WIE WENN... Bilder des Gottesreichs

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Transkript:

St. Markus, München WIE WENN... Bilder des Gottesreichs DER VERLORENE SOHN Prof. Dr. Alexander Wedderburn 18. Dezember 2005, 11.15 Uhr ORGELVORSPIEL BEGRÜSSUNG Liebe Gemeinde, ich möchte Sie zu diesem, dem letzten Universitäts-Gottesdienst von 2005 herzlich willkommen heißen. Denn wir befinden uns jetzt schon tief in der Adventszeit und freuen uns deshalb wegen der Erinnerung an das Kommen des Gottessohnes. Aber auf den ersten Blick hat die Geschichte, die im Mittelpunkt dieses Gottesdienstes steht, mit dem Thema dieses Kommens gar nichts zu tun. Dort scheint es eher der verlorene Sohn zu sein, der kommt, das heißt zu seinem Vater zurückkommt. Es ist eher der Sohn, der sich in Bewegung setzt, und der Vater wartet einfach zu Hause, wenigstens bis er den Sohn schon auf seinem Rückweg sieht. Dann endlich setzt er sich in Bewegung und sogar schnell und entschieden. Jetzt läuft er dem Sohn entgegen und umarmt ihn und heißt ihn willkommen. Wenn wir also zu dieser Jahreszeit an die Geburt jenes Kindes denken, das den Namen Immanuel trägt: Gott ist mit uns, dann liegt es doch nahe, auch in dieser Erzählung Jesu eine Erinnerung daran zu sehen, dass Gott mit uns sein will und will auch, dass wir mit ihm sein sollten, auch wenn wir von ihm ferngeblieben sind und seine Güte uns gegenüber nicht wahrgenommen haben oder nicht wahrnehmen haben wollen. Aber, wie wir sehen werden, erinnert diese Geschichte auch daran, dass es einige gibt, die auch in der Gegenwart diese Güte Gottes nicht wahrnehmen wollen und eine andere Grundlage ihrer Beziehung zu Gott und der Beziehung anderer zu Gott haben wollen als die, die sich in Jesus und in seinem Gott zu erkennen gibt. Aber zunächst gilt unser Dank denjenigen, die bei der Gestaltung dieses Gottesdienstes helfen, insbesondere dem Chor der Markus-Kirche unter der Leitung von Herrn Boenstedt, der zwei Choräle aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium singen wird, sozusagen als Vorgeschmack der Aufführung, die heute um 17 Uhr in dieser Kirche stattfinden wird, sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit der Liturgie und mit den Lesungen helfen. GEMEINDELIED EG 8, 1-3 Es kommt ein Schiff, geladen GEBET Herr Jesus Christus, du hast gesagt: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Wir danken dir für deine Zusage und bitten dich: Erfülle sie jetzt an uns. Laß uns erfahren, dass du bei uns bist als unser Bruder, der uns begleitet, als unser Erlöser, der uns befreit, als unser Herr, dem wir gehören. In deinem Wort sei nun in unserer Mitte

Mit deiner Liebe und Güte, mit deinem Trost und deiner Kraft. Rede, Herr. Laß uns stille sein und hören, was du uns zu sagen hast. AMEN LESUNG Jer 31,15-22 EÜ 15 So spricht der Herr: Ein Geschrei ist in Rama zu hören, / bitteres Klagen und Weinen. Rahel weint um ihre Kinder / und will sich nicht trösten lassen, / um ihre Kinder, denn sie sind dahin. 16 So spricht der Herr: Verwehre deiner Stimme die Klage / und deinen Augen die Tränen! Denn es gibt einen Lohn für deine Mühe - Spruch des Herrn: / Sie werden zurückkehren aus dem Feindesland. 17 Es gibt eine Hoffnung für deine Nachkommen - Spruch des Herrn: / Die Söhne werden zurückkehren in ihre Heimat. 18 Ich höre gar wohl, wie Efraim klagt: / Du hast mich erzogen und ich ließ mich erziehen / wie ein ungezähmter Jungstier. Führ mich zurück, / umkehren will ich; / denn du bist der Herr, mein Gott. 19 Ja, nach meiner Umkehr fühle ich Reue; / nachdem ich zur Einsicht gekommen bin, schlage ich an meine Brust. Ich bin beschämt und erröte; / denn ich trage die Schande meiner Jugend. - 20 Ist mir denn Efraim ein so teurer Sohn / oder mein Lieblingskind? Denn sooft ich ihm auch Vorwürfe mache, / muss ich doch immer wieder an ihn denken. Deshalb schlägt mein Herz für ihn, / ich muss mich seiner erbarmen - Spruch des Herrn. 21 Stell dir Wegweiser auf, setz dir Wegmarken, / achte genau auf die Straße, / auf den Weg, den du gegangen bist. Kehr um, Jungfrau Israel, / kehr zurück in diese deine Städte! 22 Wie lange noch willst du dich sträuben, / du abtrünnige Tochter? Denn etwas Neues erschafft der Herr im Land: / Die Frau wird den Mann umgeben. CHOR Brich an, o schönes Morgenlicht (J. S. Bach, Weihnachtsoratorium Kantate 2) LESUNG Lk 15,1-2.11-32 EÜ 1 Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. 2 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. ( ) 11 Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. 12 Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. 13 Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. 14 Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land und es ging ihm sehr schlecht. 15 Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. 16 Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. 17 Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um. 18 Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. 19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. 20 Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

21 Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. 22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. 23 Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. 24 Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. 25 Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. 26 Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. 27 Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. 28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. 29 Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. 30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. 31 Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. 32 Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. CHOR Fallt mit Danken, fallt mit Loben (J. S. Bach, Weihnachtsoratorium Kantate 4) LESUNG Rainer Maria Rilke Der Auszug des Verlorenen Sohnes (Neue Gedichte, 1907) Nun fortzugehn von alledem Verworrnen, das unser ist und uns doch nicht gehört, das, wie das Wasser in den alten Bornen, uns zitternd spiegelt und das Bild zerstört; von allem diesen, das sich wie mit Dornen noch einmal an uns anhängt fortzugehn und Das und Den, die man schon nicht mehr sah (so täglich waren sie und so gewöhnlich), auf einmal anzuschauen: sanft, versöhnlich und wie an einem Anfang und von nah; und ahnend einzusehn, wie unpersönlich, wie über alle hin das Leid geschah, von dem die Kindheit voll war bis zum Rand -: Und dann doch fortzugehen, Hand aus Hand, als ob man ein Geheiltes neu zerrisse, und fortzugehn: wohin? Ins Ungewisse, weit in ein unverwandtes warmes Land, das hinter allem Handeln wie Kulisse gleichgültig sein wird: Garten oder Wand; und fortzugehn: warum? Aus Drang, aus Artung, aus Ungeduld, aus dunkler Erwartung, aus Unverständlichkeit und Unverstand: Dies alles auf sich nehmen und vergebens vielleicht Gehaltnes fallen lassen, um allein zu sterben, wissend nicht warum Ist das der Eingang eines neuen Lebens?

GEMEINDELIED EG 10, 1-4 Mit Ernst, o Menschenkinder PREDIGT Liebe Gemeinde, nur im Lukasevangelium finden wir diese Geschichte vom verlorenen Sohn und trotzdem ist sie eine Geschichte, in der die, die sonst ziemlich skeptisch gesinnt sind, oft meinen, die Stimme Jesu selbst zu hören. Um so wichtiger ist es dann, sie zu hören und zu fragen, was damit gemeint ist, damals und heute. Nun hat Lukas im vorigen Kapitel von Jesu Anweisungen über die Tischgemeinschaft und die Gastfreundschaft gesprochen, wie man nämlich diejenigen großzügig einladen soll, die nicht imstande sind, die Gastfreundschaft später zu erwidern. In diesem Zusammenhang hat Jesus auch von einem großen Gastmahl erzählt, wo, als der Tag des Mahls eingetreten ist, die ursprünglich Eingeladenen alle eine oder die andere Ausrede gefunden haben, und andere Gäste deshalb in Schnellverfahren gefunden werden müssen, sodass das Gastmahl doch stattfinden kann. In unserem Kapitel geht es dementsprechend um Jesu eigene Praxis, seine Tischgemeinschaft mit Sündern und um die Reaktion darauf der Pharisäer und Schriftgelehrten. Auf ihre Kritik antwortet Jesus mit drei Geschichten, von der Freude eines Mannes, der ein Schaf verloren und wiedergefunden hat, von der Freude einer Frau, die ein Geldstück verloren und wiedergefunden hat, und dann schließlich, man würde erwarten, von der Freude eines Vaters, der einen Sohn verloren und wiedergefunden hat. Aber so einfach ist diese dritte Geschichte nicht: der erste Mann hatte einhundert Schafe, aus denen eines verlorengegangen ist, die Frau hatte zehn Drachmen, aus denen eine verlorengegangen ist, aber der Vater hatte zwei Söhne und der zweite spielt eine erheblich wichtigere, aktivere Rolle in dieser Geschichte als die anderen neunundneunzig Schafe, geschweige denn die anderen neun Drachmen. Und während der erste Mann den einen Schaf energisch und beharrlich sucht, und die Frau in ihrer unermüdlichen Suche nach der einen Münze ihr Haus auf den Kopf gestellt hat, bleibt der Vater zu Hause und unternimmt nichts, um seinen Sohn zurückzugewinnen. Die Pointe dieser Geschichte scheint also eine andere zu sein, und die, die diese Geschichte existentiell auslegen wollen, heben oft insbesondere die Aktion des ersten Sohnes hervor. Das ist verständlich und wir haben gerade jene Faszination gesehen, die dieser Sohn auf Rainer Maria Rilke früher ausgeübt hat. Er interessiert sich vor allem für die Überlegungen, die den Sohn dazu geführt haben, sein Haus zu verlassen. Wenn man eher an seine Entscheidung zurückzukehren denkt, dann könnte die Pointe bei solch einer Auslegung eine solche sein, wie wir bei Ernst Fuchs finden, etwa dass die Reue Erkenntnis schaffe. Es ginge also um die Notwendigkeit, reuevoll zu erkennen, in welcher Situation wir uns befinden. Erst dann können wir das Notwendige tun, um unseren Weg zurück zu finden. Der Vater wartet auf uns, ja, aber wir sind es, die die ersten Schritte zurück zuerst machen müssen. So könnte man die Geschichte vielleicht verstehen, wenn man sie aus ihrem Kontext entreißt, und wenn man übersieht, dass der Verlorene auch einen Bruder hat, der selbst unbedingt zu Wort kommen will. Denn eigentlich und angemessener könnte man von der Parabel der zwei Söhne hier reden, aber dieser Titel ist einer anderen, viel kürzeren Parabel schon vergeben. Dass wir aber diese Der verlorene Sohn nennen, läuft Gefahr, unseren Blick für den Sinn, die Struktur und die Dynamik der Geschichte zu verstellen. Denn bei solchen Geschichten ist es gewöhnlich ratsam, zuerst den Schluss der Geschichte in Betracht zu ziehen, nach dem Prinzip des Achtergewichts, und dort ihren Höhepunkt und zugleich wahrscheinlich ihr Ziel zu entdecken. In dem Fall wäre es geeigneter, von der Parabel der zwei Brüder oder sogar von der Parabel des verstimmten Sohnes zu reden. Denn, wenn man vor allem die Besinnung des Verlorenen zum Hauptziel des Erzählers und der Erzählung macht, dann hat man eine Geschichte, die ihren Höhepunkt schon in der Mitte von dem ersten der zwei Akte erreicht, und das wäre erzählerisch recht ungeschickt. Während es also durchaus vertretbar ist, den jetzigen Kontext dieser Geschichte außer Acht zu lassen, und ihn eher dem Entwurf des Evangelisten zuzuschreiben, ist es kaum vorstellbar, dass ein tüchtiger Erzähler das Gewicht auf solch einen Punkt mitten in seiner Erzählung setzen wollte und erwartet hätte, dass seine Hörenden und Lesenden den Sinn der ganzen darin erkennen würden, oder einsehen würden, dass alles, was diesem Punkt folgt, eigentlich von sekundärer Bedeutung sei, und dem Mitzuteilenden nichts beitrage. Nun versteht Lukas diese Geschichte vor allem als Jesu Antwort auf seine Kritiker, denen Jesu Gemeinschaft und insbesondere Tischgemeinschaft mit Sündern missfallen. Und es wäre mehr als etwas willkürlich, diesen Sinn und diesen Kontext einfach deswegen in Frage zu stellen, weil sie dem Verständnis dieses Evangelisten entsprechen, als ob eine Erinnerung an den ursprünglichen Kontext a priori ausgeschlossen wäre. Denn solch ein Kontext verleiht der Geschichte, wie sie uns

jetzt vorliegt, nach wie vor einen sehr guten und durchaus verständlichen Sinn und Zweck: Jesu Kritiker sollen sich in der Haltung des älteren Sohnes widerspiegelt sehen. Denn hier geht es um eine wiederhergestellte Gemeinschaft, die mit einem Festmahl gefeiert werden soll, ein sehr üppiges, großzügiges Festmahl, das Ausdruck der Freude des Vaters ist. Aber wieder sind es eine Gemeinschaft und eine Tischgemeinschaft, die jemandem missfallen: sie entsprechen nicht seinem Sinn für Gerechtigkeit und Fairness. Seine Empörung kann man ohne Weiteres verstehen: sein Bruder hat sich sehr schlecht benommen, hat vermutlich die ganze Familie entehrt und ihren guten Namen in den Schmutz gezogen, und damals spielte die kollektive Ehre und der gute Name der Familie zweifellos eine viel wichtigere Rolle als heute. Trotzdem ist es eher der Affront gegen seine eigene Person, der den älteren Bruder beschäftigt und ihn empört. Jedenfalls, ob der jüngere Bruder gegen das kollektive Wohl der Familie oder gegen seinen Bruder persönlich verstoßen hat, lassen sich solch eine Schande und solch ein verantwortungsloses Verhalten in den Augen des älteren kaum entschuldigen, geschweige denn mit einer so großen Feier belohnen, als ob nichts geschehen wäre und sein Bruder solches verdient hätte. Die Reaktion des älteren Bruders und auch die Haltung jener Kritiker, deren Vorwürfe in seinen widerspiegelt sind, erinnert mich aber an ein Ereignis während meiner Zeit als Hochschullehrer in Schottland. Denn einmal traf ich mit meinen neutestamentlichen Kollegen zusammen und fand sie fast sprachlos vor einer schottischen Zeitung sitzend. Dort erfuhren wir alle zum ersten Mal, dass einer unserer Studierenden, ein Pfarramtsstudierender, zehn Jahre im Gefängnis wegen der Tötung seiner Mutter verbracht hatte. Nach seiner Entlassung war er aber von der Kirche von Schottland als Pfarramtskandidat aufgenommen und war mit seinen Studien an unserer Fakultät fast fertig und stand kurz vor dem Anfang seines Vikariats, als diese Zeitung seine Vergangenheit publik machte. Dann brach ein großer Aufruhr aus, nicht so viel innerhalb der Fakultät, denn die meisten von uns hatten diesen Studenten gern und respektierten ihn, sondern eher in der Öffentlichkeit und vor allem im Kreis der Mitglieder der Kirche von Schottland. Solch eine Person sei völlig ungeeignet und unwürdig, so wurde es behauptet, Pfarrer in der Kirche von Schottland zu sein; höchstens könnte man sich vorstellen, ihn als Missionar an Bangladesch zu schicken, aber keinesfalls an einer Pfarrstelle der Landeskirche beschäftigt werden lassen. Dann mussten wir, und natürlich der Student selbst, stürmische Zeiten erleben, als die Argumente hin und her tobten, und von diesem Gremium und dem anderen, bis zur höchsten Instanz der Kirche, der General Assembly, leidenschaftlich und oft bitter diskutiert wurden. Endlich kam aber die General Assembly zum Schluss, dass es doch richtig und angemessen wäre, seine Berufung, Pfarrer zu sein, aufrechtzuerhalten, und gerade darin sahen viele, auch viele außerhalb der Kirche von Schottland und außerhalb jeder Kirche, ein bedeutendes und wichtiges Hoffnungszeichen. Auch nach einem so schwerwiegenden Verbrechen, sogar einem Verstoß gegen die Zehn Gebote, der keine Möglichkeit der Wiedergutmachung eigentlich bot, gab es trotzdem ein Rückweg, eine Rehabilitation, so dass ein solcher die seelsorgerliche Verantwortung einer Kirchengemeinde übernehmen konnte und durfte. Es wäre aufschlussreich, auch über die unterschiedlichen Erwartungen von Mitgliedern der Kirche bezüglich ihrer Pfarrerinnen und Pfarrer, die hier implizit zum Ausdruck kamen, nachzudenken, aber für uns, konfrontiert heute mit der Geschichte im Lukasevangelium, ist es wichtiger, die Reaktion so vieler Mitglieder der Kirche heutzutage auf die Berufung solch eines ehemaligen Verbrechers mit der der Kritiker Jesu und des älteren Sohnes zu vergleichen. Wie würden wir auf solch einen Fall reagieren? Sofort verurteilen wir vermutlich die Kritiker und den älteren Sohn, wie und weil Lukas und Jesus das implizit zu tun scheinen, aber können wir nicht uns selbst und unsere Vorurteile und Werte irgendwie in ihren erkennen und in ihrem Verhalten widerspiegelt sehen? Kehren wir aber von der heutigen Situation zurück - und es ist noch immer eine aktuelle, indem dieselbe schottische Zeitung, auf Anlass des Todes dieses ehemaligen Studenten nach seiner Zeit im Dienst der Kirche, wieder einen Bericht veröffentlicht hat, wodurch sie versucht, ihren früheren Widerstand gegen seine Berufung nochmals zu rechtfertigen und untermauern. Wenn wir aber zur Geschichte in Lukas 15 zurückkehren, dann bleibt das letzte Wort nicht mit einer zweifelhaften Zeitung und ihren unnachgiebigen Journalisten und auch nicht mit dem verlorenen Sohn oder seinem Bruder. Denn zweimal in der Geschichte, am Schluss des ersten Aktes sozusagen und auch des zweiten, ist es eher der Vater, der das letzte Wort hat. Denn es ist wichtig daran zu erinnern, dass es in dieser Geschichte nicht nur zwei Hauptakteure, sondern drei gibt, und der dritte spielt die alles entscheidende Rolle. Denn er ist es, der den Verlorenen auf dem Weg sieht und ihm entgegen läuft, ihm um den Hals fällt und ihn küßt. Er ist es, der, nachdem der jüngere Sohn sein reuevolles Bekenntnis begonnen hat, seine Rede unterbricht, indem er seinen Dienern befiehlt, die Festkleidung eines Ehrengastes zu bringen, oder eher die geeignete Bekleidung für jemanden, der nicht nur Ehre, sondern auch Autorität im Haus hat, denn der Zurückgekehrte sollte auch einen Ring bekommen, etwas, was gewöhnlich Autorität symbolisiert. Und dann sollten die Diener das Festmahl vorbereiten. Die Freude des Vaters an der Rückkehr seines Sohnes könnte nicht deutlicher sein und er will nichts mehr von der Beteue

rung seines Sohnes hören, dass er nicht mehr wert sei, sein Sohn zu sein. Der Sohn hat keine Gelegenheit, seinen geplanten Vorschlag zu machen, dass sein Vater ihn eher wie einen seiner Tagelöhner behandeln sollte. Denn er ist und bleibt sein Sohn, und für den Vater steht das außer Frage. Nicht aber für den anderen Sohn. Als dieser heimkommt und die Musik und das Tanzen hört, und erfährt, was diese Feier veranlasst hat, ist er entsetzt und empört. Das sei kein Grund zum Feiern, und er will nicht mitmachen. Wieder aber hat der Vater das letzte Wort, das allerletzte Wort, weil wir nie erfahren, wie der ältere Sohn auf die Erklärung und den Appell seines Vaters antwortet. Mein Kind, der Vater sagt, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Also wird angedeutet, dass nicht nur Gott mit uns ist und wir mit Gott, sondern dass Gott mit uns alles teilt, was ihm gehört. Aber der Vater fügt hinzu: Aber jetzt müssen wir doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Aber der Schluss der Geschichte bleibt offen: Nahm der ältere Sohn dann an der Freude seines Vaters und am Fest teil? Das wissen wir nicht, und das Verhalten so vieler meiner schottischen Mitbürgerinnen und Mitbürger lässt keinen allzu großen Anlass zu Optimismus zu. Denn unsere Werte und unsere Vorurteile und moralische Anständigkeit können allzu leicht mehr Gewicht haben in unseren Augen als die gnädigen Worte Jesu und seines Vaters, und wir wollen unsere eigenen Bedingungen für Gottes Annahme von uns und von anderen festlegen. Aber, wie gesagt, wissen wir nicht, wie der ältere Sohn reagiert hat; denn er ist es, der jetzt mit einer Art Tod bedroht wird, wenn er die Gnade und die Freude seines Vaters nicht teilen will. Das könnte ihn genauso viel von seinem Vater trennen wie die Reise seines Bruders in ein fernes Land. Auch wenn er nachher im selben Haus bleiben sollte, könnte er seinem Vater ebenso fern sein wie sein Bruder es früher war, und deshalb ebenso tot wie er. Er ist es jetzt, der im Begriff ist, verlorenzugehen wie sein Bruder es früher war. Durch eine Versöhnung mit seinem Bruder und eine Teilnahme an der Freude seines Vaters käme das Leben, aber wir wissen nicht, ob er sich so entschieden hat, ebensowenig wie Jesus wußte, ob seine Kritiker sein Verhalten im Namen seines Vaters letztendlich doch gutheißen würden. Auf dem Spiel stand und steht also nichts weniger als Leben oder Tod, und der offene Schluss der Geschichte stellt uns wie die Pharisäer und Schriftgelehrten damals vor solch eine Entscheidung. Das letzte Wort bleibt also bei dem Vater und seinem gnadenvollen und bedingungslosen Willkommen, ein Wort, worauf jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss, wie er antworten will, und wie er sich angesichts dieser Erklärung der väterlichen Liebe angemessen verhalten soll, sowohl Gott gegenüber als auch in Beziehung zu seinen Mitmenschen. Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Welche Antwort dieses letzte Wort damals bekam, und welche Antwort es heute bekommt, bleibt nach wie vor offen, und wir sind dadurch in die Welt der Geschichte hineingezogen. Aber es ist gut, dass die Geschichte mit dem Wort des Vaters endet, und nicht mit dem Unmut des älteren Sohnes, auch wenn er sich letztendlich umstimmen lassen hätte. Denn das Letzte, das wir hören, ist ein Ruf und eine Einladung, mit zu freuen und mit zu feiern und mit zu sein, und das passt auch zur Adventszeit. GEMEINDELIED EG 11, 1 u. 4-8 Wie soll ich dich empfangen FÜRBITTEN MIT KYRIE EG 178, 12 (PD Dr. Christina Hoegen-Rohls:) Gott unser Vater, wir bitten Dich für alle verlorenen Söhne und Töchter, die sich unverstanden und einsam fühlen in ihren Familien, die aufwachsen ohne Liebe und Fürsorge ihrer Eltern. Gib allen Müttern und Vätern die Kraft, ihren Kindern jene Wärme und Geborgenheit zu geben, die sie so dringend für ihr Leben brauchen. Laß selbst nicht nach in Deiner Zuwendung zu uns, damit wir weitergeben können, was wie aus Deinem Quell der Liebe und Güte empfangen. Herr, wir rufen zu Dir:

Kyrie, kyrie eleison. (Dr. Claudia Kemper:) Gott, unser Lehrmeister, wir bitten dich für alle Ausbilder an Schulen, Universitäten oder in Betrieben, daß du ihnen die nötige Geduld und Konsequenz gegenüber denen schenkst, die von ihnen ausgebildet werden, daß du hilfst, Ungerechtigkeit von Ausbildern den Auszubildenden gegenüber zu vermeiden. Wir bitten dich darum, daß es den Ausbildern gelingt, in jedem einzelnen Auszubildenden die in ihm ruhenden Fähigkeiten zu entdecken und zu fördern, seine Schwächen aber zu erkennen und ihm zu helfen, diese abzubauen. Wir bitten dich um eine gute und für alle Beteiligten förderliche Zusammenarbeit zwischen Ausbildern und Auszubildenden, eine Zusammenarbeit, in der die Grenzen zwischen Lehrer und Schüler in einander übergehen können. Herr, wir rufen zu Dir: Kyrie, kyrie, eleison. (stud. theol. et phil. Ariane Lechner:) In einer Zeit, in der Tag für Tag Betriebe schließen und Firmen ihren Standort ins Ausland verlagern, haben viele Schüler, Studenten und Auszubildende Angst vor der Zukunft. Herr, wir bitten Dich: Halte Deine Hand schützend über uns und lass uns spüren, dass wir immer in Dir geborgen sind. In Anbetracht der derzeitigen wirtschaftlichen Lage wird es für die Lernenden immer wichtiger, möglichst gute Leistungen zu erzielen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Herr, wir bitten Dich: Schenke allen Lernenden die nötige Kraft und Ausdauer für Ihre Prüfungsvorbereitungen. Schenke Ihnen auch in den Prüfungssituationen die für die erfolgreiche Bearbeitung der Aufgaben erforderliche Ruhe. Herr wir rufen zu Dir: Kyrie, kyrie, eleison. (Dr. Carsten Claußen:) Herr Jesus Christus, wir bitten für die weltweite Christenheit, die nicht eins ist, so wie du mit dem Vater eins bist, dass du unter uns neu die Sehnsucht nach Einheit weckst. Wir bitten für die Menschen in aller Welt, die Hunger haben und Durst, Hunger nach Brot, Durst nach Liebe, Hunger nach Freiheit und Gerechtigkeit, für alle Menschen in jeder Not und Bedrängnis. Herr, wir rufen zu dir: Kyrie, kyrie eleison

VATER UNSER GEMEINDELIED EG 13, 1-3 Tochter Zion, freue dich SEGEN Und so laßt uns beten, dass das, was wir heute gehört und erlebt haben, uns in der kommenden Woche und darüber hinaus uns leiten und verstärken und ermutigen wird, und laßt uns um die Präsenz Gottes mit uns allen bitten: Gott segne uns und behüte uns, Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht über uns und gebe uns Frieden. Amen ORGELNACHSPIEL