Akzeptanz, Selbstliebe etc. Sichtbar machen von vorhandenen Fähigkeiten Ruhe und Meditation, Klangschalen, Gong, Yoga Vermittlung von der Kraft der schöpferischen Arbeit in der Gemeinschaft / gemeinsame Bauprojekte am Platz- gemeinsam Ideen sammeln, Planen und Umsetzen im Sinne der Gleichberechtigung Die Nahrungsmittel aus dem Garten ernten und gemeinsam zubereiten Vermittlung von Wissen, Gartenbau, Umgang mit Tieren, die Kraft der Natur etc. Methodische Umsetzung Der Platz bietet durch seine räumlichen Gegebenheiten dem jeweiligen Kind bzw. Jugendlichen die Möglichkeit, zur inneren Ruhe zu finden. Durch die Tatsache, dass sich das Leben vorwiegend in der freien Natur abspielt, es keinen Strom gibt und keine Straße in der Nähe ist, gibt es auch keine alltäglichen Außenreize. Die Gemeinschaft rückt unter solchen Bedingungen näher zusammen und es kann sich sehr schnell ein Verhältnis von gegenseitigem Vertrauen entwickeln. Wichtig ist es, dass sich die Dinge in Ruhe entfalten können und der Betreuer somit beobachten kann, was der zu Betreuende im Moment braucht, um den Prozess

4 des Wachstums zu unterstützen. Durch den intensiven Kontakt zur Natur, können Regeln, die sich auch auf den Alltag übertragen lassen, unmittelbar von selbst erkannt und umgesetzt werden. Im Vordergrund des gemeinsamen Lebens geht es um die Aktivierung der Selbstheilungskräfte, um das weitere Leben in Bahnen der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung lenken zu können. Qualitätssicherung Die Projektstelle wird von einem BA Sozialpädagogen/Sozialarbeiter fachlich eng begleitet, erhält Supervision. Partizipation Die Kinder und Jugendlichen können jederzeit ihre Wünsche anbringen, z.b. was die Freizeitgestaltung betrifft, oder auch Kritik äußern. Die Pädagogen fragen die Kinder und Jugendlichen regelmäßig nach ihren Wünschen und nehmen diese auch ernst und setzen sie, wenn möglich, um. Freizeitaktivitäten werden mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam geplant. Vor den Hilfeplangesprächen wird ein Entwicklungsbericht erstellt, wo je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen, ebenfalls die Möglichkeit besteht, sich einzubringen und Wünsche zu formulieren. Diese werden dann im HPG gemeinsam mit dem Jugendamt besprochen. Beschwerdemanagement Der Koordinator der Betreuungsstelle bietet durch die regelmäßigen Hausbesuche ein Vertrauensverhältnis für die Kinder- und Jugendlichen als unabhängiger Ansprechpartner außerhalb der pädagogischen Lebensgemeinschaft. Die Jugendlichen können sich im Einzelgespräch an ihn wenden und Wünsche sowie Befindlichkeiten vortragen. Wenn erforderlich, führt der Koordinator vermittelnde Gespräche zwischen den Kindern und Jugendlichen und den Pädagogen.

5 Träger der Einrichtung QuoVadis Jugendhilfe Leitung: Peter Golly Tel.: +49 (0) Mobil: Tom Pilgenröder Tel.: +49 (0) Mobil: Sitz: QuoVadis Werkerbend Stolberg info@quovadis-jugendhilfe.de Web :